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Amts- und Anzeigeblatt für den Erscheint »ei gl s Abonnement rrsr'L..": Senrk des Amtsamchts mbenlwlk Z>2SL tag und Sonnabend. In- s Exped.twn be. unfern Bo- sertionsprei«: die kleinsp. tcn, ,oww bet allen ReichS- ZeilelOPf und dessen Umgebung. Postanstalten Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. 4». Jahrgang. — — M 13». Smmabcnd, dm 2S. November L8»3. Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche auf den Namen lkriist <4ü«tl»vr ein ¬ getragene Grundstück, Gasthof, Nr. 9 des BrandkakasterS, Nr. 4 des Flurbuchs nebst den Flurstücken Nr. 13b, 43, 44, 45, 46, 47, 48, 49, 50, 51 und 52 des Flurbuchs für Wolfsgrün, Folium 3 des Grundbuchs für diesen Ort, ge schützt auf 61,077 Mark, soll an hiesiger Gerichtsstelle zwangsweise versteigert werden und ist der 8. Dezember 1893, Vormittag 10 Uhr sowie als Versteigerungstermin, der 20. Dezember 1893, Vormittags 10 Mr als Termin zu Verkündung des Vertheilnngsplans anberaumt worden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres RangverhültnisseS kann in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Eibenstock, am 12. Oktober 1893. Königliches Amtsgericht. I. V.: Siebdrat, Ass. Aktuar Gruhle, G.-S. Für den Kaufmann Georg Ludwig Drewitz zur Zeit unbekannten Aufent halts ist der Lokalrichtcr Herr Li-ust Lmll Slükllx in Eibenstock als Abwefenheitsvormund verpflichtet worden. Eibenstock, am 20. November 1893. Königliches Amtsgericht. Kautzsch. Staab. Bekanntmachung, die Reinhaltung der Bürgersteige betreffend. Mit Rücksicht auf den eingetretenen Schneefall werden die Haus- und Grund stücksbesitzer bez. deren Stellvertreter an die Erfüllung der ihnen durch Bekannt- machung vom 15. Februar v. IS. auferlegten Verpflichtungen wegen Reinhaltung der Bürgersteige und Schnittgermne von Schnee und Eis mit dem Bemerken erinnert, daß die Polizeiorgane angewiesen sind, strenge Controle zu üben und etwaige Unterlassungen unverzüglich zur Anzeige zu bringen. Eibenstock, den 20. November 1893. Der Rath der Stadt. «r Körner. Hans. Bekanntmachung. Die Nachgenannten, alS: Rndeise«, Carl Otto, Lehrer, Areiß, Emil Bernhard, Breischneider, Streubck, Gottfried Ernst, Packer, sind heute als Bürger der Stadt Eibenstock ausgenommen und verpflichtet worden. Eibenstock, den 21. November 1893. Hans. Der Rath der Stadt, »r. Körner. Todtensonntag. Todtensonntag — auch des Oberflächlichsten wer den heute auf einen Augenblick die Gedanken Herr, die der gemeinsame Gedenktag der Verstorbenen er wecken will. Der Tod, wie ein dunkler Schatten, legt sich heute auf das fröhlichste Gemüth. Und erst recht regiert er da den Tag, wo noch kaum vernarbte Wunden schmerzen. Es war, wie so oft, ein reiches Erntejahr für den finsteren Schnitter; wohl denen, die heute nur die Trauer, nicht die Roth an den Tod gedenken läßt. Und so gedenken Viele, die zurückge blieben sind, ihrer Lieben, die dahin gemußt, sehen sie in dem ernsten, grausigen, von keinem Sonnenstrahl verklärten Zuge des Todes. Furchtbar quält der Ge danke die Brust: in diesem düsteren Zuge ziehst du auch einmal mit, ohne Freude, ohne Hoffnung, ohne Sonnenschein. Aber aus der Kindheit heiteren Tagen strahlt ein anderes Bild vom Tode und seinen Opfern herüber: da ist'S ein lichter Engel, der mit seinem Kusse die Entschlafenen heimholt in ein himmlisches Vaterhaus voll ewiger Seligkeit. Ist der süße Kinder glaube dahin? O könnte ich mit Wahrheit diese Bil der in meiner Seele vertauschen, dann wollte ich ge tröstet sein! — Und dieser Tausch kann und muß, ob auch in heißem Kampfe, gelingen. Ein ernster Geist erfährt es in seinem Leben, daß das wahre Gute mehr ist als Denken und Genießen, und er erkennt ein Ewiges in ihm. Wer sich ernsthaft und ohne Vorurtheil mit Christus beschäftigt hat, der hat ge spürt, wie in der Tiefe seiner Seele ein ewig Leben diger an ihm arbeitet. Auf ihn gründet sich unser Glaube an ein ewige» Leben. Wohl uns, wenn wir unsere verstorbenen Lieben seiner theilhaftig wissen, wohl uns, wenn wir schon hieniedcn an ibm theil- haben. Dann geht hinter dem Bild vom Zug des Tode» eine Morgensonnc auf, die uns unsere Lieben erscheinen läßt in Frieden und Seligkeit, und uns den Tod verwandelt in einen strahlenden Engel Gottes, der Trost und Liebe ist. Tagesgeschichte. — Deutschland. Der BundeSrath hat dem Gesetzentwurf über Abänderung de« UnterstützungS- wohnsitz-Gesetze» seine Zustimmung ertheilt. Die wichtigste Aenderung an dem bestehenden Gesetz ist, daß al» Altersgrenze für die Fähigkeit zum selbst ständigen Erwerb und zum Verlust de» Unterstützungs wohnsitze« da» zurückgelegte 18. Lebensjahr, statt de» bi»herigen 24., festgesetzt wird. Dieser Vorschlag ist au» der durch eine langjährige lebhafte Bewegung unterstützten Wahrnehmung hervorgegangen, daß bet der bisherigen Vorschrift die Heimathgemeinden, na mentlich des platten Landes, bei dem massenhaften Abströmen der jugendlichen Bevölkerung in die In dustriestädte vielfach in unbilliger Weise zu lang dauernden Armenunlerstützungen herangezogen werden. — In der Fluth von Anträgen, die dem Reichs tag aus seinem Schooß bereits zugegangen sind, nehmen diejenigen beiden, über die wohl die heftigsten Redekämpfe entbrennen werden, die erste Stelle ein: der Jesuitenantrag des Zentrums und der An trag der Konservativen auf Verbot der Einwander ung ausländischer Juden. Der erstere wird voraussichtlich am 29. November, der andere acht Tage später auf die Tagesordnung gesetzt werden. — Das Schneeschuhlaufen im deutschen Heere entwickelt sich stetig weiter. Nachdem im Winter 1891/92 die Versuche, die das 82. Infanterie regiment zu Goslar, das Jägerbataillon Graf Jork von Wartenberg zu Ortelsburg und das hannoversche Jägerbataillon zu Kolmar i. E. mit Schneeschuhen anstellten, überraschend günstige Ergebnisse geliefert hatten, erfolgten im nächsten Winter umfangreiche Nachbestellungen; e» wurde jetzt auch das schlesische Jägerbataillon Nr. 5 zu Hirschberg i. Schlesien mit Schneeschuhen versehen. Für den bevorstehenden Winter sind im ganzen sieben Bataillone mit Schnee schuhen ausgerüstet. — Fürst Bismarck, der die letzten drei Monate in Folge seiner Erkrankung vorwiegend liegend hat zubringen müssen, ist jetzt soweit hergestellt, daß er wieder regelmäßige Spaziergänge unternehmen kann. Die Wiedererlangung des früheren Kräftezustandes macht unter dem Einfluß der Jahreszeit nur allmälige Fortschritte. Die Schonungsbedürftigkeit besteht inner halb der gegebenen Grenzen noch fort, andererseits ist die Hoffnung berechtigt, daß der Winteraufenthalt in FrievrichSrub den Fürsten gesundheitlich soweit fördert, daß er im Frühjahr wieder in den Vollbesitz der früheren Kräfte gelangt sein wird. Locale nnd sächsisch« Nachrichten. — Dresden. Die Vermählung de« Prin zen Georg mit der Prinzessin Isabella von Württemberg ist auf den 15. April n. I. angesctzt. Au« diesem Anlaß ist in dem sächsischen Haushaltsetat für 1894/95 unter den allgemeinen Staatsbedürfnissen ein einmaliger Etablirungsbeitrag in der Höhe von 24,666'/, Mark, sowie eine jährliche Apanage für den Prinzen Georg von 100,000 Mark eingestellt worden, wozu mit allerhöchster Ermächtigung vie ständische Genehmigung nachgesucht wird. Wie in früheren Vorgängen gleicher Art wird diese Apanage bereit« auf drei Monate vor dem Vermählungsmonate zu gewähren sein, da schon vor der Vermählung An stellungen zu dem zu bildenden Hofstaate des Prinzen zu bestreiten sein werden. — Neustädtel, 22. Novbr. Gestern wurde in hiesiger Stadt ein Pferdedieb festgenommen unv an das Amtsgericht Schneeberg abgeliefert. Beim Pferdehändler Auerswald Hierselbst erschien am Diens tag Morgen ein unbekannter Mann mit einem Pferde, welches er zum Kauf anbot. Er gab vor, Trommler zu heißen und aus Lößnitz zu stammen. Dem Pferde händler AuerSwalv kam die Sache verdächtig vor, er kaufte scheinbar das Pferd und nöthigte den Ver käufer zu einem längeren Aufenthalte in Neustädtel, währenddessen fuhr er schleunigst nach Lößnitz zu, um sich dort nach dem Unbekannten zu erkundigen. Schon in Aue traf er jedoch den Gutsbesitzer Neu- bert aus Beutha, dem in der Nacht ein Pferd aus dem Stalle gestohlen worden war und die Spur des selben bis dahin hatte verfolgen können. Die hie sige Polizei wurde nun durch Telephon verständigt und der Verkäufer, bezw. Dieb, in welchem der 34 Jahre alte Tagearbeiter Fritzsche aus Lößnitz festge stellt wurde, durch Wachtmeister Gläser festgenommen. Der Bestohlene konnte am Abende, nachdem der Dieb geständig war, sein Pferd wieder zurückführcn. — Falken st ein. Die Bußtagsstille wurde in unserer Stadt durch Feuerlärm gestört. Am Nach mittag in der 6. Stunde entstand auf dem Oberboden des Bäckermeister F. Sandner'schen Wohnhauses in der oberen Schloßstraße Feuer, welche« sich bald über den ganzen Dachstuhl verbreitete. Die schnell herbei geeilte Feuerwehr beschränkte dasselbe auf den Ent- stehungsherd. Durch die reichlich auf da« Brand objekt geschleuderten Wassermengen wurden die Zwi schendecken durchnäßt. Drei Familien sind obdachlos geworden. Dieselben haben ihre Habe versichert. — Aue, 22. Novbr. Im Hause des Bäcker meister Mothes in der Neustadt brach gestern Nach mittag auf noch unermittelte Weise Feuer au«, welches den Dachstuhl zerstörte. Der übrige Theil de« Hauses wurde vurch Wasser sehr beschädigt. Der Schaden des Betroffenen ist ein beträchtlicher. Da» anzebaute Wohnhaus de« Fleischermeister« Flemming wurde erhalten. (Kia gesandt.) (Nachstehende un« übersandte Zeilen bringen wir insofern gern zum Abdruck, al« die darin niedergelegten Gedanken ganz aus dem Leben gegriffen und wohl geeignet sind, zum Nachdenken anzuregen. D. Red.) „Man sagt: Ein junge« Mädchen (natürlich ist hier der Mittelstand gemeint) soll häuslich und in der Wirtschaft tüchtig sein, nun ja, da- ist ja auch da» einzig Richtige, aber ich will