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Amts- und Anzeigeblntt für den Erscheint . e e ^.s s Abonnement -SLZ-- ScM des Amlsgmchls EibmllM --L-ZL sertionSpreiS: die kleinsp. ten, sowie bei allen ReichS- Zele io Pf und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. 136. Sonnabend,Iden 18. November 18S3. Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche aus den Namen »uckolpli »vi»»«!« ein getragene Grundstück, Hau« Nr. 24 des BrandkataslerS, Nr. 76 des Flurbuchs, nebst den Flurstücken Nr. 146, 184, 18b des Flurbuchs für Coelsstld, Folium 26 deS Grundbuchs für diesen Ort, geschätzt auf 26,100 Mk. soll an hiesiger Gerichtsstelle zwangsweise versteigert werden und ist der 23. Dezember 1893, Vormittag lü Ayr als Anmeldetermin, fcrnrr der 8. Januar 1894, Vormittag lü Mr al« Bersteigerungstermin, sowie der 16. Januar 1894, Vormittag 10 Mr als Termin zu Berkündung des Vertheilungsplans anberaumt worden. Die Realberechtigten werden aufgefordert, die auf dem Grundstücke lastenden Rückstände an wiederlehrenden Leistungen, sowie Kostenforderungen, spätestens im Anmeldetermine anzumelden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres RangverhältnisseS kann nach dem Anmeldetermine in der GerichlSschreiberei des unterzeichneten Amtsgericht« eingesehen werden. Eibenstock, am 14. November 1893. Königliches Amtsgericht. Kautzsch. Actuar Gruhle. Gestohlen wurden in der Nacht zum 30. Oktober 1893 vom Eisenbahnbau zwischen Schön heide und WilzschhauS achtzehn Meter guter Spritzenschlauch mit drei kupfer nen Normalverschlüssen im Gesammtwcrthe von 20 M. Ich ersuche um Miltheitung aller sachdienlichen Wahrnehmungen. Eibenstock, am 14. November 1893. Der Königliche Amtsanwalt. Warneck. Bekanntmachung, die diesjährigen Stadtverordnetenwahlen betr. Mit Ende dieses Jahre« scheiden au« dem Stadtverordneten-Lollegium au» die Heeren: Kaufmann Gustav Diersch, Buchdruckereibesitzer Emil Hannebohn, Maurermeister Oswald Kieß, FuhrwerkSbcsitzer Aidan MeichSner, Kaufmann Emil Schubart; außerdem sind Ersatzwahlen vorzunehmen für die im Laufe deS Jahre- verstor benen Mitglieder des Collegiums Herren Kaufmann Ludwig Gliiß, Maler Heinrich Jochimsen, Kaufmann Bernhard Meischner, sodaß inSgesammt 8 Stadtverordnete zu wählen sind. Da von den im Amte verbleibenden 13 Stadtverordneten 7 ansässig und 6 unansässig sind, nach dem OrtSstatut für die Stadt Eibenstock dem Stadt- verordncten-Collegium aber mindestens 11 ansässige und 6 unansässige Bürger anzugehören haben, so müssen von den zu wählenden Stadtverordneten mindesten» 4 ansäfsig sein. Als Wahltag ist bestimmt. Donnerstag, der 7. Dezember ds. Is. Die stimmberechtigten Bürger hiesiger Stadt, welchen Stimmzettel einige Tage vor der Wahl zugehen werden, werden daher hiermit aufgesordert, an diesem Tage von Bormittags 9 Uhr ab bis Nachmittags 1 Uhr ihre Stimm zettel, auf welchen nach Vorstehendem die Namen von acht wählbaren Bürgern, von denen mindestens 4 ansässig sein müssen, zu verzeichnen sind, im Rath haussaale vor dem versammelten Wahl-AuSschuß persönlich abzugeben. Die aufgestellte Liste der Stimmberechtigten und der Wählbaren liegt vom 18. November bis mit 1. Dezember 1893 zur Einsicht an Raihsstelle aus und cs steht jedem Betheiligten frei, bis ZUM Ende des siebente» Tages nach Bekanntmachung nnd Beginn der Auslegung gegen die Wahlliste beim unterzeichneten Siadtrath schriftlich oder mündlich Einspruch zu erheben. Eibenstock, den 9. November 1893. Der Rath der Stadt. »i-. Körner. Hans. Hagesgeschichle. — Berlin, 16. November. Die Thronrede bei der heutigen Eröffnung de« Reichstages dankt für die patriotische Bereitwilligkeit des Reichstages beim Mitwirken für die Fortbildung der Heeresein- richlung. Mannigfache Shmpathiebeweise, deren der Kaiser in verschiedenen ReichStheilen sich erfreute, bürgen dafür, mit welcher Genugthuung die Nation empfinde, daß die Heeres-Organisation gesichert sei, in welcher die Gewähr für den Schutz deS Vater landes und für Erhaltung deS Frieden« beruht. Die vornehmste Aufgabe de« Reichstags sei nunmehr, für Beschaffung der durch die Erhöhung der Friedens präsenzstärke erforderlichen Deckungsmittel zu sorgen. Die bisherigen Erfahrungen bezüglich des finanziellen Verhältnisses zwischen dem Reiche und den Einzel staaten beweisen, daß ohne Schädigung des Reiches und der Einzelstaaten die finanzielle Auseinandersetz ung zwischen denselben nicht länger aufschiebbar sei. Die Anforderungen des Reiche« an die Einzelstaaten sollen in ein feste« Verhältniß zu den Ueberweisungen gestellt, den Einzelstaaten aber ein gesetzlich sestgelegter Anthcil an den Reichseinnahmen für längeren Zeit raum zugesichert werden. Ein diesbezüglicher Gesetz entwurf, ebensowie Gesetzentwürfe, betreffend die Be steuerung deS Tabak«, de« Wein« und Erhebung von Reichsstempelabgaben werden dem Reichstage zugehen. Der dem Reichstage ferner zugehende Reich-Haushalt- etat sei mit äußerster Sparsamkeit aufgestellt. Ferner würden dem Reichstage zur Beschlußfassung die Han delsverträge mit Spanien, Rumänien und Serbien zugehen. Die Thronrede theilt sodann mit, daß dem Reichstage sofort die Verordnungen, betreffend die außerordentliche Erhöhung der Einfuhrzölle gegenüber Rußland vorgelegt werden würden. Der Kaiser hofft, daß die schwebenden Verhandlungen mit Rußland zur Beseitigung dieser Maßnahmen führen würden. Den energischen Bemühungen der Regierungen sei e» ge lungen, der Verbreitung der Cholera-Epidemie erfolg reich »ntgegenzutreten. Durch die Thronrede wird ferner angekündigt ein RcichSseuchengesctz, sowie die Vorlegung der Beschlüsse der Dresdner SanitätSkon- ferenz zur Genehmigung durch den Reichstag. Mit Rücksicht auf die großen Aufgaben de« Reichstage« auf finanziellem und handelspolitischem Gebiete würde der Kreis der Vorlagen im übrigen thunlichst be schränkt bleiben. In dem Verhältniß Deutschlands zum Auslande sei eine Aenderung nicht eingetreten. Bei Fortdauer der engen Freundschaft mit den zur Verfolgung gemeinsamer, friedlicher Zwecke verbünde ten Reichen stehen wir zu allen Mächten in guten, freundlichen Beziehungen. Der Kaiser giebt sich da her der Zuversicht hin, daß mit Gotte« Hilfe die Segnungen deS Friedens auch fernerhin erhalten bleiben. — Berlin, 16. November. Heute Mittag 12^ Uhr fand in Gegenwart Sr. Maj. deS Kaiser« auf der Lustgartenseite vor dem Königl. Schloß die Vereidigung der Rekruten der Garnison Ber lin, Spandau, Charlottenburg und Groß-Lichterfelde statt. Dem militärischen Akte wohnten auch Ihre Maj. die Kaiserin, der Prinz Heinrich, Prinz Ludwig von Bayern rc. bei. — Den Abendblättern zufolge lautete die Ansprache Sr. Maj. des Kaiser- bei der heutigen Rekrutenvereidigung folgendermaßen: »Ihr habt soeben vor Gotte« Antlitz Mir Treue geschworen, und seid hierdurch in demselben Augenblick Meine Soldaten und Meine Kameraden geworden. Ihr habt die Ehre, zu Meiner Garde zu gehören und in und um Meinen Wohnort, Meine Hauptstadt zu stehen, Ihr seid berufen. Mich in erster Linie vor dem äußeren und-inneren Feind zu schützen: seid treu und vergeßt nicht, daß Eure Ehre die Meinige ist.' — DaS Kaiserliche Gesundheitsamt macht folgende, vom 10. bis 16. November angezeigte 27 Cholera fälle bekannt: Ostpreußen: 3 Erkrankungen au- zwei Orten der Kreise Labiau und Osterode. Overgebiet: In Stettin, Gartz a. O. und Greifenhagen je 2 Er krankungen, in Gollnow 5 (davon 3 tödtlich), in Eberswalde eine; ferner in vier Landorten der Kreise Angermünde, Königsberg N.-M., Ober-Barnim und Randoch 6 Erkrankungen mit 3 Todesfällen. Elbge- biet: In drei Orten deS Kreise« Zauch-Belzig, sowie West-Havelland und de» Hamburger LanpgebietS 4 Erkrankungen (2 mit tödtlichem AuSgang). Unter den Nord-Ostsee-Kanal-Arbeitern 2 Erkrankungen, davon eine mit tödtlichem AuSgange. — Schneidemühl, 16. November. Zur Zu schüttung deS Unglücksbrunnen«, welche nun mehr beendet ist, waren über fünfhundert Kubikmeter Erde und KieS erforderlich. Nachdem die Ausschütt ung beendet war, brachen an zwei Stellen Quellen au« dem Kie» hervor, da« Wasser war aber fast voll ständig klar. Voraussichtlich wird da- Projekt de» OberberghauptmannS Freund mit der Modifikation zur Ausführung kommen, daß man ein große« Bassin von beträchtlicher Höhe herstellt und diese» mit KieS ausfüllt, so daß man filtrirte« Wasser ablaufen lassen kann. Von der vollständigen Stopfung der Quelle wird man schon au» dem Grunde Abstand nehmen müssen, weil dadurch die Gefahr eine« seitlichen Aus bruch« heraufbeschworen würde. Locale nnd sächsische Nachrichten. — Eibenstock. Der am vergangenen Montag im Kaufmännischen Verein stattgefundene Vor trag deS Herrn Professor vr. Fcitz Schultze au» Dresden: .Krieg und Frieden in ihrer Beziehung zur Kulturentwickelung der Menschheit' war sehr gut besucht, sowohl von Mitgliedern, al« auch einer ziem lichen Anzahl von Abonnenten. Der dem Herrn Vortragenden vorauSgcgangene Ruf al« einer der besten Redner hat sich auf da« Glänzendste bewährt; ebenso war der Vortrag nach Form und Inhalt meister haft. Au-gehend von den Kulturanfängen der Mensch heit wie» der Redner nach, daß Krieg und Frieden in engster Wechselwirkung zur Kulturentwickelung stehen, daß die römischen Krieger die Träger römischer Kul tur nach Germanien, die Krieger Alexander de« Großen die Verbreiter griechischer Kultur in Asten waren und daß den Kriegen stet« eine Epoche friedlicher Ent wickelung und Aufschwünge« folgte; daß aber auch