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— Johanngeorgenstadt. Die hiesige Bürger meisterstelle kommt, da Bürgermeister Klotz als RaihS- assessor in Dresden gewählt worden ist, demnächst zur Erledigung. Da« Gesammteinkommen der Stelle beträgt 2800 Mk.; Bürgermeister Klotz, der seit 5'/,, Jahren Hierselbst amtirt, bezieht außerdem eine per sönliche Zulage. — Annaberg. Da« Adam RieS-Denkmal wird am Sonntag Vormittag in der >2. Stunde feierlichst enthüllt. — Kirchberg. Ein nichtswürdiger Brandstifter treibt gegenwärtig im benachbarten HartmaNnSdorf sein böses Spiel. Während eS in den letzten Tagen zwei Mal hintereinander brannte, ist in der Nacht zum Mittwoch wieder eine Brandstiftung an der Wetzel- schen Mühle versucht worden. Glücklicherweise bemerkte die Frau des Besitzers beim Schlafengehen das Feuer durch den Geruch. Erst wenige Tage zuvor ist das KellerhauS des Herrn Eismann in Brand gesteckt worden. Am 30. v. Ml»., früh 3 Uhr ist das dem Gutsbesitzer Karl Anton Oelmann gehörige, erst im vorigen Jahre ebenfalls nach einem Brande neuauf gebaute Scheunengebäude vollständig eingcäschert wor den. ES sind sämmtliche darin untergebracht gewesene Erntevorräthe mit verbrannt. — Bad Elster. Nach Schluß der Bade-Saison hat hier sofort eine rege Bau-Saison ihren Anfang genommen. Mehr als hundert Arbeiter sind zur Zeit mit der Herstellung eine» Elster-Kanals be schäftigt; die durch an der böhmischen Grenze ange legte Fabriken stark verunreinigte weiße Elster wird nämlich in Cementröhren geleitet und dadurch hin künftig der im Sommer fast unerträgliche Geruch des Wassers beseitigt. Trotz der großen Arbeiterzahl dürften sich die KanalisirungSarbeiten bi« gegen Ende November hinziehen. — Eine sehr strenge Strafe lud sich der Tischler und Materialwaarenhändler Emil Walther iu Grün auf, ohne sich der Tragweite seiner Hand lungsweise überhaupt bewußt zu sein. Walther hat am Abend des 30. November 1892 in seinem Ge schäftsräume an die Zeugen Häberer, Grimm, Jahn und Trinker Bier und Schnaps zum sofortigen Genuß verkauft, ohne daß er im Besitze der Erlaubniß zum Betriebe der Schankwirthschafr war. Durch eine ano nyme Anzeige erlangte der zuständige DistriktSgcndarm Kenntniß, welcher pflichtgemäß Anzeige erstattete. Walther suchte sich dadurch straflos zu machen, daß er den Genannten das bei ihm verzehrte Geld wieder- gab und zu ihnen sagte: Nun könnt Ihr vor Gericht sagen, Ihr habt nichts zu bezahlen gehabt, ich hab'« Euch zum Besten gegeben; daS könnt Ihr auch be schwören. Zeuge Häberer war nur mit großer Mühe seilen« des Vorsitzenden des Gerichts dazu zu bewegen, die Wahrheit zu sagen, die übrigen Zeugen gaben die Sache ohne Weiteres zu, wie sie war. Wrlther wurde wegen Verleitung zum Meineid und wegen Betrieb der Schankwirlhschaft ohne Erlaubniß zu einem Jahr und fünf Monaten Zuchthaus, sowie 25 Mark Geldstrafe, eventuell 7 Tagen Haft, sowie zu fünfjährigem Ehrenrechtsverlust und zur Bezah lung der Kosten verurtheilt. Er wurde sofort in Haft genommen. (K i n g e s a « d t.) Eibenstock. Die schon seit einiger Zeit vom Reichsamt des Innern veranstalteten Erhebungen über die Verhältnisse im Handelsgewerbe sind s. Zt. auch an den Kaufmännischen Verein hier zur Beantwortung gelangt. Die Erhebungen bezwecken, Mißbräuche und Auswüchse im Handelsgewerbe, wie sie sich in gewissen, hauptsächlich großstädtischen Ge schäftszweigen herauSgebildct haben, aufzudccken und durch Reichsgesetz zu beseitigen. Der Grundgedanke ist an und für sich voll gerechtfertigt, da z. B. durch bereit» vorher stallgefundene Erörterungen nachgewicsen ist, daß junge, in Ladengeschäften thälige HandlungS- gehülsen auf sech-tägige, ja sogar eintägige Kündigung angestellt sind, jeden Tag also vor dem bitteren Loos der Stellenlosigkeit stehen, daß sie ferner bei 15-16 stündiger Arbeit kaum eine Mittagspause genießen u. s. w.; auf unsere, auf gesunder Basis stehenden kleinstädtischen Verhältnisse treffen diese argen Miß stände selbstverständlich nicht zu. 'Nun erstrecken sich zwar augenblicklich die Erhebungen nur auf Laden geschäfte mit Gehülfen; die Folgen dieser Erörter ungen aber fallen jedenfalls, genau wie mit dem SounlagSruhegesetz, auf alle offenen Ladengeschäfte — also auch auf die kleinen, vom Inhaber selbst betriebenen, sowie Bäcker- und Fleischer-Läden — zurück. Der Vorstand des Kausm. Vereins Hal eS daher für angezeigt gehalten, sich vorher mit den Vorständen der Bäcker- und Fleischeriunungen und des Hand- wcrkervereinS in» Einvernehmen zu setzen, um ein Einverständniß mit diesen zu erzielen. — Es ist dies auch in einer gemeinschaftlichen Besprechung geschehen, unk nunmehr die Beantwortung der bctr. Fragebogen durch den Kausm. Verein i» vollständiger Ueberein- stimmung aller betr. Kreise an daS NeichSamt des Innern abgegeben worden. — Hoffentlich gelingt eS, an der Hand der au» dem ganzen Reiche eingehenden Antworten bestehende Uebel- slände im Handelsgewerbe zu beseitigen, insbesondere eine längere Kündigungszeit gesetzlich fest zu legen und der ost zu weit gehenden Ausnützung der Hand- lungSgehülfen und Lebrlinge vorzubeugen, dabei aber, was für die hiesigen Verhältnisse die Hauptsache und auch in der betr. Beantwortung besonder» hei vorge hoben ist, die Ladengeschäfte im Klcinverkehr nicht etwa zu schädigen durch weitere Beschränkung der Ladenzeiten, wie sich dieselben durch die Erfahrung HerauSgebildct und bewährt haben. X. V. Ans »ergangener Zeit — für unsere Zeit. 3. November. (Nachdruck verboten). Vor 26 Jahren, am 3. November 1868, wurde der ameri kanische General Ulysses Grant zum Präsidenten der vereinig ten Staaten gewählt. Für den siegreichen Feldherrn des Sklavenkriegcs stimmten 25 Staaten mit 206 und gegen ihn 9 Staaten mit 88 Stimmen, was einen sehr glänzenden Sieg der republikanischen Partei bedeutet. Der Gegenkandidat der demokratischen Partei war Horatio Seymour gewesen. Der neue Präsident, der wenige Monate spater sein Amt antrat, war ein ebenso energischer, als streng rechtlicher Mann. Er verhieß strenge Durchführung der Gesetze, redliche Bezahlung der Staatsschuld und sprach sich sür die Bersasiungsberichtig- ung aus, nach welcher der Unterschied der Hautfarbe keinen Unterschied in politischen Rechten begründen solle. In der auswärtigen Politik hatte Grant große Erfolge zu verzeichnen, dagegen wußte er im Innern dem Cliquenwesen nicht energisch genug entgegen zu treten. Er wurde vier Jahre später noch mals zum Präsidenten gewählt, durste sich aber ein drittes Mal nicht mehr ausstellcn lassen. Im ganzen gehört er jedoch zu den wirklich bedeutenden Männern, die Amerika besessen. 4. November. Am 4. November dieses Jahres feiert die Universität Er langen das Jubiläum ihre» 150jährigen Bestehens. Die Uni versität gehört zu den jüngsten Universitäten Deutschlands, hat sich jedoch eines sehr starken Besuches seitens der Studiren- den zu erfreuen; insbesondere sind e« protestantische Theologen, die sich dort auf ihren künftigen Beruf vorbereiten, wie denn auch diese Universität, als eine Staatsanstalt von vornherein austretend, ihren ausgesprochen protestantischen Charakter bei behalten hat. Kirchliche Nachrichten aus -er Parochir Eibenstock«, vom 29. October bis 4. November 1893. Aufgeboten: 59t Franz Anger, ans. B. u. Schlossermstr. hier, ein Wittwer, ehel. S. des weil. Gotthilf Friedrich Anger, ans. Bs. u. Schlossermeisters hier und Auguste Hulda verw. Weiß geb. Beyer hier, ehel. T. des weil. August Friedrich Beyer, Maurers hier. 60) Dominicus Philipp Bianchi, Gyps- figurenhändler hier, ehel. S. des weil. Karl Ernst Bianchi, GyPSfigurenfabrikantens hier und Wilhelmine Martha Voigt hier, ehel. T. des Louis Albert Voigt, vormal. Postschaffners hier. 61) Ernst Friedrich Müller, Kaufmann hier, ehel. S. des Johann Gottsried Müller, ans. Bs. u. Schmiedemcisters hier und Ernestine Marie Mehlhvrn in Aue, ehel. T. des Her mann Gustav Mehlhorn, ans. Bs., Lohgerbers und Oekonöms ebendaselbst. Getraut: 44) Paul Louis Flach, Eisengießer hier, ein Wittwer mit Anna Wilhelmine heb. Huster hier. Getauft: 27l) Paul Friedrich Herbert Steinbach. 272) Anna Marie Schildbach. 273) Linda Marianne Goldhahn. Begraben: 231) Ernst Ludwig Günther, Gasthossbesitzer in Wolssgrün, ein Ehemann, 55 I. 4 M. 13 T. 232) Minna Aurelie Rau geb. Bleyl, nachgcl. Wittwe des weil. Moritz Curt Rau, Oekonoms hier, 35 I. 5 M. 26 T. 233) Christoph Carl, ehel. S. des Christoph Gustav Bretschneider, Hammer gutsbesitzers von Wolfsgrün, 2 I. 7 M. 234> Ernestine Rudolfine Schönselder geb. Graupner, uachgel. Wittwe des weil. Christian Friedrich Schönselder, Tischlermeisters hier, 78 I. II M. 12 T. 235) Curt Alban, uuehel. S. der Frie derike Wilhelmine Süß hier, 4 M. 9 T. Am 23. Sonntage »ach Hrinitati». Vorm. Predigttext: Maith. 9, 18-26. Herr Pastor Harlcnstein au« Schönheide. Die Beichtredc hält Herr DiaconuS Fischer. NachmiltagsgolteSdienst bleibt ausgesetzt. Lirchcnnachrichtrn ans Schönheide. Dom. XXIII. p. 7?>in., 5. Novbr. Früh 9 Uhr: Gottesdienst mit Predigt. Herr Diac. Wolf. Nach dem Gottesdienst findet Beichte und Abendmahl statt. Herr Diac. Wolf. Nachmittag 2 Uhr: MtssionS- gotteSdienst. Herr Pfarrer Hartenstein. DaS Wochen amt führt der Pfarrer. Mittwoch, den 8. Novbr., Vormittag» 10 Uhr, soll Wochencommunion statifinten. Herr Diac. Wolf. Aächstm Montag von Wormittags 9 Mr an Gerichtstag in Schönheide. Sparkasse Schönheide, geöffnet jeden Wochentag bis Nachmittag 5 Uhr. llolrsloLiuNe empfiehlt billigst Lr. Ldervein. Eine gutgehende Wasserpumpe zu verkaufen bei Obigem. Nordhäuser Kraft-Cichorien ist um '/, ergiebiger al« andere gute Sorten. kittlttmimmteTrms- f»fl-Ptchch.-8estlWft sucht einen respektablen Vertreter, der möglichst mit der Branche vertraut ist und neben allgemeiner kaufmännischer Bildung einen ausgedehnten Bekannten kreis in der Waarenbranche haben muß, um sich mit Erfolg dem Geschäfte wid men zu können. Offerten sub RI. 4OL8 an Luäolk Llosss, Leipzig erbeten. Haus-Berkaus. Todesfall« halber beabfich- tige ich mein in der Breiten- gelegene« massives Wohnhaus nebst dazu gehörigem Weid sofort preiswert!) zu verkaufen, verw Ittlltg; Merainung! Nachdem durch gemeinschaftliche Begehung die nöthigen Grenzregulirungen der zwischen dem Sosaer Weg und der Waldschänke, also links der Wilrenthaler Straße gelegenen Grundstücke stattgefunden haben, bitte ich die betreffenden Besitzer, welche mit dem Setzen ihrer Rainsteine noch im Rückstand sind, die« bis 10. November bewerkstelligen zu wollen, da ich nach dieser Zeit diese Angelegenheit dem Stadtrath zur Erledigung übergeben werke. Arenn-Kakender für die Gas-Straßenbeleuchtung in Eibenstock im Monat November 1893. Dat. Stück Uhr Dat. Stück Uhr Dat. Stück Uhr von bis von bi« von bi« 1. 76 5 II 25 11 5 16. 76 7 II 25 11 1 9. 76 5 II 25 II 5 2. 76 5 II 25 11 5 17. 76 8 11 25 11 I 10. 76 5 II 25 II 5 3. 76 5 ll 25 II 5 18. 25 II 5 25 II 2 II. 76 5 11 19. 25 12 5 4. 76 5 N 25 II 5 20. 25 I 5 25 11 3 12. 76 5 II 21. 25 3 5 5. 76 5 II 2b II 5 22.- -25. keine Beleucht. 25 II 4 13. 76 5 11 26. 25 5 7 6. 76 5 II 25 II 5 27. 25 5 8 25 II 5 14. 76 6 II 28. 25 5 10 7. 76 5 11 25 11 5 29. 25 5 II 25 II 5 15. 76 6 11 30. 76 5 II 8. 76 5 ll 25 II 5 25 11 1 Nordhäuser Kraft-Cichorien l Frachtbrief« ist im Gebrauch der billigste. j empfiehlt L. llannsdokn. N-rdhäufer Kraft-Cichorien ist von hervorragender Qualität. 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