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Amts- und Anzeigeblatt für den LeM -es Amtsgerichts Ei-Mock und dessen Amgeöung. LS« 18S3 Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Jn- sertionSpreis: die klcinsp. Zeile 10 Pf. Abonnement viertelst 1 M. 20 Pf. (incl. Jllustr. Unterhaltbl.) in der Expedition, bei unfern Bo ten, sowie bei allen Reichs- Postanstalten. Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. 1v. Jahrgang. — Donnerstag, den 12. Oktober Bekanntmachung. Vom Reichsgesetzblatt auf das Jahr 1893 sind erschienen die Nrn. 32, 33 und 34. Dieselben enthalten: Bekanntmachung, betreffend den zweiten Nachtrag zu der Vereinbarung erleichternder Vorschriften für den wechselseitigen Verkehr zwischen den Eisenbahnen Deutschlands einerseits und Oesterreich und Ungarns andererseits. Bekanntmachung, betreffend die Anwendung vertrags mäßig bestehender Zollbefreiungen und Zollermäßigungen auf die spanischen Boden- und Industrie-Erzeugnisse. Bekanntmachung, betreffend Ergänzung und Be richtigung der dem internationalen Uebereinkommen über den Eisenbahnsracht- verkehr beigefügten Liste. Weiter ist vom Gesetz- und Verordnungsblatt das 13. Stück er- schienen und enthält dasselbe unter Nr. 57: Verordnung, Enteignung von Grundeigenthum für Erweiterung der Eisenbahnstation Zwickau betr. Nr. 58: Verordnung, die Vornahme von Wahlen für die 1l. Kammer der Ständever sammlung betr. Nr. 59: Dekret wegen Bestätigung des I. Nachtrags zur Ge nossenschafts-Ordnung der Genossenschaft für Berichtigung des HeinerSborfer Baches. Nr. 60: Verordnung zur weiteren Ausführung des Gesetzes vom 20. Mai 1867, das Befugniß zur Aufnahme von Protokollen und zu Beglaubig ungen bei Justiz- und Verwaltungsbehörden betr. Diese Gesetzblätter liegen zu Jedermanns Einsicht an Rathsstclle aus. Eibenstock, den 10. Oktober 1893, Der Rath der Stadt. »i-. Körner. Hans. Bekanntmachung, die Ausfüllung der Hauslisten betreffend. Mit Rücksicht aus die im nächsten Jahre stattfindende Erhebung der staat lichen Einkommensteuer macht sich die Ausfüllung von Hauslisten erforder lich. Dieselben werden in den nächsten Tagen zur Austragung gebracht werden und sind von den Hausbesitzern oder deren Stellvertretern unter genauer Be achtung der vorgedruckten Anleitungen auSzufüllcn. Nach Anordnung des König!. Finanzministeriums ist der 12. Kkloöer ds. Is. der maßgebende Tag für die Ausfüllung der Hauslisten. Es sind daher alle steuerpflichtigen Personen in den Listen aufzuführcn, welche am 12. Ok tober im Hause wohnen. Dagegen sind solche Personen wegzulassen, welche vor diesem Tage ausge zogen oder erst nach demselben eingezogen sind. Diese Listen sind binnen 1v Tagen nach Empfang derselben bei der hiesigen Stadtsteuercinnahme wieder einzureichen, und zwar durch den Haus besitzer selbst oder durch solche Personen, welche über etwaige Fragen in Bezug aus dies« Angaben in der Lifte genügende Auskunft zu geben vermögen. An die pünktliche Einhaltung der vorerwähnten Einreichungsfrist wird hierdurch noch ganz besonders erinnert, da nach Anordnung des Königlichen Finanzministeriums jede Versäumung ohne Nachsicht zu bestrafen ist. Schließlich wird noch bemerkt, daß mangelhaft« und unvollständige Angaben in den HauSlisten die in den Vorbemerkungen unter 6 angedrohten Nachtheile nach sich ziehen. Eibenstock, am 9. Oktober 1893. Der Rath der Stadt. »r. Körner. Beger. Bekanntmachung. Der Stadtrath hat die Einziehung des Fußweges, der bisher zwischen dem Scheffel'schen und Mückenberger'schen Hansgrund- ftüek« von der Bergstraße nach der Wiesemtraße führte, beschlossen. Die da gegen erhobenen Einwendungen sind rechtskräftig zurückgewiesen worden. Ei benstock, den 11. Oktober 1893. Der Rath der Stadt. »r. Körner. Kotz-Versteigerung auf Schönheiber Staalsforstrevier. Im Hotel „zum Nathhaus" in Schönheide kommen Dienstag, den 17. Oktober 1893, von Vorm. 9 Uhr an folgende in den Abiheilungen 1i, l3, 18, 19, 23, 26, 27, 29, 31, 43, 70, 87, 88, 90 und 91 Durchforstungen und im Einzelnen aufbereiteke 522 Stück weiche Klötzer von 13—38 em Oberstärke,t,, 718 , .Stangenklötzer,, 8—12 „ „ t 64 Raummeter Nutzknüppel, 25 „ Brennscheile, 264 „ Brennknüppel, 496,5 . Aeste unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen meist bietend zur Versteigerung. Kgl. Iorffrevierverwaltung Schönheide und Kgl. Iorllrcutamt Eibenstock, Francke. am 10. Oktober 1893. Wolfframm. Kotz Versteigerung auf Aockauer Staalsforstrevier. Mittwoch, den 18. Oktober 1893, von Vorm. 9 Uhr an kommen im Gasthofe „zur Sonne" in Bockau folgende im Schlage von Abteilung 22, und dürren Hölzern in den Abteilungen und 46 aufbereitete 179 Raummeter weiche Brennscheite, 4 , harte Brennknüppel, 34 » weiche Zacken, sowie von Durchforstungen, Brüchen 8, 10, 15, 20, 25, 26, 32, 33, 34 6 Raummeter harte Aeste, '122 , weiche , - 141 „ „ Stöcke, sowie im Hotel „zum Rathhaus" in Aue Donnerstag, den 19. Oktober 1893, von Vorm. 9 Uhr an 790 Stück weiche Stämme von 11 — 19 em Mittenstärke, 4606 , » Klötzer „ 13—58 . Oberstärke, 3,6 bis 4,o m Länge, 3363 „ , Derbstangen , 10—15 . Unterstärke, 3077 „ .Stangenklötzer,, 8—12 „ Oberstärke, 4,o m Länge, 149 Raummeter weiche Brennknöppel unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen meist bietend zur Versteigerung. K. Forstrevierverwaltung Bockau n. K. Forstrentamt Eibenstock, Richter. am 10. Oktober 1893. Woifframm. Das deutsche Heer nach der Reuformation. In jüngster Zeit sind in der deutschen Armee die jenigen Formationen zur Ausführung gelangt, welche das Gesetz, betreffend die Friedcnspräsenzstärke des deutschen Heeres vom 3. August d. I. vorgesehen hat. Die aus Abgaben der einzelnen Truppentheile im Rahmen derselben neu gebildeten Glieder sind dem organischen Verbände derselben eingereihr worden. Da, wo c« sich um die Ausstellung neuer Truppen theile handelt, wurden die aus der zugehörigen Waffe entnommenen Elemente zu neuen Verbänden zusam- mcngefaßt und haben die neuen Standorte bezogen. Welches allgemeine Bild der deutschen HeereS- zusammensetzung nach erfolgter Durchführung der Militärvorlage sich ergiebt, wird au- den nachstehen den Angaben der „Nordd. Allg. Ztg." deutlich: Bei der Infanterie sind den 173 Regimentern zu drei Bataillonen ebensoviel Haldbataillone (zu zwei Compagnien) hinzugetrcten, sodaß diese Waffe hinfort inkl. der 19 Jäger- und Schützenbataillone 538 Bataillone und 173 Halbbataillone zählt. Da von kommen 133 Regimenter auf Preußen, 20 Regi menter auf Bayern, 12 auf Sachsen, 8 auf Würt temberg. Bon den 19 Jägerbataillonen gehören 14 zu Preußen, 3 zu Sachsen, 2 zu Bayern. Die Be stimmung der neuen Halbbataillone ist eS, bei der nunmehr cingeführten 2jährigen Dienstzeit die gründ liche Ausbildung der drei übrigen Bataillone für den Krieg dadurch zu erleichtern, daß sie denselben solche Nebendienstleistungen, Kommando» und Mannschafts abgaben, abnehmcn, welche hinderlich und störend für den Dienstbetrieb und für die feldmäßige Ausbild ung bei zwei Jahren Dienstzeit sind. Zu solchen Verrichtungen gehört die Gestellung von Burschen, Ordonnanzen, gehören ferner militärische Arbeitsleist ungen, und Aushilfe bei den Hebungen de« Beur laubtenstandes rc. Die Ausbildung der jährlichen Rekruten geschieht wie bisher, d. h. bei den Compag nien der drei Bataillone, und auch bei den vierten Bataillonen wird dieser Modus innegchalleu werden. Im Laufe der SommcrübungSperiode wird da« vierte oder Halbbataillon dadurch, daß cS die Mannschaften und Unteroffiziere de« BeurlaublcnstandeS in seine Reihen aufnimmt, ebenfalls zeitweise zu einem Boll bataillon anwachsen und als solche« exerziren und manöveriren. E« wird damit die Möglichkeit gegeben sein, die Uebungen des Beurlaubtenstande-, die in Zukunft einen größeren Umfang als bisher annehmen werden, lehrreicher und gründlicher zu gestalten, als e« bis jetzt bei dem Mangel an Zeit und an Lehr kräften möglich war. Der an personellen Kräften ausreichend bemessene Stamm des vierten Bataillon- bietet dabei die Möglichkeit, aus zwei Compagnien vier Compagnien mit Hilfe der Offiziere und Avan- zirten de« Beurlaubtenstandes zu bilden. Die Kavallerie ist durch die neue Organisation nicht berührt worden. Sie behält ihre Formation in 73 Regimenter (Preußen), 10 Regimenter (Bayern), 6 Regimenter (Sachsen), 4 Regimenter (Württemberg), inSgesammt 465 E-kadronS. Bei der Artillerie dagegen ist eine wesentliche Verstärkung und Neugliederung eingetreten, im Hin blick auf die wichtigen und vielseitigen Aufgaben, die dieser Waffe auf den Gefecht-feldern der modernen Kriegführung zufallen. Die Verstärkung besteht in 60 im Lause der abgelaufenen Woche neu formirten fahrenden Batterien, die in Abiheilungen zu je drei Batterien zusammengefaßt und 16 Regimentern zu- gctheilt worden sind. Line Ausgleichung de» Stande- der Feldartillerieregimenter ist damit nicht beabsichtigt. Die verschiedene Zusammensetzung derselben in der