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— Am 30. September sind in Borna die beb den bisher in Pegau unlergcbrackt gewesenen Es- kadrcns de» Carabinier - Regiment» zu dauerndem Aufenthalte eingezogen. — Stützengrün. Ein verwegener EinbruchS- dicbsiahl wurde in der Nackt vom Mittwoch zum Donnerstag in dem Hause deS Kaufmanns, Gemeinde ältesten und KirchrcchnungSführers Herrn Franz Hen del jun. hier verübt. Gestohlen wurde hierbei Wäsche, Cigarren, sowie auch baareS Geld. Hoffentlich gelingt e» recht bald, den oder die Diebe zu ermitteln. — Vielfach herrscht Unklarheit darüber, daß eine Verlegung der Bußtage stattgefunden hat, wes halb wir besonders im Interesse der Geschäftsleute aus Folgendes Hinweisen. Das Kirchengesetz, die Feier der Bußtage in der evangelisch-lutherischen Landes kirche betreffend, vom 12. April 1893, bekannt ge macht im 8. Stück des Gesetz- und Verordnungs blattes für das Königreich Sachsen vom laufenden Jahre, verordnet die Verlegung der in der evangelisch lutherischen Landeskirche gesetzlich bestehenden beiden Bußtage für die Zukunft auf Mittwoch vor dem Sonntag Oculi und Mittwoch vor dem letzten Trini- tatissonnlage. Im Eingänge des Gesetzes ist gesagt, daß die in Lvungvliew beauftragten Staatsminister den Erlaß des Gesetzes unter Zustimmung der evan gelisch-lutherischen Landessynode beschlossen haben, um die Begehung einer gemeinsamen Bußtagsfeier in dem größeren Theile des evangelischen Deutschlands zu ermöglichen unv nm mit der für diesen Zweck ge botenen Verlegung deS zweiten jährlichen Bußtages auch die Feier deS ersten Bußtags in Uebereinslimmung zu bringen. Amtliche Mtthkilungcn aus -en Sitzungen Les Lta-traths. Sitzung vom 4. September 1893. Vorsitzender: Bürgermeister 0r. Körner. Anwesend: 4 Rathsmitglieder. 1) Von den Kassenübersichten der städtische» Einnahmestellen auf den vorausgegangenen Monat nimmt man Kenntniß. 2) Der Einspruch Mückenbergers gegen die Einziehung des Fußwegs über sein Grundstück wird als unbegründet zu- rückgcwiesen. 3) Gemäß dem Vorschläge der Schulbaucommission werden die Ausbauarbeiten für den Schulhaus- und Turnhallen neubau wie folgt vergeben: die Klcmpnerarbeiten an Louis Brandner, die Bedachungsarbeiten, vorbehältlich der Beschlußfassung über die Art der Ausführung, an Baumeister Ott in der Erwartung, daß er thunlichst hiesige Gewerbetreibende berücksichtigt, die Blitzablcitungs- und Klingelanlage an Porst dagegen die Tischlerarbeiten an Emil Unger. Wegen der Schlosser-, Maler- und Anstreicher- und der Glascrarbeiten wird weitere Beschlußfassung Vorbehalten. 4) Wegen der Beaufsichtigung des Schulhaus- und Turnhallen baues und Abnahme der Arbeiten soll mit dem Kgl. Brand- versichcrungsinspektor verhandelt werden. 5) Der Rath tritt den Anträgen des Vorsitzenden wegen Aus hebung des Instituts der Nachtwächter und Anstellung zweier Nachtpolizeidicner, die gleichzeitig den Latcrnenwärter. dienst mit verrichten sollen, dergestalt bei, daß die Pension- berechtigung erst nach Ablauf eines Probejahres verliehen werde. An Gehalt werden jährlich 780 Ml. und 60 Mk. Belleidungsgeld gewährt. 6P Für die Ausstellung einer Wasserpumpe im Crottensee vor dem Heymann'schen Hause wird neben einen jährl. Wasser zins von L0 Mk. ein Berechnungsgcld von 60 Mk. ver- willigt. Außerdem kommen 3 innere Verwaltungsangelegcnheiten, 1 Bau-, I Stistungs- und L Armensachcn, so vie 2 Strafer laßgesuche zum Vortrag und zur Beschlußfassung. Sitzung vom 12. September 1893. Vorsitzender: Bürgermeister 0r. Körner. Anwesend: 4 Rathsmitglieder. 1) Man nimmt Kenntniß a. von der Mittheilung der Kgl. Amtshauptmannschast Schwarzenberg, betr. die Lieferung von Kraftfutter mitteln zur Linderung der Futternoth, b. von der Bewilligung einer StaatSbeihilse von 100 Mark zur Trottoirlegung vor dem Rathhause und der Pfarrei, indem man hiergegen die zukünftige Unterhaltung des zu verlegenden, seither fiskalischen Schnittgerinnes entlang der hcrzustellenden Strecke übernimmt. e. von der Verordnung der Kgl. Kreishauptmannschast Zwickau, betr. die Abweisung des vom Fleischermstr. Reichenbach erhobenen Widerspruchs gegen die ihm zugewiesene Baustelle an der Wiesenstraße, ä. von der Miltheilung der Kgl. Oberforstmeisterei, daß das Kgl. Finanzministerium aus Ansuchen des Stadt raths der Stadtgemeinde Eibenstock das übliche Armenholzdeputat von jährlich 310 Raummetern weiches Astholz aus weitere Jahre, nämlich 1894, 1895 und 1896 bewilligt hat, e. von dem Resultat der Prüfung der 92er Sparkassen rechnung. Diese Sache gelangt an die Stadtver ordneten. 2) Gemäß dem Vorschläge der Schulbaukommission werden die Glascrarbeiten an Siegel, die Schlosserarbeiten an Porst vergeben. 3) Ebenso werden die Vorschläge der Schulbaukommission wegen Herstellung der Dielung in der Turnhalle genehmigt. 4) Des Weiteren hat die Schulbaukommission vorgeschlagen, die Turnhalle mit Gas zu beleuchten und in derselben 3 Glühlichtbrenner ausstellen zu lassen, für die Heizung aber 2 Stück Ventilations > Füll - Regulir - Mantel - Oefen von E. Sturm in Würzburg in Aussicht zu nehmen. Den Anträgen wird beigctreten. 5) Ter Widerspruch des Stadtraths Dörssel gegen die Ein ziehung des Fußwegs über das Mückenberger'sche Grund stück wird als unbeachtlich abgewiesen. 6) Der Rath beschließt, einerseits die alte Anleihe bei der Communalbank zur Rückzahlung zu kündigen und die ge forderte Abstandssumme von 2000 Mk. zu verwilligen, andererseits zur Tilgung der alten Anleihe an 206.000 Mark, zur Bestreitung der Schulbaukosten an 50,000 Mk., der Kosten für die Herstellung der Straßen im Erotten- see an rund 33,000 Mk., u. A. m. bei der Versicherungs anstalt für daS Königreich Sachsen eine neue Anleihe von 300,000 Mk. zu günstigeren Bedingungen bei 35jähriger Tilgungsfrist auszunehmen. 7> Zur Verlegung der AuSflußstellc der Schleusten im Erotten. see werden, insoweit die Mehrkosten nicht durch die Er sparnisse infolge der geringeren Ausdehnung der 50 om weite» Rohrschlcuße Deckung finden, gemäß dem Vorschläge des Bauausschusses 129 Mk. — Pf. nachverwilligt. 8) Dem Kaufmann Otto Unger wird für die Prüfung der Sparkassenrechnung auf das Jahr 1892 der Dank der städt. Collegien ausgesprochen. Im Uebrigen soll mit wegen Uebernahme der Prüfung der sämmtlichen städtischen Rechnungswcrkc überhaupt verhandelt werden. 9) In der Feldstraße soll daS Gasrohr zunächst bis zu Staab gelegt und die vordere Laterne deshalb bis auf Weitere» nicht ausgestellt werden. 10) Die Frage der Ausstellung einer Gaslaternc am Dicrsch- schen Grundstücke wird an den Beleuchtungsausschust ver wiesen. Hierüber standen noch 2 innere Vcrwaltungsangelegen- heiten, I Armen- und 2 Bausachen zur Berathung. Sitzung vom 18. September 1893. Vorsitzender: Bürgermeister vr. Körner. Anwesend: 3 Rathsmitglieder. 1) Man nimmt Kenntniß ». von der Einladung zur Lehrerconserenz in Schwar zenberg, b. von der Erklärung Mückcnberger's, daß er den Fuß weg über sein Grundstück als öffentliches Areal an erkenne, indem man zugleich die ihm ertheilte Bau- erlaubniß nachträglich genehmigt. 2) Das Abkommen mit der Firma L. A. Schreiber in Plauen i. V. wegen Verlegung der Ausflußstelle der Schleuß?» im Crottcnsee — Pkt. 7 der Rathssitzung vom 12. September 1893 — wird genehmigt. 3) Die Malerarbeiten bei dem Schulhaus- und Turnhallen neubau werden an die verw. Jochimsen unter der Vor aussetzung vergeben, daß sie z. Zt. der Aussührung der Arbeiten einen tüchtigen Geschäftsleiter besitzt. 4) Bon der Verordnung, das Ortsstatut betr., nimmt man Kenntniß. Den Erinnerungen soll nachgegangen und das Statut demgemäß abgeändert werden. 5) Der Turnverein soll vorbehältlich der Zustimmung der Stadtv. beschicken werden, daß man ihm die Benutzung der Turnhalle unentgeltlich überlasten wolle und nur als Entschädigung für Heizung und Beleuchtung eine Pauschal summe von jährlich 100 M. beansprucht. Die näheren Bestimmungen wegen Benutzung der Geräthe und der Turnhalle sollen durch besonderen Vertrag geregelt werden. 6) Zur Verbreiterung der Forststraße und der Feldstraße wird nach Maßgabe der abgeschlossenen Verträge ein Berech nungsgeld von 300 M. — für Arealerwerb, Versetzung der Zäune ic. — zu Lasten der auszunehmenden Anleihe verwilligt. 7) Auf die Erklärung von Reichenbach und Gen. wegen der Arealentschädigung wird das Würderungs-Verfahren nach 8 131 ff. des BrandversicherungsgcsetzeS cingeleitet und wegen Ernennung eines Sachverständigen Beschluß gefaßt werden. 8) Der Vertrag mit dem Kommando der freiwilligen Turner- seuerwehr, betr. die Bedienung der Landspritze, und ebenso niit dem Fuhrwerksbesitzer A. Mcichsner wegen der Be spannung dieser Spritze werden mit den vom Feuerlösch ausschuß angeregten Abänderungen genehmigt. Der Rath behält sich aber vor, event. später bei Aufstellung einer neuen Feuerlöschordnung sür die Pferdebesitzer eine Abgabe für die Befreiung von der Bespannung der Landspritze einzusühren. 9) Gemäß dem Vorschläge des Feuerlöschausschusses soll die Zollamtsspritze auch fernerhin als Spritze VI. bei der städt. Pflichtfeuerwehr in Dienst gestellt werden. 10) Auf Antrag des Oberzugführers Kinne und nach Gehör des Feuerlöschausschusses wird beschlossen, die Absperr- und Wachmannschasten in 8 Sektionen dergestalt neu zu organisircn, daß jede Sektion außer dem Führer 10 Mann erhält. Als Sektionsführer werden die Kaufleute Bern hard Förster, Theodor William Härtel, Hermann Pöhland Guido Theodor Müller, Richard Kunz, Carl Hartmann, Max Bauer und Hugo Römnilcr bestätigt. Die Wach mannschaft erhält Weiße Armbinden mit der Aufschrift: „Feuerpolizei". Ferner werden sür die neue Spritze Vl. lZollamtssPritze) Droguist Hermann Lohmann als Zug führer, Kaufmann Paul Rich. Müller als stellv. Zugführer, Schmied Johann David Staab als Spritzenmeister und Klempner David Gottlieb Schindler als stellvertretender Spritzenmeister in Aussicht genommen. Die endgültige Zuweisung der Zugsührer an die einzelnen Spritzen wird dem Oberzugfllhrer überlassen. 11) Die Ausstellung einer Laterne in der Siidstraße wird mangels ausreichenden Bedürfnisses abgelehnt, dagegen soll 12) an der südwestlichen Ecke der Turnhalle anstatt der bisher dort aufgestellten Oellaterne eine Gaslaterne auf Wand arm angebracht werden. 13) Ein Gesuch um Erlaubniß zum Kleinhandel mit Brannt wein und ein dergl. um Schankconcession werden mangels Bedürfnisses abgclehnt. Ferner wurden 3 innere Verwaltungsangelegenheiten und einige Straferlabgesuche erledigt. Aus vergangener Zeit — für unsere Zeit. 2. Oktober. (Nachdruck verboten). Am 2. Oktober 1888 sand die Zusammenkunft des Reichs kanzlers Fürsten Bismarck niit dem italienischen Ministerpräsi denten Crispi in Friedrichsruh statt; eine Konferenz, die zur Befestigung der srcundfchastlichcn Beziehungen zwischen Deutsch land und Italien nicht wenig beitrug. Heut« sind zwar beide Männer nicht mehr am Staatsruder, aber ihre Namen haben noch immer einen guten Klang und die Völker hören aus ihre Worte, wenn diese in der Oeffentlichkeit erschallen. Selbst ihre Feinde können beiden Staatsmännern ihre Bedeutung nicht abstrciten und in der Geschichte stehen ihre Namen als ächte und wahre Vaterlandsfreunde eingetragen. 3. Oktober. Nachdem der Konvent von Paris, oder vielmehr die dem Blutmenschcn Robespierre folgenden Männer, denen cs über haupt nicht mehr daraus ankam, was beschlossen wurde, das unglaubliche Gesetz über die „Verdächtigen" erlassen Halle, war es kein Wunder mehr, daß aus der geradezu verbrecherischen Bahn Wester fortgeschritten und weitere haarsträubende Dinge gesetzlich festgelegt wurden. Am 3. Oktober 1793 erklärte der Konvent, daß politisch Angeklagte nur, um verurtheilt zu wer den, vor Gericht gestellt würden; denn er verfügte, daß im Fall einer Meinungsverschiedenheit unter den Richtern nicht die mildere Meinung obsiegen dürfe und daß deshalb bei Stim mengleichheit noch eine andere Person al« Richter zugezogen werden müsse. Natürlich wählte man dazu eine Person, von der man wußte, daß sie für die Verurtheilung stimmen werde. Am selben Tage ließ der Konvent eine große Zahl seiner eigenen Mitglieder, unter ihnen die edelsten Verlheidiger gesetzmäßiger Freiheit, vor das Revolutionstribunal stellen. Es war von jeher nicht gerade angenehm, in Frankreich Deputirter zu sein, und auch in neuerer und neuester Zeit drängen sich zu der Ehre vielfach Elemente, die sür sich persönlich etwas zu er reichen trachten; aber 1793 konnte man nur dann Deputirter sein, wenn man sein Leben nicht eben hoch anschlug. Der Wunderdoktor. Eine-Geschichte aus unseren Tagen von Gustav Höcker. (17. Fortsetzung.) .Nichts da mit Zufall," entgegnete Bruno heftig, .eS giebt keinen Zufall. Und wenn Du mich lieb hast, so schicke augenblicklich zu Doktor Munck. Er selbst soll kommen und sein Elixir mitbringen.' Kopfschüttelnd ging Henriette hinaus, um Brunos Auftrag zu vollziehen. Dcnkhausen folgte ihr, den Hut in der Hand. „Wenn noch Hilfe möglich ist," sagte er zu Hen rietten, „so bringe ich sie." Er grüßte mit der Hand, eilte nach seinem Wagen und fuhr rasch davon . . . Doktor Munck wohnte nicht allzuweit und ließ auch nicht auf sich warten. Henriette führte ihn zu dem Kranken, dessen Zu stand sich während ihrer kurzen Abwesenheit sichtlich verschlimmert hatte. Als Doktor Munck aus Brunos Munde das leise geflüsterte Wort: „Blutzersctzung" vernahm, lächelte er wie über eine Kleinigkeit. Dann gab er dem Kranken selbst von seinem Elixir, von dem er mehrere Flaschen bei sich führte, und verhieß ihm baldige und sichere Genesung mit einer SiegeSgewiß- heit, daß selbst Henriettens Zweifel zu weichen be gannen. Seine Anwesenheit, sagte er, sei durchaus nicht nöthig, und nachdem er sie unterwiesen hatte, wie und in welchen Zwischenräumen der Patient von dem Elixir einzunehmen habe, empfahl er sich wieder. Henriette hatte ihn bis vor die Thüre begleitet und wandte sich dann wieder in die Hausflur zurück. Sie war kaum ins Krankenzimmer getreten, als sich draußen ein mörderischer Lärm erhob. Henriette eilte hinaus und erblickte Doktor Munck, der an der eisernen Gitlerthür in die Höhe geklettert war und nach Hilfe schrie, während Nero mit wilden Sätzen daran emporsprang. Doktor Munck war zwar außer dem Bereich der wüthenden Bestie, deren Beharrlichkeit im Verwechseln seiner Person sich nur mit ihrem erstaunlichen Gedächtnisse vergleichen ließ, aber sein zerfetztes Beinkleid bewies, daß er bereits gebissen worden war, ehe es ihm gelungen, sich an den Eisenstäben zu seiner jetzigen Höhe emporzuar beiten. Noch ehe Henriette die Stelle erreicht hatte, waren bereits der Gärtner und der Kutscher bei der Hand, von denen der Eine die Dogge am Hals er griff und fortschleifte, während der Andere dem be lagerten Wunderdoktor von der Gitterlhür herabhals. Henriette wollte nach seiner Verletzung fragen und ihn in das Haus zurücknöthigen, aber kaum fühlte Doktor Munck den Boden unter sich, als er auch schon auf die Straße hinauSstürzte und hinkend davon rannte, so rasch ihn seine Beine tragen wollten. Dicker Angstschweiß rieselte über sein Gesicht herab. Er war fest überzeugt, daß der Hund toll gewesen sei. „Wo wohnt ein Arzt? Wo wohnt ein Arzt?" brüllte der Hellkünstler einem Droschkenkutscher zu, der ihm eben langsam entgegengefahrcn kam. Der Gefragte entsann sich eines Chirurgen, der eine Straße weiter wohnte, und Doktor Munck warf sich in den Wagen, dem Kutscher ein reiches Trink geld verheißend, wenn er ihn so rasch wie möglich zum Chirurgen brächte. Der Rosselenker peitschte auf sein Pferd und setzte den sonderbaren Fahrgast binnen Kurzem an dem gewünschten Ziele ab. Obwohl sich die Wunde, nachdem der Chirurg sie untersucht halte, nur als eine Schürfung der Haut erwies, wollte Doktor Munck dennoch darauf bestehen, daß sie ihm ausgebrannt werde, da er be hauptete, der Hund sei toll gewesen. Während er sich nach seinem Fuße herabbückte, fiel ihm eine Flasche seines Zauberelixir« au» der weiten Seitentasche und rollte, ohne zu zerbrechen, auf dem Boden dahin. Der Chirurg hob sie auf und la» die Etikette. .Ei, der Tausend," rief er ahnungslos, daß er den Erfinder und alleinigen Fabrikanten des Wunder- trankeS in höchsteigener Person vor sich habe, .Sie tragen ja das wirksamste Heilmittel schon bei sich! Haben Sie nicht gelesen, daß da» Zauberelixir auch gegen Blutvergiftung helfen und schon Viele gerettet Haden soll, die von tollen Hunden gebissen worden find?" .Brennen Sie mir die Wunde aus!" schrie Doktor Munck, .und lassen Sie jetzt Ihre schlechten Späße!" .Je nun," erwiderte der Chirurg, der durchau» nicht auSsah, als spaße er, .ich habe früher auch nicht» auf da« Zeug gehalten, aber seit es von einem namhaften Arzte empfohlen wird, möchte ich eS doch nicht ganz verwerfen. Da wir e« einmal bet der Hand haben, so hätte ich wohl Lust, an Ihnen einen Versuch damit anzustellen." .Ich habe eS mir nur zur Magenstärkung ange-