- 29 - über seinen Kopf. Er sah sich noch einmal im Lichtkreis des ihn verfolgenden Scheinwerfers, und aus dem Saaldunkel wuchsen die Ge stalten des Direktors und der anderen Kollegen, wuchsen und wander- ten zu ihm rauf rings um den Lichtkreis, wackelten mitleidig lä* chelnd in nie ermüdenden Rhythmus, bis alle im Saal mitwackelten und im Takt lachten. Rößler stieß wild gegen eine Kulissenwand, flüchtete, das Zuknallen der Eisentür dröhnte ihm nach, als er am Pförtner vorbeirannte. Da stand Brit vor ihm* Mit einem Blumenstrauß. "Da. Zu deiner ersten Premiere im Theater." Sie küßte ihn und drückte ihm die Blumen in die Hand und hakte sich unter. "Bin extra eher gegangen, nun hab ich den Schlußbeifall doch nicht mehr erlebt. Schade." "Ja, schade." "Habt ihr keine Premierenfeier?" "Nein... Das heißt ja. Aber ich hab gewußt, daß du kommst, ich wollt mit dir gehen." Sie küßte ihn noch einmal, etwas zu flüchtig, schien es ihm, und sie sagte: "Das ist lieb von dir." Ihm gelang ein Lächeln, aber auf dem Heimweg diese Blumen tragen zu müssen, glich einem Martyrium. Er sagte kein Wort, wäre jetzt lieber allein gewesen. Als er zu Hause auf der Liege saß, trat sie zu ihm, blieb nah vor ihm stehen, lange. "Was stierst du mich so an?" sagte Rößler und griff hastig nach einer Zigarette und entzündete ein Streichholz. "Ich hab Renel gesprochen, bevor du kamst." Die Flaume fraß sich seinen Fingern zu, in Rößlers Gesicht zuckte