SASKIAS PALAST Die Massen hockten auf ihren Gepäckträgern und baumelten mit den Beinen. Nur Zimmerlinde in ihrer roten, viel zu warmen Strickjacke, stand noch am Tor und spähte die Stra ße hinauf. Udo maulte: "Dann fahren wir eben alleine!" Ach, wenn es jetzt doch einen Knall gegeben und Saskia wieder unter uns gesessen hätte! Saskia, ja, die hätte auch diese blöde Situation irgendwie gemeistert - Saskia schon, aber wir? Ich vielleicht? In meiner Funktion als Beitragskassierer? Oder Zimmerlinde? Wenn die jetzt gleich was unternahm, war er höchstens dies: Sie nahm ihre Tasche von der Schulter, die ewige Leinwandtasche, vollgepfropft mit Heftpflastern und Hingfongtropfen, und blies den ganzen Spaß ab. 0, Saskia! Aber die organisierte bereits in Afrika das Gruppenleben. Plante, leitete - kühn, wie es ihre Art war. Plante zum Beispiel Geländespiele, leitete dieselben an, wenn der Herr Pionierleiter plötzlich nicht am Treffpunkt erschien ... Saskia! Sicher besaß sie auch bereits unter den schwarzen, blankäugigen Kumpels einen, den sie um den Finger wickeln konnte. Und wenn sie nicht gerade plante und leitete, baute sie mit ihm an einem neuen Laubhaus, aus Palmenwedeln diesmal, und der Bursche taufte die Bude unter wilden Tänzen: SASKIAS PALAST! Ich hätte heulen mögen.