- 5 - blicken, das ihm eifrig: Halt, warte doch! zuwinkte. Aber erx konnte sich auch getäuscht haben. "J-hü!" Zur Galavorstellung muß das Wiehern sitzen! Klingt es nicht schon sehr echt? Wenn er den Kopf verdrehte, konnte er unter den Augenklappen hervor an den Litfaßsäulen sein Bild lachen sehen - eine sehr ge lungene Aufnahme von schräg unten, man bemerkte die Eselsohren beinahe nicht. "J-hü!" Trab, trab. Da gelangte er an ein großes rundes Haus am Rande der Stadt, daran standen auf einer Mamortafel eingemeißelt und mit Gold ausgelegt geheimnisvolle Buchstaben: / HIPPODROM (Reitbahn) Durch das Tor schritten auf langen Beinen mit edel geschwungenen Hälsen und wehender Mähne - Pferde. Pferde! Hier würde er auf jeden Pall das Wiehern lernen! "J-hü! Pferde! Brüder!" Die Pferdebrüder aber blickten nach oben zu jenem Penster, aus dem ein großer, breiter Mensch mit müden aber freundlichen Augen schaute. "Guten Morgen, Direktor Schulz!” riefen die Pferde. Direktor Schulz wendete sich ins Dunkel des Hauses und sagte: "Da ist ein Esel draußen, der ruft: ( Brüder| (langt unser Hafer?" Eine Weile blieb es still. Singel dachte: Jetzt beratschlagt er mit dem Stallvertreter, ich will nur kräftig wiehern: "J-hü, i-hü!" Drinnen sagte eine Stimme: "Eingebildet ist er nicht, wenn er •Brüder* ruft. Und wir brauchten jeden Huf!" Direktor Schulz neigte sich wieder aus dem Penster und sprach das Wort: "Hereinspaziert!" Singel spazierte hinein. Ja, damit war er schon fast ein Pferd. + Das Hippodrom beginnt pünktlich viertel nach acht. Im runden Saal versammeln sich die Pferde: Schimmel und Rappen, Püchse und Palben. - 6 -