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AN DIN DEUTSCHE SPRACHE Verderbend mich, mir widerstrebend, gleichend Der Motte, die sich selbst im Licht vernichtet ■ Ich wünschte, unsrer Sprache auszuweichen, Die mich sich ganz und unbedingt verpflichtet. Man wird in unserm Lob kein Schmeicheln hören, Und hier ist Freundschaft ohne Überhebung. Uns lehrte Seriosität und Ehre Des Westens unvertrautere Umgebung. Dir, Poesie, sind die Gewitter günstig. Ich seh ihn noch, den deutschen Offizier: Den Degengriff umrankten Rosen künstlich, Indes die Lippen Ceres’ Lächeln zierte. Noch unsre Väter, die in Frankfurt gähnten, Noch sie, die kaum den Namen Goethes kannten, Verfaßten Hymnen und dressierten Pferde, Womit sie aus dem Stand, wie Lettern, sprangen. Sagt, Freunde, wo, in welcher Art Walhalla, Wir damals Nüsse knackten, wir gemeinsam! Weicheeine Freiheit habt ihr ausgehalten, Wohin führn mich jetzt eure Meilensteine? Wie wir aus druckerfrischen Almanachen, Aus ihren Seiten, unerhörten, hellen, Grad ohne Furcht treppabwärts, grabwärts jagten Wie um ein Fläschchen Mosel in den Keller. Die fremde Sprache wird mir Hülle werden. Bevor ich wagte, auf die Welt zu kommen, War ich die Letter, Zeile, traubenschwere, War ich das Buch, in eurem Traum ersonnen.