- 33 - so daß sie eine ungeheure Menge Energie aufwenden müssen, um sich zu allerkleinsten Handlungen zu zwingen. Aus diesem &run de eraüden sie auch so rasch. Schon in ganz jungen fahren ge ben sie sich der Resignation hin: " Diese Torheiten des Ehr geizes .... ” , lamentiert Lucien für alle. Und Stendhal ? Er schrieb in einem Brief an Faure : " Seine (Rousseaus, H,R.) Sucht, überall Bflichten und Tugenden zu sehen, hat seinen Stil pedantisch und sein Leben unglücklich gemacht.". 59) Ich fasse diesen Abschnitt noch einmal zusammen:Octave, Ju lien, Lucien haben Angst vor der Liebe. Sie wissen, daß ihre Leidenschaftlichefkeit der Befriedigung gesellschaftlichen Ehrgeizes ( dem sie als Mode frönen wollen ) hinderlich wäre. Sie wissen, daß ihre Welt die Welt der Dampfmaschine ist und daß ” Sparsamkeit, ausdauernde Arbeit, Festigkeit und nüchternes Denken dazu gehören,ihre ( der Dampfmaschine) Möglichkeiten zu nutzen. Aus diesem U runde schirmen sie sich gegen die Liebe durch das Prinzip der Pflicht ab. Als sie dennoch der Liebe unterliegen, - die kommt über sie wie ein Naturereignis, tun sie Ehrgeiz und Ehre(Pflichtgefühl) wie ein verschlissenes Kleid ab, und messen einzig dem Gefühl Wirklichkeitsbedeutung zu. Gesellschaftlich sind sie an ihm gescheitert. Betrachten wir nun den nächsten Begriff: die ENERGIE ! Oft wird gesagt, Stendhal habe in "Rot und Schwarz" zeigen wollen, daß nur "das Volk" Energie habe. Diese Interpretation möchte ich widerlegens In den"Erinnerungen eines Egotisten" schr^JTb Stendhal:" Wenn eine Gesellschaft in Schichten einge-