- 14 - Beginn der Erzählung und: "Felicitas hatte mit ihr, abgesehen von dieses kurzen Gegeneinanderschreien und Aneinandervorbeireden, kein &ort gesprochen. Sie hatte versucht, ihr aus dm Weg zu gehen.* Felicitas ist neunzehn Jahre alt. sie erlebt ähnliches mit ihrer Mutter wie ich, als mir die Kabelschnur des Verständnisses zwischen Mutter und Sohn riß, sicher ein natürlicher, wenn auch schmerzhafter Vorgang. Und sie kommt aus ähnlichem Erziehungsklima» erzkatholisa bei gleichzeitiger (im katholischen Sinne häretischer und blasphemischer!) Erhebung des Keuschheitsgebotes zum Hauptglaubenssatz. Aber mit dem Moment, als mein Uest- onkel, der zur leipziger Handelsmesse alljährlich acht Tage ein bißchen Vormund mit mir spielte, mir wegen eines Liebesverhältnisses Lektionen erteilte, als ich entdeckte, daß meine Briefe in mütterlicher und onkel hafter Liebesmüh durchstöbert werden, als ich meinen Onkel, ehemaligen kleinen Hazi-Offizier, einen Kriegs verbrecher nannte und was man so alles in jugendlichem Anarchismus hervorbringt, da war mir zwar wohler, doch trotzdem fehlte mir vieles, um mich ganz wohl zu fühlen. Ich habe diesen Verlust nie als solchen formuliert, aber, ganz klar, es gab immer wieder Erinnerungen, die einem deutlich machten, daß man etwas verloren hatte. Vfas macht Felicitas, meine Heldin, bei der ja immer irgendwo ich selbst im Hintergrund stehe? öle verläßt