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freudig mit ein in meinen Rus: DeS regierenden deutschen Kaisers Wilhelm II. Majestät und Seine Majestät unser allergnädigster Landesherr, König Albert, leben hoch! hoch! hoch!" Während der Hoch rufe sielen die Hüllen der Postamente und Fah nenmasten, welch' letztere sich in ihrer ganzen Schönheit zeigten. Zugleich wurden die Flaggen ausgezogen und GaSflambeau« angezündet. Die Postamente tragen folgende Inschriften. I. »Dem deutschen Kaiser Wilhelm I. König von Preußen Sachsens Hauptstadt." Auf der Rückseite: „Leb haft bin ich in diesen Tagen erinnert worden an einen Ausspruch meines hochseligcn Bruder«, daß die Einheit Deutschlands sehr wohl sich vereinigen läßt mit der historischen Bielheit." 17. September 1882. — 2. .Kaiser Wilhelm« treuem Freunde und Bun desgenossen König Albert von Sachsen die Stadt Dresden." Auf der Rückseite: .An König AlbertS Seite hielt Kaiser Wilhelm I. hier festlichen Einzug in Dresden am 1b. September 1882. — Plauen, 14. Septbr. Der hiesige Stadt- gcmeinderath hat in seiner heutigen Sitzung Herrn Stadtrath Ur. Dittrich in Chemnitz mit 28 Stimmen von 43 Stimmen zum Oberbürgermeister von Plauen gewählt. 1b Stimmen waren auf Herrn Stadtrath Schurig hier gefallen. Die Entscheidung brachte erst der dritte Wahlgang. Im ersten freien Wahlgang erhielt Stadtrath Schurig-Plauen 16, Bürgermeister Or. Ebeling-Merane 15 und Ur. Dittrich Chemnitz 14 Stimmen, bei der zweiten freien Wahl Ur. Dittrich 1b, I)r. Ebeling und Schurig je >4 Stimmen. Nun mehr hatte die engere Wahl stattzufinven, und eS entschied das LooS zu Gunsten von Stadtrath Schurig als demjenigen, welcher mit auf die engere Wahl zu kommen hatte. Bei dieser Wahl wurde Ur. Dittrich mit 28 Stimmen gewählt. Der Gewählte ist am 2. Januar 185b zu Bärenwalde bei Kirchberg ge boren, trat am 1. März 1878 bei dem Gerichtsamt Leipzig I ein, wurde im Frühjahre 1879 an das Be zirksgericht Leipzig versetzt, bei der Umwandlung der Gerichtsverfassung am I. Oktober >879 dem Amts gericht Leipzig überwiesen und 1881 dem Landgericht Leipzig zugetheilt. Am 13. Oktober 1884 wurde er als besoldetes Mitglied des Slavtraihes zu Chemnitz verpflichtet, wo er sich noch zur Zeit befindet. Er hatte sich nicht um die hiesige Oberbürgermeisterstelle beworben, sondern man hatte bei einer Umschau nach etwa befähigten Kandidaten von hier aus auf ihn das Augenmerk geworfen. — Reichenbach. Der hiesige Stadtrath hat die den Verkehr sehr beeinträchtigende und der un teren Stadt gerade nicht zur Zierde gereichende sog. „StröbelSmühle" von Herrn Hempel um den Preis von 36,000 Mark erworben, um dieselbe von der Bildfläche verschwinden zu lassen, worauf auch der Mühlbach und Seifenbach zugeschüttet werden sollen, wa« in Anbetracht der üblen Ausdünstungen, welche dieselben verursachten, als eine wahre Wohlthat wird empfunden werden. — Zittau. Im Laufe des Monats Oktober treffen in unserer Stadt 213 sächsische BolkSjchul- lehrer ein, um beim hiesigen Infanterie-Regiment eine lOwöchige Uebung abzuleisten. Die Mannschaften werden in der hiesigen Kaserne einquarticrt; während der Dauer der Uebung bezieht eine gleiche Anzahl aktiver Mannschaften Bürgerquartiere. Um das Un- terbringen der Mannschaften zu erleichtern, hat der Stadtrath für jeden Mann pro Tag einen Zuschuß von 10 Pf. bewilligt. Die Zuschußsumme beläuft sich demnach auf 1491 Mark. — Aue. Herr Zimmermeister Georgi hat einen Brückenbau über die Mulde (nach Zelle, Bahnhof Aue) in Angriff genommen. Die Stadtverordneten ersuchten deshalb den Rath, gegen Georgi mit aller Strenge vorzugehen, wenn er den Brückenbau unrecht mäßig weiter betreiben sollte. — Brand b. Freiberg. Dieser Tage wurde mitgetheilt, daß Schirgiswalde (3038 Einwohner) die einzige Stadt in Sachsen sei, welche keine evangelische Kirche besitze, sondern nur eine katholische. Da ist unsere Stabt, die 3361 Einwohner zählt, noch schlim mer dran. Brand hat gar kein Gotteshaus und ist somit die einzige Stadt in Sachsen, welche keine Kirche hat. Brand ist nach ErbiSdorf eingepfarrt. ÄmMche Mittheiillngen aus -en Sitzungen des Lladlraths. Sitzung vom 10. August 1893. Vorsitzender: Bürgermeister vr. Körner. Anwesend: 3 Rathsmitglieder. I) Von den Beschlüssen der Stadtverordnetensitzung vom 31. Juli nimmt man Kenntniß. Es wird hierzu beschlossen: ». der Gartenzins soll in der bisherigen Weise an die Kirchengemeinde bez. den Pfarrer sortgezahlt und hiervon sowohl dem Kirchenvorstand als auch den Stadtverordneten Mittheilung gemacht werden, b. bei der inzwischen ersolgten Herstellung des Bürger steigs auf dem Platze vor der Schule will man es bewenden lassen. Es soll vielmehr abgewartet wer den, ob sich di« Uebekstände, die die Stadtverordneten befürchten, thatsächlich Herausstellen, solchensalls aber später eine Verlegung der Straße vorgenommen werden. L) Ferner nimmt man Kenntniß von der Bewilligung einer anderweiten Staatsbeihilse von 1000 M. an die hiesige Vorbildersammlnng und kunstgewerbliche Bibliothek, desgl. S) von der Mitlheilung der Kgl. Amtshauptmannschaft Schwar zenberg, daß dem Amtsstraßenmeister Jahn die Erlaubniß ertheill worden ist, bei dem Schleußenbau im Crottcnsee die Aussicht zu sichren und 4) von den Kassenübersichten der städtischen Einnahmestellen auf den Monat Juli, sowie 5) vou dem Dankschreiben der Hinterlassenen des verstorbenen Stadtverordneten Jochimsen. 3) Auf Vorschlag des Vauaus chusses wird für die Süd- und Wiesenstraße offene Bauweise nachgelassen. 7) Dem Gesuche des Bäckers Voigt um Erlaubniß zur Her stellung eines Brückenstegs über den Dorsbach an der Hinter seite seines Grundstücks vord. Rehmerstraße 14 nach der gegenüberliegenden Theaterstraße bez. dem Platze vor dem „Deutschen Hause" wird staltgegeben. 8) Die Durchschniltwerthc der allgemeinen Naturalbezüge land- und sorstwirthschastlicher Bclriebsbeamten und Arbeiter werde» gemäß den Vorschlägen des Vorsitzenden sestgesetzt. 9) Ein Schankconcessionsgesuch wird mangels Bedürfnisses abgelchnt. Hierüber komme» noch 4 innere Verwaltungsangelegen heiten, 2 Bau-, l Steuer- und l Schulinspektionssache zum Vortrag und zur Beschlußfassung. Sitzung vvm 17. August 1893. Vorsitzender : Bürgermeister Ur. Körner. Anwesend: 4 Ralhsmitglieder. 1) Man nimmt Kenntniß von den Beschlüssen der letzten Stadtverordnctensitzung und beschließt hierzu: 2) I» Sachen, die Kirchenheizung bctr., sollen an die Kirchen- Inspektion die Aeußerungen der beiden städt. Collegien cinberichtet werden. Der Rath bleibt seinerseits bei seinem früheren Beschlüsse bestehen und constatirt, daß die Ge- nieindebedürsuisse nicht eine Steigerung von 20°/„, sondern höchstens von 8°/„, einschließlich der Aufwendungen für die Kirchenheizung, erfahren werden, daß aber gleichwohl eine wesentliche Steigerung der direkten Steuern deshalb nicht eintreteu wird, weil sich durch die seit I. Juli d. I. eingesührte Biersteuer und durch die Erhöhung der Besitz veränderungsabgaben die Einnahmen der Stadtgemeinde voraussichtlich uni ca. 4000 M. erhöhen werden. 3) Bei den, ablehnenden Beschlüsse, die Beschleußung in der oberen Feldstrabe betr., faßt man zunächst Beruhigung und behält sich vor, später auf die Angelegenheit zuriick- zukommen. 4) Die Frage der Beaufsichtigung des Schulbaues wird an die Schulbaucommission zur weiteren Begutachtung und Ae- richtserstattung verwiesen. 5) Den Bottich in der Lohgasse will man wasserdicht Her stellen lassen. S) Auf erhobene Beschwerde hat die Kgl. Kreishauptmann- schast entschieden, daß sie gegen die rechtliche Zulässigkeit der, die Belästigung des öffentlichen Verkehrs durch Hunde betreffenden Bekanntmachungen des Stadlraths von, 22. Mai I89l bez. vom I. November I89l nichts zu erinnern gesunden habe. Man nimmt hiervon Kenntniß, ebenso 7) von dem Ergebniß der Gemeindesteuerstatistik. Danach sind cingeschätzt mit einen, Einkommen von 250— 799 Mk. 1748 Personen -- 75°/, der Steuerzahler, 800—1499 „ 312 „ —13°/, „ 1500—2999 „ 149 „ -- k„"/,„ 3000-5999 „ 85 „ --- 3„°/,„ 3000 Mk. u. darüber 38 „ -- 2 °/,„ „ Dieselben Elasten bringen die Gemeindebedürsnisse folgendermaßen auf: 250— 799 Mark 15007 Mark -- 24,,°/, 800—1499 „ 8708 „ --- I4„°, 1500—2999 „ 9708 „ --- 16,,»/, 3000—5999 „ 12188 „ ---- 20,,°/, 6000 Mk. u. darüber 15289 „ --25,,°/, Die meisten Steuern zahlt demnach die letzte Elaste mit 15289 Mark durch 38 Personen. 8) Der Schulhaus- und Turnhallenneubau wird gemäß dem Vorschläge des Bauausschusses an Baunieister Ott zu dem vereinbarten Preise von 45,990 M. vergeben. 9) Anläßlich des Turnhallenbaues müssen von den anstehen den Bäumen 4 Linden und 2 Eichen abgeschlagen werden. Dieselben werden zum Preise von 25 Mk. an den Stell macher Unger hier verkauft. 10) Bei der Beantwortung der gegen die Stadtkassenrechnung auf das Jahr 1892 gezogenen Erinnerungen faßt man Beruhigung. Außerdem standen noch 5 innere Verwaltungsangelegen heiten, 3 Steuer- und 2 Sparkassensachen, 1 SchanlconcessionS- gesuch, sowie 2 Feuerwehrstrassachen zur Berathung. Sitzung von 28. August 18d3. Vorsitzender: Bürgermeister Ur. Körner. Anwesend: 4 Rathsmitglieder. 1) Man nimmt Kenntniß a. von der Verordnung der Kgl. Kreishauptmannschaft Zwickau, daß ihr Bedenken gegen den ausgestellten Nachtrag zum Musik- und Tanzregulativ nicht bei gehen, I>. von der Mittheilung des Kgl. Bezirksschulinspektors, daß für die Fortbildungsschule erneut eine Staats beihilse von 200 M. bewilligt worden ist, o. von der Erledigung einer Beschwerde in Schulsachen. 2) Die Anträge des Oberzugsührers Kinne wegen Reorgani sation der Wachmannschaft der städtischen Pslichtseuerwehr tc. werden zunächst dem Feuerlöschaussckmß zur Begut achtung überwiesen. 3) Die im bevorstehenden Winter erforderlichen Steinkohlen sollen auch diesmal bei Hilkner u. Kruschwitz in Zwickau entnommen werden. Die Versuche mit Braunkohlen wer den auf das Rathhaus beschränkt. 4) Der von L. A. Schreiber in Plauen i. V. aus Anlaß der vorgeschriebenen stärkeren Träger geforderte höhere Preis für die lleberdeckung des Dorsbaches an 8 M. 75 Pf. für das m einschließlich der Trägerliefcrung wird verwilligt. 5) Der vom Baumeister Ott vorgelegte Plan über die Höhen lage der Haberleithe vor der neuen Turnhalle wird genehmigt. 6) DeSgl. erklärt der Rath sein Einverständniß zu dem mit Baumeister Ott abgeschlossenen Gedingevertrag über den EchulhauS- und Turnballenneubau. 7) Gemäß dem Vorschläge de« BauauSschustes werden sür die Erbauung einer Schleuß« vor dem Schönselder'schcn Hause in der äußeren Auerbacherstraße 158 M. nachver- willigt. Die Herstellung soll in 25 cm weiten Röhren erfolgen. Die Sache gelangt an die Stadtverordneten. 8) Hinsichtlich der Herstellung der Schulstraße will man bei dem Kgl. Amtsgericht darum nachsuchen, daß der Staat entweder die Arbeiten aus dem fiskalischen Grund und Boden selbst übernimmt oder aber die Ausführung dem Stadtrath überträgt und ihm die Kosten erstattet. 9- Gemäß dem Vorschläge des Bauausschuflcs wird der Bau plan für die Bergstraße unverändert gelassen. Der Eck bauplatz wird der verw. Grohs zugesprochen, Reichenbach wird in die Wiesenstraße gewiesen und hat an die verw. GrohS geschlossen anzubauen. Für den ArealauSglcich wird vorbehältlich der Zustimmung der Stadtverordneten der KauspreiS aus 3 M. für da« H m sestgesetzt. 10) Der zwischen dem Schesfel'schcn und Mückenberger'schen Grundstücke von der Bergstraße nach der Wiesenstraße sührende Fußweg wird eingezogen. Im klebrigen wird . nach wie vor und insbesondere mit Rücksicht auf die vor liegenden urkundlichen Nachweise daran festgehaltcn, daß der fragliche Weg öffentlich ist 11) Dem Privatier Schürer, Brd. Kat. Nr. 125, werden zu den Kosten der Giebelherstellung 5 M. aus der Stadtkafse verwilligt. Die Stadtverordnete» sind um ihre Zustimmung zu ersuchen. Ferner wurden 1 innere Verwaltungsangelegenheit und I DiSciPlinarsache Lurchberathen und bez. erledigt. »ns vergangener Zeit — für unsere Zett. Vor fünfundzwanzig Jahren hatte Spanien, das klassische Land der Revolutionen, wieder einmal seine Revolution, dies mal aber ein« echte und auch gerechte. Die Bourbonen, dieses ehemals stolze und bedeutende Fllrstengeschlccht, war längst im 'Niedergang und Werth, aus der Reihe der Fürstengeschlechter ausgetilgt zu werden. Die tolle Mißwirthschast der Königin Isabella in Spanien hatte lange genug gedauert und nur das eiserne Regiment des Generals Narvaez hatte diesen morschen Thron noch gehalten. Zwar suchte der Nachfolger des Generals das straffe Regiment, — dem eS aus eine Handvoll von Ein kerkerungen, Verurtheilungen und Verbannungen, auch Schuld loser, nicht ankam, — fortzusetzen, aber schon war die Oppo sition zu sehr geeinigt und durch die äußerliche Ruhe ließ sich 'Niemand mehr täuschen. Wie immer in Spanien gab ein General den Anstoß und Ausschlag. Am 18. September 1868 erließ General Topete einen Ausruf an die Bewohner von Cadiez, General Prim, der wichtigste Mann der Zukunft, traf ein und mit ihm schlossen sich viele andere Generale der Re volution an. Binnen zwei Tagen war die Situation schon eine derartige, daß die in San Sebastian weilende Königin Isabella gar nicht mehr nach Madrid zurückzukehren wagte und binnen vierzehn Tagen war das letzte bourbonische König- thum sür immer beseitigt und Königin Isabella weilte bereits in Frankreich; ein Beweis, wie wenig tief dies Königthum in spanischem Boden wurzelte. Fiir uns Deutsche ist jener Tag vor fünfundzwanzig Jahren msosern von Bedeutung, at er mittelbar durch die folgende spanische Thronkandidatur die Veranlassung zum großen deulfch - französischen Kriege von 1870/71 wurde. 19. September. Vor dreißig Jahren war eS, daß sich der deutsche Bundes tag, jene für deutsche Angelegenheiten so gleichgiliige Körper schaft, endlich einmal zu einem Entschlüsse ausrasfte, der nicht im Gegensatz stand zu der Voltsmeinung und zu den Wünschen Alldeutschlands; allerdings hatte das Werden und Entstehen dieses Entschlusses über vier Jahre gedauert. Dänemark hatte, nachgcbend der das große Wort sührende» Partei der Eider dänen, seine Hand aus die Hcrzogthümer Schleswig und Hol stein gelegt und es endlich ausgesprochen, daß eS nicht daran denke, diese Lande an den deutschen Fürsten, de» Herzog von Augustenburg, zu geben. Die Verträge, s. Z. wie immer über die Köpfe der Bevölkerung hinweg gemacht, waren nicht klar; aber um so klarer war es, daß die von der dänischen Bureau- kratie mißhandelte, deutsch denkende und deutsch sichtende Be völkerung der Herzogthümer das dänische Joch herzlich satt hatte. 'Nun gehörte aber Dänemark, — und das war auch eine Errungenschaft des Wiener Congrcsses, — mit zum deutsche» Bunde, eben als Besitzer der Herzogthümer, und >o hatte der Bundestag vollauf Gelegenheit, sich mit der Angelegenheit zu beschäftigen. Hatte der Bundestag 1849 die Unterdrückung des Demschlhums in den Herzogthümer» gut geheißen und ge fördert, so mußte er jetzt denn doch der sehr erregten öffent lichen Meinung Rechnung tragen. So kam denn im Ausschuß des Bundes am 19. September 1883 der Beschluß zu Stande, der die Bundesexekution gegen Dänemark aussprach, d. h. diesen Staat gewaltsam davon abzuhalten drohte, die Herzogthümer mit Dänemark zu Vereinen. Ob diese Bundesexekulion sehr ernstlich gemeint war, läßt sich nicht sagen; jedenfalls machten die Ereignisse des Jahre« 1864 und das vereinte Auftreten Oesterreichs und Preußens alle weiteren Schritte des Bundes überflüssig. Vermischte Nachrichten. — Ein neues Gewehr. Tic „New-Iorker StaatS-Zeitung" schreibt: Nachrichten über eine höchst wichtige Erfinvung auf militärischem Gebiet, vie Deutschland einen gewaltigen Bortheil gegenüber seinen Feinden bieten wird, dringen soeben in die Oeffentlichkeit. Prinz Leopold von Bayern, der kom- mandirenve General des bayerischen I. Armeekorps, hat im Auftrage des Kaisers in letzter Zeit in Ge meinschaft mit anderen hervorragenden Osfizieren, lauter Autoritäten auf dem Gebiete der Militär wissenschaften, die Erfindung geprüft. Anfang« waren sämmtliche Mitglieder der Prüfungskommission etwa« skeptisch in Bezug auf die neue Erfindung, bi« der Erfinder ihnen den praktischen Beweis lieferte, daß die neue Waffe, von der er ein Modell vorlcgle, in jeder Beziehung, sowohl was Schußweite, als auch was Durchschlagsfähigkeit anbetrifft, den gegenwärtigen Mehrlader weil in den Schatten stellt, dann waren sie voll von Lobeserhebungen. Bon den Mitgliedern der Prüfungskommission war wohl Major Brinkmann, der der Handwaffen-Adtheilung des Kriegsministeriums zugetheilt ist, am meisten erstaunt. Er bezeichnete die neue Erfindung als ein wahres Wunderwerk der Feuertechnik, baS Deutschland gegen den Feind unend liche Vorlheile gewähre. In militärischen Kreisen bildet die neue Erfindung das einzige Gesprächsthema. In die Oeffentllchkeit ist natürlich noch nicht viel über die neu« Erfindung gedrungen. Nur so viel steht fest, daß das deutsche Heer nach der Einführung der selben auf Jahre hinaus allen anderen Armeen über legen sein wird. — Geistesgegenwart. ES ist gemeldet wor den, daß das Theater von Biella in Italien während der Borstellung abgebrannt ist, ohne daß sich dabei ein Unglück ereignet hätte. Dem „B. B.-C." wird geschrieben, daß die- allein der Kaltblütigkeit der Schauspieler und der Geistesgegenwart de» Direktor« zu verdanken war. Ein Künstler, der sich hinter den Coulissen aufhielt, sah au» der Bersenkung Rauch cmporsteigen und machte den Direktor darauf auf-