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Amts- Md Anzeigeblatt für den «»scheint «« «b-nn-ment L2'ZLL"L ^e)ilb des Amtsgenchls Eibenstslb ZssrLL sertion-preiS: die kleinst». ten, sowie bei allen Reichs- z <,-°P! und dessen Amgeöung. e Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. 4». A«ßr««»«. TS. Dienstag, den 15. August L8S3. Bestellung von BcrtrancMrztcn zu Zwecken -er Invalidenversicherung bett. Bei Erhebung von Ansprüchen auf Bewilligung von Invalidenrente ist die Invalidität in der Regel durch ärztliche Zeugnisse nachzuweisen, deren Beschaffung und Bezahlung an sich dem Versicherten obliegt. Nur diejenigen Kosten, welche die Vornahme weiterer Erhebungen und die Beibringung ausführlicherer Zeugnisse, wie sie zumeist für die Bescheidsertheilung gebraucht werden, verursachen, fallen der Versicherungsanstalt zur Last. Hieraus enistchen öfter Weiterungen und Unzuträglichkeiten, deren Beseitig ung in der Hauptsache im Interesse der Versicherten, welche Invalidenrente be anspruchen, liegt. Wegen Beseitigung derartiger Weiterungen sind unter Zustimmung deS Ausschusses der Versicherungsanstalt Vertrauensärzte nach folgenden Grundsätzen: 1) Versicherte, welche behufs Erlangung von Invalidenrente zum Nachweis der Invalidität eines ärztlichen Zeugnisses bedürfen, haben freie Aerzte- wahl, 2) die Bezahlung eines solchen ärztlichen Zeugnisses kann von der Ver sicherungsanstalt nur verlangt und übernommen werden, wenn dessen Ausstellung auf Antrag oder mit Zustimmung der Letzteren erfolgt ist und 3) diese Zustimmung gilt bis auf Widerruf ertheilt gegenüber denjenigen Aerzten, welche den zur Vorprüfung der Rentenanträge berufenen Ver waltungsbehörden von der Versicherungsanstalt namhaft gemacht worden sind, bestellt worden. Nachdem im Bezirke der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft von der Versicherungsanstalt als Vertrauensärzte die Herren Stabsarzt der Landwehr, Or. niest. Ed. Hugo Lorrmann in Raschau, I)r. inest. Robert Lenzet in Schönheide, l)r. inest. Carl August Mattstestus in Aue und I)r. niest. Adalbert Aekh in Schneeberg bestellt worden sind, wird Solches mit dem Bemerken bekannt gegeben, daß eS den Versicherten, welche ein ärztliches Zeugniß über ihre Invalidität behufs Er langung der Invalidenrente gebrauchen, frei gestellt bleibt, sich unter Vorlegung ihrer Quittungskarte unmittelbar an einen der genannten Aerzte zu wenden. Die Bezahlung der bezüglichen Zeugnisse erfolgt von der Versicherungsanstalt und steht den Versicherten ein Recht auf Aushändigung bez. vollständige Bekannt gabe der Zeugnisse vor der Bescheidsertheilung auf den Rentenantrag nicht zu. Schwarzenberg, am 11. August 1893. Königliche Amtshauptmannschast. Frhr. v. Wirsing. St. W. Während der Beurlaubung deS Herrn Bezirksarztes llr. Lalkoff hier vom 14. August bis 13. September d. I. ist die Stellvertretung desselben Herrn Be- zirkSarzt »i-. Schröter in Auerbach übertragen worden. Schwarzenberg, am 11. August 1893. Königliche AmtshMtmannschast. Frhr. v. Wirsing. Donnerstag, den 17. August 18S3, Vormittag 10 Uhr ' sollen die auf den Parzellen Nr. 43, 44, 48, 49 und 52 des Flurbuchs für Wolf-grün anstehenden Feldfrüchte, und zwar: Hafer, Korn und Kartoffeln gegen Baarzahlung versteigert werden. Etwaige Bieter wollen sich im Gasthofe zu Wolf« grün einfinden. Eibenstock, am 14. August 1893. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. Aktuar Liebmann. Wegcsperrimg betr. Wegen Beschotterung und Abwalzung deS Blauenthal-NeidhardtSthaler Com- municationsweges wird letzterer vom „neuen Werke" in Neidhardtsthal bis zum Auftreffen desselben auf die Bahnhofsstraße in Wolfsgrün auf die Zeit Vom 14. bis 19. dieses Monats für den Fährverkehr gesperrt. Schwarzenberg, am 12. August 1893. Königliche Amtshauptmannschaft. Frhr. v. Wirsing. K. Holz-Bcrsttiacnmg aus Hartmannsdorfer StaMorstrcvicr. Dienstag, den 22. August 1893, von Vorm. '/^lO Uhr an kommen im Gllsthause „Sachs. Hos" in Hartmannsdorf folgende in den Durchforstungen der Ablh. 43 und 53, sowie einzeln in den Ablh. 2 bis 6, 8 bis 24, 26 bis 34, 36 bis 45, 47 bis 58 und 60 bi« 66 aufbereitete 6 buchene Klötzer von 15—27 ein Oberstärke, 2,»-3g> m lang, 2647 weiche „ „ 13—51 „ „ 3,s m lang, 2543 „ Siangenklötzer „ 7—12 „ „ 4,o „ „ 750 . Reisslängen „ 3 u. 4 „ Unterstärke, 32 Rm. weiche Brennscheite, > 639 Rm. weiche Aeste und 341 „ „ Brennknüppel, j 4,es Hdrt. hartes u. weiche« Wellenreisig unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen meist bietend zur Versteigerung. K. Aorstrevierverwattung Hartmannsdorf und K. Aorstrentamt Eibenstock, Schlingt. am 11. August 1893. Wolfframm. Kolz-Versteigerung auf Wil'denthater Staalsforstrevier. Im Drechsler'schcn Gasthose in Wildenthal kommen Mittwoch, deu 23. August 1893, von Vorm. 9 Uhr au folgende aufbereitete 178 w. Stämme, 11—37 cm 3 h.' Nutzstücke, 19-27 „ 14659 w. Klötzer, 13—51 „ 12235 „ Stangenklötzer 8-12 „ 24 Rm. ficht. Nutzrinden stark, bi« 26 in lang, „ 4 m lang, > „ 3,s, 4,o u. 4,5 in l., „ 3,5 u. 4 m l., 1 in den Schlägen, Durch forstungen und im'Ein- zelnen in den Abth. 2, 3, 7, 8, 13, 14, 17, 20, 24, 25, 27, 28, 38, 38, 48,54, SO, S1, 63, 74 und 75, sowie ebendaselbst Donnerstag, den 24. August 1893, von Vorm. 9 Uhr an 8 Rm. harte und 223,5 Rm. weiche Brennscheite, t 368,5 „ weiche Brennknüppel, > Abtheilungen wie oben. 1 „ harte und 244 Rm. weiche Aeste i unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen meist bietend zur Versteigerung. Kak. Aorstrevierverwattung Wikdenlßal «. Kgl. Aorstrentamt Eibenstock. llhlmann. am 11. August 1893. lvolfframm. Verluste des deutschen Kapitals. Unter den Stcuerpliinen, die hervorgetreten sind, um die ReichSfinanzen zu heben und Deckung für die Kosten der Hceresvorlage zu schaffen, nimmt die EmissionSsteuer mit Recht einen bevorzugten Platz ein. Wenn man Lotterien und Totalisator besteuert, dann verträgt die Emission ausländischer Werthe ganz gewiß eine Steuer. Man sollte gar nicht glauben, wie viel Geld im Lande ist; das wird einem erst klar, wenn man er fährt, daß da« deutsche Kapital in den letzten Jahren an da« Ausland (Argentinien, Portugal, Griechen land rc.) über 800 Millionen Mark verloren hat. Und «S sind keineswegs allein die notorisch Reichen, die durch den höheren Zinsfuß ausländischer Papiere angelockt, ihr Geld für solche fortgaben, sondern zum größeren Theil sind e« die „kleinen Leute", die ihre oft genug sauer erworbenen Groschen für einige Stücke bedruckte« Papier in der Hoffnung wagen, recht viel daran zu 'verdienen; denn daran kann e« ja nach den pomphaften Prospekten der großen Bank häuser gar nicht fehlen. In Wirklichkeit aber kommt gar zu häufig der hinkende Bote nach und die bunten Blätter, die für schweres Geld erworben wurden, zeigen sich später minderwerthiger als ein Münchener Bilderbogen. In die Fußkapfen der überschuldeten und nicht mehr zahlungsfähigen Staaken wird demnächst zweifel los auch Mexiko eintreten, da» durch den neuerdings au-gebrochenen großen Silberkrach sehr stark in Mit leidenschaft gezogen worden ist und schon durch die Einziehung seiner meisten Gesandtschaften zeigt, daß in seinen Staatskassen eine beängstigende Ebbe ein getreten ist. Da« HauS Bleichröder hat im Jahre 1888 für 210 Millionen und im Jahre 1890 für 122 Mill. Mk. 6prozentige mexikanische Staatspapiere übernommen und erstere zum Kurse von 78'/«, letztere gar zu dem unglaublich hohen Kurse von 93'/« aus den deutschen Geldmarkt gebracht. In Folge der Nachrichten über die finanzielle Mißlage Mexikos und mit Rücksicht auf die voraussichtliche Zinsver kürzung sind diese mexikanischen StaatSpapiere auf 53'/«, also um 25, bezw. 40 Prozent gefallen, was einen Verlust von annähernd 90 Mill. M. für da deutsche Volk-kapital bedeuten würde, falls da- Emis- sionShau« alle seine mexikanischen Papiere an den Mann gebracht hat. In den Händen der beruf« mäßigen Spekulation dürfte davon nicht viel vorhanden sein, da man in diesen Kreisen längst daS Unvermeid liche erkannt hat, namentlich seit dem starken Rückgang des Silberpreisc«. Gegenüber den schönfärbenden Berichten der Bör senblätter, die un« mit einer neuen mexikanischen 50-Millionen-Anleihe beglücken wollten, erschien im Juni in der ,Nordd. Allgem. Zig.' an hervorragender Stelle eine offiziöse Mahnung an da« deutsche Kapital, sich nicht an der neuen Anleihe zu betheiligen, da auch die englische Finanz zögere. In den Börsen blättern wurde damals der Reichsregierung vorge worfen, daß sie durch solche Notizen die Kurse drücke. In Wirklichkeit aber war durch jene Mahnung, wie fick jetzt deutlich zeigt, das deutsche Kapital vor aber maliger schwerer Schädigung bewahrt worden. Eine Emissionssteuer könnte da wirklich nicht schaden, wenn doch einmal neue Steuerquellen eröffnet werden müssen. Denn wer gewaltsam sein Geld zum Fenster hinauswirft, dem kann e» ziemlich gleichgiltig sein, wer es aufhebt. Der Grundsatz, daß der „Staat