Volltext Seite (XML)
Amts- Md Anzeigeblatt für den Erscheint » »1 s Abonnement ^L-L öezirk des Amtsgerichts Eibenstock WZLUL sertionSprei«: die kleinsp. » ten, sowie bei allen ReichS- Z-ilelOPf und dessen Umgebung. P°stans.°len Verantwortlicher Redactcur: E. Hannebohn in Eibenstock. 35. Aa-rg-n«. — " M »4. DicnAg, dcn 26. Jmii 1888. Infolge Anzeige vom 2b. Mai / 4. Juni diese- Jahre« ist heute auf Fol. 176 I de- Hanvel-register- für den Landbczirk de« unterzeichneten Amtsgericht« die Firma AI«x früher O. i» L TlnIIx in Schönheide , und al« deren Inhaber Herr Kaufmann August Ferdinand Mar Uhlig in Schönheide verlautbart worden. Eibenstock, am 20. Juni 1888. Königliches Amtsgericht daselbst. Peschkc. Richter. Bekanntmachung. Die Laudrenten auf den 2. Termin 1888 sind bis spätesten« zum 30. d. MtS. und die Ortsschankgrwerbestener für das 2. Halbjahr 1888 bis spätestens zum 16. Juli d. I. bei Vermeidung der zwangsweisen Einziehung in hiesiger Stadlkasse zu entrichten. Eibenstock, am 2b. Juni 1888. Der Stadtrath. Löscher. Bg. Bekanntmachung. Uebcr die Bebauung de« zwischen der Schneeberger Straße, der Mulden- hammerer Straße und der inneren Stadt gelegenen Frcihof- und PsarrlehnS- areale« ist gemäß 8 138 der Localbauordnung für Eibenstock ein Bauplan ent worfen, auch sind die Baubedingungen in Ansehung der Anlegung von Straßen, Stellung der Gebäude u. s. w. fcstgestellt worden. Nachdem nun den bisherigen Unternehmern von Bauten auf diesem Areale dieser Bauplan nebst Baubeding ungen bereits bekannt gemacht worden ist, wird derselbe nebst Baubedingungen noch besonders zur allgemeinen Einsichtnahme vom 27. Juni 1888 ab diesen Tag eingeschlossen auf 14 Tage an RathSstclle auSgelegt, was mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird, daß Widersprüche hiergegen bei Vermeidung von deren Verlust bis zum 11. Juni 1888 bei dem unterzeichneten Stadtrathe anzubringcn sind. Eibenstock, den 25. Juni 1888. Der Stadtrath. Löscher, Bürgermeister. Holz-Bersteigerimg aus Auersöerger Slaatssorssrevier. Im Hotel zum Rathskeller in Aue kommen Donnerstag, den 5. Juli d. I., von Bormittags s Uhr an die in den Abtheilungen: 8 und 9 an der Fribusser Straße, 11 und 15 am Hinteren Ellbogen, 21 und 22 am Mehlhornberg, 24 bi« 27 am vorderen AuerS- Mittenstärke, Stück weiche Stämme buchene Klötzer weiche 3,5 Mtr. lang, 4,o Mtr. lang, Stangenkl. „ Derbstang. „ Unterstärke, im Gasthofe zur Forelle Blauenthal in 3,s Mtr. lang, 4,o „ „ am Gerstenberg aufbereiteten al«: 388 383 253 214 29 26 153 2388 2483 676 98 24 16 159 192 87 8 9294 126 2b 319 260 sowie berg, 29 und 30 am mittleren AuerSberg, 47 am Buckerberg, 56 und 57 an der vorderen Plänerleithe, 60 blS 62 aus dem Freihofswald unv 63, 64, 68 bi« 71 Oberstärke, »2 bis 4,° Mtr. » k lang, Freitag, dcn «. Juli 1888, von Nachmittags 3 Uhr an von 11—15 Cenlimeter „ 16-19 , 20-22 „ 23-29 „ 30-36 „ 16—22 „ 23-63 . 13—15 , 16-22 „ 23-29 , 30-36 „ 37—49 , 13-15 . 16-22 , 23-29 . 30-36 , 37-41 7-12 7— 12 8- 9 10-12 13-15 die in den vorgenannten Abtheilungen aufbereiteten und zwar: 30 Raummeter buchene Brennscheite, 228 , weiche dergleichen, 3 , buchene Brennknüppel, 138 „ weiche dergleichen, 70 „ buchene Beste, 325 „ weiche dergleichen und 1 „ » Stöcke einzeln und partieenweise gegen sofortige Bezahlung in lassenmätzigen Mlinzsorten, sowie unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen meistbietend zur Versteigerung. Creditüberschreitungen sind «nzuläsfig. Holzkaufgelder können vor und nach der Auktion berichtigt werden. Auskunft ertheilt der unterzeichnete Forstinspektor. König!. FolstrenittlieMnltling Aucrsberg und König!. Forstrcntamt Eibenstock, am 21. Juni 1888. Gläsel. Wolsframm. Die Eröffnung des Reichstags. Mit einem Gemisch von wehmüthiger Empfindung und stolzem Selbstvertrauen blickt die deutsche Nation nach der Hauptstadt des Reiche«, wo sich heute, am 2b. d., ein glanzvoller Akt der Zeitge schichte abspiclt. Die Eröffnung de« deut schen Reichstag« am Montag wird sich zu einer gewaltigen Kundgebung der Kraft und Einigkeit de« deutschen Bundesstaat« gestalten — von Süd und Nord eilen die Fürsten der deutschen Gaue herzu, um sich um den jungen Kaiser zu schaaren, der die Ver treter der Nation zum ersten Male willkommen heißt. Der Bedeutung de« Tage» entsprechend werden an der Eröffnung de« Reichstage«, welche diesmal mit besonderer Feierlichkeit vor sich gehen wird, theil- nehmen: der König von Sachsen, die Prinzregenten von Bayern und Braunschweig, die Großherzöge von Baden und Hessen und Prinz Wilhelm von Württem berg. Außerdem werden bei diesem Staat«acte auch die Reichsinsignien entfaltet werden. Die Feier wird durch Gottesdienste in der Kapelle de» Schlosse» für die evangelischen, in der St. HedwigSkirche für die katholischen Mitglieder de» Reichstage» eingeleitet. Der Kaiser wohnt dem Gottesdienste bei. Für die Kaiserin und die Prinzessinnen ist eine besondere Tribüne im Weißen Saale recht« vom Throne errichtet. Der Kaiser tritt, nachdem der Reichskanzler gemeldet, daß die Aufstellung vollendet sei, umgeben von den anwesenden regierenden deutschen Fürsten, den Prinzen de« Königshauses und den Mitgliedern der regieren den deutschen Fürstenhäuser unter großem Vortritt in den Saal ein. Der Vortritt besteht au» der Schloßgarde, Hoffourieren, Hofpagen, verschiedenen Hofchargcn, dem Oberttmar chall mit dem großen Stabe, dem General v. Meerscheidt-Hüllesem mit dem Reichsschwert, General Strauberg mit dem Reichs apfel, General Stichle mit dem Scepter, Oberst kämmerer Graf Stollberg mit der Krone und dem Generalfeldmarschall Graf Blumenthal mit dem Reichs panier. Dem Kaiser und den übrigen höchsten Herr- jchaften folgen die General- und Flügel-Adjutanten, der Geh. Kabinet«rath de« Kaiser« und da« Gefolge der höchsten Herrschaften. Der Kaiser nimmt auf dem Throne Platz, recht« auf dem Hautpa« die re gierenden deutschen Fürsten, link« die Prinzen der gleichen Fürstenhäuser. Nach der Thronrede verläßt der Zug in der angegebenen Ordnung den Saal wieder. Der Zusammentritt de« Reichstag« vollzieht sich diesmal unter sehr ernsten Umständen. Alle-, wa» die deutsche Nation Schwere« in den letzten Monaten erlitten, muß jetzt, wo der junge Herrscher die Reichs vertretung begrüßt, Jedem noch einmal wehmüthig und ergreifend vor die Seele treten. Eine» aber hät sich in diesen schweren Tagen, die über die deutsche Nation hereingebrochen sind, befestigt und bekräftigt, und da» muß un» zu starkem Trost gereichen: wir meinen da» Gefühl der Liebe und de« Vertrauen» zwischen Herrscher und Volk, zwischen Kaiser und Reich. Wir sind in der auswärtigen Presse in jüng ster Zeit öfter« einer gewissen Verwunderung begeg net, daß die erschütternden Ereignisse, welche andere Völker bi« in ihre tiefsten Tiefen aufgewühlt haben würden, nur den allgemeinen Schmerz, aber kein Ge fühl der Beunruhigung und Unsicherheit hervorgerufen haben. Ein Reich und ein Staat, die so schwere Schicksalrschläge ohne politische Erschütterungen er tragen, müssen fest und sicher gegründet sein, war da« ost widerwillig ausgesprochene Gefühl auswär tiger Blätter. Und so ist e«. Die innere Gesund heit und Festigkeit unserer staatlichen Zustände hat sich bei den schweren Katastrophen der jüngsten Zeit glänzend bewährt. Wenn jetzt zum erstenmal wieder seit langer Zeil, ein Kaiser persönlich die RcichS- und Volk-vertretung begrüßt, so wird ihm neben dem Schmerze über da« schwere Leid, da» dem Hohenzollern- hause und verdeutschen Nation widerfahren, der Au-druck der Hoffnung entgegentretcn, daß da» Reich und Land unter der milden, gerechten und friedliebenden Wallung eine» jugendkräftigen Herrscher» und der bewährten Wirksamkeit eine» großen Staatsmann» einer geseg neten Zeit äußeren Frieden« und innerer Wohlfahrt entgegengehe. Reichstag und Landtag werden, so er wartet man, mit kaiserlichen Worten eröffnet werden, welche in allgemeinen Umriffen die politischen Grund sätze de» neuen Regiment» andeuten. Man kann zu versichtlich vertrauen, daß diese Grundsätze sich in