10 - schwebt mir ein Bewahren in Form bewußten Anknüpfens und Fort setzens vor. Auf dem Wege, dessen Zugänge *er* nach Eberhard Hilscher "freikämpfte", auf ihm bereitstellend die geistigen Errungenschaften (auf ihnen für mich der Schwerpunkt!) des bür gerlich-humanistischen Zeitalters für den Aufbau einer neuen besseren Welt; ihn, den Weg, selbst zu beschreiten war dem bür gerlichen Schriftsteller nicht mehr vergönnt. - Wer ihn heu t e beschreiten wollte, den Weg der Umtransformierung der gei stigen Errungenschaften des bürgerlich-humanistischen Zeital ters in die ‘neue Klassik*, derjenige, der es wagen wollte, müßte sich - ich spreche meine Überzeugung noch einmal aus - in Beziehungen stehend wissen zu dem "Vorkämpfer* im Sinne ange führten Seghers-Zitates bei zugleich individueller und direkte ster, also nicht nur theoretischer Erfahrung der ‘geschichts bildenden Kräfte der Arbeiterklasse*, dem in der Klassengesell schaft dem Geiste ferngehaltenen ’Volke*. - Spätestens an die ser Stelle höre ich freilich deinen entrüsteten Einwand: Oh denn nicht andere bürgerliche Schriftsteller, statt literari sche Gefahren des Ästhetizismus zu reflektieren oder ins Hi storisch-Mythische hinunterzusteigen darangegangen seien, aus eigener Kraft die objektiv zwischen ihnen und dem Volk liegende Kluft zuzuschütten mittels praktischer Teilnahme am Kampf um des Volkes Befreiung (so wenig Du T.M.s propagandistische Akti vitäten gegen die Nazis übersehen wirst). Ich kann solches frei lich nicht in Abrede stellen, doch auch nicht umhin, zu konsta tieren, daß T.M. auf seinem Wege zu den geistigen Höhen gelangte, die ihn als Fortführer der größten Geistestraditionen der Deutschen ausweisen. Ohne solchen Weg neben den anderen, die früher zu den Massen hinführten, wäre die Syn these zwischen höchsten Geisteserrungenschaften der bürgerlich humanistischen Ära und gesellschaftlich Neuem, wie ich sie ver fechte, kaum denkbar - ich grüße Uich bestens, Dein Alex. Lieber Alexander, um mein Fazit bezüglich Deines Briefes vorwegzunehmen: verstan den aber nicht einverstanden. Das von Dir entworfene Bild des 'künstlerischen Subjektes’ mit den im goetheschen Sinne entschej