die Idee verfallen,sich'den Jahreszeiten entsprechend ver schieden zu kleiden. Keiner wurde aufmerksam, wenn sie plötz lich im Lärz mit einem rosa Kleid durch den Park lief. Und sie verriet auch niemandem dieses Geheimnis, Wozu auch. Sie- wurde jetzt langsam selbstständig und vermerkte das ihrer seits mit Genugtuung . Daß sie jedes Wochenende ihre Tochter in der Innenstadt besuchte, war ihr schon manchmal lästig ge- worden. Aber auch daran hatte sie sich gewöhnt: an den Stich im Kreuz, wenn sie in die Straßenbahn einstieg, an die Angst vor dem Fall, wenn sie wieder aussteigen mußte. Schließlich war sie ja ihre Tochterund so wollte sie eben ab,und zu bei ihr sein, sehen und hören, wie sie zurechtkam. Und es war im mer ein Exkurs in eine andere Welt gewesen, und diese .'eit hielt sie fest. Auch daran hatte sie sich gewöhnt. Viele der Alten wurden am Sonntag von ihren Kindern und Enkeln abgeholt und warteten die ganze ,'oche darauf. Das hatte sie sich gleich verboten. Sie hatte gesagt: Das ist jetzt mein Leben, nur meins. Ich muß es ausfüllen so gut es geht. Viele werden ja krank, wenn sie ins Keim kommen und stehn nie wieder auf. Manche hän gen sich noch vorher auf. Andere wieder verleiben sich und kön nen nicht zusammenkommen, weil keiner ein Einzelzimmer‘hat und keines der Zimmer abschließbar ist. Die Mutter rückte sich wieder zurecht, als die Tochter ins Zimmer kam. Wollen wir jetzt gehn, fragte Ursula. ’7ie du meinst, sagte die Großmutter und merkte, daß sie sich in Gedanken verloren hatte, immer noch keine Straßenschuhe an den Füßen, die Pantoffeln noch nicht in der Tasche. Muß es schnell gehn, fragte 'sie. Wir haben eine Viertelstunde zur Straßenbahn, sagte Ursula. Das schaffen wir schon, sagte die Kutter. Würdest du mir