Mantel und Tasche und schloß hinter ihr die Tür« Von den Planken seines Kahns hätte man essen können, so sauber wären sie gewesen; Fräulein Mateika sollte weiter Klavier spielen. Aber ihn plagte der Ischias, er wurde bettlägerig. Seine Frau zeigte jetzt Kräfte, die niemand, am wenigsten sie selbst, sich zugetraut hätte. Sie pflegte ihren Mann fast ein Jahr, dann starb er. Jetzt geriet sie in Not. Die Mutter, sie lebte von einer Rente und der kleinen Pension des Vaters, nahm den Enkel wieder zu siah. Ein paar Schülerinnen brachten Geld ins Haus, aber es reichte nicht. Zu Konzerten hatte sie allein den Mut nicht mehr, außerdem gab der Kulturbund Schallplat tenabende, die sehr beliebt waren. Dr. Neugebauer gab ihr Arbeit in seinem Labor, aber deren Gleichförmigkeit war sie nicht gewachsen. Sie vernachlässigte Haar und Kleidung, ging gebeugt, erkannte auf der Straße selten noch jemand. Ein neuer Kantor wurde gesucht. Ihre ehemalige Schülerin, jetzt Absolventin einer Musikhochschule, bekam das Amt. Durch ihren Einfluß wurde Fräulein Mateika das Harmonium in der Friedhofskapelle anvertraut. Dort sah ich sie zuletzt zwischen zwei grünbemalten Kübeln mit Lebensbäumen sitzen. Sie spielte eine Generation ins Grab: Studi^räte, Barbiere, Beamten, Katecheten, Kolonialwarenhändler. "Lobe den Herren, der alles so herrlich regiert, 'der dich auf Adlers Fittichen sicher führet, der dich erhält, wie es dir selber gefällt. Hast du nicht dieses verspüret?"