Postum I Als er nach Vortragsreisen durchs In- und Ausland, nach nächtlich einsamen Arbeitsstunden neben dem vollen Tages dienst endlich sein erstes großes Werk herausbrachte und kurze Zeit darauf das zweite erschien, setzte Ballinger eine internationale Fachwelt in Erstaunen, seinem schon bekanntem Namen fügte sie den besonderen Klamg der Aner kennung hinzu, und er nahm seinen Platz ein in den Annalen der Wissenschaft. Ballinger war ein brillianter Redner, war klein und leb haft und machte auf seine Mitmenschen den Eindruck eines ständig gut geölten Triebwerks. Er hätte Jockey sein können und tatsächlich ritt er gern, spielte Querflöte und liebte es, ein Glas Sekt in der Badewanne zu trinken. Aber vom Labor eilte er nach Hause zur nächtlichen Arbeitslampe und nach ein paar Stunden unruhigen Schlafes, einem zu heißen starken Kaffee, ging es wieder zurück ins Werk. Am Ende seines vierzigsten Lebensjahres erfaßte ihn die Unruhe, seine wissenschaftliche Arbeit nicht abschließen zu können, und immer von neuem trieb er sich an, und immer weniger konnte sie ihn befriedigen.