- 9 - Ich weiß wohl, daß er meine Kette nicht aufhob; ich weiß, sie ward unter den Rädern zermalmt und ließ eine rote Spur im Staube zurück, und niemand weiß, was mein Geschenk war; und wem es galt. Aber der junge Prinz ist an unsrer Tür vorübergekommen, und ich habe den Schmuck von meiner Brust auf seinen Pfad geworfen." "Mein Gott, hatten die früher Sorgen!" sagte der Mann. Die Frau fand eine Widmung Herrn Freitags, die er zwischen zwei Seiten gelegt hatte. "Sieh nur hier," sagte sie und wies auf die angekreuzte Seite. "Diese Liebe zwischen Dir und mir ist schlicht wie ein Lied. Kein Geheimnis über das Heute hinaus; Kein Ringen um das Unmögliche; kein Schatten hinter der Lust; kein Tasten in die Tiefen des Dunkels. Diese Liebe zwischen Dir und mir ist schlicht wie ein Lied. Wir schweifen nicht aus allen Worten in das ewige Schwei gen; wir heben nicht unsre Hände in die Leere nach Dingen jenseits der Hoffnung. Uns ist genug, was wir geben und was wir empfangen. Wir haben die Freude nicht bis aufs Letzte ausgepreßt, um aus ihr den Wein der Leiden zu keltern. Diese Liebe zwischen Dir und mir ist schlicht wie ein Lied.* "Das wird er gemeint haben," sagten sie, "es ist schön. Wir werden es behalten." Als sie nach Stunden in ihrer Stadt angekommen und von Großeltern und Kindern umdrängt die ersten Schritte aus der Bahnhofshalle hcrauogingen, legte sich für ein Weilchen die ungewohnt staubige Luft schwer auf sie« Aber sie sahen sich an, verstanden und lachten, auch darüber, daß ihnen jetzt das erste Mal auffiel, wie ähnlich die Kinder ihnen waren.