-48- wertvollen Schlüssel zurück, bevor das Lösegeld bezahlt ist.” "Und was verlangt der Herr Pirat für eine Summe? Einen Kuß?" Er lachte schallend. "Zwei Küsse?" handelte sie. Da hob er sie vom Stuhl. "Müssen wir erst in der Gegend herum fahren oder gehn wir gleich nach Hause?" "Erpresser!" sagte sie und tat empört. Er lachte. "Herr Erpresser», bitte. " "Darauf steht gesetzliche Verfolgung", drohte Eva und ging auf dieses Spiel ein. Scheinheilig fragte er: "Wohl durch die Alimentenabteilung?" "Ach, du Scheusal!" sagte sie. "Du geliebtes Scheusal." 6 Eva wartete den ganzen Abend auf Michael, obwohl sie wußte, daß er nicht kommen würde. Er hatte gesagt, daß er zu einer Versammlung gehen muß und es könnte lange dauern. Aber viel leicht kam er doch? Gegen zehn Uhr abends nahm Eva ihren Mantel und fuhr mit- der Straßenbahn zu Michael. Vielleicht traf sie ihn gerade, wenn er nach Hause kam. Obwohl sie sich den ganzen Tag über eingeredet hatte, es sei gut, daß sie das Gespräch noch auf schieben könnte, trieb es sie jetzt zu ihm. Mit einem Menschen mußte sie sich endlich offen darüber aussprechen und mit wem sonst, wenn nicht mit ihm? Als sie die Hauswand emporblickte, zu Michaels Fenstern, war