-44- er. Da habe ich mir schon einen Abend freigemacht und dann sitzt sie hinter diesen scheußlichen Akten, hinter dem Papier kram und ich sitze davor wie ein lächerlicher kleiner Schul junge und bettle sie an, damit sie endlich nach Hause kommt» "Dauert es noch lange?" fragte er. Sie beteuerte: "Noch sehr lange, Michael." Verflucht noch mal, gerade heute! dachte er. Er trank von dem Kaffee, der nach Thermosflasche schmeckte und nicht mehr ganz warm war. Er hatte Eva selten im Gericht besucht und die ungewohnte Umgebung interessierte sieh ihn nun doch ein wenig. "So viele Verbrecher gibt es?" fragte er und wies erstaunt auf den Akte’nberg auf ihrem Schreibtisch. "Es ist doch nicht gleich jeder Mensch, der mit den Gesetzen in Konflikt kommt, ein Verbrecher", erklärte sie. "Wer ist dann ein Verbrecher?" fragte er und als sie antworten wollte, sprach er weiter: "Ist beispielsweise ein Mann wie Gräupner einer, der bewußt Versuche Verzögert, die einen großen Nutzen für uns hätten?" Sie überlegte. Nach einigem Nachdenken sagte sie: "Wenn es so wäre, dann müßte man es verurteilen. Aber das kann man ihm nicht nachweisen." Sie waren bei einem Gesprächsstoff ange langt, der id^e schon zwischen ihnen zur Debatte stand. "Also ist ein Mensch, dem man nichts nachweisen kann, kein Verbrecher", bohrte er weiter. "Du bist unklug", schalt sie. "Natürlich auch. Aber für das Gesetz ist der Beweis wichtig. Erst wenn der Fall geklärt ist.. "Für euch ist alles erst wichtig, wenn es ein Fall ge H worden ist", sagte er. "Hör auf!" verwies sie ihn. Immer bekam sie es zu hören: Ihr