-36- er ihn. Die Tage vergingen jedoch, ohne daß sich etwas ver ändert hätte. Aber das Unbestimmte nagte an Michael wie ein Wurm. Dabei hatte er das Gefühl, er trete auf einem Fleck. Nichts ging ihm richtig von der Hand. Weder seine Arbeit an der Dissertation noch die Plastversuche. "Es ist manchmal zum Kotzen", sagte er und murmelte hinterher eine Entschuldigung, weil ihn Ingrid Rott, die Sekretärin, erstaunt musterte. 'Aber es ist wahr", setzte er trotzig hinzu, während er Briefe in der Unterschriftsmappe unterzeichnete, ohne sie nochmals durchzulesen. "Da kann ich nun weitermachen, die Genehmigung habe ich vom Alten, aber überall hapert es. Da klappt der Ma terialnachschub nicht, fehlt dieses, fehlt jenes - nichts ist in Ordnung. Gräupner müßte mich da besser unterstützen, einmal nachstoßen." Ingrid Rott nahm die Unterschriftsmappe vom Tisch und klappte sie zu. "Was soll man da machen? Auf ein paar Tage kommt es doch nicht an." "Und ob es darauf ankommt." Michael ärgerte sich insgeheim über die Gleichgültigkeit des jungen Mädchens, dem genau wie ihm bekannt war, wie wichtig diese Plastversuche für die In dustrie waren. Ungeheure Baustoffmengen konnten eingespart werden, wenn der neue Plast erst in die Produktion ging. Gelangweilt fragte die Sekretärin: "Ist noch was?" "Ja", sagte Freege. "Geben Sie die Aufstellung mit den Daten für den Versuch dem Chef persönlich. - Ich habe sie in die Mappe gelegt." MIngrid Rott öffnete die Mappe und sah nach. "Die hier?" "Ja."