-27- Er blieb lange unter Wasser. "Michael!” rief sie. Sie konnte ihn nicht entdecken. Der See flimmerte im Licht des aufgehenden Mondes. ”Michael!” Sie bekam es mit der Angst zu tun. "Michael!” Später, als sie nebeneinander am Ufer lagen, sagte sie: ”Ich hatte vorhin so eine Angst, als du weg warst.” ”Du Kind, ich hatte mich doch nur hinter dem Boot versteckt.” "Trotzdem. - Ich wußte, daß es nur ein Scherz ist, aber ich hatte halt Angst." "Mir passiert schon nichts", sagte er und zeichnete mit den Fingerspitzen ihre Nackenlinie nach. Sie schloß die Augen. Im perlenden grünen Wasser sank sie immer tiefer und tiefer. Aber es war alles so leicht und Michael hielt sie an den Händen, " Du mußt keine Angst haben um mich", sagte er. "Nein - ich habe keine Angst mehr", erwiderte sie. Wie Perlen stiegen die Luftblasen im grünen Wasser nach oben und trugen sie selbst wieder empor. "Jetzt weiß ich, wonach deine Haut duftet”, sagte Michael, ”nach Sommerwiesen und Wildrosen.” Sie öffnete wieder die Augen und sagte, als habe sie es längst gewußt: ”Ja, danach.” 4 In regelmäßigen Abständen tropfte der Wasserhahn, Michael ärgerte sich darüber; es störte ihn beim Nachdenken. Bevor er sich je doch erhob, um den Hahn fester zuzudrehen, schrieb er noch ein