- 109 - Eva schüttelte den Kopf. Sie brachte keinen Bissen mehr hinunter Kathrin Beyer kam an den Tisch. Sie setzte ihren Teller ab und fragte: "Ist hier noch frei?" Ohne die Zustimmung abzuwarten setzte sie sich. Mit ihrer Heiterkeit war sie stets ein gern gesehener Tischgast. "Sag mal, was ist heute mit dir los?" fragte sie ihre Vorge setzte. "Du bist so fahrig." Hilflos zuckte Eva mit den Schultern. Das Weinen saß ihr in der Kehle. "Mir ist halt nicht ganz gut." "Na, bei dem heute kann’s einem auch schlecht werden. Der ver patzt sich ja selbst alles mit seiner Sturheit." Kathrin zer teilte seelenruhig dabei ihr Schnitzel. "Das haben sie auch auf der Briefwage abgewogen", kritisierte sie im gleichen Atem zug die Küche. "Wir beginnen nachher mit der Zeugenvernehmung", sagte Eva. Sie stand auf. "Ich gehe noch ein wenig an die frische Luft." + Diese unbeteiligte Gleichgültigkeit der anderen wurde ihr zur Qual. Sie lief ein Stück in den Park hinein. Unter ihren Füßen polsterten nasse Blätter den Fußweg. Feuchter Modergeruch drang in die Lungen. ..."Hätten Sie sich sonst mit ihr beraten?" "Ja." ... Das war der Beweis ihres Schulanteiles. Sie versuchte eine Ver teidigung: Du bist nicht ganz gerecht, Michael. Wir gingen aus einander, weil du nicht mit mir über meine Sorgen beraten woll test . "Du hast mir meine Ideale zerstört", sagte Evas unsichtbarer