108 dieses Mädchen als Zeugin zu laden.” Eva wurde blaß. Das hieße ja - Der Staatsanwalt kam ihr zu Hilfe, ohne daß er die Zusammen hänge ahnte: ''Meiner Meinung nach wäre das überflüssig. Das hat zur Sache selbst überhaupt keine Bedeutung.” Eva fragte mit letzter Kraft: "Wollen Sie, Angeklagter, daß diese Frau als Zeugin für Sie aussagt?” "Nein.” In der Mittagspause saß Eva mit dem Staatsanwalt und den Schöffen am Tisch. Sie würgte ein paar Bissen hinunter, damit es nicht auffiel. Die bisherige Hauptverhandlung hatte auf den Angeklagten Freege das denkbar schlechteste Licht geworfen. Selbst der Staatsanwalt, dem sonst das größte Verständnis nachgesagt wurde, war ungehalten. "Aus dem Freege muß man ja jedes Wort herausquetschen. Klar, daß er sich von vornherein bewußt war, welche Gefahr besteht, wenn er vorzeitig diesen Versuch wagt. Daran ändert auch die Tatsache nichts, daß die zwei Kollegen neugierig waren und die Arbeitsschutzverordnung verletzten. Der Angelpunkt ist der: Warum hat er Gräupners Abwesenheit dazu benutzt?” Aufgebracht erwiderte Eva: "Doch nicht deshalb, daß er einen Menschen umbringt.” Sie schob den Teller beiseite. "Haben Sie keinen Hunger mehr?” fragte Frieda Meister.