Inge begann zu ahnen, woher diese Angst kommt. Diese Angst nach dem GEH WEG. Lodwig kann es nicht gewußt haben, sonst hätte er die Prau bei sich behalten, denn er hatte sie ge liebt bis in den Wahnsinn... Nein, Lodwig war nie wahnsinnig gewesen - er war der sach liche, der Sachverständige. Oder Lodwig mußte es gewußt ha ben, als einziger, und dieser Zustand (Liebe) sagte er, darf nicht in der Schwebe enden. Die Stadt begann sich auszubreiten. Sie schwemmte auf in ihren Parben und dem Chrysanthemenduft. In der Rehabili tationsphase bot man Inge an, eine Tätigkeit als Gärtnerin aufzunehmen. Kan wolle ja eine blühende Stadt haben. Dazu brauche man natürlich Arbeitskräfte. Viele Schulabgänger würden schon daraufhin ausgerichtet. Inge sagte ab aus Angst vor dem Geräusch, das sie von Tag zu Tag mehr be drängte . Die Kinder nahmen sie gefangen. Während sie auf dem Küchen tisch Hemden bügelte, sangen sie laut und endlos. Peters hatte sie stehenlassen und Lodwig war ihr nahgekommen. Von einem Jahrzehnt zum anderen. So schnell erholte sich Inge von ihrem Glück. Immer wenn sie Lodwigs Prau war, fühlte sie, wie sie verendete. Bei rjeder Stunde dieser Liebe (und es gab ihrer wenige) fand sie mehr und mehr Geschmack daran, derart draufzugehen. Es war so, weil Lodwig beständig war in seinen W'orten: GEH in deine Zeit! Kitten im Winter wurde es Mai, und die Straßen der Stadt über säten dch mit kleinen gelben Knospen, die leise, kaum hörbar klangen. Einmal hatte Inge den Peters noch wiedergesehen, auf einem übermäßigen Plakat am Werktor des Sämereigroßbetriebes. Von dort aus hatte er ihr in die Augen geblickt,als wollte er sagen: was hätte ich mit dir auch gesollt. Als sie Kind war, hatte ihre Mutter sich ihr oft vor die Füße geworfen auf die Straße und geschrien: au! au! ohr! Und hatte sich im Dreck gekrümmt und jämmerlich dagelegen.