von allen so sehr Erwünschte, aber so schwer zu machende, weil sie den egozentrischen Konsum ausschließt und die Auseinandersetzung fördert. Was können wir verlangen vom Publikum, was verlangt es von uns? Da gibt es Stimmen bei öffentlichen Aussprachen über Theater, die auf der einen Seite z.B. vorschlagen, das Stück mit dem Autor neu und "besser" zu schreiben und andererseits die Forde rung: "spielt was für die Leute, lachen wollen sie." Beide Vorschläge, obwohl einmal auf falschverstandenem Massencharakter der Kunst und zunanderen auf verkehrter Volkstümlichkeit beruhend,sollten trotzdem überdacht wer den wegen ihres rationellen Kerns. Da ist ein Regisseur, der will das Stück machen und kein anderes, da ist ein Autor, der - weil er der Autor ist - gespielt werden "muß", da ist ein Intendant, der aus Anlaß eines gesellschaftlichen Ereignisses dieses Stück will und dann sind da die Zuschauer, die verdammt sind, sich die Wünsche derer anzustehsen. Diese Sicht unterstellt, ich weiß, daß Regisseur, Autor und Intendant die Bedürfnisse des Publikums ignorieren. Tun sie es nicht noch oft? Kehrt sich .hier die soziale Gesichertheit von Kunstschaffenden in unserer Gesellschaft nicht gegen uns? Taucht die Frage auf: Sollen wir uns den heutigen Bedürfnissen des Publikums Beugen? Ja, und nein. Ja, wfeil sie die Voraussetzung für gerechtfertigtes Kunst schaffen sind; nein, weil die Bedürfnisse akzeptiert und durch Angebote prüfbar gemacht, eine Änderung der Bedürf nisse mit sich bringen. Die Reaktionen auf gutes und schlachtet Theater zeigen, daß wir dem Publikum trauen können, immer vorausgesetzt, daß es die Möglichkeit der Entscheidung, der Auswahl hat. Was ist gut, was ist schlecht? Setzen wir fürs erste dafür die Worte: wahr und verlogen. Was ist wahr? Ist das Stück wirklich Spiegel des lebens? Kunst ist in gewisser Weise Widerspiegelung. Diese marxistisch-äthetische Maxime erkenmwir an. Wie ist