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Amts- und Anzeigeblatt für -en Erscheint ^s^.e e «bonnement KLS- SeM des Amtsgmchls CibenM ZKL-- strtion-prei«: die kleinst». ten, sowie bei allen Reich»« z-«-<>« und dessen Amgevung. «»,»»» Berantvortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. t». A«ßr««««. V8. Dienstag, den 13. Juni 18SS. Diejenigen Gemeinden de» Bezirk», welche zur Begründung oder Erweiter ung einer VolkSbtbliothek für da» laufende Jahr eine Beihilfe au» Staatsmitteln wünschen, wollen ihre Gesuche bi» zum 30. Juni 1893 anher einreichen. Die Gesuche müssen enthalten: 1) wer Eigenthümer der Bibliothek ist, 2) wer dieselbe verwaltet, 3) wie viele Bände dieselbe umfaßt, 4) wann dieselbe begründet worden ist, 5) wie dieselbe benutzt wurde, 6) welche Beiträge derselben von der Gemeinde rc. bisher zu geflossen und welcher Beitrag für da« laufende Jahr von letzterer bewilligt worden ist und 7) wie viel die Gemeinde seither an Staatsbeihilfen erhalten hat. Später eingehende Gesuche können im laufenden Jahre bei den zu machenden Vorschlägen keine Berücksichtigung finden. Schwarzenberg, am 9. Juni 1893. Königliche Amtshauptmannschast. Frhr. v. Wirsing. Lr. Bekanntmachung, die Reichstagswahlen betreffend. In Gemäßbeit von 8 8 deS Reglement« vom 28. Mai 1870 zur Ausführ ung de» Wahlgesetzes für den Reichstag vom 31. Mai 1869 wird hiermit bekannt gemacht, daß die Stadt Eibenstock für die diesmalige Reichstagswahl in drei Wahlbezirke eingetheilt worden ist. Der erste Bezirk umfaßt die Häuser Nr. 1—1638 der Abtheilung^. des BrandcatasterS und hat den Rathhaussaal als Wahllokal. Der zweite Bezirk umfaßt die Häuser Nr. 154—281L der Abtheilung X de» BrandcatasterS und hat die H-Hl'fche Restauration .zur Gartenlaube" als Wahllokal. Der -ritte Bezirk umfaßt die Häuser Nr. 282 -408 der Abtheilung .-V und die der Abtheilung L de« BrandcatasterS und hat als Wahllokal die Müller- sche Gastwirtbschaft zum „Englischen Hof." Als Wahlvorsteher bez. deren Stellvertreter sind ernannt worden im ersten Bezirk: Herr Bürgermeister Idi-. Körner al» Wahlvorsteher, der Unterzeichnete als Stellvertreter; im zweiten Bezirk: Herr Stadtrath Eugen Dörffel als Wahlvorsteher, Herr Buchdruckereibesitzer Emil Hannebohn als Stellvertreter; im dritten Bezirk: Herr Stadtrath Alfred Meichtzner als Wahlvorsteher, Herr Stadtrath Friedrich Brandt als Stellvertreter. Die Wahlen finden am IS. Juni ds. IS. statt. Die Wahl handlung beginnt «m 1V Uhr Bormittags und wird um 6 Uhr Nachmittags geschloffen. Zur Stimmenabgabe sind nach 8 14 de« obenerwähnten Reglement« nur Diejenigen zugelassen, welche in die Wahlliste ausgenommen sind. Abwesende können in keiner Weise durch Stellvertreter oder sonst an der Wahl theilnehmen; e» muß vielmehr der Wähler den Stimmzettel persönlich abgeben. Ferner wird noch daraus hingewiesen, daß nach 8 19 de» mehrgedachten Reglement« ungiltig sind: 1) Stimmzettel, welche nicht von weißem Papier, oder welche mit einem äußeren Kennzeichen versehen sind; 2) Stimmzettel, welche keinen lesbaren Namen enthalten; 3) Stimmzettel, aus welchen die Person de« Gewählten nicht unzweifelhaft zu erkennen ist; 4) Stimmzettel, auf welchen mehr al« ein Name, oder der Name einer nicht wählbaren Person verzeichnet ist; 5) Stimmzettel, welche einen Protest oder Vorbehalt enthalten. Eibenstock, den 29. Mai 1893. Der Rath der Stadt. I. V.: Rechtsanwalt Landrock. Han». Bekanntmachung. Der Trichlnenschauer Herr tA^liirlek I «iil in Schönheide ist heute al» stellvertretender Trichinenschaner für die hiesige Stadt in Pflicht genommen worden. Derselbe tritt jedoch nur dann in Wirksamkeit, wenn der hiesige Trichinenschauer an Ausübung seine« Dienstes be hindert ist oder in die Nothwendigkeit versetzt würde, die gesetzlich auf höchsten» 10 festgesetzte Zahl der an einem Tage zu untersuchenden Schweine zu überschreiten. Eibenstock, den 8. Juni 1893. Der Rath der Stadt. Ni». Körner. Han«. Johannis-Markt (Kram und Vieh-Markt) in Eibenstock am Z6. und 27. Juni 1893. Der Rath der Stadt. »r. Körner. Gras-Versteigerung! Die diesjährige GraSnutzung auf den Kunstwiesen deS Hundshübler Staatsforstrevieres Hb. 1. IN. n. X. zr. 2. ee. und des Bauernmühle- Ankaufs am Rohr- und Weißbach unterhalb Hundshübel und Unterstützen grün soll Mittwoch, den 14. Juni 1893 gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auktion be kannt zu gebenden Bedingungen an die Meistbietenden versteigert werden. Zusammenkunft: früh 8 Uhr auf dem Wege nach HundShübcl, wo früher die Bauernmühle stand. Kgl. Aorstreoierverwaltung KrmdsMel und Kgl. Aorstrentamt Kikenstock, Heger. am 6. Juni 1893. Wolfframm. Gras Versteigerung. Die diesjährige GraSnutzung auf den nachgenannten Kunstwiesen und zwar: i) vom Bockauer Forstrcvier: 11b. a recht« der Mulde an der Spitzleithe soll Freitag, den 16. Juni 1883, Nachmittags 3 Uhr, 2) vom Auersberger Forstrevier: lit. s am Zimmersacher, 11b. k (Roßbach-, Reichel- und Colditzwiese), 11b. x (Reichelwiese), 11t. r (TammSwiese, G'.aupner« Grund und Götzwiese) Sonnabend, den 17. Juni 1893, von früh 8 Uhr ab gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auktion be kannt zu gebenden Bedingungen meistbietend versteigert werden. Zusammenkunft: Freitag, den 16. Juni 1893, Nachmittags 3 Uhr an der Spitzleithe bei Blauenthal und Sonnabend, den 17. Juni, früh 8 Uhr am sogenannten Kunz'schen Gute bei Eibenstock. Königliche Aorstrevierverwaktungen Aocka« und Auerskerg zu Kivmstock, sowie Königliches Aorstrentamt Kikenstock, siichter. Lehmann. am 7. Juni 1893. Wolfframm. Reichstagswählerk Vergeßt nicht, daß Ihr Deutsche seid! Wählt den Mann, welcher die Kraft und Macht des Reiches höher hält, als den Parteigeist und welcher in der Militär- Vorlage den Weg erkennt, unser Vater land vor namenlosem Unglück zu bewahren. Gebt Eure Stimme nur Herrn Justizrath vr. Lötuue in Annaberg! Ein Wahlaufruf des Fürsten Bismarck. So möchten wir die Worte nennen, die Fürst Bis marck im deutschen Reichstag am 2. u. 13. März 1885 gesprochen hat, als die Hauptredner de« damaligen berüchtigten Triumvirate» .Windthorst-Richter-Grillen- berger" die Mittel ablehnen wollten, die Fürst Bis marck für die Errichtung deutscher Pvstdampferlinien nach Ostasien und Australien forderte. Die Kenn zeichnung dieser Gegner, die Schilderung der Stimm ungen und Parteiungen in Deutschland, die Bismarck damals entwarf, sind noch heute so zutreffend, al« seien sie heute erst ergangen, al« ein mahnender Ruf an da« deutsche Gewissen und an da« deutsche Pflichtgefühl vor den Wahlen am 15. Juni d. I«. Denn am 2. März 1885 sagte Fürst Bismarck: .Wenn bei un» auch .die geharnischten Männer au« der Erde wachsen, wie au« der Saat der Drachen zähne nach der griechischen Sage in Kolchi«, so findet sich dann auch stet« irgend ein Zaubersteinchen der Medea, welche« man zwischen sie werfen kann, woraus sie übereinander verfallen und sich so raufen, daß der Fremde ganz ruhig dabei stehen kann und zusehen, wie die gewappneten Recken sich untereinander bekämpfen. Es liegt eine eigenthümliche Voraussicht in unserem alten nationalen Mythus, daß sich, so ost es dm Deutschen, gut geht, wenn ein deutscher Völkerfrüh ling, wie der verstorbene Völk sich auSdrückke, wieder anbricht, daß dann auch stet» der Loki nicht fehlt, der seinen Hödur findet, einen blöden dämlichen Menschen, den er mit Geschick veranlaßt, den deutschen Völker frühling zu erschlagen, bezw. niederzustimmen." Diese Worte gruben sich Jedem ins Herz, der sie hörte oder la«. Nur die Presse des damaligen Trium virales wollte sie nicht verstehen. Der ultramontane Centrumsabgeordnete Rintelen forderte am 13. März ziemlich deutlich eine Erläuterung. Fürst Bismarck gab sie am Schluffe seiner Rede diese» Tages in den Worten: