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Locale und sächstsche Nachrichten. — Freiberg. Die Vorarbeiten für die demnächst erfolgende Bürgei meisterwahl sind nunmehr soweit vorgeschritten, raß die Wahl in nächster Woche erfolgen dürfte. Es sind die Herren Bürgermeister l)r. Beck- Frankenberg und Kurth-Markneukirchen vom Ausschuß der Kollegien für die engere Wahl vorgeschlagen. Der hierzu ebenfalls in Aussicht genommene Herr Stadt rath Schurig in Plauen hat auf Anfrage erklärt, er werde eine etwaige Wahl nicht annehmen. — Borna. Im Dorfe Gnandstein bei Kohren kam c» gelegentlich einer Pfändung bei einem dortigen Einwohner zur Haussuchung und es stellte sich nun heraus, daß derselbe ca. 20 Ctr. Weizen, Roggen, Kleie, Hafer rc. seinem Arbeitgeber, dem dortigen Rittergut-Pachter, gestohlen hatte. DaS gestohlene Gut wurde dem Eigcnthümer wieder zugestellk, der Dieb aber, der bei ihm in Lohn und Brot gestanden, sieht seiner Bestrafung entgegen. — Klingenthal. Der als Hilfslehrer-Vikar am 1. Dezember in Mühlleithen angetretene ältere Lehrer Pomp lag am anderen Morgen todt in seiner Schulstube. Ein Schlaganfall bat seinem kurzen Wirken ein Ziel gesetzt. — DaS erste Opser des bisher auch bei uns ziemlich mild ausgetretenen Winters ist in der Nacht zum Sonnabend in Schöneck der Weber N. Vogel geworden, welcher in einer Scheune genächtigt hatte und erfroren ist. (Kinges andt.) Es dürfte wohl die geeignete Zeit sein, bezüglich der bevorstehenden Siadtverorbneten-ErgänzungSwahl die verschiedenen Ansichten der Wahlberechtigen Bürger etwas näher zu betrachten, um ein Unheil darüber zu erhalten, ob hier Politik oder andere Sonderinler- essen vorherrschend sind. Auch wir sind der Ansicht, daß möglichst alle Stände und alle Staktlheile ihre Vertretung im Stadtverord- neten-Collegium Haden, können jedoch die Ansicht nicht theilen, daß nur Bürger, welche viele Steuern zahlen, die Verhältnisse der Aufbringung der Steuern besser zu beurtheilen vermögen, als der Kleingewerbtreibenve, welcher oft unter den schwierigsten Verhältnissen zu erwerben suchen muß und deshalb, da derselbe mit allen Schichten der Bevölkerung in Berührung kommt, weil davon seine Existenz abhängt, auch ein bessere« .Unheil über die Bedürfnisse derselben haben muß, wie solche, die sich nur in ihren Kreisen bewegen. Nicht bloS kaS Interesse für da« Wohl der Stadt allein thut es, sondern der Verkehr mit allen Ein wohnern selbst. Deshalb ist e» doppelte Pflicht für jeden Wahlberechtigten, aus diese« hin, die Wahlvor schläge ernstlich zu prüfen. Lus vergangener Zett — lrir unsere Zeit. 7. Dezember. (NaSdrirek Am 7. Dezember 1830 ließ der zum Mitregenten ernannte Kurprinz von Hessen-Kassel die das Theater zu Kassel nach der Vorstellung ruhig verlassenden Menschen durch vorher hcr- beigeholte Kavallerie ohne Unterschied des Geschlechts zusam menbauen. Umsonst klagten die Stände, der Professor Jordan an der Spitze, über diese nächtlichen Gräuel; nur der Polizei direktor Gießler wurde als Schuldiger bezeichnet, aber die Untersuchung zog sich in die Länge und hatte keine anderes Resultat, — als daß Gießler vom Kurprinzen mit einem Orden beschenkt wurde! 8. Dezember. Gar seltsam war das Schauspiel, welches vor hundert Jahren der 8. Dezember bot, — seltsam, aber eine gewisse Ähnlichkeit ausweiscnd mit unserer neuesten Zeit und ihren Begebenheiten. Friedrich Wilhelm II. von Preußen, der als der erste und ener gischeste aller europäischen Fürsten die Sache der Könige ver- theidigt hatte und der den Feldzug gegen Frankreich zur Züch tigung der sranzösischen Königsmörder unternommen hatte, er öffnete an jenein Dezembertage des Jahres 1784 die Friedens verhandlungen, um mit demselben revolutionären Volke Freund schaft zu schließen, gegen das er kurze Zeit vorher erst ein so heftiges Manifest geschleudert hatte. Aber auch die Franzosen reichten einem Könige die Hand, nachdem sie kurze Zeit vorher den eigenen König gemordet und allen Königen Verderben ge droht hatten. So schloß auch in unserer Zeit die sranzösische Republik einen Pakt mit dem russischen Kaiser, obgleich beide einander scharf gegenüber stehende Prinzipien vertreten. Es giebt nichts Neues unter der Sonne. Vermischte Nachrichten. — Feuerwehrkommandeur als Brand stifter. Es wurde seiner Zeit gemeldet, daß der Kommandeur einer hamburgischen Landspritze — eS war ter Spritzenkommandeur Krohn der im Vororte WinterSude stationirten Feuerwehr — verhaftet sei wegen deS Verdachte«, mehrere Brandstiftungen verübt zu haben, um sich die „Spritzenprämie- zu verdienen. Kürzlich ist nun diese Angelegenheit vor dem Schwur gericht in Hamburg zur Verhandlung gekommen und hat mit der Verurtheilung des sauberen Spritzenfüh rers zu einer 7jährigen Zuchthausstrafe und lOjähr- igen Polizeiaufsicht geendigt. Nur in einem Falle konnte der Angeklagte der vorsätzlichen Brandstiftung überführt werden ; in den anderen Fällen war ein strikter Beweis nicht zu erbringen gewesen, sodaß die Schuldfrage hier vereint werden mußte. — Falsch verstanden. Fräulein: „Ihr An trag ehrt mich außerordentlich aber . . . können Sie denn eine Familie ernähren?- — Herr: „Mein Gott .... haben Sie denn schon eine Familie?" — Kasernenhofblüthe. „Mensch,reißen Sie sich doch ein bischen zusammen, Sic Schandfleck der Kriegsgeschichte!" „Richters Anker-Steinbaukaftcn sind mit Recht als geistig anregendes und unterhaltendes Spiel für Kinder und Erwachsene anerkannt. Hervorragende Pädagogen haben sich u. A. folgendermaßen darüber geäußert: „Kann man den Eltern mit' gutem Gewissen ein Spielzeug sür ihre Kinder empfehlen, so sind es Richters Anker-Stcinbaukasten, welche auch aus der großen Lehrmittel-Ausstellung in Prag in Anerkennung ihrer hohen pädagogische» Bedeutung mit dem ersten Preis prämiirt worden sind." . . . „Die verschiedenen Nummern der Anker- Steinbaukasten bieten de» Kindern eine veredelnde Unterhalt ung, welche man durch die Ergänzungskasten stets rege erhalten kann" usw. — Hergestellt werden diese Steinbaukaslen von der Firma F. Ad. Richter L Cie. in Rudolstadt (Thüringen)." Diesem Urtheil des Buches für Alle, dem wir diese Notiz entnommen haben, schließen wir uns gern an, denn Richters Anker-Stcinbaukasten sind in der Thal das beste Weihnachts geschenk. 1200 üoulsekv ?i"ofes8l»'on u. keimte haben Apotheker A. Flügge'» WM" Myrrhen-CrLme -W» geprüft, sich in 1'/, jährigen eingehenden Versuchen von dessen außer gewöhnlicher Wirksamkeit überzeugt und selbigen daher warm empfohlen. Derselbe ist unter No. 68bsr in Deutschland patentirt und hat sich al» überaus rasch, sicher wirkende und dabet absolut unschädliche Vifunilksilsslbs -- septischen, neubild'enden und heilenden CiAnschafttn vorzüglich be währt. Flügge L Co. in Frankfurt a. M. versenden die 88 Selten starke Broschüre mit den ärztlichen Zeugnissen gratis und franko. Apotheker A. Flü^ge'S Myrrhen-Crvme, welcher von Kirchliche Nachrichten aus -er Parochie Lidrnkock vom L. bis 8. Dezember 1894. 'Aufgeboten: 71) Hermann Theodor Thielemann, Schiefer decker hier, ehel. S. des Karl Heinrich Thielemann, ans. Bs. und Schicserdeckcrmeistcrs hier und Marie Emilie Mennig hier, ehel T. des Karl Ernst Mennig ans, Bs. u. Waldarbeiters hier. Getraut: 82) August Emil Max Rinck, Uhrmacher in Schönheide mit Minna Marie geb. Anger hier. Gelaust: 298) Eonrad Wilhelm Rau. 296) Clara Helene Franz. 297) Max Stemmler. 298) Elise Gertrud Teubner, unehel. 299) Paul Max Schönfclder, unehel. 300) Margarethe Thielemann. 301) Hans Bernhard Riedel. In Wildenthal: 302) Ernst Walther Pilz. 303) Emil Curt Rockstroh. Begraben: 193) Paul, ehel. S. des Friede. Paul Schneider, Tischlers hier, >8 T. 194) Paula Camilla, ehel. T. des Paul Cornel Wagner, Vordruckers hier, 2 M. 4 T. Am 2. Advent: Mitstirr -ks WOjähr. Geburtstags Gustav Ädolf». Vorm. Predigtlext: Matlh. 3, 1—10. Herr Pfar rer Böttrich. Die Beichtrede hält Derselbe. Nachm. t Uhr: Betstunde. Herr Pfarrer Böttrich. Lirchennachrichtcn aus Achönheidr. 2. Advent. Milfeier des 300jähr. Geburtstages Gustav Adolfs. Früh 9 Uhr: Gottesdienst mit Predigt. Herr Pfarrer Hartenstein. Nach dem Gottesdienste: Beichte und heil. Abendmahl. Herr Diaconus Wolf. Da« Wochenamt führt Herr Pfarrer Hartenstein. AbendS 8 Uhr findet im Saale de« Gambrinu» eine Festfeier statt, zu der alle Parochianen unent geltlichen Zutritt haben. vor LLuLnräiurrselie Verein bringt zur bevorstehenden Sladkvervrdnetenwab! allen vorurtheilsfreien Wählern nachgenannte Bürger al« Stadtverordnete in Vorschlag: Kaufmann . RFF/,*«/» „ s». L. Lehrer /Fs/ A/rssL Oberpostassistent Oberforstmeiste: Kaufmann Die Genannten verdienen das vollste Vertrauen aller Mitbürger, mögen sie Kaufleute, Beamte, Gewerbetreibende oder Arbeiter sein, und bieten somit volle Gewähr, daß sie die Gesammlinteressen unserer Stadt nach jeder Richtung wahren und vertreten werden. Der Handwerker Verein erlaubt sich folgende Herren zu der bevorstehenden Stadtverordneten-Er- gänzungswahl al» höchst unparteiische uns geeignete Vertreter vorzuschlagen unv bittet seine Mitglieder sowie alle Gewerbetreibende, sich recht zahlreich an der Wahl zu betheiligen. Hrn. FA»r//el, Kaufmann. „ I//>eek » , „ F»»»/ Kaufmann. . Destillateur. . F»»FF Lehrer. . seirV Oeconom. „ KsA/Le/, Trichinenschauer. v. V. krivärivd empfiehlt zum bevorstehenden Lisobwesser u. Oabela Lkrscveiullesser Lebluobb- u. Dru.nobirine8ser LkroLe- u. Vliexemesser klLtte», Messing u. vernickelt Okenvorsstrer Okensvbirwe Weihnachts-Feste: Llruneiilisobe LdürmsILlläer I'envrAerLtvstLnäer ^Virtbsobaktsvaaxsn lüskelvLÄAe» Vf rinxinkrsobillen Lroäbod«! Loblevstkrsleii Lsidemkrsvvinsu LaLeemüblen Luntres Lobnellbrater Vogelbauer (ZbrisdbkuullstLnäer I-aterneu HesserputLwasvbineQ Lrockblkrxseln Lexckel- u. LartoüelsobLl- masebiuell ' ObristbaruntilleQ LLwwtl. 1-aubsS.geartiIreI Lis. Linckeriroebberäe otv. eie. in großer Auswahl billigst. Großes Lager in ^1»«- und IL.slkvvsvi'vIvvn, Nheilig, schöne Muster, schon von M. 4.7« an Landwirthe! Sorgt dafür, daß von jetzt ab auch Euer Stand wieder in den städtischen Kollegien vertreten sei u. gebt Eure Stimme Alle dem Herrn Ltkmm Idsutsr. MttdürKvrr Wählt folgende Herren zu Stadtver ordneten : Wilhelm Dörffel, Kaufmann, Alfred Hirschberg, Kaufmann, Helbig, Brauerelbesitzer, Herklotz, Lehrer, Lorenz Uhrmacher, Friedrich Göbler, Restaurateur, Ttölzel, Bäckermeister. Oberftädtcr! Zu Eurem Besten ist es, wenn Ihr den nachgenannlen Herren Eure Stimmen gebt: Hrn. Oberforstmeister Schuman«, , Kaufmann Htichard Kertek, . Oberpostassistent Do liker, . Braumeister Krlvig, . Schneidermeister Krnst Zuger, . Kaufmann Hermann Wagner, . „ Karl Julius Dörffel. Lur AluLN Der oder die Einsender de» Artikels im Schönhetver Wochenblatt vom 20. Novbr. d. I. würden gewiß jeden Eiben- I stccker Bürger zu Dank verpflichten, wenn sie ihre Namen in unserm Blatte kund gäben, damit wir wenigsten« wissen, welche Geistesgrößen unsere Mauern bergen, damit sie seinerzeit vielleicht durch ein Denkmal verherrlicht werden könnten. jluch mehrere Bürger. Landwirthe! Wählt zu Eurem Vertreter keinen Mann, der bis jetzt noch nicht da mindeste öfsentl. Interesse zur Hebung und zum Schutz unserer Verhältnisse ge zeigt hat. Laßt Euch durch die Vor schläge in vor. Nummer, bs. Bl. nicht irre führen! Landwirthe, wählt frei nach eige nem Ermessen! Anfrage! Wie kommt eS, Laß man al« Ver treter der Landwirthschast im städtischen Collegium Männer vorschlägt, die sich dem Bestehen und Bestrebungen eine« landw. Verein« gänzlich ferne halten und damit documentiren, daß ihnen die Förderung der Landwirthschast im All gemeinen „Wurscht- ist? 0! sauet, üirnpl. Für einen jungen Mann wird Kost und Logis gesucht. Gefl. Anerbietungen mit An gabe de« Preises werden unter 8.10 in die Expedition d«. Blatte- erbeten.