Günter Saalmann Denkmäler für die Ebenen Weiß wird es nun um mich, Kate, liebe, die Schwere schwindet. - Müd auf der Decke die alte Hand, nimm sie in deine warmen Finger. Was meinst du, werden sie uns vergessen haben in fünfzehn Jahren? Sie, die wir lieben, kommen zusammen dann in hellen Sälen, gekleidet in gute Tuche mit Selbstverständlichkeit. Ich seh sie sich schieben in Stuhlreihen, hör sie ‘Pardon* murmeln, hüsteln. Viele stehen auf der Bühne, die Abzeichen sind kleiner als früher, die Gesichter eine Spur glätter. Noch fälteln Sorgen die Lider, doch die Münder haben den Zug Mißtrauen verloren: die ständige Sorge. Musiker stimmen die Instrumente. Nun treten wir unter sie, da wird es still. Zu diesen Versen, die den Prolog in einem (von den Autoren hart erstrittenem) Kantatentext anläßlich des 100. Geburts tages von Hermann Duncker abgaben, schrieb der Leipziger Kritiker Dr. Werner Wolf: "Der in seiner zarten Lyrik etwas elegische Rückblick im Prolog entspricht wohl nicht ganz der zuversichtlichen Haltung, dem Temperament Hermann Dunckers. Daten und Fakten seiner Biographie sprechen eine eindeutige