- 7 - Leipzig-Gohlis... Eine, wohl die hervorstechendste Eigenschaft Hermann Dunckers, wurde in seinen reifen Lebensjahren immer deutlicher: ein un umstößlicher, aus tiefstem Herzen aufsteigender Zukunfts glaube, unerschütterliche Zuversicht, gegründet auf umfassen der theoretischer Kenntnis und reicher Erfahrung. Unter seinen Papieren findet sich ein Blatt aus einem Notizblock, bedeckt mit dreizentimeterhoher Bleistiftschrift: "Daß man alt geworden ist, ist kein Verdienst. Aber es ist ein Glück, vieles erlebt zu haben, vielen einiges haben geben zu dürfen und einigen auch viel gewesen zu sein. Dieses Glück habe ich genossen." "Der in seiner zarten Lyrik etwas zu elegische Rückblick im Prölog entspricht wohl nicht ganz der zuversichtlichen Haltung dem Temperament Hermann Dunckers."Diesmal habe ich die Aus führungszeichen am Ende des Zitats aus der LVZ-Rezension zur Duneker-Kantäte nicht vergessen. Ein suspektes Verfahren, durch diesen Trick dem Rezensenten den gazen weiteren Text zu unter stellen. Wozu das ganze? Zu einem Teil aus privatem Ärger - das Stück "zarter Lyrik" entstammte gerade meinem Stift. In dessen, darf ich dem optimismusgläubigen Kritiker so böse sein? Die ganze Biografie habe ich vor drei Jahren fast genau im vor stehenden Wortlaut selbst verfaßt, bevor ich mich näher und nah mit ihrem Gegenstand beschäftigte, auch ehe der Autorenstreit um den Kantatentext jäh endete (Termin!) Ich hatte die einschlägigen Lexika durchstöbert, auch dieses oder jenes mündliche Zeugnis von Leuten gehört, die die - 8 -