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Eltern, Pflegeeltern und Vormünder werden hierdurch unter Hinweis auf die in K 14 Abs. 2 de» ReichSimpfgcsetze« angedrohten Strafen aufgesordert, mit ihren unter lu und b bezeichneten impfpflichligen Kindern oder Pflegebe fohlenen in den anberaumten Impfterminen zu erscheinen und die geimpften Kinder zur festgesetzten Zeit zur Nachschau zu bringen. ES ist Jedermann freigestellt, die Erst- oder Wieder-Impfung der Kinder durch Privatärzte bewirken zu lassen. In diesem Falle sind jedoch die Eltern, Pflegeeltern oder Vormünder verpflichtet, bis Ende September laufenden Jahres mittelst der vorgeschriebenen Bescheinigungen den Nachweis zu führen, daß die Impfung ihrer Kinder erfolgt ist, oder aus welchem gesetzlichen Grunde sie zu unterbleiben hatte. Diejenigen, welche die Führung dieses Nachweise unterlassen, werden mit Geldstrafe bis zu 20 Mark und diejenigen, deren Kinder oder Pflegebefohlenen ohne gesetzlichen Grund der Impfung oder der ihr folgenden Gestellung ganz entzogen geblieben sind, mit Geldstrafe bis ZN SV Mark oder mit Haft bis zu 3 Tagen bestraft Eibenstock, den 12. Mai 1893. Der Stadtrath. In Stellvertr.: Landrock. HanS. Nachtrag zur Feuerlöschordnung für Schönheide. An Stelle der 88 10, 13, 21, 28 und 36, welche aufgehoben werden, treten folgende Bestimmungen: 8 10. Zum Dienst bei der Feuerwehr verpflichtet sind alle männlichen Einwohner der Gemeinde im vollendeten 20. Lebensjahre bis zum Schlüsse des Kalender jahres, in welchem der Verpflichtete das 35. Lebensjahr erfüllt. Es ist jedoch jedem Verpflichteten nachgelassen, seiner Pflicht in der freiwilligen Feuerwehr Genüge zu leisten. 8 13. ES steht jedem Verpflichteten frei, sich durch Zahlung einer jährlichen Abgabe zur Feuerlöschkasse von der persönlichen Dienstleistung zu befreien. Die Abgabe ist alljährlich im Vorau« zu bezahlen. Ihre Höhe richtet sich nach der Klaffe, zu welcher der Verpflichtete in dem betreffenden Jahre zu den Communanlagen abgeschätzt worden ist, dergestalt, daß zu bezahlen sind von den Verpflichteten: in den Anlagenklassen l bis mit 9 zwei Mark, , „ . 10 . , 13 drei Mark, . . . 14 . .18 fünf Mark, . . . 19 23 acht Mark, 24 „ . 33 zwölf Mark, . . „ über 33 zwanzig Mark. 8 21. Spritzenproben und Mannschaftsübungen find mit der Reserve jährlich mindestens vier vorzunchmen. 8 28. Jeder Feuerwehrpflichtige, welcher behindert ist, zum Dienst bei Hebungen oder Feuer zu erscheinen, ist verpflichtet, sich innerhalb drei Tagen von ter Ver- säumniß an gerechnet bei dem Gemeindcvorstande zu entschuldigen. Als Entschuldigungsgründe gelten Abwesenheit vom Orte, Krankheit und eigene Gefährdung durch da« Feuer. 8 36. In Geldstrafe bi« zu 30 Mark verfällt, vorbehälklich allgemeiner gesetzlicher Bestimmungen, wer: s. den Dienst bei Feuer oder Hebungen ungerechtfertigt oder unent schuldigt oder nicht rechtzeitig entschuldigt versäumt, >>. Ruhestörungen auf der Brandstelle verübt oder den dort Befehlenden keinen Gehorsam leistet, c. mit den Feuerlöschgeräthschaften oder den von der Gemeinde zur Verfügung gestellten Bekleidung-- oder AnSrüstungSgegenständen nicht ordnungsgemäß umgeht, «I. sonst den Bestimmungen der Feuerlöschordnung zuwidcrhanvelt. Schönheide, am 3. Mai 1893. Der Gcm ei überall) Gustav Haupt, Gem.-Vorst. Hagesgeschichle. — Deutschland. Eine außerordentliche Kundgebung des Kaisers an das deutsche Volk soll, wie mehrseitig berichtet wird, kurz vor den Neu wahlen erfolgen. Der Kaiser werde sich in einem Aufrufe in seiner Eigenschaft als Bundesfeldherr an das deutsche Volk wenden. — Berlin, 23. Mai. ES bestätigt sich, waS wohl sofort allgemein vermuthct worden ist, daß die Urlaubsreise des hiesigen französischen Bot schafters Herbette nach Paris durch den bekann ten »Fall Baumbach" veranlaßt worden ist. Die Pariser Chauvinisten, denen der ruhige, die Interessen des Friedens allezeit wahrnehmende Berliner Bot schafter seit langem ein Dorn im Auge ist, haben anscheinend diesen Zwischenfall benützt, ihn zu ve- seitigen. Hoffentlich gelingt es ihm, wie bereits wiederholt, auch diesmal wieder, die Zeltelungen seiner zahlreichen Widersacher zu durchkreuzen und als Sieger aus diesem Jntriguenspiel hervorzugehen. ES wäre höchst bedauerlich, wenn dieser Diplomat, der immer bemüht gewesen ist, leidlich gute Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland aufrechtzuerhalten, der Taktlosigkeit eine« Deutschen zum Opfer fallen sollte. — Durch das offiziöse „Wolfs'sche Telegraphen bureau" wird folgende wichtige Mittheilung verbreitet: „Wie wir hören, hat Se. Maj. der Kaiser für den Bereich der preuß. Militärverwaltung befohlen, daß diejenigen Hebungen Les Bcurlaubtcnstandes, die in die Wahlzeit gefallen sein würden, nicht ver schoben werden, sondern mit Rücksicht auf die bald beginnende Erntezeit ganz ausfallen." — Nicht nur in den unmittelbar interessirten, sondern auch in allen Kreisen der Bevölkerung wird dieser Befehl veS Kaisers mit Genugthuung begrüßt werden. — Den bereits cinberufen gewesenen Reservisten, die vom 24. d. bis 18. Juli hätten dienen müssen, ist am 20. d. mit der letzten und am Pfingstsonntag mit der ersten Post bereits die Mittheilung von dem Aus fall der Hebungen zugegangcn; gleichzeitig sind sie aufgefordert worden, die Einberufungsbefehle um gehend zurückzusenden. Loeal« und sächsische Nachrichten. — Eibenstock. Wie uns mitgetheilt wird, wird am 4. Juni d«. I». ab Leipzig daher. Bahnhof ein Verwaltung« - Sonderzug zu billigen Preisen nach Jchanngeorgenstadt bezw. Schönheiderhammer abgelassen. Die Abfahrt in Leipzig daher. Bahnhof findet früh b Uhr 30 Minuten statt, Ankunft in Eibenstock Vorm. 11 Uhr 2 Minuten. Zur Rückfahrt kann ein sogenannter Nachläuferzug benutzt werden, welcher 12 Minuten nach dem Abend 9 Uhr hier ab gehenden Personenzug verkehrt und 11 Uhr 56 Minuten in Werdau eintrifft, sodaß in Werdau noch Anschluß nach Leipzig mit einem an diesem Tage später ver kehrenden gemischten Zuge gefunden wird. — Leipzig. Mit dem beschlossenen Ankäufe der Pleißenburg ist auch die Frage der Hierher verlegung eines Kavallerieregiments entschieden wor den. Nach Lage der Dinge dürfte in drei Jahren jedenfalls da- Rochlitzer Ulanenregiment dazu in Be tracht kommen, im Falle nicht bis dahin eine Ver mehrung der sächsischen Kavallerie stattgefunden hat. Der Kaufpreis der Pleißenburg, ein Areal von 32,163 Qmtr. umfassend, ist inSgesammt auf 4,827,770 M. geschätzt, davon gehen ab inSgesammt 727,770 M. (230,000 M. Straßenbaukostcn, 80,000 M. Schütt ungSkosten, 100,000 M. Umgestaltung der Promenade, 50,000 M. Durchführung der Straßen, 267,770 M. Zwischenzinsen und zur Abrundung), sodaß die Summe von 4,150,000 M. verbleibt. — Plauen i. V. Zufolge einer bei dem hiesigen Stadtrathe eingetrofsenc» Ministerialverordnung ist die Erbanung einer elektrischen Straßenbahn in Plauen wieder etwas hinausgeschoben worden. Es sind Be dingungen gestellt worden, mit denen sich der Stadt rath nicht einverstanden erklären kann. In dieser Beziehung seien nur erwähnt die Vorschrift einer nur 30jährigen KonzessionSdauer und die Einräumung der Berechtigung zur Uebernahme der Bahn seitens de« Staates nach zehn Jahren. — Oschatz. Heiteres Aufsehen erregt hier die Thatsache, daß der Wortführer der hiesigen deutsch sreisinnigen Partei dem Sozialdemokraten Fleischer in Wurzen die freisinnige Reichstagskandidatur für den hiesigen Wahlkreis angetragen hat. Herr Fleischer hat natürlich lächelnd für die „große Ehre" gedankt und die hiesigen Anhänger der freisinnigen Partei ernten nun von allen Seiten Spott und Hohn, in aller erster Linie von den Sozialdemokraten. — Schneeberg, 21. Mai. Durch den Brand von vier Wohnhäusern ist hier einer größeren Anzahl Familien ein trauriges Pfingsten bereitet worden. Gestern Abend in der 11. Stunde brach in der Ritter straße in dem WirthschaftSgebäude de« FuhrwerkSbe- sitzcrS Müller, genannt Unger, Feuer aus. Bei der hölzernen Bauart des Gebäudes breitete sich das Feuer ungemein rasch au«, zumal auch Heu und Stroh in dem Schuppen zu finden war. In kurzes Zeit standen die Wohnhäuser von Müller, Tischler und Stickmaschinenbesitzer Hüttel, Schuhmacher Hergert und Privatmann Dautenhahn, letzteres bewohnt von Barbier Heilmeier, in Hellen Flammen und brannten auch, da sie ältere Gebäude waren, bis auf den Grund nieder. Bon auswärts waren viele Feuerwehren er schienen. Den Bewohnern der Häuser, meist wenig bemittelten Leuten, ist der größte Theil ihrer Habe verbrannt. In Gefahr war auch da« neue Bürger schulgebäude, auf dessen Dache eS bereits zu brennen anfing. Branvstistung liegt jedenfalls vor. Bereits im vorigen Jahre wurde unsere Stadt mehrfach durch Schadenfeuer heimgesucht. — Zigarrenfabrikant Bruno Emil Zeidler in Kirchberg und sein Werkführer Steinbachhatten am 13. Februar sich vereinigt, das Zeidler'sche HauS in Brand zu setzen, um die volle Brandkasse von 7500 Mark zu erlangen. Steinbach sollte den Brand anlegen, während Zeidler sich auf einen Maskenball begab, und mit 600, bez. 1000 M. belohnt werden. Die Brandstiftung erfolgte, der volle Erfolg blieb aber au». Beide kamen in Untersuchungshaft. Zeid ler, au« wohlhabender Familie stammend, wurde während der Untersuchungshaft wahnsinnig und be findet sich jetzt in der Irrenanstalt Colditz, Steinbach hingegen hat sich am 17. d. M. nach der UrtheilS- verkündigung im Landgerichte zu Zwickau erhängt. — Sicherem Vernehmen nach findet die Eröff nung der neuen Staatsirrenanstalt zu Untergöltzsch bei Rodewisch nicht erst, wie früher mitgetheilt, im September d. I., sondern im Juli statt. Die An stalt ist sehr groß angelegt und dürfte bei Vollbesetz ung gegen 700 Kranke aufnehmen. Ist. Ziehung 3. Klaffe 123. Lgl. Sachs. kanLes-kotterie, gezogen am 19. Mai 1893. 15,000 Mark auf Nr. 72517. 5000 Mark auf Nr. 1314». 3000 Mar« auf Nr. 6969 21781 46227 72024 79401 81818 2300 18608 28885 32888 57482 59619 60813 64930 68725 89922 77224 80428 5597 6454 16756 31208 32331 77009 85458 88905 12712 14598 32811 37669 50916 72553 73987 90740. 1000 Mark auf Nr. 11744 I33II I49I7 28093 33887 48341 49057 54098 74199 83523 II052 13392 28071 42279 48963 48720 53273 60317 62872 70014 77782 95645 5887 12204 39480 44715 88391 53814 72488 6995 14990 39266 51910 II624 56393 83558 12934 30067 41369 76204 45126 65518 83601 34365 42042 80410 45885 86214. 500 Mark auf Nr. 329 1484 1440 5694 6534 7877 8577 10810 13702 15377 17419 I99I7 19923 19526 19227 23922 24205 24393 25248 32134 33139 3419I 35792 35816 36311 40393 41247 44833 44393 48766 49675 51699 53875 54582 56507 6I23I 65302 71589 71206 72013 74868 75974 75213 78346 78399 79505 80142 80964 81413 82504 83760 87909 89116 89126 97943 97622 98725 98712 98789 98978 99868. 300 Mark auf Nr. 310 1342 5343 6389 6658 7270 9433 9723 9074 II98O 11797 12692 14839 15853 I5II0 15890 16558 I74I4 19962 19709 19407 20717 20300 21305 21264 22620 22285 23552 23526 23581 24756 24832 26135 27222 29493 29699 29047 29024 30013 30302 30729 31053 32850 34760 34156 35890 35849 36650 36847 37685 37416 38787 38523 39994 39877 39822 40602 -42286 43155 43489 43334 44353 45843 45732 45258 47399 50940 51107 52335 52911 53211 54289 55095 55686 56812 57154 57368 58293 58917 59870 64523 64108 64245 64410 65007 66661 66864 67149 68990 68I4I 69271 70345 70390 72III 74969 75885 77507 78150 84430 84660 84329 84757 84788 84826 86036 86832 87379 87037 88676 88434 91970 92661 92642 92424 93974 93546 94155 94621 95764 95352 97II4 98215 98247 99630 99949. 11. Ziehung, gezogen am 20. Mai 1803. 150,000 Mark auf Nr. 46012. 5000 Mark auf Nr. 40493 45559 58144 64260 84722. 3000 Mark auf Nr. 12264 33283 37497 63614 71842 77616 91290 92604 11556 22767 44219 61354 62245 69587 3070 7258 29844 39425 49537 58651 59231 59645 66552 71984 78457 99408 15639 28303 28474 67814 74261 89703 94342 97166. 1000 Mark aus Nr. 1140 13339 I4I59 16W8 27009 32034 41203 43780 49060 54078 59733 72526 73452 77731 77996 39341 40155 42869 64789 78852 9O96I 2070 4948 10647 II606 48190 48162 50082 66841 74228 74484 74953 75173 98279 1967 I2I88 31168 37177 41765 44330 55233 o. ^oMO^9321,.f. Nr ,,259 12197 12921 13669 16815 22043 23886 26080 27258 29483 29208 32633 33068 33048 37953 39023 41808 41722 42055 43175 44153 45869 47447 50488 51238 53946 53991 55609 57248 61780 64009 66153 68049 69066 73902 74635 83441 84996 85357 89498 91049 92973 92348 92481 94337 95463 96129 96534 96879 O^oo^Mar^auf Nr. 638 6144 6046 7486 9988 9314 9890 11262 13569 14006 I650I I6I45 I82I4 19489 20500 21427 23342 23771 25466 25479 28011 28682 30880 30548 30022 31438 31010 31938 32626 33940 33155 34636 35212 35189 38588 40188 41737 4II59 41965 42574 44667 44665 44003 45349 45514 46165 47693 49644 50847 50352 51705 51083 52149 54022 54870 55961 55567 56372 56878 56433 57237 58130 58404 58055 60245 60572 62964 62430 63805 63306 676II 69615 70576 71336 72150 73963 74606 76844 77734 78700 79001 81716 82465 83291 83062 85762 85006 85967 85034 85652 86388 86703 87946 89290 90253 90725 91122 9I39I 91226 9I8I2 94772 95631 95033 96727 96603 97028 97842 97148 97938 98950 98080 98182 98600 98918 99160. 12. Ziehung, gezogen am 23. Mai 1893. 15,000 Mar« auf Nr. 28566. 50 00 Mar« auf Nr. 94118. 3000 Mark auf Nr. 2252 7415 7750 N668 12640 17986 18617 24617 40806 44968 46064 46909 50043 57662 64340 926 1141 3388 3490 I352I 20746 427II 46151 54485 56231 57458 61955 81454 85220 88881 95342 2644 I808 I 22593 29771 32871 99672 39307 49453 5II7I 75893 83374 83318 89833 95473 4191 17176 20455 28627 33713 43251 50913 52066 53598 54750 60681 66641 82205 84095. 1000 Mark auf Nr. 4855 7808 10156 15398 17395 19789 26474 31300 33765 37421 49656 58543 61937 80900 83765 90590 20713 21623 27906 32427 62019 74696 77001 81219 83208 85782 92939 3323 42617 50490 66533 33910 60619 I178I 53638 69132 43768 60312 I3I63 42941 83936 51562 66339 32832 44574 82506 25742 58497 88948. 500 Mark aus Nr. 1492 4676 4261 6213 6632 9114 9794 II603 12701 12547 14404 14392 14995 I8II9 21803 22338 23296 23024 25723 26735 27011 30485 32243 35607 35804 37599 38177 39036 41787 41947 41526 42679 42138