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— AuS Zwickau schreibt man: Gelegentlich der Einforderung der alten Telephonbücher gegen Lieferung der neuen seitens des hiesigen Postamtes fand der Ches einer hiesigen Firma in dem abzu gebenden Buche, welche» er zufällig durchblätterte, zwei Tausendmarkscheine. Derselbe Betrag hatte dem Kassircr des Geschäfte» vor ungefähr l> Wochen beim Kassenabschluß gefehlt, konnte aber sofort ersetzt werden, da der Verlustträger am gleichen Tage annähernd denselben Betrag in einer Lotterie gewann. Trotzdem war der Kassirer seit jener Zeit tiefsinnig, trug sich anscheinend mit Selbstmordgedanken und wurde erst noch am Tage de» Funde» beobachtet, wie er am hiesigen Schwantcichc unter auffallenden Umständen spazieren ging. Jetzt ist natürlich die Freude groß, aber noch immer die Frage offen, wie die Tausender in jene» Buch kamen. — Großenhain. In einem Hause der... Straße ereignete sich am Sonnabend folgender lustige Vor fall. Ein junges Mädchen wollte seine Freundin er schrecke» und .erschien" dieser mitten in der Arbeit, welche sie zu später Nachtstunde „aufwaschender Weise" noch in der Küche zu verrichten hatte, in ein weiße» Laken gehüllt, al» „Gespenst". Die Freundin war aber nickt erschrocken. Wenn ihr auck da» Herz klopfte, so faßte sie sich doch tapfer, stülpte kurzer Hand ihr „gefüllte»" Wasserfaß über die schreckhafte Erscheinung. Da» Gespenst stieß einen um so begreif licheren Schrei au», da c» unter dem Lacken ziemlich leicht gekleidet war und buchstäblich naß bi» auf die Haut war. Frostklappernd suchte c» schleunigst da» Weite und die Freundin konnte ohne fernere Er scheinungen weiter „schaffen". — Ein „Kindesraub" brachte kürzlich die Gemüthcr zahlreicher Passanten der Kastanienstraßc in Aufregung. AuS einem kleinen Wagen, der wenige Minuten ohne Aufsicht gestanden hatte, war ein Kind von einem Manne hcrausge- nommen worden, der sich dann schleunigst entfernt hatte. Nachträglich stellte e« sich heraus, daß der „Räuber" der Vater de« Kinde« gewesen, der seiner Frau, die den Wagen mit dem Kinde ohne Aufsicht gelassen, einen tüchtigen Schreck hatte einjagen wollen. 8. Ziehung ö. Klasse 123. Lgl. Sachs. Landes-Lotterie, gezogen am 17. Mai 1893. 15,nun Mark aus Nr. 9660 SSI 08. 5000 Mark aus Nr. 34455 88SS3 688»» 81577 94606. 3000 Mark auf Nr. 7124 7252 8917 ISS96 40275 459IS 46990 48661 23554 33635 61709 61274 68493 75IS8 82417 87839 99583 16386 39145 42779 54456 59164 71054 77839 79369 79892 80761 84288 88729 90068 1860 27630 32400 50050 54462 63613 64731 72469 75259 7701I 85994. 1000 Mark aus Nr. 13685 I86I9 23213 25624 38239 51833 73064 74958 94367 6618 I23I5 16065 33325 41554 43070 47257 5I29I 80982 83443 99552 99271 4724 44169 576II 67482 87924 3453 11151 37867 57232 93347 22234 49527 58288 85948 92808 17955 43115 64546 22392 54330 66346 85844 3321 5031 27564 49973 66672. 500 Mark aus Nr. 714 9296 11525 12406 I3I46 15787 16829 18529 IS187 19485 20921 21607 22641 23016 25756 31162 3I8I5 32014 32399 34004 36I4I 40I6I 43765 43105 45518 48848 50275 51878 52532 54598 57497 59157 59864 60748 63203 67430 68370 6994I 74202 75853 76294 79000 82912 85116 86330 89765 89035 91127 93025. 300 Mark auf Str. 382 689 286 860 3788 6092 7694 8783 8952 10258 10295 13856 13757 13039 15262 15693 17152 ISI75 20268 20854 20804 22993 26SI3 26527 26SI7 26206 26260 27020 28345 30512 30587 33270 35121 35332 35731 3691I 36189 37580 38761 38994 39253 39534 39758 41288 41578 4244» 42325 42259 43879 43566 44793 46793 47566 47788 48414 48607 48741 49726 50309 50700 51226 53479 53815 54890 50812 56969 57973 58075 59564 60357 60947 61732 61942 62136 62551 63531 63274 64956 64884 66010 67736 687II 68890 68145 70715 71909 71839 72409 12213 74031 74313 75753 75250 75168 78245 78832 78184 79371 79619 79217 8I8I6 82444 83626 83302 83032 84409 85228 8670» 86612 88455 89827 89745 89625 90000 90899 »3150 95368 9534» 96030 99652 »»802. 9. Ziehung, gezogen am 18. Mai 1893. 500«! Mark aus Nr. 25430 65784. 300» Mark auf Nr. 8766 9955 »424 13056 21933 39168 45457 49175 57581 86879 98417 99411 5216 7791 12525 18681 24577 25740 27304 31989 47582 57088 64600 78364 78279 80288 89825 96913 377'6 7163 9600 15934 27973 32539 77772 80865 5311 11625 18716 39969 4I3I4 48247 73943 77201 86522 89265 98325. 1000 Mark auf Nr. 16642 20242 21827 21624 25772 63894 77265 92220 »4353 1529 36489 36383 39201 39874 47590 49550 51286 53303 55401 65032 83129 87336 87375 89341 7780 52391 63008 17363 54612 97665 10581 33854 59873 83648 33673 72532 12237 45360 59262 91629 34262 89353 15567 49398 59154 4180 53596 94177. 500 Mark auf Nr. 64 3166 3576 3139 4070 4821 5887 9013 I7II9 20159 20416 25471 29578 30820 33529 35780 36027 37850 37684 40I4S 41299 43056 43837 43975 43664 49365 52049 56796 56542 58071 58402 59244 59388 62045 64691 66987 69504 69583 72292 73439 74636 78055 78170 84448 86352 88678 90070 94156 94818 95567 95037 95086 96876 »7467 98845. 300 Mark aus Nr. 2102 3387 4285 5826 6483 6230 6492 7162 10879 I0S2S 1454» 15380 15408 I56I4 16196 17598 18490 18304 21699 22352 22714 22550 22667 23010 23701 23733 24170 27799 27817 31940 33477 37144 38106 38863 40520 40339 40747 41024 43846 44829 44899 45266 48138 50896 50089 50536 51090 52387 54989 54678 55227 55900 56657 58923 59508 59065 59286 60366 61923 62874 63062 64156 64177 64017 65667 67167 67124 67832 69944 «9671 70605 71563 7135» 71387 7I5I3 71400 7S5I4 72995 74634 74810 75614 76947 76628 77494 79069 79025 79932 80681 81710 81568 81542 82340 83324 83882 83347 84656 85437 86570 89031 90816 »0212 »0680 92469 93324 »4406 95844 95143 »5993 96784 98407 97704 98241 99249. Aus »ergangener Zeit — fnr «nsere Zeit. 20. Mai. (Nachdruck verboten.) Noch mehr al» bri Großgörschen (Lützen) lernte Napoleon in der Schlacht bei Bautzen, die am 20. Mai 1813 begann und zwei Tage währte, den neuen Geist kennen, der jetzt di« Truppen der Verbündeten beseelte. Nicht weniger al» 170,000 Mann stellte Napoleon unter seinem persönlichen Oberbefehl de» 85,000 Mann der Verbündeten entgegen. Diese Schlacht endete allerding« nach zweitägigem heldenmüthigen Ringen mit der Preisgabe de« Schlachtfeldes an Napoleon, — vor wiegend infolge falscher Maßregeln de» russischen Kaisers, — allein die Verbündeten zogen sich in bester Ordnung und keines wegs flüchtend zurück. Der Verlust der Franzosen betrug 21,000 Mann, der der Verbündeten nur 15,000 Mann. Napo leon selbst war über diese Art Sieg sehr verstimmt und er betrachtete die bisher verachteten Gegner mit ganz anderen Augen. Auch in dieser Schlacht war es den Franzosen nicht gelungen, Geschütze oder Fahnen zu erbeuten, auch Gesangene waren nur in geringer Anzahl gemacht. Wenn Napoleon über haupt diese Schlacht als einen Sieg betrachtete, so war es ein richtiger Pyrrhussieg. 21. Mai. Am 21. Mai dieses Jahres wird die sächsische Fürsten schule Psörta, Schulpsorta genannt, ihr 350jährige« Bestehen feiern. Diese Schule, wenn man von Universitäten absieht, neben noch einigen andere» ähnlichen sächsischen Schulen wohl die einzige deutsche Schule, die aus ein so langes Bestehe» zu rückblicken kann, ist am 21. Mai 1543 von dem Herzog, spä teren Kurfürsten Moritz von Sachsen, diesem seltene» Manne mit dem weitaus in die Zukunft schauenden Blicke, ins Leben gerufen worden. Allerdings war auch dieser Fürst, wie die meisten Fürsten seiner Zeit, ein Kriegsmann vor dem Herrn, ein ebenso energischer, wie vom Glück begünstigter Feldherr: aber er hatte auch für Kunst und Wissenschaft und vor Allem für das damals bekanntlich sehr im Argen liegende Schul wesen Interesse. Die Fürstenschule zu Schulpsorta tvar eine Landesschule, eine Art Gymnasium, in welcher die Schüler zum Theil Freistellen hatten und noch haben; die Zahl der Freistellen in Schulpsorta beträgt jetzt 140. Die Anstalt wurde stets mit Recht als eine Musteranstalt betrachtet und als Vor bild für andere Schulen. Von Alters her besitzt die Schule auch Grund und Boden. Ihre Hausordnung weist jetzt noch manche Züge aus dem Zeitalter ihrer Gründung auf. Unter der großen Zahl bedeutender Männer, die aus Schulpsorta (und den anderen ähnlichen Fürstenschule») hervorgingen, ist Klopstock zu nennen, der in Schulpsorta seine Vorbildung für die Universität empfing. 22. Mai. Vor 80 Jahren, am 22. Mai 1813, ist Richard Wagner, der große, gewaltige Komponist geboren, der in Deutschland und im Auslande der Musik eine ganz neue Richtung gegeben und der Kunst einen großartigen Aufschwung gegeben hat. Seine musikalisch-dramatische Gestaltungskraft ist unerreicht geblieben, wenn schon seine imposanten Tonschöpsungen viele neuere Komponisten zur Nachahmung ansporntc und bestimmend auf den Inhalt der Opern unserer Zeit einwirkten. Wagners Grundsatz war es, die Musik und den Gesang dem Texte an zupassen, welchen letzteren er, ganz ungleich den Traditionen früherer Zeit, zu dein Werthe einer Dichtung zu erheben wußte. Niemals ist je ein Komponist so überschwenglich gefeiert und so angefeindet worden wie Wagner. Beide Extreme sind nach dem Tode des Meisters geschwunden und haben ruhigem Unheil und dalnit auch allgemeiner Anerkennung Platz gemacht. Die Werke des Meisters sichern diesem die Unsterblichkeit und sie werden noch nach Jahrhunderten als gigantische Erzeugnisse eines großen Genies gelten. Die Opern Tannhäuser. Lohen- grin, fliegender Holländer und Meistersinger sind im Lause der Zeit populär geworden und ihre Melodie», die in den ersten Jahren ihres Erscheinens als solche überhaupt nicht erachtet wurden, weil sie der alten Schablone nicht genug entsprachen, finden sich heute sogar aus den Straßenorgeln. Wagners groß artigste» Werk, die „Nibelungen" werden allerdings niemals in derselben Weise populär werden, aber auch sie finden in künstlerischen und musikalischen Laienkrcisen die rückhaltsloseste Anerkennung. 23. Mai. Am 23. Mai 1880 starb der deutsche Staatsmann H. von Gagern, dessen Slawe eng vergnüpst ist mit der Gährungsperiode der Jahre 1848 und 184». Von Anbeginn der politischen Thätigkeit stets aus liberaler Seite stehend, war er Mitglied des Vorparlaments in Frankfurt am Main, wo er der ge mäßigten Richtung angehörte. Dann kam er in die National versammlung, zu deren Präsidenten er gewählt wurde. Aus seinen Antrag beschloß die Nationalversammlung, die provi sorische Zentralgewalt einen, verantwortlichen Rcichsverweser zu übertragen, zu dem Erzherzog Johann von Oesterreich er wählt wurde. Dann wurde Gagern Präsident des Reichs ministeriums und sein berühmt gewordener Antrag auf Kon- stituirung eines engeren Bundesstaates unter Preußens Führung mit Ausschluß Oesterreichs wurde angenommen. Als der Reichs verweser die energische Einführung der in dem Programm der Nationlversammlung enthaltenen Verfassung nicht annahm, schied Gagern aus und wurde die Seele der Partei, die auf dem Gothaer Konvent von 1849 sich sür das Dreikönigsbünd- niß erklärte. Später nahm Gagern an dem schleswig-holstein- schcn Kriege 1850/51 theil und schließlich begab er sich nach Süddeutschland. Sehr sonderbar tvar seine spätere Stellung nahme zu den deutschen Angelegenheiten, insosern als er sür Oesterreich Partei ergriff und sich für eine großdeutsche Partei begeisterte. Er trat bis zu seinem Tode nicht mehr Politisch hervor und tvar bald ein vergessener Mann. Vermischte Nachrichten. — Auf der Fahrt zum Standesamt ver storben ist, nach Berliner Blättern, am Sonnabend Vormittag die 22jährige Putzmacherin Helene G. in Berlin. Da- junge Mädchen, das mit einem Kauf mann verlobt war, war an der Influenza erkrankt, und wiewohl der behandelnde Arzt anrieth, die Hoch zeit vorläufig noch zu verschieben, hatte die Braut doch nicht darein willigen wollen und darauf bestan den, daß vcr festgesetzte Termin der standesamtlichen Trauung eingehalten werde. Im Wagen, der sie ge meinsam mit ibrem Verlobten nach dem Standesamt bringen sollte, starb sie am Lungenschlag. — Wer von un» fünfzig Jahr alt ist, kann wohl sagen, daß er- in der wichtigsten und am raschesten fortgeschrittenen Zeit der Geschichte gelebt hat. Wa» ist in den verflossenen fünfzig Jahren alle» erfunden und zustande gebracht worden: Dampf schiffe, die den Ozean befahren, Straßen-Lisenbahnen, Telegraphen-Linien, Kabel-Verbindung zwischen der alten und neuen Welk, Telephon, Phonographie, Photo graphie und eine Menge anderer Dinge. Ferner sind erfunden worden: die Anilin-Farben, da- elek trische Licht, Dampfmaschinen aller Konstruktionen, chemische Feuerlösch-Apparate, Schießbaumwolle, Dy namit, Aluminium und allerhand neue Kompositione al» Ersatz sür Metall. Da» ist nur eine kleine Zahl aller neuen Erfindungen, die wir mit erlebt und von denen vor einem halben Jahrhundert noch kaum Je mand etwa» wußte. Alle diese Erfindungen haben unserer Zeit ein stolzes Selbstbewußtsein gebracht, sie haben uns aber auch davon überzeugt, daß das Glück de» Menschen von ihnen nicht abhängt. In Bezug auf den inneren Frieden bleibt da» Menschen herz heute noch an dieselbe Ordnung gebunden, wie vor tausend Jahren, und innere Zufriedenheit ist nächst der Gesundheit heute noch wie ehedem da köstlichste Gut dieser Erde. — Die Fremden, welche nunmehr da» Land Tirol besuchen, werden eine ihnen sehr willkommene Neuerung finden, nämlich allgemein und obligatorisch eingeführte Gasthaustarife. Auf Grund eine» Statt halterei-Erlasse» müssen in Hotel», Gasthäusern, Re staurationen, Kaffeehäusern, Pensionen die Preise in Rücksicht auf Quantität und Qualität "ersichtlich ge macht werden. Die Verpflichtung der betr. GewerbS- leute bezieht sich nicht blo» auf die Preise der Speisen und Getränke, sondern auch für die Beherbergung der Fremden sammt allen damit verbundenen Neben leistungen, al» Bedienung, Beheizung, Beleuchtung, Wäsche und dergl. — Allgemein ist die Täuschung vorherr schend, daß an einer Luftschifffahrt nur voll ständig schwindelfreie Personen theilnehmen dürfen. Die» ist keinesfalls richtig. E» giebt bei Luftschiff fahrten für Niemand Schwindelanfälle, da bei der Auffahrt eine optische Täuschung cintritt. Nicht der Ballon und seine Insassen fahren in die Höhe, der Ballon steht scheinbar vollständig still, die Erde ent fernt sich immer mehr und mehr, Städte und Dörfer, Seen, Flüsse, Wälder, kurz die Erde wird immer kleiner und bei klarer Luft bei 3000 Meter Höhe sieht Dresden so au», al» wäre e» au» den Stein chen eine» Richterschen Steinbaukastens zusammenge stellt und stände auf einem großen Präsentirteller. Tie Elbe sieht au« wie ein Silberfadcn, der sich durch die kleinen Häuschen, Kirchen und Schlößchen dahinzieht, und ein unter uns dahin rasender Schnell zug macht den Eindruck, als krieche ein Regenwurm langsam dahin. — Sein eigener Großvater. Eine ameri kanische Zeitung bringt folgenden alten Scherz in etwa« „renovirter" Fassung: Die Verwicklung in Verwandtschaft, herbeigeführt durch Heirath, ist oft der Grund mancher Familien-Zwistigkeiten, aber nur höchst selten hört man von tödtlichen Resultaten, welche solche Zwistigkeiten im Gefolge haben. Ein Bürger von TituSville (Pennsylvanien) tödtete sich vor einigen Tagen, weil er der melancholischen Ueber- zcugung war, sein eigener Großvater zu sein. Er hinterließ einen Brief folgenden Inhalts: „Ich hei- rathete eine Wittwe, die eine erwachsene Tochter hatte. Mein Vater besuchte uns sehr oft, verliebte sich in meine Stieftochter und heirathete sie. So wurde mein Vater mein Schwiegersohn und meine Stief tochter meine Mutter, weil sie meines Vaters Frau war. Nach einem Jahr bekam meine Frau einen Sohn; dieser wurde somit meine» Vaters Schwager und mein Onkel, denn er war der Bruder meiner Stiefmutter. Meines Vaters Frau — d. h. meine Stieftochter — bekam auch einen Sohn. Er war natürlich mein Bruder und gleichzeitig mein Enkel, denn er war der Sohn meiner Tochter. Meine Frau war nun meine Großmutter, denn sie war meiner Mutter (Stiefmutter) — Mutter. Ich war als» meiner Frau Mann und gleichzeitig ihr Enkelkind. Da nun der Mann der Großmutter — Großvater heißt — war ich mein eigener Großvater." — Wenn man die Sache penau verfolgt, wird Inan finden, daß sie ganz richtig und in Ordnung ist, so sonver- bar und unwahrscheinlich sie auch klingt. — Bon der Weltausstellung in Chicago erhalten die „DreSd. N." einen „Bericht vom eigenen Korrespondenten, Herrn Kasimir Debbchen aus Dres den." Da heißt eS: „Inzwischen iS wieder ä neier Brachtbau aufgefihrt worden, der de Blicke der ganzen gebildeten Welt uf sich zieht und alle» bisher Dage wesene weid in den Schadden stellt. Ich meene näm lich den „Dräsner KäsekeUchen-Ballast", wo däglich mehrere Dausend Käsekeilchen gebacken und verzehrt werden. Sehr inderessant sin ooch die hiesigen großen Schlachtheiser, wo'» liebe Vieh mit eener Schncllig- keed geschlachtet und verarbeitet wird, die un» ganz unbegreiflich erscheinen dhut. Da giebt Sie'» näm lich große Maschinen, in die mer uff der eenen Seide Ochsenheerden dreibt, welche auf der andern Seide al» Befffteck», Rostbeff» und Stiefel wieder rau»- komm'n. Al» Uffschnetderei ersckter Ordnung muß ich » aber bezeichnen, wenn de Chicagoer behaupten, se hädden Abbarade, die Schweine so schnell in Wirfchle verwandeln, daß mer letztere noch quieken Heeren kennde." Kirchliche Nachrichten aus -er Parachie Lidenftach vom 14. bi« 20. Mai 1893. Getraut: 8) Friedrich Lenk, ans. Bäckermeister in Schön heide mit Hulda geb. Gläß, gesch. Förster hier. 9) Paul Hugo