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26 sen: "Las lange in alten Tagebüchern aus der i<laus-Heuse r-Zeit, da ich ein glücklicher Liebhaber. Das Schönste und Rührendste der Abschied in München, als ich zum ersten Mal 'den Sprung ins Traumhafte' tat und seine Schläfe an meine lehnte. Nun ja gelebt und geliebt.' schwarze Augen, die Tränen vergossen für mich, geliebte Lippen, die ich küßte, - es war da, auch ich hatte es, ich vverd es mir sagen können, wenn ich sterbe." (Pacific Palisades, 20.2.42) Auf Doseph richten sich sämtliche Apprehensionen im Roman: diejenigen Gaakobs des Vaters, diejenigen seiner zehn Brüder und des elften und jüngsten 3ruders Benjamin, diejenigen Poti- pnars, diejenigen Mut-em-enets, diejenigen Pharaos und dieje nigen seines Erzählers? die vor allen anderen. Hingegen ist Goseph selbst in keinem Falle apprehensioniert, es sei denn? von sich selbst; seiner hineingesteigerten Geist- und-Leben-Synthese - die sich dann und so am Ende doch als leer erweist; leer, weil sie einer bloßen Geistes-, aber keiner körperlichen Vorstellung entspricht. (so interpretieren wir auch die Wiedererkennungsszene mit den Brüdern und dem Vater in Gosephs Palast in Ägypten.) So hätte es die Schönheit demnach nicht nötig, nach einer an deren (Schönheit) Ausschau zu halten, sie zu ersehnen, da sie sich selbst (die Schönheit) genügt. Als ein Gefangener in Ägypten, vor seiner Auserwählung als Vize-Pharao, gesteht er gegenüber Mai-Sachme, dem Gefängniswär ter, seinen Schönheitsbegriff; Goseph sagt: "Es gibt drei schöne Dinge und Jenkzeichen, die dein Fron knecht hegt; sie heißen 'Entrückung*, 'Erhöhung* und 'Nach kommenlassen'." (GOSEPH, DER ERNÄHRER) Es sind das schöne Mondgespräch, die Berufung in Ägypten und das Wiedersahensfest. - Der Gedankengang ist so kompliziert wie künstlich, scheint er standen und arsponnen aus dem Bewußtsein des Erzählers heraus, daß die Liebe einseitig und daher schmerzlich sei. Der Rollentausch, den Thomas Mann im stillen mit der zentra len Episode Mut-em-enet und Goseph erspinnt, ist der: Der Er zähler versetzt sich in die Rolle der Versuchten und Versucherin und kostet darin all die Nöte aus, die der stille Betrachter eines schönen Körpers hat. so wie es Gustav Aschenbach mit -27