lo Der Geist Voltaires und die Kunst von Friedrich dem Großen fol gen im Vergleich miteinander... Den deutschen Militarismus de klariert Thomas Mann hinfort, in ahnungsloser und beabsichtig ter Schlichtheit, als Form und Erscheinung deutscher Moralität, als Deutsches also - Deutschestes denn immerhin. "Wir sind in Not, in tiefster Not. und wir grüßen sie, denn sie ist es, die uns so hoch erhebt." Luther? - Der Soldat. "Er war ein Opfer. Er mußte unrecht tun und ein Leben gegen den Gedanken führen, er durfte nicht Philosoph, sondern mußte König sein, damit eines großen Volkes Erdensendung sich erfülle." (FRIEDRICH UND DIE GROSSE KOALITION) Friedrich der Große als der Deutschen Missionar. Und der Krieg als eine deutsche Mission. "Wir sind im Kriege, und was es für uns Deutsche 'in diesem Kriege gilt*, das wußten wir gleich; es gilt rund und schlicht unser Recht, zu sein und zu wirken." (GEDANKEN IM KRIEG) Zivilisation und Kultur. Geist und Kunst. Politik und Krieg. Rousseauismus und Romantik. "Contrat social" und "deutsche Seele"... - Begriffe, Begriffsbestimmungen, Begriffskonstellationen wur den aufgestellt, um, ausschließlich und letztendlich, einer weit- und tiefreichenden Untersuchung des Gegensatzes zwischen "Zivilisationsliteraten" und Künstlern dienlich zu sein. Doch wie sollte eine derartige gedankenspirale Konklusion nicht provozieren? Heinrich Mann behandelt in seinem 1915 erschienenen Essay ZOLA eine von ihm aufgestellte Geist-und-Tat-Symbiose, die er für einen Künstler seiner Zeit als unabdingbar voraussetzte; Der Künstler ist, für ihn, ein politischer Künstler, ein Künstler mit Verantwortung. Das Vorhaltebeispiel Emile Zola (dessen "Gewissen einer Ver antwortung, die Sendung einer Führerschaft") konfrontiert Hein rich Mann mit den Kriegs-Gedanken seines Bruders Thomas Mann; polemisch, aber ohne jeden Stil. Denn die Tiraden weiten sich zu persönlichsten Angriffen aus. -11