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Amts- Md Anzeigeblatt für den -WM- LcM des Amtsgerichts Lidenllock ßmonSpret«: die kleinsp. . . E ten, sowie bei allen Reich«- Z i e io Pf und deffw Amaebuna. Berantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. 40. 48. Dienstag, den 25. April 18SS. Den Herren Gemeindevorständen und Gut-vorstehern de« Bezirks wird in Erinnerung gebrach«, daß nach gesetzlicher Borschrift die OrtSbehörden im Früb- jabre und im Herbste unter Zuziehung de« Bezirksstdornsteinfeger« die Feuer- ftütten, sowie vierteljährlich da« Feuergeräthe zu revivircn haben. Schwarzenberg, am 20. April 1893. Königliche Amtshauptmannschast. Frhr. v. Wirstng. W. Für den abwesenden Kaufmann Herrn vermal« in EibSN« Avck, ist heute der Sparkassenverwaller Herr L»«ul ikliillvr daselbst al« Vormund verpflichtet worden. Eibenstock, am 2l. April 1893. Königliches Anltsgcricht. Kautzsch. Der Unfug de« Werfens mit Steinen hak hierorts in neuerer Zeit wieder überhand genommen, insbesondere ist wahrzunebmen gewesen, daß de« öftern Kinder von der oberen Straße au« das auf dem Turnplatz befindliche Steigergerüste als Zielpunkt de« Wurfes benutzen. ES wird daher hierdurch in Erinnerung gebracht, daß nach 8 366 Nr. 7 des Reichsstrafgesetzbuch« mit Geld bi« zu sechszig Mark oder mit Haft bi« zu vierzehn Tagen bestraft wird, wer Steine oder andere Karte Körper oder Unraih auf Menichen, ans Pferde oder andere Zug- oder Lasttbiere, gegen fremde Häuser, Gebäude oder Einschließungen, oder in Gärten oder eingeschlossene Räume wirft. » Gleichzeitig richtet man an Jedermann da« dringende Ersuchen, etwaige Zuwiderhandlungsfälle ungesäumt dem nächsten Polizeibeamtcn onzuzeigen, Ellern, Erzieher, Dormünder rc. aber werden gebeten, durch genügende Beaufsichtigung ihrer Kinder und Pflegebefohlenen dem gerügten Unfuge im öffentlichen Interesse steuern zu Helsen. Dcr Gcmcindevorstlnid zu Schönheide. Frilhjahrs-Kmtwl-Bkrsaiiiniluiillcii bctr. Die diesjährigen FrühjahrS-Kontrol-Lerjammluugen in dem Amtsgerichts bezirke Eibenstock, zu welchen sämmtliche Mannschaften der Reserve, Landwehr i. Aufgebot«, Dispositions-Urlauber und die zur Disposition der Ersatz-Behörden Entlassenen, sowie Ersatz-Reservisten, mögen diese letzteren geübt haben oder nicht, zu erscheinen haben, werden abgehalten: 1) in Schönheide vor dem HlaWaufe: Donnerstag, den 27. April 1883, Vormittags 8 Uhr für die Beurlaubten au« Schönheide, Vormittags IN Uhrr für die Beurlaubten au« Schönheiderhammer, Neuheioe, Ober- und Unterstützcngrlln; 2) in KiöenstoL auf dem Kostpkahe: Donnerstag, den 27. April 1883, Nachmittags 2 Uhr für die Beurlaubten aus Eibenstock, Nachmittags 4 Uhrr für die Beurlaubten au« Hunvehüvel, Muldenhammer, NeidhardtSthal, WolsS- grün, Blauenthal, Sosa, Wildenkhal und Carlsseld. Besondere Gestellungsbefehle sowie Anschläge werden nicht au-gegeben; un entschuldigte« Ausbleiben oder zu späte« Eintreffen auf dem Kontrolplatze wird mit Arrest bestraft. Gesuche um Befreiung von den Kontrolversammlungen find, gehörig be gründet und rechtzeitig an den BezirkSseldwebel einzureichen. Schneeberg, am 29. März 1893. Königliches Bezirks-Kommando. Pretzsch. Arennholz-Versteigerung auf Sosaer Slaatssorstrevier. Im Gasthofe „zur Sonne" in Sosa kommen Dienstag, den 2. Mai 1883, von Vorm. 8 Uhr an die auf den Kahljchlägen der Abth. 6, 12, 16, 30, 43, im Einzelnen in Abth. 44, sowie in der Durchforstung in Abth. 49 ausbereiteten 4 Rm. fichtene Nutzscheite, 15 Rm. fichtene Nutzknüppel, 66 „ buchene, 297 Rm. weiche Brennscheike, 122 „ weiche Brenulnüppel, 1 Rm. buchene Zacken, 62 „ buchene, 95 Rm. weiche Beste, 2 „ „ 1498 , , Stöcke und ca. 300 „ weiches Sireureisig aus dem Kahlschlage in Abth. 51 unter den vor Beginn dcr Auktion bekannt zu machenden Bedingungen meist bietend zur Versteigerung. K. Forstrevierverwaltung Sosa u. K. Forstrentamt Eibenstock, Höpfurr. am 22. April 1893. lvoifframm. Kolz-Versteigerung auf Schönheider Slaalsforstrevier. Im Hotcl „zum Nathhaus" in Schönheide kommen Mittwoch, den 3. Mai 1883, von Vorm. 8 Uhr an die in den Abiheilungen 8, >0, 43, 45, 51, 60, 67, 9l (Schlag), l, 2, 3, 4, 7, 22, 28, 35, 41, 66, 73, 74, 75 (Durchforstung), II, >3, >6, 18, 19, 23, 27, 29, 37, 39, 44, 46, 47, 49, 52, 54, 61, 63, 64, 69, 70, 71, 83, 86 und 90 (Einzeln) ausbereiteten 4035 Slück weiche Klötzer, 13—65 em Oberstärke, 3,s m lang, 503 , „ . 13-40 , „ 4.« . , 6505 „ , Stangenklötzer, 8—12 „ „ 3,» u. 4,o m lang, 632 , , Derbstaugen, 8 — 15 „ Unterstärke, 22750 „ „ Reisslängen, 3-7 „ „ 23 Rm. „ Nutzknüppel, sowie ekendasekkst Donnerstag, den 4. Mai 1883, von Vorm. 8 Uhr an 150 Rm. weiche Biennscheike, I 214 Rm. weiche Beste, 260 „ „ Brennknüppel, s 3,r> Hbt. weiches Wellenreisig u. 701 Rm weiche Stöcke unter de» vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen meist bietend zur Versteigerung. Kgs. Aorstrevierverwaktung Schönheide und Kgs. Aorllrentamt tzibenstock, Branche. am 23. April >893. wolfframm. Kaiser Wilhelm in Rom. Die Silberhochzcitfeier de» italienischen KönigS- paareS hat eine große Anzahl fürstlicher Gäste nach Rom geführt, unter denen Kaiser Wilhelm een höchsten Rang «innimmt. Der Kaiser von Oesterreich wäre vielleicht auch gern persönlich gekommen, denn er ist dem König Humbert noch einen Gegenbesuch schuldig. Indessen al« katholischer Fürst kann er des Papste- wegen nicht aut nach Rom kommen und König Humbert legt seiner seits Gewicht darauf, daß ein Gegenbesuch nirgend« anders, al« in Rom stattfindet. Kaiser Franz Joseph läßt sich daher bei den Feierlichkeiten in Rom durch einen nahen Verwandten, den Erzherzog Rainer, ver treten und dadurch ist auch der familiäre Charakter angedeutet, den die Feier allein Haden soll. Der Dreibund, die FriedenSbürgschaft Europa«, zeigt sich bei dieser Familienfeier ohne Prahlen und »hne Drohen; Kaiser Wilhelm, König Humbert und Erzherzog Rainer al« Vertreter de« Kaiser« Franz Joseph, verkehren rein familiär und freundschaftlich miteinander und die leitenden Staatsmänner Deutsch land« und Oesterreich-Ungarn«, Gras Caprivi und Graf Kalnoky, sind nicht mit nach Rom gekommen. Die politische Lage ist klar, sie macht keine geheimen Besprechungen nöthig — da« Bündniß der Regier ungen ist längst zu einem Bündniß der Völker ge worden, e« ist in Fleisch und Blut der Nationen llbergegangen. Da haben also die Diplomaten nicht« zu thun und konnten zu Hause bleiben. Einen unangenehmen Beigeschmack für die fürst lichen Gäste hat der Aufenthalt in Rom durch da« Verhältniß de« italienischen König«thum« zum heil. Vater. Der Erzherzog Rainer, ein guter Katholik, wird dem Papste überhaupt keinen Besuch machen. Der Papst würde sich weigern, den Gast de« König« Humbert bet sich zu empfangen. Kaiser Wilhelm al« protestantischer Fürst wird zwar zum Besuche beim Papste erscheinen, wie die« auch bei seiner ersten Romreise der Fall war; aber er kommt nicht vom Ouirinal, vom König«palaste au«, sondern von der preußischen Gesandtschaft, die in ihrer Eigenschaft Exterritorialität genießt, al« ob sie überhaupt nicht auf italienischem Boden stände. Da« deutsche Kaiserthum und da« Papstthum stehen gut miteinander, die Kulturkampszeit ist längst vorbei und man meint auf liberaler Seite sogar, der neue Reichskanzler komme der Zentrum«parlei zu weit entgegen. Daß der Be such Kaiser Wilhelm« im Vatikan nur ein Höflich- keitSakt ist, der rom Papste Leo nicht einmal erwidert wird, sowenig wie er früher erwidert wurde, — darüber ist wohl Niemand im Zweifel. Politische Gespräche werden zwischen den beiden Souveränen wohl kaum geführt werden. Von seilen der römischen Bevölkerung habe» Kaiser Wilhelm und seine Gemahlin einen begeisterten Em pfang gefunden. Repräsentirt doch der Kaiser ein einige« Deutschland vor dem einigen Italien, ist er doch der starke Bundesgenosse Italien«, da« einen solchen sehr gut brauchen kann, denn die Freunde, dir ihm in den fünfziger und sechziger Jahren die Ein heit haben erringen helfen, sehen jetzt scheel auf die Erstarkung ihrer eigenen Schöpfung; sie haben dieser Scheelsucht durch die Lösung de« Handelsvertrages und durch die Besetzung von Tunis Ausdruck gegeben nnd wer weiß, ob nicht schon längst da« Schwert an« der Scheide geflogen wäre, wenn der Dreibund nicht bestände. König Humbert, der Silberhochzeiter, ist nicht mit dem kriegerischen Lorbeer geschmückt; auch seine Regierung ist nicht immer eine glückliche gewesen, aber er selbst ist beim italienischen Volke sehr beliebt durch die natürlichen Aeußerungen seine» Wesen«. Al« vor bald zehn Jahren in Neapel die Cholera wüthele und in wilder Flucht Alle«, wa« irgend sich