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ihm bestimmte Braut, deren Vater er den Loudon aus seinen Besuch angekündigt hatte, seine Bewerbung annehmen werde, ehe er sich um etwas anderes kümmerte. Daher hatte er eS wohl auch mit seiner Reise so eilig. Wahrend diesen Gesprächs war es, wo Imhoff den plötzlichen Entschluß faßte, Harnisch ans dem Wege zu räumen und sich unter dessen Namen selbst bei Siglinde und deren Vater einzuführen. Das ..Kastanienwäldchen", durch welches er mit Harnisch, der Concertmusik nachgehend, hierher gelangt war, schien ihm ganz der geeignete Ort znr Ausführ ung seines Vorhabens. Als er auf Befragen von Harnisch erfuhr, daß derselbe bei Schönaich's weder eine Karte zurückgelassen, noch dem Dienstmädchen seinen Namen genannt hatte, schwand sein letztes Be denken. Das Uebrige mußte er seinem guten Glücke überlassen. Das Wagniß war gefährlich, — aber der Preis war eine Million! Alif dem Rückwege zum Bahnhofe fiel er in dem einsamen Kastanienwäldchen plötzlich über seinen ahn ungslosen Begleiter her, dem er an Körperkraft weit überlegen war, erwürgte ihn, wie er Frau Rollcnstein erwürgt hatte, schleppte ihn in ein dichtes Gebüsch, entkleidete dort die Leiche gänzlich, um jede Nach forschung nach der Persönlichkeit des Ermordeten abzuschnciden, entleerte alle Taschen und trug die in ein Bündel zusammen geschnürten Kleider nach dem nahen Strome, wo er sie mit einem daran befestigten schweren Steine versenkte. Dann ging er nach dem Bahnhöfe und erzwang sich mittelst der Contremarke die er in Harnisch's Portemonnaie gefunden, die Her ausgabe des Handkoffers, welcher zwar nur wenig Geld, aber alle wichtigen Papiere enthielt, deren er bedurfte, um sich aller Orten als Jesco von Harnisch legitimiren zu können. Das war das Gcständniß des Doppelmörders, welcher Angesichts des unvermeidlichen Todes das Bedllrfniß gefühlt hatte, sein Gewissen zu erleichtern. Als er am nächsten Morgen zur Richtstätte ab geführt werden sollte, fand man ihn erhängt in seinem Kerker. » * * Selten hat ein Vater sein Kind mit dankbareren Gefühlen und heißeren Segenswünschen dem erwählten Gatten vereint, als Schönaich, indem er die Hand seiner Tochter in diejenige Volkmar's legte, der ihm Ehre und Leben gerettet; selten verband sich in solchem Maße im Herzen eines Weibes mit den zarten Regungen für den Geliebten zugleich die Hoch achtung vor dem Manne, wie im Herzen Siglindes... Da in Frau Rollenstein'S Testamente Siglindes Enterbung nur für den Fall ausgesprochen war, daß sie sich der Hcirath mit Herrn von Harnisch wider setzte, diese Verbindung aber an Ereignissen scheiterte, an denen sie keine Schuld trug, so wurde ihr die Erbschaft vom Gerichte zugesprochen. Sie folgte nicht nur der Stimme ihres eigenen Herzens, sonder» auch dem Wunsche ihres, mit äußeren Glücksgütern schon reichlich gesegneten Gatten, in dem sie die ihr zufallcnde Million mit ihrer kleinen Nichte Jenny theilte und aus ihrem eigenen Antheil die Gläubiger ihres Vaters befriedigte. Volkmar adoptirte Jenny und löschte daniit den gebrandmarktcn Rainen, den sie trug, aus ihrem Leben. Siglinde dachte oft über das LooS nach, welches ihrer Schwester Erika an der Seite eines Mannes geblüht haben konnte, der die Fähigkeit zu dem furcht barsten aller Verbrechen in sich getragen hatte. Wie schwer mochte sie in solcher Ehe die Verirrungen ihrer Jugend gebüßt haben? Seitdem Siglinde auf der Zeugenbank der Gerichsverhandlung gegen Imhoff beigewohnt und mit eigenen Augen gesehen hatte, welche unverdiente Theilnahme die zahlreich erschienene Damenwelt dem schönen Mörder entgegenbrachte, wußte sie sich zu erklären, wie auch ihre Schwester sich durch das blendende Aenßere dieses Mannes über dessen Charakter hatte Hinwegtäuschen lassen können. Was aber wäre wohl Anna Ritter'S Schicksal ge wesen, wenn Imhoff es an der Zeit gefunden hätte, sich ihrer zu entledigen, da er doch fürchten mußte, daß die Rache des getäuschten Mädchens ihm gefähr lich werden konnte. In solchen, Falle würde die Würgerhand sicher auch vor einem dritten Opfer nicht zurllckgeschreckt sein! Von Siglinden erhielt Anna das kleine Kapital zurückerstattet, das ihr nach und nach von Imhoff abgelockt worden war, und Volkmar gründete ihr ein Ladengeschäft, welches ihr eine selbst ständige Existenz sicherte und sie der Machtsphäre ihrer unduldsamen Schwägerin entrückte. — Martha fand für die treue Anhänglichkeit, die sie ihrer jungen Herrin im Unglück bewiesen, den besten Lohn in der Stellung im Hause des jungen Ehepaares, wo sic wie ein Glied der Familie gehalten und behandelt wurde. .. „Als ich rathlos von der Welt verlassen zum ersten Male zu Dir kam," sagte Siglinde am Hoch zeitstage zu ihrem Gatten, während sie zärtlich ihre Hände um seinen Hals faltete, „und aus Deinem Münde den Ruf: Siglinde! vernahm, da war mir's plötzlich wie damals, wo dieser Ruf durch Nacht und Nebel, Rettung verheißend, an mein Ohr tönte. Ich nahm cs wieder für ein gutes Vorzeichen und habe mich auch nicht getäuscht." Amtliche MittheiluMN au« der 4. öffentlichen Hitz ung -es Stadtvrror-nrten-Lollegium« am 30. März 1893, Abends '/,8 Uhr. Vorsitzender: Vorsteher ÄZilhelm Dörsfel. Anwesend: 15 Stadtverordnete, entschuldigt 5. Der Rath ist vertreten durch Herrn Bürgermeister Ur. Körner. Vor Eintritt in die Tagesordnung giebt der Vorsitzende Kenntniß von dem Ableben der Herrn Louis Unger. Herr Unger hat dem Stadtraih eine lange Reihe von Jahren als treu bewährtes Mitglied angehört und als solches sich vielsach Verdienste um die Stadtgemeinde erworben. Der Vorsitzende ruft dem Entschlafenen hierfür auch de» Dank des Stadtver ordneten-Collegiums in die Ewigleit nach. DaS Collegium ehrt daS Andenken bcS Verstorbenen durch Erheben von den Plätzen. Der Ankauf einer Fächerpalmc wird genehmigt. 1) Von der Zuschrift des Kirchenvorstands, wonach der Er laß der Kirchcnkassenbeiträge sür die Besitzveränderungen in Folge des 82er Brandes gleichmäßig mit de» städt. Ortskassenbeiträgen genehmigt wird, eben!» 2) von der Mittheilung des König!. Amtsgerichts, welches in Aussicht stellt, wegen Gcstundung der durch die Bcsitzver- ändcrunpen im Crottensee erwachsenden Gcrichtskostcn von Fall zu Fall Entschließung fassen event. auch wegen Er laß Bericht an das König!. Justizministerium zu erstatten, ferner 3) von der Verordnung der König!. Brandversicherungskammer in Dresden, wonach der Stadtgemeinde Eibenstock aus Anlaß des Brandes am 23 August ,892 zu de», ihr durch Entschädigung der Betheiligten für verloren gehende Grund räume, Keller und abzutragende Gebäudetheile :c. in Höhe von 4850 Mk. erwachsenden Kostenaufwande ein Beitrag von 2000 Mk. aus der Kaste der Landcsbrandversicherungs- anstalt bewilligt worden ist, und 4) von der Verordnung des König!. Ministeriums des Innern, welches eine ausreichende Veranlassung zur Bewilligung eines weiteren Beitrags aus d-m Mitteln der LandeSbrand- versicherungsanstalt oder der Staatskasse nicht anerkennt, nimmt man Kenntniß. 5) Hiernach wird in die Berathung des Regulativs über die Erhebung von Straßen- und Schleußenbaubesträgen im Crottensee eingetrctcn, dessen nähere Begründung schon in den amtlichen Mittheilungcn über die Rathssitzung vom 23. März ds. Js. — Nr. 41 dieses Blattes — veröffent licht worden ist. Herr Kietz bemerkt, daß bereits bei de» Bränden ,856 — 62 — 73 Slraßenregulirungen erfolgt seien, er aber bisher nicht gehört habe, daß die betheilig- ten Grundstücksbesitzer zu gleichen Beiträgen herangezogen worden seien. Herr Bürgermeister 1>r. Körner erwidert, daß sich aus den Akten nicht ersehen lasse, ob die Angabe des Herrn Kietz richtig sei; im Uebrige» rühr« das Brand versicherungsgesetz, auf Grund dessen das Regulativ er richtet worden sei, aus neuerer Zeit her. Soviel stehe aber fest, datz die Strotzen weit besser hergestellt und der Grund und Boden wesentlich an Werth gewinnen würden, sodatz eine Verschiebung der Bevölkerung nach dem Crotten see in sicherer Aussicht stehe. Das Regulativ wird unver ändert genehmigt; der Vorsitzende erhält die Genehmigung, dasselbe init zu vollziehen. 6) Der zum Ausgleich mit Herrn Geonieter Schubert erfor derliche Betrag an 565 Mk. 50 Pf. wird ä Conto der auf zunehmenden Anleihe bewilligt. Herr Kietz möchte vor der Auszahlung der Entschädigung an Herrn Schubert von diesem zunächst noch Aufklärung haben, wer daran Schuld sei, datz Stölzel 14, Strobelt und Thielemann je 26 MN hereinzurllcken e -habt hätten, bez. wer den Fehler gemacht habe. Herr P germeister Ur. Körner erwidert, daß er von dem städt. Bausachverständigen den Bericht erhalten habe, datz die Absteckungen richtig erfolgt seien und die Baufluchtlinien mit dem sestgestellten Bauplane überein stimmten. Herr Schlegel hält einen Jrrthui» nicht sür ausgeschlossen; insbesondere wünscht er Auskunft, wie es komme, datz daS Bretschneider'sche Haus jetzt in der Front steht. Herr Bürgermeister entgegnet, daß er bereit sei, die Angelegenheit zu erörtern, aber um die erforderlichen Unter lagen und ebenso darum bitten müsse, dergleichen Be schwerden nicht im Stadl». Collegium vorzubringen, damit vielmehr an den Stadtrath heranzutreten. ES wird schlietzlich die Auszahlung der Entschädigung a» Herrn Schubert an die Bedingung geknüpft, datz er etwaige Fehler, die sich in seinen Arbeiten vorfittdcn, unentgeldlich verbessert. 7) An Entschädigungen sür Materialien, Keller und Mauer- thcile sind an Olt, die Schildbach und die Wagner gemätz der Rathsvorlage noch 815 Mk. zu bewilligen. Der ge forderte Betrag wird verwilligt. Hierzu bemerkt Herr Bürgermeister I>r. Körner, daß den von ihm seiner Zeit mit Ott und Genossen Namens der Stadtgemeinde abge schlossenen Kaufverträgen seiner Zeit eine weitere Folge nicht gegeben worden sei, indem die Käufe vielmehr un mittelbar zwischen den alten und neuen Besitzern abge schlossen worden seien und der Stadtrath nur die Ver mittelung wegen Bezahlung des Kaufpreises übernommen habe; cs sei dies auch der Grund, weshalb die Vorlage erst jetzt an das Collegium gelange. 8) Gegen dar Regulativ über de» Brodvcrkaus we:den Be denken nur insofern erhoben, als 8 2 etwas zu hart er scheint. tz 2 bestimmt: Brod aller Art darf nur nach dem Gewichte in Laiben von einem oder mehreren halben Kilo grammen verkauft werden. Auf Anregung des Herrn Meichsner wird vorgeschlagen, diese Bestimmung wie folgt zu fassen: Brod aller Art darf nur nach dem Gewichte oder in Laiben von einem oder mehreren y, kg verkauft werden. 9) Die Errichtung eines ständigen GesundheitSauSschusses wird genehmigt, in denselben werden die Herren Diersch und Unger gewählt. Es wird hierbei daran erinnert, daß ein gleicher Ausschuß bereits in frühere» Jahren bestanden habe. 10) Die Durchberathung des umgearbeiteten OrtsstatutS wird von der Tagesordnung abgesetzt und an eine 7gliedrige Commission verwiesen. In die Commission werden ge- wählt die Herren W. Dörsfel, Hirschberg, Löscher, Unger, Schlegel, MeichSner und Han.rebohn. 11) Dem Regulativ Uber die Erhebung der Besitzveränderungs- abgaben ist eine eingehende Begründung beigegeben. ES wird darin bemerkt, daß ortsstatutarische Bestimmungen über die Erhebung dieser Abgaben bisher überhaupt »icht bestanden und sich infolge dessen verschiedene Mißstände herausgebildrt hätten, die durch daS Statut beseitigt wer den sollen. Gleichzeitig ist eine kleine Erhöhung dieser Abgabe vorgenommen worden. ES sollen erhoben weiden für je 100 Mk. der Erwerb«- oder Werthsumme 20 Pf. an die Etadtkasse zur Schuldentilgung, 10 „ „ „ Armenkasse, 5 „ „ „ Feuerlöschkaffe, 15 „ „ „ Schulkaffe, 10 „ „ „ Kirchenkaffe, inSgrsammt 60 Pf. gegen 2li'/,»s> seither. Herr Hirsch berg bemerk», daß nach einer ,n den letzten Jahren er gangenen Verordnung in kleineren Städten die! Abgabe der Erwerb»- bez. Werthsumme in der Regel nicht übersteigen soll, jedenfalls auS dem Grunde, weil hier der Besitzwechsel mehr unter den weniger Begüterten vorkomme, sodaß bei Annahme der Vorlage besonders der Mittelstand getroffen würde. Herr Bürgermeister sie. Körner bemerkt, daß die fragliche Verordnung aus dem Jahre 1881 stamme, daß aber Ausnahmen hiervon sehr wohl zulässig seien, was schon daraus hervorgeht, daß erst in den letzten Jabren namentlich -in den kleineren Städten mehrere solcher Regu lative mit höheren Sätzen genehmigt worden seien. »Herr Hannebohn lst geneigt, sür eine Erhöhung zu stimmen, beantragt aber, nicht über hinauSzugehen und die sür Zwecke der Schuldentilgung eingestellten 20 Pf. aus 10 Pf. herabzusetzen. Herr Bürgermeister empfiehlt, die Rathsvorlage voll anzunebmen, wenn man das aber nicht wolle, wenigstens den Abzug theils an dein Beitrag zur Schuldentilgung theils an dein zur Schulkaffe zu bewirken. Demgemäß erhält 8 2 folgende Aenderung. 15 Pf. an die Stadtkasse, 10 „ „ „ Armenkasse, 5 „ „ „ Feuerlösch-Kasse, w „ „ „ Schulkasse, 10 „ „ „ Kirchcnkaffe. Mit dieser Abänderung wird das Regulativ genehmigt und der Vorsitzende ermächtigt, dasselbe zu vollziehen. Herr Meichsner regt an, ob es sich nicht empfehle, di« Vereinnahinung der Ortskaffenbeiträg« durch die städt. Kassenstellen zu bewirken, bescheidet sich aber mit Rücksicht aus die vom Herrn Bürgermeister hervorgehobenen Schwie rigkeiten einer solchen Handhabung. Aus Anfrage wird Herrn Hannebohn der Bescheid, daß die Besitzveränderungs- abgabe auch bei dem Uebergang an Fanlilienangehörig« zu entrichten sei. 12) Der Stadtrath hat das Regulativ über die Erhebung der Biersteuer, nachdem das Stadtverordnetencvllegium die Rathsvorlage in seiner letzten Sitzung abgelehnt hatte, unter erneuter Darlegung der sür die Einführung einer solchen Steuer sprechenden Gründe, besonders auch im Hinblick auf die Schulbauanleihe, zur anderweiten Erwäg ung und Entschließung an das Kollegium zurückgegeden. Nach Eröffnung der Debatte erklärt Herr Hirschberg, daß er grundsätzlich gegen die Biersteuer sei, er möchte aber die Gründe wissen, weshalb ein Theil der Stadtver ordneten, die für den Schulbau gestimmt, gleichwohl der Biersteuer nicht zugestimml habe, zumal seitens des Herrn Bürgermeisters betont worden sei, daß die Biersteuer den Biertrinker nicht drücke und dem Wirth noch Geld in die Tasche bringe; er nennt die Namen Möckcl und Fritzsche. Herr Möckel erwidert, datz er von vornherein ein Gegner der Biersteuer gewesen sei und auch schon früher dagegen gestimmt habe. Herr Fritzsche erklärt, daß er nicht zu erkennen vermöge, in welcher Weise die Biersteuer mit dem Schulhausbau zusammenhänge; er habe zuerst gegen die Biersteucr gestimmt und bisher auch seine Ueberzeugung nocb nicht geändert. Herr Pfefferkorn ist nicht sür die Einführung der Bier steuer, weil daraus sofort eine Erhöhung der Bierpreise folgen werde. Die Steuer werde hauptsächlich auf der ärnieren Claffe lasten. Er beantragt, die Vorlage, da die öffentliche Meinung gegen Einführung einer Bieisteuer sei, vorläufig auf 2 Jahre hinauSzuschieben. ES wird sodann über die RathSvorlage abgestimmt, die darin besteht, daß im Regulativ die Bestimmung über die Bevorzugung des hier gebrauten Bieres wegfällt und die Strafbestimmungen verordnungsgemäß abgeändert werden. Die Abstimmung erfolgt durch Stimmzettel. Die Auszählung ergiebt, daß 8 sür und 7 gegen die Vorlage gestimmt haben. Damit sind die Rathsvorlage und gleichzeitig die Einführung der Biersteucr genehmigt, während andererseits der Antrag de« Herrn Pfefferkorn sich erledigt. >3) Die Aichkassenrechnung auf das Jahr 1892 wird nach er folgter Vorprüfung richtig gesprochen. 14) 2lus Antrag des Schulausschuffes hat der Stadtrath ge nehmigt, daß sür die Errichtung einer Selekta in der Fortbildungsschule ein geheiztes und beleuchtetes Schul zimmer unentgeldlich zur Verfügung gestellt werde und um Zustimmung hierzu gebeten. In dieser Selekta sollen 2 Stunden Französisch, 1 Stunde Rechnen und 1 Stunde Deutsch unterrichtet werden. Herr Diersch spricht seine Freude aus über die Vorlage, da sie einem längst gefühl ten Bedürfnisse entspreche, bittet aber, vor Allem die Er- «Heilung von englischen Sprachunterricht in Erwägung ziehen zu wollen. Herr Meichsner ist, nur wenn die neue Klasse eine städtische Einrichtung wird, für die Raths- Vorlage. Herr Hirschberg bemerkt, daß nach einer Ver- ordnung — als deren Datum er nachträglich den 2l. Mai 1888 bezeichnet hat — die Verfügung über die Verwend ung der Lehrer nicht dem Schuldirektor allein zuslehe, vielmehr im Einvernehmen mit den, Schulvorstand zu er folgen habe, und es doch billig erscheine, wenn die Unter richtsstunden nicht allein dem jüngsten Lehrer, sondern gleichzeitig einem zweiten Lehrer mit übertragen würden. Herr Bürgermeister erwidert, daß ihm eine Verordnung dieses Inhaltes nicht bekannt sei, daß es aber dem Geiste des Schulgesetzes und der Sache offenbar mehr entspreche, wenn der Direktor, der die Fähigkeiten der ihm unterstell ten Lehrer genau kenne, als wenn der Schulausschuß über die Lehrer versüge. Herr Hannebohn ist dagegen, daß die neue Einrichtung nur einen privaten Charakter trage; denn wenn die Stadtgemeinde die Schule sür dergleichen Zwecke hergebc, müsse sie auch die Control« und Oberaus- sicht haben und den Wünschen und Vorschlägen des Schul ausschusses müsse entsprochen werden. Derr Bürgermeister vertritt die Vortage und bittet die Hauptsache nicht wegen der Nebendinge, über die sicher leicht eine Einigung zu erzielen sei, leiden zu lassen. Schließlich wird die Raths vorlage genehmigt. 15) Herr Hirschberg bemerkt unter Bezugnahme auf die amt lichen Mittheilungcn aus der letzten Raihssitzung, daß ec sich selbst überzeugt habe, daß der Brunnen gegenüber dem Stülzel'schcn Hause verschlämmt gewesen sei. Herr Bürger meister bezieht sich dem gegenüber auf die Seiten der städtischen Arbeiter gemachten Beobachtungen und die ihm hierüber erstattete Anzeige. Hierauf geheime Sitzung. ! Die 8sickon-fsbi-i!( K. ttennsboeg (L. n. st. >,«.). ^iielvsi sendet birect an private: schwarze, »ritze und sartige Seidenstoffe von 75 Psg. bis MI. 18.65 p. Meter — glatt, gestreift, karrirt, gemustert. Damaste >c. ! (ca. 240 versch. Qual, und 2000 versch. Farben, Dessin« >c.) pari»- und zoksrei. Muster umgehend. Druck «nd Verlag von E. Hannebvhn in Eibenstock.