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Amts- und Anzeigeblatt für den Üejirk des Amtsgerichts Eibenstock MsL tag und Sonnabend. In- < t Expedition, bei unser« B»- sertion»prei»: die kleinsp. . . ten, sowie bei allen Reich». Z' - w M und dessen Umgebung. P sansal. „ SS. Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. 4«. Karr««»«. Somiabknd, de» l. April 4803. Die Osterglocken von 1893. Deutsches Molk, die «blocke« tönen Man der Alp zum Meercsflrand. — Osterglocke», — Ariedensglocken Läuten durch das Waterkant». And ein süßes Lenzes-Ahuen Zieht durch s Herz der Menschen hin, An dem Alumeu-Arautgeschmeide Wird verjüngt die Erde klühn. Acne Lust und neue Liebe Mit de« Blumen auswärts keimt And die alte« Hoffuungsträume Werden wieder neu geträumt l Möge dieses Jahr sie führe» In das Keich der Wirklichkeit, Bring' der Krühliug uns'rem Wolke Eine neue KrühlingsM! Daß der Kader möge schweigen And der Kampfruf der Kartei'«, Daß wir uns dem Ariedenswerke Einer schönen Zukunft weih'«: Daß die Waffen endlich ruhen. Bölkerlenz auf Erden sei And die Kunst den Ariedenssau,en In de» deutschen Boden streu'! Kolde Blumen mögen lproffeu Aus der Saat in lichtem o-lan; And das deutsche Volk stch «echten Emen neuen Lorbeerkranz! Schmücken mög' es mit dem Kranze Wicht cm Kampfes-Siegesmal, Wein, ein Denkmal heiligen Friedens In der Offerlonne Strahl! würd' es wieder — Osterglocken, — Ariedensglockeu Haben ihren Klang entsandt. Ihren Ariedensstimmen lausche, Großes, deutsches Vaterland! Frühling, Krühliug Aach des Winters Graus u. Müh'n, Mög' auch Dir, D» Land der Väter, Jetzt ein neuer Arühling blüh'»! Die in Gemäßheit von Art. II 8 6 der Allerhöchsten Verordnung vom 21. Juni 1887 — Rcichsgesetzblatt Seite 245 flg. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise des Hauptmarktortes Zwickau im Monat Februar 1893 festgesetzte und um Fünf vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Ge meinden resp. Quartierwirthen im Monat März er. an Militärpferde zur Ver abreichung gelangende Marschsourage beträgt: 8 M. 4« Pf. für 50 K-. Safer, 5 ,, 25 „ „ 50 ,, Heu und 2 „ 63 ,, ,, 50 ,, Stroh. Zugleich wird bekannt gegeben, daß für den Liefet ungsverband der König lichen Amtshauptmannschaft Schwarzenberg die Durchschnittspreise für folgende Lieferungsartikel in den letzten 10 Friedensjahren auf die Zeit vom 1. April 1893 bis dahin 1894 auf 9 M. 09 Pf. für 50 Ko. Weizen, 11 „ 09 „ „ 50 „ Weizenmehl, 8 „ 25 „ „ 50 „ Roggen, 10 ,, 80 „ ,, 50 ,, Roggenmehl, 7 „ 61 „ „ 50 „ Hafer, 4 ,, 05 ,, ,, 50 ,, He« und 2 „ 85 ,, ,, 50 ,, Stroh festgestellt worden sind. Schwarzenberg, am 29. Mär; 1893. Königliche Amtshimptmamischast. Arhr. v. Wirsing. St. Konkursverfahren. Da» Konkursverfahren über da» Vermögen des Fabrikanten Kei-- i»»»»« KLdnvI, alleinigen Inhabers der Firma Krniiuu L 4l»k«el in Eibenstock wird nach erfolgier Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Eibenstock, den 29. März 1893. Königliches Amtsgericht. Kautzsch. B c k a n n t m a ch»v q. Die Landes-Brandvcrsicherungs-Beiträge au? den 1. Termin 1893 — I. April 1893 — sind nach je ein und einen halben Pfennig für die Einheit bei der Gebäude- und bei der freiwilligen Bersicherungs- Abtheilnng nebst den fälligen Stückbetträgen bis spätestens den 10. April' 1893 bei Vermeidung der zwangsweisen Beitreibung anher zu entrichten. Eibenstock, am 15. März 1893. Der Stadtrath. I»r. KSrner. G. Bckaillltmachllllg. Da da« Reichsgesetz, betreffend die Einführung einer einheitlichen Zeitbe stimmung vom 12. März 1893 am 1. April d. I». in Kraft tritt, so wird hier durch bekannt gegeben, raß an diesem Tage die Kirchthurmnhr nach der mitteleuropäischen Zeit eingestellt une von va an nach dieser Zeit ge richtet werden wird. Eibenstock, den 29. Mär; 1893. Der Kirch en vorst and. BSttrich, I». Zum Osterfeste. AuS ihrem Winterschlafe ist die Natur erwacht; wieder ist es Frühling geworden im deutschen Vater lande und schon schmückt sich die Erde mit dem bräut lichen Blüthenkranze. Ahnungsvoll zieht durch das Mcnschenherz ein Frühling-Hauch deS Erdenglücke». Weithin durch die Lande tönen die Osterglocken in heiligen Klängen und läuten ein eine neue Zeit der Freude, — neuen Glücke» und neuer Hoffnung. Eine Zeit de» Friede»« und de» wieder erwachten Leben» hält ihren Einzug im Reiche der Natur und, so Gott will, auch im politischen Leben und Streben unsere» Vaterlandes und demjenigen des gesammten Europas. Ein leiser Hauch de» versöhnenden Frieden» weht in dieser Zeit de» Grünen» und Blühen» der Natur durch die Welt. Möge dieser Hauch tief hineindringen in da» politische und soziale Leben der europäischen Völker und ihnen eine Mahnung sein zu einem fried lichen, gedeihlichen Schaffen, da» einzig und allein da» feste Fundament für eine glückliche Weiterent wickelung und eine segensreiche Zukunft der Nationen ist! — Wir stehen an der Schwelle de» zwanzigsten Jahrhundert», genug der Kämpfe nach innen und außen haben wir erlebt im Lause der letzten Jahre; — e» ist nun Zeit, daß e» endlich Friede werbe unter den Völkern, deren beste Kräfte im rastlosen Streite und Hader der Parteien zu Grunde gehen. Die Osterglocken läuten! Friede bedeutet ihr Klang! Möchten wenigsten« wir Deutsche diesen Klang verstehen, möchten wir nunmehr den inneren Kämpfen, dem kleinlichen Parteihasse entsagen und un» zusammen finden zu gemeinsamem Schaffen aus dem Felde eine gesunden Patriotismus und nationaler Wohlfahrt, um dort einen Friedensbau aufzuführen, der unseren Nachkommen Zeugniß geben soll von dem hohen, heiligen Streben der Väter nach VolkeSglück und Völkerfrieden. — Die Ereignisse der letzten Zeit haben un« so deutlich gezeigt, daß im inneren politischen und sozialen Leben Deutschlands ein Kampf der Par teien wülhet, der für die gedeihliche Entwickelung un seres Volkes schwere Gefahren birgt. Diesen Kampf zu beenden muß uns eine ernste und patriotische Pflicht sein. Nur in einem einmüthigen Zusammen gehen aller staatSerhaltenden Parteien liegen die starken Wurzeln unserer inneren Kraft, — da liegt die wahre Freiheit, — da» wahre Glück. Wenn wir in dieser Beziehung unseren hohen und heiligen Pflichten als freie, starke Deutsche nachkommen, dann dürfen wir mit Sicherheit einer so sehnlichst gewünschten segens reichen Zeit deS Frieden» nach außen und innen ent gegensehen! — — So wollen wir denn heute, wo die Osterglocken läuten und der Len; seinen Einzug hält, hoffen, daß unserem Vaterlande auch ein Oster fest des Glückes und de« Frieden» beschicken sei. Da» walte Gott! Unser« geehrten Lesern aber wün schen wir von Herzen gesunde und fröhliche Feiertage! Locale ««v sächsisch« Nachrichten. — Eibenstock, 1. April. Mit dem heutigen Tage sind wir in die Mitteleuropäische Zeit rechnung eingetreten. Eine große Veränderung speziell in unseren localen Einrichtungen bedingt die selbe nicht, indem die neue Zeitbestimmung von der bisher gellenden Ortszeit, welche durch den Stand der Sonne gegeben ist, in Eibenstock nur um 9,° Minuten differirt, d. h. wir haben von heute an un sere Uhren 9> Minuten vorzudrehen. Anders dagegen ist da» Verhältniß an den äußersten RcichSgrenzen nach West und Ost. Der Unterschied zwischen alter u. neuer Zeit ist in Aachen 35,: Min. und in Eydkuhnen 30,» Min. In Aachen als der westlichsten Stadt müssen die Uhren um über eine halbe Stunde vor-, und in Eydkuhnen, al» der östlichsten Stabt de» Reiches eine halbe Stunde nach gestellt werden. 3n den Städten Stargard und Görlitz, welche genau unter dem 15. Längengrad östlich von Greenwich liegen, existirt ein Zeitunterschied gegen früher überhaupt nickt, da sie genau in der Richkungslinie desjenigen Längengrade» liegen, welcher als die Grundlage der neuen Zeit bestimmung festgestellt worden ist. — Schönheide. Anschließend an unsere in Nr. 38 dS. Blattes gebrachte Notiz, können wir beute weiter berichten, daß der von Herrn Spediteur Carl Sckreiter hier gekaufte Kinderleickenwagen schon am dritten Osterfeicrtage nach hier zur Ablie ferung kommt und an diesem Tage in der Zeit von Nachmittag 2- 5 Uhr auf verschiedenen Plätzen, al» vor dem .Hendel'schen Gasthofe", dem .Bayrischen Hof," dem .RalhhauS" und schließlich vor dem.Deutschen Hau»" ;ur Ansicht ausgestellt werden wird. Betreff» der Bauart diese« Kinderleichenwagens ist zu bemerken, daß derselbe zum Mitsahren von 4 Personen einge richtet ist und besonder» deshalb al» sehr zweckmäßig bezeichnet werden darf. Gefertigt wurde dieser Wagen von dem mit seinen Leistungen rübmlichst bekannten Herrn Wagenbauer Lehmann in Oberlichtenau bei Chemnitz. — Dresden. Da» vorgestrige „DreSdn. Jvurn." schreibt in seinem nichtamtlichen Theil: .Der Reich»- tagSabgeordnete Hr. Rektor Ahlwardt au» Berlin