Volltext Seite (XML)
Bekanntmachung. Die Land«s-Brandverfich«rungs-veitrLge aüf den l. Termin 1893 — 1. April 1893 — sind nach je ein und einen halben Pfennig für die Einheit bei der Gebäude- und bei der freiwilligen Berflchernngs- Mbtheilung nebst den fülligen Stückbeiträgen bi« spätesten« den 10. Aprit 1893 bei Vermeidung der zwangsweisen Beitreibung anher zu entrichten. Eibenstock, am 15. März 1893. Der Stadlrath. KSrner. G Kotz-Versteigerung auf Kundshüöter Staalsforstrevier. Im Möckel'schen Gasthofe (zur Linde) in Hundshübel kommen Eonnabend, den LS. Mitr» 1893, von vorm. 9 Uhr an folgende auf den Kahlschlägen in den Abth. 7, 2l, 52, 53, 55, 60, 74 und Durchforstungen in den Abth. 26, 30, 62, 65, Wegeräumung in Abth. 1 und 2 6234 w. Klötzer von 13-38 cm Oberstärke, 3,» m Länge, 7864 „ Stangenklötzer „ 8 —12 , „ 3,6—4,» „ „ 2033 „ Derbstangen „ 10—15 , Unterstärke, 2650 . Reisslängen . 1 —3 , „ 43l)0 „ . . 4-6 . 17 Rm. w. Nutzknüppel, sowie ebendaselbst, Montag, den S7. März 1893, von Vorm. 9 Uhr an 105 Rm. w. Brennscheike, ! 100,«» Hundert w. Wellenreisig, 244 „ „ Brennknüppel, 450 Rm. w. Streureisig und 273 , . Brennäste, 548 „ . Stöcke unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen meist bietend zur Versteigerung. Kgs. Korllrevierverwaktung Hundshübel und Kgl. Aorlirentamt KiSensteck, Heger. an? 17. März 1893. wolfframm. Hagesgeschichle. — Deutschland. Am Donnerstag begann in ber Militärkommission des Reichstages die zweite Lesung der Heere «vor läge. Die „Freis. Ztg." schreibt dazu: „Der Reichskanzler hat am Dienstag Konferenzen mit Mitgliedern verschiedener Parteien abgehalten. Uebereinstimmend wird berichtet, daß die Regierung nur in Nebendingen nachzugeben gewillt ist, und daß der Reichskanzler selbst die weitgehend sten Anerbietungen des Abg. v. Bennigsen (Erhöhung des Rckrutenkontingents um 48,000 Mann) für nicht genügend erklärt hat. Es gilt daher in parlamen tarischen Kreisen als völlig feststehend, raß die am Donnerstag beginnende zweite Berathung der Militär kommission ebenso wie die erste völlig ergebnißlos ver laufen wird." — Den diesjährigen FrühjahrS-Kontroll- versammlungen haben beizuwohnen: Sämmtliche Landwehr-Mannschaften deS l. Aufgebots mit Aus nahme derjenigen, die in der Zeit vom 1. April 1881 bis einschließlich 30. September 1881 eingestellt wor den waren, sämmtliche Reservisten, Ersatz-Reservisten und Marine-Ersatz-Reservisten, die zur Disposition entlassenen und die zur Disposition der Truppen- theile beurlaubten Mannschaften. Eine besondere Ge- stellungs-Ordrc erhallen die Mannschaften nicht. In besonders dringenden Fällen, z. B. wegen Krankheit, plötzlicher Krankheiten und Todesfälle in der Familie, Entbindung der Frau re., kann vorher ein DiSpen- sationSgesuch, dem ein Attest vom Arzte bezw. der OrtS- oder Polizeibehörde beizufügen ist, eingereicht werden. — Vor längerer Zeit ist von Handelskreisen an geregt worden, daß für die Sonn- und Feiertage die Dienstzeit an den Postschaltern den für da« Handelsgewerbe bestimmten Arbeitsstunden angepaßt werden möchte. Die Postvcrwaltung hat sich nicht schlechtweg ablehnend dieser Anregung gegenüber ver halten, sondern erst Erhebungen veranstaltet. Da« Ergebniß derselben ist dem Vernehmen nach derart, daß e« bis auf Weiteres bei den bisherigen Dienst stunden an Sonn- und Festtagen sein Bewenden haben wird, da die Interessen und Wünsche de« großen Publikums, wie sich inzwischen berauSgestellt haben soll, in diesem Fall keineswegs mit den Bedürfnissen des Handelsgewerbes übereinstimmen. — Auch auf der zweiten Reise in den Wahl kreis Arnswalde wurde Ahlwardt mit zahlreichen Sympathiekundgebungen empfangen. Der Darstellung der ihm zu Ehren veranstalteten Festlichkeiten ent nehmen wir u. A., daß in Woldenberg nach einer Rede desselben Oberpfarrer Stanke das Wort er griff. Er kam direkt vom Lutherfestspiel in Stargard und sprach unter dem frischen Eindruck de« dort Ge sehenen ganz besonder« ergreifend. Er wünschte dem deutschen Volke, daß der Geist Luther s in demselben wieder lebendig werden möge, der Geist der Einfach heit, des Gehorsams, der Treue und Liebe zu seinem Baterlande und zu seinen Brüdern. In eindring lichen Worten wandte Redner sich an seine Amts brüder, dieselben aufsordernd, fest zu dpr vom Reichs tagsabgeordneten Lhlwardt vertretenen Partei zu stehen, damit der jüdische Geist bekämpft und eS besser mit unserem Volke werde. Wir sind keine Quelle des Umstürze«, sondern stehen fest zu König, Vaterland und Christenthum. (Große Zustimmung.) Stehend wurde von den Versammelten der Ver« ge sungen: „Ein feste Burg ist unser Gott." — Die „Krzztg." veröffentlicht folgende Erklär ung: Geehrte« Stadtverordneten - Kollegium Düssel dorf. — Deutsche StammeSgenossen! Die deutsche Studentenschaft der Wiener Hochschulen begrüßt mit Stolz und Freude den wackeren, erhebenden Beschluß, mit welchem Sie die Annahme und Ausstellung eines Heine-Denkmal« verweigerten und für alle Zeiten ab lehnten. Ein Denkmal ist da« schönste äußere Ehren zeichen, da» ein Volk seinen großen Männern wid men kann. Nur der verdient e«, der mit dem Schwerte oder der Feder, mit dem Meißel oder dem Pinsel Werke geschaffen hat, in welchen der Geist seine« Volte« einen veredelten Ausdruck gefunden, Werke, welche den idealen Besitzstand desselben vermehrt haben, — nur der verdient e«, der in Zeiten der Erschlaffung und Erniedrigung ein Wahrer sittlicher Größe und Wegweiser zur Rettung ist. Das aber war und ist Heinrich Heine dem deutschen Volke nie. Als Jure unfähig, deutsches Wesen zu verstehen und Freud' und Leid unseres Volkes zu theilen, bat er die Gaben der Bildung und des Wissen«, für die er ihm danken sollte, mit falschem Judaslohn bezahlt, — als HeimathSloser unfähig der Vaterlandsliebe hatte er nur Hohn und Spott statt sittlichen Zornes und edlen Schmerzes. Und darum hat ihr mann hafter Beschluß in unseren Herzen freudigen Wieder ball gefunden. Möge Düsseldorf den Bürgern aller deutschen Städte ein mahnende« Beispiel sein, daß auf deutscher Erde nicht Raum ist für ein Denkmal Heine's, — ein Denkmal deutscher Schmach! Locale und sächsisch« Nachrichten. — Eibenstock. Die am Sonnabend vor Ostern und am 2. April, ersten Osterfeiertag, gelösten Rück fahrkarten für den sächsischen Lokalverkehr gelten zur Rückfahrt bis Mittwoch den 5. April, die drei tägigen Rückfahrkarten zwischen sächsischen Stationen einerseits und solchen der preußischen Staatsbahnen und den thüringischen Privatbahnen andererseits, welche am l. April gelöst werden, zur Rückfahrt bi« mit 4. April. — Dresden, 15. März. Auf eine bisher noch völlig unaufgeklärte Weise verschwand am Abend des 18. Dezember vorigen Jahres der in DreSden- Striesen wohnende Handarbeiter Hanke. Der be- klagenSwerthe Mann, ein treusorgender Familienvater, lebte mit seiner Frau besonders glücklich und zufrieden. Er begab sich an dem erwähnten Tage, von einem Bekannten begleitet, auf den Christmarkt, um Geschenke für seine Kinder einzukausen und verabschiedete sich Abends 8 Uhr in einer seiner Wohnung nahen Gast- wi.-thschaft mit dem Bemerken, nach Hause zu gehen. Seit diesem Augenblick ist Hanke verschollen, und alle polizeilichen Nachforschungen, sowie Mittheilungen in der Presse sind ohne den geringsten Erfolg geblieben. Am 26. Dezember v. I. wurde die arme Frau de« Verschollenen durch einen anonymen Brief aufs Neue in eine hochgradige Angst versetzt und erst durch das Einschreiten der Polizei wieder etwas beruhigt. In dem Schreiben war gesagt, daß Hanke einer nihi listischen Gesellschaft angehöre und weil er Geheimnisse verrathe, festgehalten werde, um den Verrath mit dem Tode zu büßen. Man habe jedoch beschlossen, dem Gefangenen das Leben zu schenken und ihn freizu geben, wenn bis am Abend des nächsten Tages ein mit 50 Mark beschwerter Brief unter der Chiffre „ä. U." postlagernd Hauptpostamt aufgegeben werde. Geschehe dies nicht, so sei H. rettungslos verloren und die Todesstrafe werde durch Enthauptung voll zogen. Noch ehe die Polizei Kenntniß hiervon er langte, bot die geängstigte Frau im vollen Glauben an den Inhalt des Briefes Alle« auf, um da« ver langte Geld zu beschaffen, und beruhigte sich erst etwa«, al« ihr die Polizei unter Hinweis auf den vermuthlichen Zusammenhang empfohlen hatte, sich ganz passiv zu verhalten. Der Briefschreiber wurde schon am nächsten Tage, als er sich in den Besitz de« erhofften Antwortschreiben« setzen wollte, ermittelt und verhaftet. ES war der 24jährige Kutscher Ernst Eduard Friede au« OberseiferSdorf, ein arbeitsscheuer Mensch, der im Sommer v. I. seine Stellung bei der deutschen Straßenbahngesellschaft eigenmächtig ver lassen und sich dann einige Monate in Berlin und Hamburg umhergetriebcn hatte. Der gestern wegen versuchter Erpressung und Betrug« vor das Landge richt verwiesene Angeklagte bekannte sich ohne jeden Funken von Reue schuldig, den Versuch unternommen zu haben, die kummer- und sorgenvolle Lage der grau Hanke unter Androhung de» Morde« an ihrem Manne auszunutzen. Ebenso räumte der Verbrecher ein, 5 Briefe ähnlichen Inhalte« an Damen der Aristokratie geschrieben und unter der Androhung, irgend eine von ihm au« der Luft gegriffene, angeblich von Verwandten der Adressaten verübte Schandthat zu veröffentlichen, Schweigegelder von 100 und 200 Mk. verlang! zu Haden. In allen diesen Fällen — e« kamen auch Bettelbriefe der frechsten Gattung in Betracht —, war der Angeklagte leer ausgegangen. Er wurde zu 2 Jahren Zuchthaus und 3 Jahren Ehrenrecht-Ver lust verurlheilt. — Dresden. Am 6. ds. Monats und folgende Tage hat eine abermalige AuSloosung Königl. Säch sischer SkaatSpapiere stattgefunden, von Melcher die 3"/„Staatsschuleen-Kassenscheinevom Jahre 1855, ingleichen die am 1. Juli 1893 mit 11"/,, Prämienzuschlag rückzahlbar werdenden 4"/„ sächsisch-schlesischen Eisenbahnaktien betroffen worden sind. Die Inhaber der genannten SkaatSpapiere werden hierauf noch besonders mit dem Hinzufüzen aufmerk sam gemacht, daß die Listen der gezogenen Nummern in der Leipziger Zeitung, dem Dresdner Journal und dem Dresdner Anzeiger veröffentlicht, auch bei sämmt- lichen Bezirks-Steuer-Einnahmen und Gemeindevor ständen des Landes zu Jedermanns Einsicht auSgelegt werden. — Dresden. Hiesige Zeitungen bringen einen markigen Aufruf zu einer Feier des Geburts tages des Fürsten Bismarck, die der Char- woche wegen diesmal erst am 5. April stattfinden kann. An der Spitze des FestcomitcS steht General ron Kusserow. (Auch in Leipzig soll am 4. April eine allgemeine Bismarckfeier stattfinden!) — Leipzig. Ein interessanter Fund wurde am Sonntag von einigen Knaben gemacht. Bei Connewitz wurde kürzlich an der Coburger Straße in der Nähe der Brücke über die Pleiße eine alte Eiche gefällt. Am Sonntag spielten dort einige Knaben und beim Untersuchen einer morschen Stelle des Baumstumpfes wurden eine größere eiserne Kugel (etwa wie eine Shrapnellkugel) und einige zwanzig Bleikugeln (Gewehrkugeln) in dem Holze des Baumes gefunden. Anzunehmen ist, daß diese Kugeln noch ein Ueberbleibsel der Schlacbttagc von 1813 sind. — Zwickau. Am I. März dieses Jahres feierte der beim hiesigen Bezirkskommando dienende Herr Bezirksfeldwebel Karl Müller das selten vor kommende Fest eines 40jährigen Dienstjubi läums als Soldat. Am 22. April 1832 in Räck nitz bei Wurzen geboren, diente er 15 Jahre beim damaligen Königl. Sächs. 2. Reiter-Regiment, jetzigen 2. Königin-Husaren-Regiment Nr. 19 in Rochlitz, mit welchem Regiment er auch an dem Feldzuge 1866 in Böhmen theilnahm. Nach der Reorganisation der Königlich Sächsischen Armee im Jahre 1867 wurde der Jubilar von Rochlitz nach Grimma und ein Jahr später bei der neuen Landwehreintheilung im König reiche Sachsen als BezirkSfeldwebel nach Eibenstock versetzt. Nachdem er einige Jahre daselbst thätig war, erfolgte seine Versetzung nach Wiesenburg, von hier aus nach Kirchberg und am 1. April 1888, bei Er richtung der Meldeämter, nach Zwickau. Wir wünschen dem Jubilar, welcher deS König« Rock im Kriege wie im Frieden stets in Ehren getragen hat, noch recht viele heitere Tage in ungetrübter Gesundheit. — Auerbach. Da« „Zwickauer Wochenblatt" schreibt: Ein trübes Bild aus dem Familien leben eine« Arbeiters bietet der Umstand, daß am Sonnabend Abend die Fran eine« hiesigen Arbeiter« nach dem Krankenhause gebracht wurde, welche au« dem Fenster ihrer im zweiten Stockwerk eine« Seiten gebäudes befindlichen Wohnung gesprungen war und sich dabei Verletzungen zugezogen hatte. Die Frau, eine Mutter von 7 Kindern, hatte unerlaubte nächt liche Ausflüge unternommen, der Mann war durch die Kinder von dieser Thatsache unterrichtet worden und hatte ihr, nachdem sie ein volle« Geständntj ihrer Schuld abgelegt, die Wohnung verboten. Da die Frau dieser Weisung nicht folgte, gab e« wieder holte Skandale und in Folge eine« solchen nahm die Frau ihren Weg durch« Fenster, ob freiwillig oder durch eine Züchtigung ihre« Gatten dazu gedrängt, ist vorläufig unermittclt. Große Noth in der Familie soll die Frau anfänglich zu diesem unseligen Schritte verleitet haben. — Roßwein. Schon seit längerer Zeit geht der deutsche Schlosserverband mit dem Gedanken um, eine deutsche Schlosserschule, welche die Meister lehre ergänzen soll, zu errichten. Um diese Schule womöglich in die Mauern unserer, durch den Weg gang de« Militär» geschädigten Stadt zu bekommen, hat die hiesige Stadtgemeinde eine größere Summe zur Verfügung gestellt. Um nun auch wettere Kreise