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720, 820 und 071 junge Leute unter 17 Jahren ent lassen wenden. Ben da ab eracht sich ein stetiger Rückgang bemerklich. Doch betrug 1800 die Zahl der Entlassenen unter 21 Jahren immerhin ncch b03. Anscheinend fehlt in den betreffenden Kreisen noch immer da« Verständmß dajür, daß e«, gelinde gesagt, nicht korrekt ist, seine Sühne der deutschen Militär pflicht, selbst wenn die Gesetzgebung cs gestattet, zu entzieben. Allerdings trägt die Regierung daran in gewissem Grade die Mitschuld. Noch immer kommt es nämlich vor, daß Bezirkstags- und LanvcSauSschuß- Mitglieder, die ibre Södne nach Frankreich schickten, in den höchsten Regierungskreisen ganz intim ver kehren und in manchen Dingen einen gewissen Ein fluß avsübcn, sowie daß andere in der gleichen Lage sich befindende Persönlichkeiten zu Lertrauensposten, z. B. zu Bürgermeistern und Beigeordneten berufen werden. Jedenfalls wird eine Aenterung in den An schauungen der Bevölkerung erst dann eintreten, wenn die Regierung in unzweideutiger Weise kund thuk, daß sie jeden als mit einem Makel behaftet ansieht und dementsprechend behandelt, der seine minder jährigen Söhne aus Abneigung gegen den deutschen Militär dienst nach Frankreich auswandern läßt. — Frankreich. Die beiden französischen Ma rineoffiziere Degouy und Delguey, die zur Erholung von den „Strapazen von Glotz" einen drei monatigen Urlaub vom Marineminister erhalten haben, sind fortdauernd Gegenstand ler enthusiastischen Huldig ungen ihrer Landsleute. Die Spionage wird wie ein echtes Hcldenlhum belohnt. Am Mittwoch war Herr Degouy in Toulouse und die ganze Stadt feierte ihn mit einem schier komischen Eifer, wie wenn er irgend welche Großthat vollbracht hätte. Die Schüler des Gymnasiums zogen ihm entgegen und Abends wurde im größten Saale der Stadt ein Ehrenpunsch veran staltet. Da gab eö Toaste und feierliche Reden, der Enthusiasmus muß Herrn Degouy wohl selbst ein wenig übertrieben erschienen sein, denn er antwortete, wie die Pariser Blätter schreiben, „mit großer Zurück haltung und vielem Takt" und trank schließlich auf Frankreichs Größe und Ruhm. Auch des anderen „Gefangenen in Glatz" wurde in schwärmerischem Trinkspruch gedacht. Unter den Rednern befanden sich bejahrte Aerzte, Professoren, Journalisten und die ersten Bürger der Stadt. Spät Abends, als sich Degouy zur Ruhe begeben wollte, brachten ihm der philharmonische Chor und eine Kapelle noch eine Serenade. In Frankreich ist der „Ruhm" doch ncch ein einträgliches Handwerk. — Nachdem am Freitag auch der Senat das Anarchistengesetz angenommen hatte, wurde das selbe sofort von Casimir-Puricr vollzogen und ver öffentlicht. Locale ««d sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 30 Juli. In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag gegen 12 Uhr erscholl in der Stadt das Signal für auswärtiges Feuer. Man vermuthete dem Feuerscheine nach einen Brand in Sofa. Vor Abgang der Landspritze überzeugte man sich indessen, daß das Feuer weiter entfernt in der Richtung nach Bernsbach war. — Dresden. Der Erfolg, den unsere Dresdner Turner beim Breslauer Turnfeste errangen, ist nach jeder Seite hin ein hccherfreulicher. Außer den 4 ehrcnvcllen Preisen des Allgemeinen Turnvereins hat auch der Dresdner Turngau durch seine Mit glieder Hager, Warnecke, Rudolph, MatheS, Gocht und Halfter 6 SicgeSkränze errungen. Der soge nannte Mittelelbegau, der die Turnvereine der Um gebung Dresdens umfaßt, hatte ebenfalls das Glück, mit b Siegern heimzukehrcn. UeberdicS hat ein Dresdner Turner, der bereit» beim Geräthturnen einen Sieg davcntrug (Hager aus dem Turnverein „Pirnaische Vorstadt") als erster Sieger im Ringen die Aufmerksamkeit der Fachkreise auf sich zu lenken gewußt. Bei dem Mittwoch Nachmittag vor vielen Tausenden von Zuschauern statlfindenden hochinter essanten Ringkampfe, an dem sich 32 der besten Tur ner aus Deutschland und Oesterreich betheiligten, besiegte Hager unter brausendem Beifall alle seine Gegner, obgleich sie ihm an Größe und kraftvollem Körperbau meist überlegen waren. — Leipzig, 27. Juli. Wie von auswärts ge meldet wurde, ist in einem Forst bei Eisenach die Leiche einer jungen Dame aufgefunden worden. Nach den energisch von der Kriminalpolizei betriebe nen Nachforschungen ist die Entseelte in der Person der hier bei ihren Eltern wohnhaft gewesenen, am 8. September 1878 in Zeitz geborenen Anna Frieda Friedrich festgestellt worden. Die Friedrich ist am 13. Juli in Begleitung ihres Vaters, des am 10. Oktober 1856 in Naundorf geborenen Agenten und Kaufmanns Hermann Emil Thomas, nach Eisenach abgereist. Am 20. Juli wurde die Leiche de« Mäd chen« ausgcfundcn. Die obwaltenden Umstände lassen vcrmuthen, daß Thoma», welcher allen Grund gehabt haben soll, da« Mädchen zum Schweigen zu bringen, nicht unbetheiligt am Tode de» Mädchen« ist. Tho mas hatte größere Summen Geldes bei sich und eS tauch«, da er seit dem Tode des Mädchen« verschwun den war, die Vcrmuthung auf, daß er flüchtig sei. — Ein in letzter Stunde beim Leipziger „Stadt- und Dorfonzciger" cingegangcncS Telegramm au« Eisenach giebt kurt, daß die Leiche de« Thoma« ebenfalls aus gefunden werten ist. Derselbe hat sich vermuthlich au« Furcht vor Strafe selbst den Tod gegeben. — Chemnitz. Ein schauerliche« Familiendrama spielte sich Freitag, früh kur; nach 5 Uhr in einem Hause an der Bergstraße ab. Ein daselbst wohnhafter, 42 Jahre alter Eisengießer, welcher seit 0 Jahren mit seiner zweiten Ehefrau zusammen gelebt hat, hatte wiederholt schon Eifersuchtsszenen aufgesührt und ge äußert e« werde einmal kein gutes Ente nehmen. Heute Morgen, al« seine Ehefrau ncch schlief, brachte er derselben mit einem Rasirmesser einen tiefen Schnitt am Halse bei und verletzte sich selbst darauf in gleicher Weise. Ein am Thai orte erschienener Schutzmann fand den Mann blutüberströmt und da« Rasirmesser ncch in der Hand haltend aus dem Sopha liegend vor. Beide Schwerverletzte wurden in da« Kranken haus gebracht. — In Freiberg ist seit dem I. Juli durch die städtischen Kollegien eine wesentliche Herabsetzung de« Preises für GaS zu technischen Zwecken herbeigeführt worden. ES wird damit bcbsichtigt, durch Verbillig ung der Produktionskosten namentlich dem tüchtigen vvrwürisstrebenden Handwerker zu Hilfe zu kommen, der unter dem schweren Konkurrenzkampf mit dem Maschinengroßbetriebe zu leiden hat. Dabei steht zu erhoffen, daß Mancher tüchtige Gewerbetreibende, der sich bisher der Kosten wegen auf den Handbetrieb beschränkt hat, doch bei so billigem GaSpreis entschließt, zum Motorenbetriebe überzugehen. Der Gaspreis für industrielle Zwecke betrug in Freiberg 1b Pf. für das Kubikmeter gegenüber 16 Pf. in Meerane u. Hohen stein-Ernstthal, 1b Pf. in Leipzig, Annaberg und Wurzen, 14 Pf. in Plauen i. V. und Oelsnitz i. V., 13Y.2 Pf. bez. 13 Pf. in Chemnitz, Zwickau, Pirna und 12 Pf. in Dresden und Crimmitschau. Nachdem jedoch nunmehr unter Zustimmung der Stadtverord neten der GaSpreis für den Motorenbetrieb eine Herabsetzung von 15 auf 12 Pf. für das Kubikmeter erfahren hat, ist Freiberg in die Reihe derjenigen Städte unsere« engeren Vaterlandes getreten, welche für Gas zu industriellen Zwecken die billigsten Preise fordern. — Zittau. Zu der Blutthal auf dem Töpfer bei Oybin erhalten wir ncch folgende Meldung: die militärische Streife nach dein Mörder ist leider erfolglos geblieben, e« ist daher anzunehmen, daß er nach Böhmen entkommen ist. Mit Hilfe einer Photo graphie ist ermittelt worden, daß der Mordbube mit einem schon seit Jahren steckbrieflich verfolgten Verbrecher Kögler au« Petersdorf in Böhmen identisch ist, welcher in der ganzen Gegend für einen zweiten Rinaltini gilt. K. dürste eine ganze Reihe der in jener Gegend mit seltener Frechheit verübten Einbrüche und Raubanfälle auf seinem Gewissen haben. Schon am 13. d. Ml«, batte er einen Mordplan gegen einen Unternehmer Ullrich au« Haindors an der böhmischen Grenze ge faßt und zu diesem Zwecke einen Schlosser au« Zittau a,'.geworben, welcher ihn unterstützen sollte. Der Schlosser ging zwar scheinbar auf die Idee de« VcidrecherS ein, warnte jedoch gleichzeitig den U. und machte der Polizei Miltheilung. Leider gelang e« damals nicht, den gefürchteten Burschen festzunehmen. — Schneeberg, 27. Juli. Gestern Nachmittag kurz nach 2 Uhr ertönte Feuerlärm in den Straßen unserer Stadt. E« brannte in den aus hiesig. RathS- gebiet an der Karlsbader Straße gelegenen Möckel- und Kunze'schen Wohnhäusern. Die Mobilien konnten au« beiden Häusern der Hauptsache nach ncch in Sicher heit gebracht werten. Die Gebäude selbst wurden, wie die« bei ihrer hölzernen Bauart nicht ander« möglich, und trotzdem die Feuerwehren von Schnee berg und Neustädtel, sowie auch von Oberschlema, in denkbar kürzester Zeit zur Stelle waren, im Laus einer Stunde ein Raub der Flammen. Den Abge brannten erwächst empfindlicher Schaden, da die Ge bäude nur eine sehr niedrige Brandkasse halten. Uebcr die Entstchungsursache de» Feuer« verlautet, daß dasselbe durch Selbstentzündung von Heu auf dem Boden aufgegangen sei. — Rodewisch, 27. Juli. Noch rauchten die Trümmerhaufen de« in der Nacht zum Mittwoch von den Flammen vernichteten Völkcl'schen Bauerngutes, al« am Nachmittage de« genannten Tage« in dem im Oberdorse, in ter Nähe der Englischen Bleich- und Appretur-Anstalt von Schuster u. Co. gelegenen, ganz neuer bauten Hau«grundstück de« Herrn Petzold hier abermals ein Brand entstand, welcher da« Ge bäude vernichten konnte, wenn er nicht noch rechtzeitig von Nachbarn bemerkt und unterdrückt worden wäre. Durch da« Feuer, welche« in der unteren, zur Zeit ncch unbewohnt gewesenen Stube au«gekcmmcn, ist dem Besitzer de« Hause», trotzdem dasselbe auf seinen Herd beschränkt werden konnte, immerhin ein beträcht licher Schaden zugesügt worden. Der Brand soll durch in der Stube spielende Kinder herbeigeführt worden sein. Ämtliche Mitthkilunqkn aus dm Sitzungen -cs Stadtraths. Sitzung vem 7. Juni 1804. Vorsitzender: Bürgermeister ». Körner. Anwesend: ö RathSmitglieder. >) Der Stadtrath lehnt eS ad, sich an Aufstellung eines Be- zirkshebammenftatuts zu detheitigen, da man einen Vor- Iheil iür die Stadtgemeinde nicht darin erblickt und das Statut bereits ausgestellt hat. 2> Man nimmt Kenntniß von dem Rechnungsabschluß der Sparkasse sür das Jahr 1893. S) Das Gesuch des Restaurateurs Scheller wegen Einrichtung der Laterne an seinem Wohnhause alS Nachtlaternc wird der Folgen in andern Fällen wegen abgelehnt. 4) Von der Erklärung des Herr» Kausmanns Hirschberg, seine Wasserleitung der Stadtgemeinde zum Preise von 7000 M. zu überlassen, nimmt man Kenntniß, sowie von der Mit theilung des Herrn Bürgermeisters, daß Herr Hirschderg nach einer mündlichen Rücksprache den Preis vergleichs weise bis aus 8750 M. herabgesetzt hat. Der Rath be schließt, die Wasserleitung nebst Grundstück zum Preise von 8000 M. unter den Herr» Hirschberg bereits eröffne ten Bedingungen auzukauscn und die Stadtverordneten um ihre Milentschließung zu ersuchen. n) Der Rath genehmigt die Vereinbarungen wegen Areal abtretung mit der verw. Brandner und verwilligt die hierzu erforderlichen Mittel an lä M. 90 Pf. 8) Es sollen von Zeit zu Zeit, vielleicht vierteljährig die Rr». der neu erschienenen Gesetzblätter im Amtsblatte ver öffentlicht und aus den, im Rathhause befindlichen Aus hang hingewiesen werden. 7) Die Polizeiorgane sollen angewiesen werden, dem Handel mit Margarine entgegen zu trete» und Zuwiderhandlungen sosort zur Anzeige zu bringen. Im fiebrigen werden die hiesigen Grünwaarcnhändler unter Hinweis aus die ge setzlichen Bestimmungen mit ihrer Eingabe wegen Be steuerung der böhmischen Händler abgewicsen. 8) Ter Rath beschließt, von Verbreiterung der Hinteren Rchmer- straße vor dem Horbach'schen Hause abzusehen, da der Maschinenstickcr Horbach die Zahlung eines Beitrages von 10 M. verweigert. 9) Von den Ucbersichten der Stadt- und Sparkasse aus den Monat Mai nimmt man Kenntniß. 10) Mit der Bekanntmachung über die Geschäftszeit sür Obst verkaufsstellen ist man einverstanden. 11) Tie Mannschaften der ZollamtsIPritze sollen Wege» ihrer Lässigkeit bei den, letzten Feuer bestraft werden; zugleich will man durch Bekanntmachung erneut aus die Pflichten der Fenerwehrmannschasten bei ausbrcchenden Bränden Hinweisen. IL) Man will eventuell mit der Gemeinde Schönheide bei der Betriebsobcrinspektion Zwickau dahin vorstellig werden, daß der h .,10 ühr in Wilkau ankommende Omnibuszug bis Aue weiter geführt wird und von da an den letzten Zug nach Eibenstock Anschluß erhält. Außerdem kommen noch 8 innere Verwaltungsangrlegen- heiten zum Vortrag und zur Beschlußfassung. Sitzung vom 18. Juni 1804. Vorsitzender: Bürgermeister Ile. Körner. Anwesend: k> Rathsmitglieder. 1) Aus das Gesuch von Gastwirth Schubert, vor seinem Hause keine Schaukel re. aufzustellcn, da er dann nicht ausspannen löune, wird beschlossen, diesmal das Gesuch zu genehmigen; es soll ihm aber gleichzeitig eröffnet werden, daß ihm ein Recht, die Wagen auf dem Platze vor seinem Hause aufzu stellen, nicht zustehe. 2) Die Biersteuerrcchnuug soll zur Richtigsprechnng an die Stadtverordneten abgegeben werden. 3) Man nimmt Kenntniß «. von der Verordnung des evangelisch-lutherischen Landcsconsistoriums. die Säkularisation des alten Friedhofes betr., l>. von den Beschlüssen der letzte» Stadtverordnctensitzung, <-. von der Ertlärung des Kausmanns Alsred Hirschberg, betr. den Verkauf jeiner Wasserleitung, und beschließt, die Wasserleitung nebst de» Grundstücken, falls Inge nieur Menzner cs empfiehlt, zum Preise von 67S0 M. anzukauscn. Die Kaussinpnnkiation soll an Menzner zur Begutachtung abgegeben werden, ,1 von der Einladung zur Genossenschastsversammlung der Tiesbauberussgcnossenschast und beschließt, Herrn Bürgermeister Schisfner in Meißen mit Vertretung der Stadt zu beauftragen, u. von der Ucbcrsendung eines Flurbuchs und alter Steuerkataster vom König!. Kreisstcuerrath Zwickau. 4) Dem Vorschläge des Sparkassenausschusses betr. die Ver- theilung des 1893er Sparkassenreingewinnes, tritt man bei. 5) Die Eingabe von Rudolph u. Georgi gegen den Bebau ungsplan im Erottensee soll an den Bauausschuß zur Be gutachtung abgegeben werden. 6) Der Rath er heilt nachträglich die vom Baumeister Kicß zur Trottoirlegung nachgesuchte Genehmigung. 7) Auf die Beschwerde des Obergrenzaussehcrs Voigt wegen des schlechten Zustandes der Rordstraße wird beschlossen, ihn auf die rechtlichen Verhältnisse dieser Straße hinzuweisen. 8) Die 1892.93er Scbulgelderkassenrcchnung soll an die Stadt verordneten zur Richtigsprechung abgegeben werden. 9) Der Verordnung der Königlichen Kreikhauptmannschaft, die Abänderung des Dicnstbolenkrankcnkassenstatuts betr., soll stattgegeben werden. Außerdem kommen noch 12 innere Verwaltungsangelegen heiten zum Vortrag und zur Beschlußfassung. Sitzung vom 2. Juli 1804. 1) Von den Beschlüssen der letzten Stadlverordnetensitzung nimmt man Kenntniß. 2) Ein Gesuch um Erlaubniß zum Kleinhandel mit Brannt wein wird anderweit Mangels Bedürfnisses abgelehnt. 3) Den, Projekt, bclr. den Bau einer elektrischen Straßenbahn nach dem Bahnhof will man näher treten. Es soll dem gemäß mit der Firma O. L. Kummer in Dresden-Nieder sedlitz, die sich zur Ausarbeitung eines Projekts ohne Kosten berechnung erboten haben, verhandelt werden. 4) Der Handelsmann Seidel, der sich darüber beschwert hat, daß sein Brunnenwasser durch die Straße verunreinigt werde, soll angehalten werden, das Wasser ans seine Ge sundheilsschädlichleit untersuchen zu lassen und das Ergebniß einzurcichen. Die weiteren Maßnahmen behält inan sich bis dahin vor. Außerdem kommen noch 14 innere Verwaltungsangelegen- heiten zum Vortrag und zur Beschlußfassung. Alls vergangener Jett — für ««fere Aett. 30. Juli. (Rachdrna,«rbol«n > Ain 30. Juli 1419, also vor 47S Jahren, kam es in Prag zu jenen, Ausstande, der den Grund zu dem surchibaren Hussiten kriege legte, von dem Böhmen und ein Theil Deutschlands heim gesucht wurde. Es war im Ganzen nicht eben verwunderlich, daß die Kunde von der Konstanzer Gräuelthat die von Haß und Fanatismus glühenden Hussiten zu dem Religionskriege trieb. Am genannten Tage wurde das Prager RathhauS ge stürmt und die Kaiserlichen Rathsherren wurden ermordet; Kaiser Wenzel wurde aus Schreck über diese That vom Schlage gerührt. Nun tvard der ohnehin genugsam verhaßte Kaiser