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„Es wäre vielleicht nicht überflüssig/' wandte er sich in leicht hingcworfencm Tone an den Amerikaner, „wenn Sic mir Jmhoff's Aeußere beschrieben." „Betrachten Sie mich, Herr Doktor," gab Har nisch zur Antwort, „so haben Sie ungefähr Jmhofs's Signalement, allerdings nur in allgemeine» Zügen." „Sie werden in dem Prozesse eine wichtige Zeu- gcnrolle spielen," fuhr Volkmar fort. „Nur fürchte ich, daß Sie als Schiffsbrüchiger, der nur das nackte Leben gerettet hat, nicht mit den Legitimationen ver sehen sein werden, durch welche Sie sich über Ihre Persönlichkeit ausweiscn müssen, um unseren Gerichten als einwanvSfrcier Zeuge zu gelten." Glücklicherweise ist es mir gelungen," versetzte Herr von Harnisch, „einen kleinen Handkoffer mit mir ins Boot zu retten, in welchem sich alle meine wichtigen Dokumente befanden. Da ich sogar niit sämmllichen Papieren ausgerüstet bin, welche ein deutsches Standesamt zur Vornahme einer Trauung verlangt," fügte er lächelnd hinzu, „so dürfte ich dem Gerichte gegenüber kaum in Verlegenheit kommen." Volkmar warf einen Seitenblick auf Siglinde; diese war jedoch in so tiefes Nachsinnen verloren, daß sie die Anspielung Harnisch's gänzlich überhört zu haben schien. „Ich kann mir nicht helfen," verlieh sie jetzt ihrem Gedanken Worte, „ich muß mir die beiden, so unmittelbar auf einander gefolgten Mordthatcn im Zusammenhang denken, obwohl cs mir an einer Er klärung fehlt. Glauben Sie jetzt auch noch nicht an einen Zusammenhang, Herr Doktor?" „Von welchem zweiten Morde spreche» Sie, Fräu lein Schönaich?" frug Harnisch. „Bon dem in dem sogenannten Kastanienwäldchcn, welcher ganz auf die gleiche Weise wie derjenige an meiner Tante begangen worden ist." „Ah! ganz recht," entsann sich der Amerikaner, ich las davon in den Zeitungen." „Nach den Eröffnungen, welche Herr von Harnisch uns heute gemacht hat," erwiderte Volkmar auf Siglinde's Frage, „wär ein Zusammenhang allerdings denkbar." Während er sich mit der Hand über die hohe Stirn fuhr, als wolle er den Gedanken erst in sich zur Klarheit kommen lassen, ruhetcn die Blicke der beiden Anderen erwartungsvoll auf ihm. „Vielleicht war der Ermordete einer der gerette ten Mitpassagicrc Jmhoff's", führte Volkmar aus, „der ihm hier in den Weg lief und durch welchen er sein Inkognito gefährdet glaubte. Um sich von dem Unbequemen zu befreien, schaffte er ihn bei gün stiger Gelegenheit einfach bei Seite." Weder dem Rechtsanwalt noch Siglinden war es entgangen, daß bei diesem Worten sich über Harnisch's Gesicht plötzlich eine leichenhafte Blässe verbreitet hatte. Er war sich dessen bewußt, und indem er zu fühlen schien, daß er darüber eine Erklärung schuldig fei, sagte er lächelnd: „Sie mögen mich für schwach halten, aber bei dem Gedanken, daß das gleiche Schicksal auch mich Hütte treffen könne», der ich von allen Mitpassagieren Jmhoff's wohl der ihm gefähr lichste bin, überlief mich ein Schauder. Hat denn übrigens die Krimialpolizei noch nichts über diesen zweiten Mord herausgebracht?" „Ich weiß darüber nicht mehr, als was in den Zeitungen steht," versetzte der Rechtsgelehrte. „Es hat sich Jemand gemeldet, der in jener Nacht einen Mann mit einem Bündel unter dem Arme, in welchem sich die Kleider des Ermordeten befunden habe» könnten, von dem Kastanienwäldchen hat Herkommen und den Weg nach dem neuen Stromufer einschlagen sehen. Einige Verdachtigscheinende, die getragene Männerkleider und Uhren versetzt und verkauft haben, sind verhaftet, aber auch schon wieder in Freiheit ge fetzt worden." Der Amerikaner erhob sich, da eine gewisse Un ruhe im anstoßenden Bureau verricth, das bereits neue Klienten warteten. „Ich danke Ihnen Herr von Harnisch, für die wichtigen Aufschlüsse, welche Sie uns gegeben haben und die Ihrem Scharfsinn alle Ehre machen," sagte Volkmar beim Abschiede. „Im Uebrigen brauche ich wohl nicht erst hinzuzufügcn," wandte er sich zugleich mit an Siglinde, „daß Alles, was wir heute verhan delt haben, streng unter uns bleiben muß." Während Harnisch sich mit einer Verbeugung gegen den Rechtsgelehrten und Siglinde verabschiedete, war die Letztere ebenfalls aufgcstandcn, um dem Bei spiele des Amerikaners zu folgen. „Fräulein Siglinde," fagte Volkmar, als Beide allein waren, in warmem Tone und drückte ihr die Hand, „lassen Sie mich jetzt nachholcn, daß ich an dem unglücklichen Schicksale Ihrer Frau Schwester und an Ihrem Schmerze den innigsten Antheil nehme. Ich fand vorhin nur keine Gelegenheit, Ihnen dies zu erkennen zu geben, da Herr von Harnisch cs als ein Vorrecht für sich selbst in Anspruch nahm." Siglinde errieth leicht, was er damit meinte. „Ich kann nicht in Abrede stellen," antwortete sie, die Augen zu Boden gesenkt, „daß der unschätzbare Dienst, welchen Herr von Harnisch der Sache meines armen ValcrS leistet ihm Vorrechte erwirbt, denn ich habe ihm als Preis für die Rettung meines Vaters meine Hand zugesagt." (Fortsetzung folgt.) 5. Haupt-Versammlung des Vogtländisch-Hrzgcv. Industrie-Vereins zu Mauen i. V. Plauen, 22. Febr. Die gestern Nachmittag von '/,3 Uhr an im Hotel „Wettiner Hof" hier unter der Leitung des Herrn Vorsitzenden Kommerzicnrath Er derI abgehaltene 3. Hauptversammlung des Vogtl.-Erzgeb. Industrie-Vereins war von einer Anzahl Mitglieder des Vereins von hier und aus wärts besucht. Zu Punkt I der Tagesordnung trug der Schriftsührer Herr Kaufmann Rudolf Gösmann den Bericht über die Thätigkeit des Vorstandes und die Verbältnisse des Vereins im verstossenen Jahre vor, der sich in den Händen der Mitglieder gedruckt befindet. Aus dem Jahresberichte heben wir folgende Stellen heraus: „Die Bedeutung des Vereins für unsere Industrie wird allgemein anerkannt, und wenn wir mit berechtigten: Stolze aus die großen Fortschritte in der Entwickelung des Geschmacks und der Leistungsfähigkeit der vogtländisch-crzgebirgischen In dustrie Hinweisen, so glauben wir, einen Theil davon den Be strebungen unseres Vereines beimessen zu dürfen. Denn die häufige Benutzung unserer Vorbilder, aus den: Besten auser wählt, was die heutige Industrie in: Allgemeinen schafft, wie die lebhaft besuchten Wanderausstellungen sind ohne Zweifel außerordentlich anregend für den Geschmack und die Erfind ungskraft und Schaffensfreude gewesen- Wir haben uns durch unfern Geschäftsführer, dem als Beauftragten der sächs. Tex- lilindustriellen für die Weltausstellung in Chicago im ver flossenen Jahre Gelegenheit geboten war, eingehende Kenntniß von den vorher gerühmten Fortschritten namentlich der vogt- ländisch-erzgcbirgischen Kunstindustrie zu gewinnen, mit Freude berichten lassen, welch regem Streben er begegnet und welche Mannichsaltigkeit und Schönheit in den Erzeugnissen der In dustrie wahrzunehmen gewesen sei: sllr uns ein Sporn, auf dem bisher verfolgten Wege weiterzuichreiten und mit allen Kräften zur Förderung der idealen Seite der industriellen Be< russtüchtigkeit unserer Bevölkerung beizutragen. Zur großen Genugthuung und Freude des Vorstandes konnte der Herr Vorsitzende in der Vorstandssitzung am 14. April 1892 die Mittheilung machen, daß sowohl Herr Geheim- rath Böttcher, als auch Herr Oberbürgermeister Kuntze die Erneuerung zu Ehrenmitgliedern des Vereines angenommen und ihren Dank ausgesprochen hätten. Der Verein weiß die Ehre zu würdigen, daß er die genannten Herren an der Spitze seines Mitgliedervcrzeichnisses als Ehrenmitglieder führen darf; denn der Name eines Theodor Böttcher wird mit der Geschichte der vaterländischen Industrie und dem ihr dienenden und för dernden gewerblichen Schulwesen immerdar verknüpft sein, wie auch sür die große Entwickelungsperiode der Stadt Plauen in den vergangenen 25 Jahre» der Name ihres Oberbürgermeisters von unauslöschlicher Bedeutung bleiben wird. Bereits in der Vorstandssitzung von: 15. März 1892 war beschlossen worden, wegen Abhaltung einer Ausstellung der Spitzensammlung des Dresdener Kunstgewerbemuseums mit der Direktion desselben in Verhandlungen zu treten. Diese Verhandlungen führten zu einem günstigen Ab schlüsse-, denn mit Genehmigung des königlichen Ministeriums des Innern sand diese Ausstellung in: Museum der hiesigen königlichen Industrieschule vom 18. Juni bis mit 17. Juli 1892 statt. Diese Ausstellung bot ein reichhaltiges Bild von Spitzen gattungen aller Kunstepochen und war insbesondere sür die vogtlänoijche Stickerei und Spitzenindustrie von großem Werthe. Die Ausstellung war lebhaft besucht, und intelligente Muster zeichner entlehnten zahlreiche Motive, während strebsame Fa brikanten werthvolle Studien bezüglich der mannichfachen Eigen artigkeit in der Technik der verschiedenen Spitzenarten vor- nehm-n konnten. Wie aber bei ähnlichen anderen Ausstellungen, so wurde auch theilweise hier der Werth einer Ausstellung von alten echten Spitzen bezweifelt und dem Neuen, soeben als „llaulo- Xourenutos" aus den: Markte Erschienenen der Vor zug gegeben. Wir können den: nicht beipflichten! Die Technik in unserer Maschinenstickerei hat gegenwärtig eine Höhe erreicht, die Unmöglichkeiten der Ausführung kaum mehr kennt, so daß Ihatsächlich, mit Ausnahme der reichgegliederten venetianischen Reliefspitze, alle Spitzenarten täuschend nachgeahmt werden können. Hierzu bedarf cs aber vor Allem der Anschauung alter echter Spitzen, die kaum ein Museum in so reicher Samm lung besitzt, wie das Dresdener königliche Kunstgewerbemuseum. Freilich setzt die Benutzung älterer Vorbilder einen klaren Blick sür das Charakteristische und das sür die moderne Verwendung Werthvolle voraus; es erfordert die Nutzbarmachung derartiger Muster eine Vertiesung in die Sache, die bei einmaligem kurzen Besuche einer solchen Ausstellung unmöglich ist. Die erwähnten absprechenden Urtheile sind aber meist das Resultat einer ober flächlichen Schätzung des Gebotenen, während von Anderen, die großen Nutzen zu finden wußten, zu wiederholten Malen der Wunsch ausgesprochen worden ist, eine derartige Ausstellung recht bald einmal wieder am hiesigen Platze zu haben. Der Direktion des königlichen Kunstgewerbemuseums sei an dieser Stelle nochmals der wärmste Dank sür die Ucber- lassung der Spitzensammlung ausgesprochen. Die Wanderausstellungen werden regelmäßig gut besucht und benutzt; wir sind mit dem Ersolge zusrieden. Ueberall indessen machen wir die Erfahrung, daß vielfach noch mißverstanden wird, was wir wollen. Man wünscht beispielsweise in Orten, wo Gardinen sabrizirt werden, in der Hauptsache „Neuheiten in Gardinen" zu sehen, während es doch für bas Schaffen von neuen Mustern sür diesen In dustriezweig weit werthvoller ist, Motive aus anderen Branchen zu übertragen, sie sür die eigenen Zwecke umzugestalten. Damit wird Neues erreicht! Bei Benutzung bereits vorhandener, in ausländischen Fabriken geschaffener Vorbilder wird (auch bei ängstlicher Vermeidung alles Kopirens) immer nur Aehnliches hervorgebracht, und die eigene Phantasie wird damit nicht unterstützt, sondern beeinträchtigt — besangen gemacht. Die Verwendung von tüchtigen, mustergiltigcn Nalurstudien, die Uebertragung ansprechender Motive aus bedruckten u. gewebten Stoffen u. A. m. ist weit interessanter und nützlicher für die Industrie, als die Verwendung der von Andern geschaffene» Musterkompositionen gleichartiger Industriezweige. Wir haben Aehnliches bereits in früheren Jahresberichten ausgesprochen, und wenn wir es hier wiederholen, so wolle man darin unsere feste Absicht erblicken, die von uns geschaffenen Einrichtungen nicht mißverstanden zu wissen und die Benützung derselben in diejenige Bahn zu lenken, die wir uns zur För- derung unserer Industrie von Anfang an als die allein richtige vorgezeichnet haben. Zahlreiche Aufnahmen neuer Mitglieder theilt in den Vor- standssitzungen, theils durch Umlaufschreiben sanden im Lauf« des Jahre» statt. Die Zahl der Mitglieder ist demzufolge auf 1S7 angewachsen. An Jahresbeiträgen find von denselben 4KS8 Wil. gezahlt worden, dagegen wurden 82t Mil. 59 Vf. sür Wanderausstellungen, :I1S2 „ 45 sür Anschaffung von Vorbildern für unsere Sammlungen im letzten Jahre verausgabt. Die Zahl der Entleihungen aus unseren, bez. den Samm lungen der königlichen Industrieschule durch die Mitglieder unseres Vereins beträgt: «!4V mit etwa 4889 Vorbildern." Der Vorstand schließt seinen Bericht mit dem Wunsche- daß die Bestrebungen des Vogtländisch-Erzgebirgiswen Industrie vereins dem Wohlwollen und der Unterstützung von Seiten der hohen Behörden, seiner Mitglieder, wie seiner Freunde und Gönner wie bisher, so auch ferner begegnen mögen. „Mit statistischen Zahlen kann der segensreiche Einfluß dieser unserer Bestrebungen freilich nicht nachgewicsen werden, aber ein Blick aus die erfreulichen Fortschritte der heimischen Industrie bietet die ebenso sichere Gewähr, daß, vereint mit der Thätigkeit der hiesigen königlichen Industrieschule, unsere Arbeit von wesentlichem Einflüsse aus die schaffenden Kräfte unserer In dustrie gewesen ist. Diese Ueberzeugung stärkt uns zu neuem Handeln!" Im Anschlüsse an den Vortrag des Jahresberichtes dankte Herr C. I. Dörsfel-Eibenstock dem Vorstande des Vogtl.- Erzgeb. Industrie-Vereins sür die der Vorbildersammlung zu Eibenstock gewährte Unterstützung. Er betonte hierbei besonders, daß die in Eibenstock gebildete Sammlung außerordentlich sör- dernd ans die Eibenstocker Industrie eingewirkt habe und unge- theilte Anerkennung der dortigen Bevölkerung finde. Er schloß mit der Bitte, daß der Vorstand des Industrie-Vereins der Vorbildersammlung zu Eibenstock auch ferner sein Wohlwollen erhallen möge. Der Vorsitzende Herr Kommerzicnrath Erbert erwiderte, es sei schon im Jahresberichte hervorgehoben, welch guten Boden die Bestrebungen des Industrie-Vereins in Eibenstock gefunden haben, nicht zum Wenigsten Dank der Thätigkeit des Herrn C. I. Dörsfel, welcher der guten Sache einen großen Dienst leisten werde, wenn er derselben auch ferner sei» Wohlwollen bewahre. Unter Hinweis auf die im Jahresberichte enthaltenen Mit theilungen, die Verhandlungen des Industrie-Vereins mit der Handels- und Gewerbckammer Plauen, den neuen Handelsver trag mit Rußland betreffend, wünschte Herr Kaufmann Meutz- ner näheren Ausschluß darüber, was von der Handelskammer Plaue» in der angeregten Angelegenheit gethan worden sei. Der Gegenstand rief eine lebhafte Aussprache hervor, welche einen befriedigenden Abschluß sand. Hierauf trug Herr Kassirer Theod. Ulrich die Jahresrech nung vor. Dieselbe ist von dem Rcchnungsprüfungsausschuß geprüft und für richtig befunden worden, und es wurde infolge dessen dem Vorstande von dieser Rechnung Entlastung ertheilt. Bei der nun vorzunehmenden Neuwahl des Vorstandes wurde aus Antrag des Herrn Fabrikant Louis Uebel der Gesammtvorstand einstimmig wicdergewählt mit Ausnahme des Herrn Kaufmann Wilhelm Müller-Plauen, welcher aus triftigen Gründe» auf eine Wiederwahl im Voraus verzichtet hatte. An seine Stelle wurde Herr Kaufmann Wilhelm Berk - ling-Plauen in den Vorstand neugewählt. Die gewählten Herren nahmen, soweit sie anwesend waren, die Wahl an. Schließlich wurden auch die bisherigen Mitglieder des Rechnungsprüsungs-Ausschusses, bestehend aus den Herren Kauf leuten Meutzner, Oskar Zschweigert u. Herrn. Böhler, einstimmig wiedergewählt. Vor Schluß der Versammlung ergriff noch Herr Louis Uebel das Wort, um einer Sache zu gedenken, die Allen sehr nahe gehe. Am nächsten Sonntag reise der Herr Geschäfts führer Professor Hofmann nach Chicago ab, um den geschäft lichen Interessen unseres Vogtlandes, Sachsens, ja Deutsch lands zu dienen. Alle wüßten, mit welcher Freude sich Herr Professor Hofmann die Förderung unserer Industrie zur Lebens aufgabe gemacht habe. Die Anwesenden wünschte» daher dem Herrn Professor eine glückliche Reise, ein gesegnetes Wirken sür unsere Industrie und eine glückliche Wiederkehr. verr Professor Hofmann dankte verbindlichst und be tonte, daß ihn das Vertrauen, welches ihm von allen Seiten entgegengcbracht würde, bei seiner verantwortungsvollen Auf gabe unter fremden Verhältnissen stärken, und er sich bei seiner Rückkehr von Amerika mit der gleichen Liebe und Wärme der Förderung unserer Industrie widmen werde. Hierauf dankte Herr Kaufmann Weindler Herrn Pro fessor Hosmann sür seine Mühewaltung als Geschäftsführer und sür die sachgemäße Ausarbeitung des Jahresberichtes, in gleichen dankte aber auch Herr Weindler dem Herrn Vorsitzen den Kommerzicnrath Erbert für seine hingebende Leitung des Vereins. Die Versammlung schloß sich diesem Danke durch Erheben von den Sitzen an. In Erwiderung hierauf sprach der Vorsitzende Herr Kom- merzienrath Erbert den Dank aus gegen alle Vorstandsmit glieder, insbesondere aber gegen den Herrn Geschäftsführer und den Herrn Kassirer, welche die Hauptarbeit hätten, und ferner gegen Herrn C. I. Dörsfel-Eibenstock dafür, daß der selbe die Eibenstocker Vorbildersammlung überwache und das Interesse sür den Verein in den dortigen industriellen Kreisen neu belebe. Hieraus gab auch Herr C. I. Dörsfel im Namen der Eibenstocker Industriellen dem Wunsche Ausdruck, daß Herr Professor Hosmann von Chicago gesund zu seiner Familie zu- rückkchrcn und sein dortiges Wirken sür unsere Industrie von Segen sein möge, ein Wunsch, dem sich Herr Kaufmann Franz Jahn im Namen der hiesigen Aussteller aus vollem Herzen anschloß. Sodann schloß Herr Kommerzicnrath Erbert die Ver sammlung im Sinne des Schlußwortes des Jahresberichtes, nämlich mit einem Danke gegen Alle, die den Verein unterstützt haben, und mit dem Wunsche, daß dem Vogtl.-Erzgeb. Indu strie-Verein das Wohlwollen erhalten bleiben möge, dessen er sich bisher zu erfreuen gehabt, dann könne der Vorstand mit der Zuversicht in das neue Jahr treten, daß sich der segens reiche Einfluß der Bestrebungen de» Industrie-Vereins verwirk lichen werde. Verfälschte schwarze Seide. Ma» ver- brenne ein Müstcrchcn des Stoffes, von dem man kaufen will, und die etwaige Verfälschung tritt sofort zu Tage: Aeckste, rein gefärbte Seide kräuselt sofort zusammen, ver löscht bald und hinterläßt wenig Asche von ganz hellbräun- sicher Farbe. — Verfälschte Seide (die leicht speckig wird und bricht) brennt langsam fort, namentlich glimmen die „Schußfäden" weiter (wenn sehr mit Farbstoff erschwert), und hinterläßt eine dunkelbraune Asche, die sich im Gegen satz zur ächten Seide nicht kräuselt sondern krümmt. Zer drückt man die Asche der ächten Seide, so zerstäubt sie, die der verfälschten nicht. Die Sei»«« - Jialrill «. (k. u. k. Hojsief.s Ltti-terl» versendet gern : Muster von ihren echten Seidenstoffen an Jedermann und liefert einzelne Roben und ganze Stücke Porto- und zoll frei in's Haus. Druck und Verlag von E. Hannebohn in Eibenstock.