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Amts- und Anzeigeblatt für den Erscheint , .«4 e Abonnement LsL-- Se>>rk des Amtsgerichts Libmlisch ---ZZL sertionSpreiS: die kleinsp. ten, sowie bei allen ReichS- Zeie o pf und deffen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. VS. Sonnabend, den 30. Juni L8S4 Die in Gemäßheit von Art. II 8 6 der Allerhöchsten Verordnung vom 21. Juni 1887 — Reichsgesetzblatt Seite 245 flg. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise des Hauptmarktortes Zwickau im Monat Mai ar. festgesetzte und um Fünf vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemein den, resp. Quartierwirthen im Monat Juni er. an Militärpferde zur Ver abreichung gelangende Marschfourage beträgt: 8 M. 83 Pf. für 50 Ko. Hafer, 4 ,, 73 ,, ,, 50 ,, Heil und 3 „ 15 „ „ 50 „ Stroh. Schwarzenberg, am 27. Juni 1894. Königliche Amtshautztmannschaft. Frhr. v. Wirsing. St. Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche auf den Namen Hrüclinei eingetragene Grundstück, bestehend aus dem Wohnhause Nr. 173 des Brand- Catasters, dem Flurstücke Nr. 186 des Flurbuchs Abth. A und der Wiese Nr. 3a des Flurbuchs Abth. L mit 9,r u Flächeninhalt, Folium 162 des Grundbuch« für Eibenstock, geschätzt auf 2900 Mark, soll zwangsweise versteigert werden der 5. Juli 1894, Vormittag 11 Mr als Bersteigernngstermin, der 12. Juki 1894, Vormittag 11 Mr als Termin zu Verkündung des Vertheilungsplans anbcraumt worden. Eine Uebersicht der auf rem Grundstücke lastenden Ansprüche und ibres Rangverhältnisses kann in der Gerichtsschreiberei dcS unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Eibenstock, am 31. Mai 1894. Königliches Amtsgericht. Kautzsch. Bekanntmachung. Die Landtagswahlliste ist der vorgeschriebcnen Revision unterworfen worden und liegt vom 30. Juni bis 7. Juli dS. Js. zur Einsichtnahme in der Rathsregistratur au«. Einsprüche gegen diese Liste sind innerhalb dieser Frist daselbst zu erheben. Eibenstock, den 28. Juni 1894. Der Rath der Stadt. I. V.: Landrock. Rbch. Bekanntmachung. Nachdem bei den letzten Bränden zu bemerken gewesen ist, daß eine große Anzahl von den der städtischen Pflicblfcuerwehr angchörenden Mannschaften auf dem Sammel- und beziehentlich Brandplatze nicht erschienen sind, so wird hier mit erneut bekannt gegeben, daß nach den Bekanntmachungen des unterzeichneten StadtrathS vom 15. Akai 1886 und 3. Januar 1894 die Feuerwehrmannschaften bei vorkommenden Brandfällen bis aus Weiteres an der CarlSbaderstraße vor dem Königlichen Hauptzollamte zu sammeln haben, um den weiteren Anordnungen ihrer Vorgesetzten gewärtig zu sein, und daß Zuwiderhandlungen mit Geldstrafe bis zu 10 Mark beziehentlich entsprechender Haststrafe bestraft werden. Eibenstock, den 27. Juni 1894. Der Rath der Stadt. I. V.: Lanvrock. Gnüchtel. Bekanntmachung. Der 2. Landrententermin für 1894 in bis spätestens den 30. Juni dfs. Js. bei Vermeidung der Zwangsvollstreckung anher zu bezahlen. Eibennock, am 22. Juni 1894. Der Rath der Stadt. Körner. Bg. Bekanntmachung.- Nachdem das Königliche Ministerium de« Innern den unter (D angefügten, von den städtischen Collegien anläßlich der BefchleutzNNg der oberen Poststratze ausgestellten Nachtrag zu dem Regulativ, Vie Erhebung von Straßen- uns Schleusenbaubeiträgcn im Crottensee betreffend, vom 19. Mai 1893 ge nehmigt hat, geben wir kies anvurch mit dem Bemerken bekannt, daß Anträge nach 8 7 des Regulativs wegen Uebernahme der Beiträge auf die LanveSkultur- rentenbank fr. Zt. bei dem unterzeichneten Stadlralh anzubringsn sind. Eibenstock, den 23. Juni 1894. Der Rath der Stadt. I. V.: Landrock. Hans. O Nachtrag zu dem Regulativ, die Erhebung von Straßen- und Schkcußcnvaubeiträgen im Hrottensee betr., vom 19. Mai 1893. Die Bestimmungen der 88 3—7 des Regulativs, die Erhebung von Straßen- und Schleußenbaubciträgen im Lrottensee betr., vom 19. Mai 1893 haben auch auf die im Stadttheil Crottensee liegende Poststraße mit der Maßgabe Anwend ung zu leiden, daß n. der in 8 3 vorgesehene Anschlußbcitrag nur 4.5 Mark beträgt, gleich viel ob eine oder mehrere Beischleußen angeschlossen werden, und 9. nicht nur jeder in Zukunft Anbaucnve, sondern auch jeder schon jetzt mit einem Hallsgrundstück an der Straße Angrenzende zur Entricht ung dieses Beitrags verpflichtet ist. Eibenstock, den 22. Mai 1894. Der Rath der Stadt. Die Stadtverordneten. I-. 8. llr. Korner. 1^. 8. Wilhelm Dörffrl, d. Zt. Vorsteher. Vorstehender Nachtrag zu dem Regulative, die Erhebung von Straßen- und Schleußenbaubeiträgen im Crottensee betr., für die Stadt Eibenstock wird andurch bestätigt und hierüber gegenwärtige Urkunde ausgefertigt. Dresden, am 13. Juni 1894. Ministerium des Innern. Für den Minister: v. Charpentier. Hagesgeschichte. — Deutschland. Die Abreise des Kaiser paares von Kiel noch Norwegen ist für Montag, den 2. Juli, früh 8 Uhr in Aussicht genommen. Die Rückkehr der Kaiserin dürfte voraussichtlich am 20. Juli, und zwar direkt nach WilhelmShöhe erfolgen. — Die kaiserlichen Prinzen und die Prinzessin wer den am 7. Juli vom Neuen Palais nach Schloß WilhelmShöhe übersiedeln. — Berlin. Der Schutz der Bauhandwerker gegen da» schwindelhafte Spekulantenthum in den Großstädten ist nachgerade zur brennenden TagcSfrage geworden, deren Lösung nicht mehr auf die lange Bank geschoben werden kann. Berlin in erster Reihe zählt wer weiß wie viel sogenannte Bau unternehmer, die den Offenbarungseid geleistet haben und in allen ihren Unternehmungen von vornherein darauf auSzehen, die Bauhandwerker zu betrügen. Denn genügende Mittel zur reellen Bezahlung fehlen ihnen total. Und diesem Gelichter ebenbürtig, unter dessen Treiben der solide Maurermeister und Bau meister so unendlich zu leiden hat, ist da» CorpS der Landspckulanten und Landwucherer, die sich durch einen inS Ungcmessene gehenden Aufwand und die gemeinsten Schwindeleien auSzeichnen. Equipagen mit Gummirädern, die glänzendsten Wohnungen, Livree diener, lukullische Gastmähler, Besuch der lheuersten Bäder sind für sie selbstverständlsche Lebensbedürfnisse, über Schuldenzahlen sind sie erhaben. Wie eS diese Leute treiben, zeigt sich bei dem durchgebrannten „Grundstücksmakler" Guido Loewy, dessen Haushalt 36,000 Mark pro Jahr verschlang, der Wechsel fälschte und betrog, wo sich betrügen ließ. Wie eS die fa- mosen Bauunternehmer machen, trat im Sceger'schen Fall zu Tage, und so ist eS in Berlin denn nichts Seltene« mehr, daß die Handwerker, um nicht ganz und gar geprellt zu werden, aus den Neubauten ge waltsam so viel wieder fortholen, al» sie wcgbringen können. Eine große Versammlung hat sich mit dkesen Zuständen beschäftigt und stürmisch den Ruf nach gesetzlichem Schutz erhoben. Und weit ist eS doch gekommen, wenn auf solchen Schwindel hin bloS der Hausbau für möglich erklärt wird. Alles, was in Maurerstreiks rc. an Unregelmäßigkeiten vorgekommen ist, ist kleinlich gegen diese haarsträubenden Geschichten. — Frankreich. Der gesunde Menschenverstand, der im französischen Parteileben nur allzu oft nicht da« entscheidende Wort hat, hat am Mittwoch einen wichtigen Erfolg über da» Ränketreiben einzelner Streber und ihrer Gefolgschaften errungen: der in Versailles versammelte Kongreß hat Hrn. Casimir- Pörier mit 451 von 853 Stimmen zum Präsidenten der Republik gewählt. Die Entscheidung fiel überraschender Weise schon im ersten Wahlgange; noch Dienstag Mittag hatte man in Pari« bestimmt erwartet, daß es in Folge des Auftretens einer ganzen Reihe von „großen" und „kleinen" Kandidaten mindestens zu einem zweiten Wahlgange kommen werde, für den Herr Dupuy bessere Aus sichten zu haben schien als irgend ein anderer Be werber. Allein die Berechnungen erwiesen sich als trügerisch. Der von der äußersten Linken auf den Schild erhobene Brisson erlangte nur 191, Dupuy 99 Stimmen, 53 zersplitterten sich auf Fevrier, 27 auf Arago, 24 auf andere Kandidaten, 6 waren ungiltig; um 49 Stimmen mehr als sie alle zusammen hatte der Kandidat der gemäßigten Republikaner auf sich vereinigt. — Der Name Casimir-Pürier bedeutet ein Programm: Friede nach außen, besonnener, aber stet iger Fortschritt im Innern, Förderung und Schutz der nationalen Arbeit, entschlossene Abwehr aller den Staat und die Gesellschaft bedrohenden Umsturzbestreb- ungen. Eine kantige, energischere, in sich geschlossenere Individualität al» Sadi Carnot, wird er zwar kein persönliche« Regiment erstreben, aber doch auch jeden Versuch, ihn zu einer bloßen RepräsentationSfigur zu machen, ablehnen, nicht der erste unter den Passagieren