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Amts- Md Anzeigeblatt für den «ALL Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock MM« tag und Sonnabend. In- ' Expedltwn, bei unfern Bo- senionSpreiS: die kleinsp. ten, sowie bei allen ReichS- Zeile io Pf und dessen Hlmgeöung. ^s'anstalten. Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. > 41. Jahrgang. —— VL. Dienstag, den 19. Juni LSS4. Nachdem die Bezirksversammlung zu Schwarzenberg beschlossen hat, die zur Bestreitung der Ausgaben sür BezirkSzweckc im lausenden Jahre noch erforder liche, durch Einnahmen nicht gedeckte Summe durch Bezirkssteuer zu erheben und da« Eataster zur Einhebung der letzteren aufgestellt worden ist, werden die bei tragspflichtigen Gemeinden und GutSbezirie hiervon mit dem Bemerken in Kennt- niß gesetzt, daß das Cataster für die Bekheiligten zur Einsichtnahme innerhalb 14 Tagen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, an Canzleistelle der unterzeichneten Konizl. AmtShaupimannschaft ausliegt und daß Widersprüche dagegen vor Ablauf dieser Frist schriftlich unter Begründung und Angabe von Beweismitteln hier anzubringen sind. Schwarzenberg, den 12. Juni l 894. Königliche Amtshauptmannschnst. Frhr. v. Wtrsing. Diejenigen Gemeinden des Bezirks, welche zur Begründung oder Erweiter ung einer Volksbibliothek für das laufende Jahr eine Beihilfe aus Staatsmitteln wünschen, haben ihre Gesuche bis ;um 30. Juni 1894 anher einzureichen. Die Gesuche müssen enthalten: 1) wer Eigenthümer der Bibliothek ist, 2) wer dieselbe verwaltet, 3) wie viele Bände dieselbe umfaßt, 4) wann dieselbe begründet worden ist, 5) wie dieselbe benutzt wurde, 6) weiche Beiträge derselben von der Gemeinde re. bisher zugeflossen und welcher Beitrag für das laufende Jahr von letzterer bewilligt worden ist und 7) wieviel die Gemeinde seither an StaatSbeihilfen erhalten hat. Später eingehende Gesuche können im laufenden Jahre keine Berücksichtig ung finden. Schwarzenberg, am 15. Juni 1894. Königliche Amtshauptmannschnst. Frhr. v. Wirsing. St. Konkursverfahren. Uebcr das Vermögen des Handelsmannes W rleelrlt l> D ucli!» in Schönheide wird heute am 31. Mai 1894, Nachmittag ' 2Ö Uhr das Kon kursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Landrock in Eibenstock wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforverungen sind bis zum 23. Juni 1894 bei dem Gerichte anzumelven. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, so wie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintreienben Falles über die in K 120 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 9. Juki 1894, Wormittag 11 Mr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Ge- meinschuldncr zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auscrlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 18. Juni 1894 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Eibenstock. Siebdrat, Ass. Bekannt gemacht dnrch: Akt. Friedrich, G.-S. Bckaiintmachiing. Die Gewerbetreibenden, welche im I. Halbjahre Lieferungen für die Stadt gehabt oder Arbeiten sür sie auSgeführt haben, fordern nnr hiermit auf, hierüber, soweit dies noch nicht geschehen, bis spätestens Hönde dieses Monats die Rechnungen einzureichen. Ueberhaupt ist uns die Einreichung der Rechnung sofort nach Fertigstellung einer Arbeit oder erfolgter Anlieferung stets erwünscht. Eine Nachlässigkeit nach dieser Richtung har die Uebergehung des betr. Ge werbetreibenden bei Arbeilsvergebungen zur Folge. Eibenstock, den 15. Juni 1894. Der Rath der Stadt. I»' KSrner. Bezer. Bckau»tmachnii a. Wegen Einlegen von GaSröhrcn ist die Winklersträste von heute ab bi» zur Beendigung ter Arbeiten für den Fährverkehr gesperrt. Eibenstock, am 18. Juni 1894. Der Rath der Stadt. »r^Körncr. Gras-Versteigerung auf Schönsteider Staatsforstrcvier. Die diesjährige Grasnutzung auf den Kunnwiesen des Schöttheider Staatsforstrevicres, lit. ni. u. o am Liibcrbach lou Dienstag, den 26. Juni 1864 gegen sofortige Bezahlung sowie unter den ror Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen meistbietend versteigert werden. Zusammenkunft: Vormittags 9 Uhr bei der Bahnstation Wilischhaus. Kzsk. Iorstrevierverwattung Schönheide und Kgl. Aorstrentamt Eibenstock, Fcanckc. am 13. Juni 1894 I. V.: Brückner. Gras-Versteigerung auf Auersöerger Staatsforstrevier. Oie diesjährige Grasnutzung der Kunstwiesen des Auersberger Forst reviers, lid. u. Götz- und Prügnerwiese, b>. am Bräunelsbächel, o. Mennclwiese, öl. Schießplatzwiese und lit. k. irr. soll Mittwoch, den 27. Juni 1894 gegen sofortige Bezahlung, sowie unter den vor Beginn der Verstei gerung bekannt zu machenden Bedingungen meistbietend versteigert werden. Zusammenkunft: früh 8 Ubr am Bräunelsbächel. K. Aorstrevierverwaktung Aucrsberg i. Eibenstock u. K. Aorstrentamt Eibenstock, Lehmann. am 14. Juni 1894. I. V.: Lriickncr. Hagesgeschichle. — Deutschland.' Sonntag Vormittag 11'/^ Uhr fand in Berlin die feierliche Grundsteinleg ung zum neuen Dome statt. Anwesend waren die Majestäten, die Prinzen re» Königlichen HauscS und andere zur Zeit dort anwesende Prinzen, sowie die Generalität, die Minister und die Spitzen der Behörden. Domprediger Vieregge hielt die Fest ansprache. Hierauf erfolgte die Verlesung der Slift- ungSurkunde, welche alSdann in den Grundstein gelegt wurde. Die Majestäten vollzogen drei Hammerschläge und hierauf auch die drei ältesten kaiserlichen Prinzen. Gesang und Gebet schlossen die Feier. — Ueber das Befinden des Fürsten Bis marck wird der .Allgem. Ztg." im Gegensatz zu allarmirenven Nachrichten anderer Blätter au« Berlin geschrieben: .Gegenüber allen Meldungen über ein angeblich ungünstige» Befinden de« Fürsten Bismarck sei sestgcstcllt, daß der Fürst, abgesehen von zeitweise austretenden Gesichtsschmerzen, sich vortrefflich befindet u. täglich, selbst bei Regenwetter, zwei längere Spazier gänge unternimmt. Unrichtig ist ferner, daß der Fürst unbedingter Ruhe bedürftig sei. Täglich sind Gäste in FrievrichSruh, denen er sich in heiterster Laune wid met; nur der Empfang von Masseudeputationen wird vermieden. Die Reise nach Varzin ist nur verschoben worden, weil der Fürst bei dem andauernden Regen kein Bedürsniß nach VarzinS Abgeschiedenheit em pfindet. — Wegen Feststellung des Gesetzentwurfs zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs finden zur Zeit im Reichsamt des Innern kommissa rische Berathungen zwischen den Vertretern des letzt genannten Reichsamtes und de» Neichsjustizamtcs statt. In industriellen Kreisen ist man namentlich darauf gespannt, ob bei dieser Gelegenheit auch die Frage des Mißbrauchs des Geschäfts- und Fabrik- gehetmnisseS Berücksichtigung finden wird. — Wilhelmshaven, 16. Juni. Ein wichtiger Tag sür die Geschichte der dentschen Marine ist der 17. Juni d. I. Just vor 25 Jahren, am 17. Juni 1869 war cS, daß König Wilhelm da» Jadegebiet besuchte, den dortigen Kriegshafen cin- wcihte und der um den Hafen entstehenden Stadt den Namen Wilhelmshaven verlieh. Was die Wahl de« Namens betrifft, mag aus Anlaß de» Er- innerungStage» eine Eingabe der Vergessenheit ent rissen werden, die in dieser Veranlassung der Kommissar Preußen» bei dem Abschluffe de» StaatS vertrages vom 20. Juli 1853, der damals bereits außer Dienst befindliche Direktor in der Admiralität, Or. Gaebler, an König Wilhelm 1. richtete. Derselbe erinnerte daran, wie der König, als der Vertrag mit Oldenburg an dem Widerstande des Finanzministers v. Boveischwingh zu scheitern drohte, dem Plane seine mächtige Jnlervention habe zu Theil werden lassen und unter Billigung der von Ur. Gaebler ihm vor getragenen Ansicht die prophetischen Worte gesprochen habe: .Dann wird auch die Devise der Hohenzollern zur Wahrheit gemacht: von Zollern auf dem Felsen zu Zollern am Meer." Wenn auch der von Ur. Gaebler zum Gedächtniß an diesen Ausspruch vor geschlagene Name .Zollern am Meer" der aufblüh enden Hafenstadt bei ihrer Taufe nicht verliehen wurde, so läßt sich doch dem Gedanken warme Be geisterung für das durch den Vertrag von 1853 be gonnene Werk nicht absprechen und er hätte eben so sehr wie der Name Wilhelmshaven daran erinnert, daß da- deutsche Vaterland dem Zollernhause seinen für die Entwickelung der Marine so überaus wichtigen Stützpunkt an der Nordsee verdankt. Der Name Wilhelmshaven ist zum erstenmal bei der Einweihung de« KriegShafenS am 17. Juni 1869 auf den Molen der alten Hafeneinfahrt genannt worden, doch finvet