Volltext Seite (XML)
Amts- und Anzeigeblntt für den MW OeM des Amtsgerichts Ltbenttslk sertionspreiS: die kleinsp. ren, sowie bei allen ReichS- Z°il-i0Pf und dessen Umgebung. Postanstalten Verantwortlicher Redakteur: E. Hanvebohn in Eibenstock. Zahrgaug. — GL. Sonnabend, den 26. Mai L8S4. Unter Bezugnahme auf 8 24 des Gesetzes vom 3. Dezember 1868 — Gesetz- und Verordnungsblatt v. I. 1868, S. 1369 — werden die Herren Bürgermeister von Grünhain und Johanngeorgenstavt, sowie die Herren Gemeindevorstände des hiesigen Verwaltungsbezirk« noch besonders darauf hingewiesen, daß die Wahl- Listen der Stimmberechtigten für die Landtagswahlen im Laufe de« MonaiS Juni jeden Jahres einer Revision zu unterwerfen sinv und daß so fort am Anfänge des genannten Monates die in 8 ll der AuSführungS-Verordn. zu dem gedachten Gesetze vom 4. Dezember 1868 vorgeschriebene Bekanntmachung zu erlassen ist. Schwarzenberg, am 23. Mai 1894. Königliche Amtshauptmannschast. Frhr. v. Wirfing. Kr^ Bekanntmuchliiiii. Indem wir zusolge ergangener Verordnung die nachstehenden Bestimmungen des 8 14 der Verordnung, die zur Abwehr und Unterdrückung der Maul- und Klauenseuche zu ergreifenden Maßregeln betreffend, vom 10. August 1892 erneut in Erinnerung bringen, bemerken wir, daß nur diejenigen Rindviehbestände, welche von gewerbsmäßig Vieh-Handel treibenden Händlern und Lanvwirlhen zum Zwecke öffentlichen Verkaufes in Privat- und GasthofS-Ställen aufgestellt und öffent lich ausgeboteu werden, der Untersuchung unterliegen. Eibenstock, den 18. Mai 1894. Der Rath der Stadt. Körner. Änüchtel. O 8 14. Alle von Händlern zum Zwecke öffenllicheu Verkaufs aufgestellten oder öffentlich auSgebolenen Rindviehbestände unterliegen der Beaufsichtigung durch den zuständigen BezirkSthicrarzt dergestalt, daß der Verkauf untersagt ist, so lange nicht durch die bezirksthierärztliche Untersuchung das Nichtvorhandensein der Maul- und Klauenseuche festgestcllt worden ist. Zu diesem Zwecke haben sowohl der betreffende Händler, als die Besitzer von Gasthofs- und Privatställen, in denen Händlervieh eingestellt wird, und zwar spätestens im Verlaufe von 12 Stunden, der OrtSpolizeibeyörve Anzeige von der Aufstellung von Rindvieh zu erstatten, lieber die erfolgte Anzeige ist von der OrtSpolizeibebörde eine Bescheinigung auszustcllen. Die OrtSpolizeibehörde hat ihrerseits die Zuziehung des BezirkSthierarzteS zu veranlassen. Die Kosten der Untersuchung fallen den Händlern zur Last. B c k a ii»t m a ch u u g. Heute sind die städtischen Straßcnarbeiter Kerr Lrust Julius Halm und Kerr 0u8tav H.äolk 8olimalkii88 von dem unterzeichneten Stadlrath als Hülfspolizeibiener verpflichtet und eingewiesen worden. Eibenstock, den 23. Mai 1894. Der Rath der Stadt. »r Körner. Hans. Mittwoch, den 30. Mai 1894, Nachmittag 2 Uhr, sollen im »Ött8«r'schen Gasthofe zu Oberstützengrün 1 Bettstelle, 1 eiserner Korb zum Borstensärben, 1 Kinderwagengestell, 1 Kobetvank mit 2 Kobetn, 1 Bohrmaschine, 1 Bandsäge, 1 Schnitzbank, 3 Borstenkämme, 1 Schleifstein mit Bock, 1 Kandsäge, 1 Aechtisch mir Zubehör, 1 Borstenscheere, 1 Arustseier, 1 Müffelbank, 1 Brückenwaage, 1 Rest Iahpech, 1 Äclpumpe, 1 Muschelschlitten, 1 Partie Draht, 2 Handwagen und 1 Koffer gegen Baar zahlung versteigert werden. Eibenstock, am 24. Mai 1894. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. Aktuar Liebmann. Z-tthrwerkSbefitzer werden davon, daß am 28 , 29. und 30. Mai 1894 die Neubeschotterung veS zwischen dem .Bayrischen Hof" und dem Rathhause hier gelegenen TracleS der Hauptstraße statlfinvet, andurch mit der Veranlassung in Kenntniß gesetzt, den Fuhrwerksverkehr auf dem bezeichneten Straßenlracie während der angegebenen Tage Ihunlichst zu beschränken. Der Gemeinderath zu Schönheide. Kotz-Versteigerung auf Kundshüßter Staalsforstrevier. Im Mölkel'schcn Gasthose „zur Linde" in Hundshübel sollen Montag, den 4. Juni 1894, von Norm. 9 llhr an folgende in den Abheilungen 38, 41, 43 (Kahlschläge), 21, 22, 23 und 29 (Durchforstungen) aufbereitete 2818 w. Klötzer von 13-30 rc em Oberstärke, 3,s »> lang, 58 erl. 13-29 „ 2,o bi- 3,o in lang, 6485 w. Stangenklötzer , 8-12 - , 3,s und 4,o , 37 erl. 8-12 , 2,» bi« 3,o „ - 869 w. Derb stanzen „ 10—15 Unterstärke, 8150 „ Reisstangen , 3u.4 »ff 4 Rm. w. Nutzknüppel, sowie ebenvaselbst Dienstag, den 5. Juni 1894, von Borm. 9 Uhr an 1 Rm. harte, 54 Rm. weiche Brennscheitc, 1 . . 117 . ., Brennknüppel, 2 . . 176 „ , Brennäste, 16,so Wellenhundert Reisig, 411 Rm. weiche Stöcke unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen meist bietend versteigert werden. Kgl. Iorstrevierverwaltung Kundshübel und Kgl. Iorstrentamt Kibenstock, Heger. am 23. Mai 1894. Wolfframm. Hagesgeschichte. — Berlin. Nachdem der Kaiser die Genehmig ung zur Errichtung eines Standbildes des Fürsten Bismarck auf dem Königsplatze ertheilt hat, ist von dem Ausschuß zur Errichtung eines solchen Denk mals beschlossen worden, dasselbe vor dem Reichs tagsgebäude in der Axe desselben und zwischen ihm und der Siegessäule zu errichten. Fürst Bismarck soll nach der bestehenden Hebung zu Fuß dargestellt werden. Architektonisches Nebenwerk kann bei der Natur des Standortes nicht in Frage kommen. Das Komitee, welche« über mehr al« '/§ Millionen zu dem bezeichneten Zwecke verfügt, wird eine Konkurrenz für das Standbild ausschreiben. — Verschiedentlich war aus Hamburg gemel det worden, der dortige Senat habe in seiner Sitzung am Dienstag über einen Antrag der preuß. Regierung berathen, de« Inhalt«, Hamburg solle an Preußen daS Amt Ritzebüttel, ferner Kuxhaven und einige hamburgische Walddörfer abtreten, wofür Altona an Hamburg fallen solle. Wenn Kuxhaven preußisch werde, gehe ein sehnlicher Wunsch de« Kaisers in Er füllung, der darau« einen KriegShafcn zu machen ge dächte^ Diese Meldung, d. h. die Behauptung, daß der Senat über einen derartigen Antrag berathen habe, wird von zuständiger Seite auf da« entschiedenste vementirt. Die Frage aber, ob jener Antrag wirklich seitens der preuß. Regierung gestellt ist, wird vor läufig umgangen. — Mainz, 22. Mai. Die Mittheilung einiger Zeitungen von der Haftentlassung der vor einigen Tagen unter dem Verdacht der Spionage verhaf teten zwei Franzosen hat sich nicht bestätigt. Die selben befinden sich noch in Haft und wurden gestern Nachmittag unter Gendarmerie-Bedeckung in Begleit ung der Staatsanwaltschaft in zwei Wagen nach der Stelle gebracht, wo sie die photographischen Aufnahmen gemacht haben sollen. Die bei den Verhafteten auf gefundenen Papiere sollen, wie nach der ,K. Volks- Ztg." verlautet, nebst den Akten dem Reichsgericht in Leipzig eingesandt werden. Nach dem Pariser „TempS" heißen die beiden Verhafteten Repel und Boutinot und sind bei dem Architekten Boesch in Reims angestellt. — Kassel, 23. Mai. Am Montag Abend um 10 Uhr ist eS am Altmarkt und Mittelstadt, sowie den angrenzenden Straßen zu einem blutigen Straßenkrawall gekommen, so daß da» Militär schließlich alarmirt wurde und mit gezogener Waffe einschreiten mußte. Die Ursache war eine sehr gering fügige: ein betrunkener Maurer hatte sich mit em pörender Unanständigkeit benommen, indem er meh rere Kinder, die in der Tratnkaserne in einem Kinder wagen Brod geholt hatten, in der Weserstraße stark belästigte, den Wagen umwarf, die Brode herauS- schleuderte und den Kinderwagen gegen einen Baum schlug. Auf da« Lamento der Kinder kam ein Schutz mann und verhaftete den Betrunkenen. Dieser wider setzte sich, geberdete sich wie rasend und warf schließ lich den Polizisten zu Boden. Jetzt kamen nun weitere Schutzleute und mehrere Trainsoldaten herbei, welchen e« gelang, den Wüthenden zu bändigen und zum Polizei-Arrest zu transporliren. Unterwegs ver suchten eine Anzahl Maurer, die auf der Straße standen, den Gefangenen zu befreien; e« kam zu einem Handgemenge, die Menschenmenge schwoll zusehends an und die Schutzleute wurden dermaßen in die Enge getrieben, daß sie von ihren Säbeln Gebrauch machten. Jetzt fiel aber ein Hagel von Steinen von allen Seiten, sodaß mehrere Schutzleute und Zivilpersonen verletzt wurden. Da die zur Stelle befindlichen zehn Polizisten die Menge nicht zurückzuhalten vermochten, wurde schließlich eine Schwadron Husaren alarmirt, die mit blanken Säbeln langsam Straßen und Plätze säuberten. Die Hauptanstifter de» Krawalls, 25 Personen, wurden festgenommen. Auch am gestrigen Abend haben sich die Volksansammlungen in der Altstadt wiederholt. Wiederum wurde ein Einschrei ten der Polizei und de» Militärs mit blanker Waffe nolhwendig. Verwundungen sind vorgekommen; über haupt wurden seither 68 Personen verhaftet. — Rußland. Ganz unglaubliche Einzelheiten werden au» Petersburg über die neuere dort entdeckte Verschwörung berichtet. Der Zweck der letzteren soll gewesen sein, während der Manöver bei Smolen»k den Zaren durch ein Dynamit-Attentat um» Leben zu