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Aus vergangner Zeit — für unsere Peil. 7. Januar. («achdru.I verboi«n.> Echan vor hundert Jahren ging es nirgend- so verwun derlich zu, al« aus dieser schönen Erde. Frankreich hatte seine gewaltige Revolution, die ganz Europa in seinen Grundvesten erschüttern machte, Preußen und Oesterreich führten einen eden nicht all zu rühmlichen Krieg gegen Frankreich, Rußland sah zu, England sagte zunächst gar nicht- und Polen mußte die Zeche bezahlen. E- ist ja richtig, daß da- vermorschte polnische Staat-Wesen über kur, oder lang ohnehin zusammenbrechen mußte, aber so rasch wäre der krach der zweiten Theitung Polens denn doch nicht ohne jene anderen Weltereignisse ge kommen. Am 7. Januar 1783 kam es zu einem Vertrag zwischen Preuße» und Rußland, in dem eine nochmalige Theil- ung Polens verabredet wurde. Nun sollte man meine», das taut tmrnnn denn doch ein Interesse daran habe» mußte, daß zwei Reiche nicht aus kosten eines Dritten allzu mächtig würden. Richtig, aber die Gelegenheit war eben gar zu günstig. Preußen machte seine weitere Theilnahme am Kriege gegen Frankreich davon abhängig, daß Oesterreich nichts gegen die Theitung Polens cinwende und da Preußen bisher gegen Frankreich siegreich war, mußte Oesterreich klein beigeben. England wurde durch gewisse Handelsvortheile abgesunden und Frankreich hatte zunächst mit sich selbst genug zu thun. Sv ward Polens Schicksal entschiede». 8. Januar. Am 8. Januar 1422 schlug der Hussitensührer Ziska den Kaiser Sigismund und dessen 50,000 Mann starkes ReichSheer innerhalb drei Stunde» so gründlich, daß eine große Menge der Streiter, auch eine Menge Mitglieder des Abels, das Schlachtfeld deckten und der Kaiser selbst nur mit Mühe der Gefangenschast entrann. Das war die Schlacht bei Deutsch- brod in Böhmen und in jener Zeit stand das Hussitenthuin mit seiner unerbittliche» Wuth gegen alles Kaiserliche und Katholische, aber auch mit seiner tvdesnuithigen Tapserkeit ans der Höhe seiner Macht. An der Spitze stand der furchtbare Ziska unter den Tapfere» der Tapferste. 8. Januar. Der 8. Januar 1878 ist der Todestag des ersten Königs von Italien Viktor Emanuel. Der durch seine persönliche Liebenswürdigkeit und Ritterlichkeit in Italien außerordentlich populäre Mann tvar seinem Vater Karl Albert aus dem Throne von Sardinien gefolgt. Er schloß mit Oesterreich Frieden und kräftigte durch heilsame Resormcn zunächst die inneren Verhältnisse des Landes. Dann kam sein kluger Schachzug, die Betheiligung an dem Krimmkrieg, durch welche man in Europa plötzlich auf das kleine Königreich Sardinien und seinen persönlichen tapferen Fürsten aufmerksam wurde. 1858 kam cs bann zur Einigung Italiens und 1881 nahm Viktor Emanuel den Titel König von Italien an. In seiner spätere» Politik war der König eigentlich mehr vom Glück be günstigt, als baß er die weiteren Erfolge seinem eigenen Ge schick zn verdanken gehabt hätte. Frankreich, Oesterreich, Preu ßen und Deutschland sorgten indirekt dafür, daß die Abrundung des italienischen Königreichs vor sich ging und Italien s.inc jetzige Gestalt erhielt. Uebrigens neigte der König immer mehr zu Frankreich, als zu Deutschland und sein Wille war es nicht, daß er sich nicht 1870 hilseleistend Kaiser Napoleon anschloß. Die Leiche des Königs ist im Pantheon beigesetzt worden. Vermischte Nachrichten. — Brodrinde und Brodkrume. Im ge wöhnlichen Leben wird die Brodrinde verachtet, nament- lich die Harle Brodrinde; arme Teufel pflegen, wie der Sprachgebrauch besagt, au harten Krusten zu kaum. Männer der Wissenschaft urtheilen darüber anders. Jüngst hat Balland in Frankreich allerlei Untersuchungen über Brod und Milltärbäckereien an gestellt und unter anderem auch den Nährwerth der Brodrinde und der Brotkrume zu bestimmen gesucht. Er erklärt sich sehr entschieden für die Rinde. Da« Brod enthält bekanntlich viel Wasser, da« ja zum Leben auch unentbehrlich ist, aber ans andere Weise billiger al« im Brode zu beschaffen ist. Die Brov- krume enthält nun nach Balland 38 bi« 49 Proz. Wasser; die Brodrinde nur 16 bi« 25 Pro;. — daraus folgert er, daß die Rinde nahrhafter ist und 100 8 Rinde ebensoviel werth sind, als 135 Krume. Der Wassergehalt des Brode« hängt aber auch von der Größe der Laibe ab. Je größer der Laib, desto mehr Wasser ist in ihm enthalten. Auch die Form ist von Einfluß; runde« Brod ist wasserreicher al« lange«. Au« diesen Beobachtungen lassen sich öko nomische Schlüsse ziehen. E« ist vortheilhafter, kleine und längliche Brode zu kaufen und der fährt besser, der die Rinde verzehrt — leider können« nicht Alle. Man ersieht daraus, daß gute gesunde Zähne auch in ökonomischer Hinsicht werihvoll sind. — Die Influenza macht sich augenblicklich in Süddeutschland an vereinzelten Orten stark bemerk lich. Bon der einen Kompagnie des 114. Regiments, die die Besatzung der Burg Hohenzollern bildet, sind nicht weniger als 41 Mann erkrankt; ein Theil davon wurde in das Krankenhaus in Hechingen gebracht. — In keinem Lande dürfte es weniger Fa miliennamen geben als in Dänemark ; wenn nicht die schon vor Jahrhunderten und seitdem eingewanberten Fremden hauptsächlich Deutsche, einige Vermehrung gebracht hätten, so gäbe cs ihrer nur wenige Dutzend; ein Uebelstand, der von den Dänen selber sehr beklagt wird, so daß wiederholt Borschläge zu einem allge meinen Namenwechsel gemacht worden sind. Ein sprechende« Beispiel liefert da« Kopenhagener Adreß buch. E« füllt darin der Name Hansen nicht weniger als 34'/t Spalten, Petersen 32 Spalten (außerdem Pedersen vier Spalten), Jensen 30, Andresen 16, Rasmussen 12, Sörensen 9, Madsen 7 Spalten u. s. w. Briefschreibern nach Kopenhagen ist daher dringend zu empfehlen, die genaueste Adresse anzu geben mit Straße, Hausnummer und Treppenzahl, da cS vorkommen kann, daß in einem großen Hause 3 oder 4 Familien desselben Namens wohnen. — Ein neckischer Glückwunsch ist eS, mit dem vor einigen Jahren die »Dorfzeitnng" ihre Leser zum neuen Jahre beglückwünschte. Auch beim dies maligen Jahreswechsel ist die Erinnerung an diesen Glückwunsch am Platze, weil sein Humor ihn zu einem immerwährenden stempelt. Er lautet: ,Du neues Jahr, sei ein Jahr des Friedens, der Liebe und des Schaffens. Lasse die Reichen arbeiten und die Ar beitenden reich werten. Nimm den Wucherern daS Getreide und lasse das Getreide wuchern. Laß uns leichter Brot finden und mache das Brod so schwer wie die Bäcker. Mache da« Bier so stark, wie un seren Durst, und so nahrhaft wie die Brauereien. Gieb den Weisen Macht und den Mächtigen Weis heit. Gieb dem Juristen Fleiß und dem Fleiß sein Recht. Lasse dein Licht leuchten in der Dunkelheit, daß es Heller werde in der Finsterniß. Lasse die landesherrlichen Verordnungen herrlich für das Land werden. Beschütze die Freiheit de» Gewerbes, aber nicht die Pfuscherei de« Handwerkverderbers." — Merkwürdig. .Nein, hat sich dieser Back fisch, die Erna, gestern verlobt! Wir hatten uns doch immer gleichzeitig verliebt, und jetzt heirathet sie früher als ich!" Ball-Seidenstoffe von 75 Pfge. bi« 18.05 per Meter — sowie schwarze, weiße und farölge Seidenstoffe von 75 Pf. bis Wil. 18.KL per Meter — glatt, gestreift, karrirt, gemustert, Damaste re. (ca. 240 verseh. Qual, und 2000 versch. Farben, Dessins >c.) Porto- und zollfrei. Muster umgehend. Zsiusn-ksbi-ili 6. ttsnnobsrg (t u.k. s->S),2iirivk. Kanarienvogel, Amsel, Drossel, Fink und Staar und di« ganze Vogelsckaar singt am besten, lebt am längsten bei Fütterung mit Voß'schem Vogelsutter. Hier nur zu habe» bei Hrn. Kfm. Hermann Pöhland, Bergstraße. Der große Prachtkatalog der Vogelhandlung Boß Köln ist daselbst einzu sehen. Kurze Schrift über Vogelpslege umsonst. Erkältungen haben sehr häufig schwere Erkrankungen im Gefolge, wen» nicht sofort geeignete Mittel dagegen ange wendet werden. Als außerordentlich wirksam hat sich seit mehr als 25 Jahren die unter dem Namen Richters Anker-Ral» Erpelker bekannte Einreibung bewährt. Bei Gicht, Rheuma tismus, Kopfschmerzen u. s. w. genügt ostmals eine einzige Einreibung, um die Schmerzen zn beseitigen. Dies alte Haus mittel sollte in keiner Familie fehlen, umsoweniger, als es in fast allen Apotheken zu deut billigen Preis von 50 Pf. und l Mk die Flasche zu haben ist. Da es bereits wecthlvse Nach ahmungen gicbt, so empfiehlt es sich, beim Einkauf ausdrück lich: Richters Anker-Pain-Expeller zu verlangen. kirchliche Nachrichten ans der parochie Librnliock vom 1. bis 7. Januar 1883. Getauft- II Max Martin Meichsner. 2) Karl Eno Pestel. 3) Curt Ernst Bauer. 4) Oscar Emil Weise. 5) Emil Alsre» Lein. K> Helene Martha Lorenz in Wolfsgrlln. 7) Minna Hedwig Punk. 8) Ella Helene Voigt. 3) Hans Gustav Stemm- ler. 10) Anna Toska Böttcher in Wölfsgrün, ll) Frida Johanne Graupner. 12) Emil Curt Hntschenreuter, unehel. 13) Emma Frida Anger, unehel. 14) Elisabeth Charlotte Brandt. Begraben - 240) Johann Gottlieb Nötzold, Oecononi hier, ein Ehemann, 78 I. K M. 4 T. O Albrecht Brückner, ans. B. und Schuhmachermeister hier, ein Wittwer, 61 I. 8 M. 22 T. Am I. Sonntage nach Epiphanias. Bonn. Predigt text: Luc. 2, 41—52. Herr Disc. Fischer. Nachm. 1 Uhr Betstunde. Herr DiaconuS Fischer. Die Beichtreve hält derselbe. Chemnitzer Marktpreis« vom 4. Januar 1893. Weizen ruff. Sorten - sächs.gelbu.wei 8 Mk. 7 - 10 Ps. bis 8 Mk. 50 Pf. pr. 50 K io 80 . , 8 - 10 > - - Weizen - — - - - — s r r , Roggen, preuß. 6 - - - 7- 15 « - - , - sächsischer ü - < - 7 - 15 » - » « - russischer — » — - r — s —— : »ri Braugerste 7 , 10 - - 8 - 80 - - - < Futtergerste 6 < 25 . . 8 - 75 - ... Hafer 7 - - > 7 - 30 > > > > Kocherbsen 8 - 75 - . 10 . 25 > - - . Mahl-u.Futtererbsen 7 - 80 , . 8 - 40 - ... Heu 4 - 20 » - 5 - — s sei Stroh 2 - 80 - - 3 - 20 - - - - Kartoffeln 2 » 20 , , 2 , 50 - - - - . Butter 2 - 40 . . 2 - 80 - > I - Die «L j meisten durch Erkältung entstehenden Er krankungen können leicht verhütet werden, wenn sofort ein geeignetes Hausmittel angewendet wird. Der Anker-Pain- Expcllcr hat sich in solchen Fällen als die beste Einreibung erwiesen und vieltausendfach bewährt. Er wird mit gleich gutem Erfolge bei Rheumatismus, Gicht und Gliederreißen, al» auch bei Kopfschmerzen, Rücken schmerzen, Hüftweh uslv. gebraucht und ist deshalb in fast jedem Hause zu finden. 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Schaut euch wohl das Packctchen an, Ob „Aechter Post Kaffee" steht d ran Und ob rS hat wie hier im Bild De» „Postillon" im „rothen Schild.^ Der ächte Post-Kaffee, anerkannt die beste Cichorie, ist in Packeten zu Pfund Vollgewicht in allen Hand lungen für 10 Pfennige zn haben. Cichorien - Fabrik Aürtß (Bayern). I - Von höchster Wichtigkeit für die Aiilicii JcdcriiianilS. Das ächte Di. Whitr's Äugenivasstr, welches seit 1822 in verschiedenen Erd- theilen so beliebt geworden ist, hat zu mehrfachen Nachahmungen und Tänsck- ungen Beranlassnng gegeben, wogegen man sich aber schützen kann, wenn nian beim Ankäufe desselben nur daS ächte l>i-. White s Augenwaffer » 1 M. von Traugott Ehrhardt i» Oelze in Thür, und kein Ändkrrs verlangt, denn mir dieses allein ist das wirklich ächtk, welches sich den allge meinen Weltrnhm erworben hat. Das selbe kommt in Handel in länglich vicr- kantigrn lSlasslaschcn mit gebrochenen Ecken, erhabener Glasschrift der Worte vr. Whites Äugeuwasser von Traugott Ehrhardt, gelbem Etianett, Aupfer-Lronre-Schrist, wel- tÄ^W-^Dkches meine Firma: Tran- hE Ehrhardt in Gehe trägt, mit nebenstehendem Wappen »«nznarkc als Lchutzmarkk (Faksimile) in der beigegebenen Broschüre versehen und mit dem Lieget dieser Achutzmarke verschlossen ist. Vor Nachahmung wird gewarnt. DaS kleine Buch über diese Heil methode wird gratis abgegeben durch die Expedition dieses Blattes.