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ich mich wieder mit dem Gedanken, daß e« ja mehr Menschen mit ein und demselben Namen auf der Wett giebt, daß es auch Wehl vorkommt, daß mehrere Postillone ein und denselben Namen führen und daß man aus so unbedeutende Individuen nicht achten und den Umstand möglicherweise übersehen würde. Nach etwa einem Vierteljahr hielt ich eS doch meiner größeren Sicherheit halber für geralhen, meine erste Dienststelle mit der jetzigen zu vertauschen. Auf dieser bin ich bisher zwar unangefochten geblieben, schwebe aber in unausgesetzter Angst, entdeckt zu werden." Franz war mir seiner Erzählung zu Ende. Die beiden Herren blickten ihn thcilnehmend an und be sonders schien der Jüngere nur mit Mühe den Aus bruch seiner Gefühle zu bemeistern. (Fortsetzung folgt.) Vermischte Nachrichten. — Thorn. Großes Aufsehen erregt hier die Verhaftung eines Schülers des Realgymnasiums, des 17jährigen Untersekundaners Szuolz, des Sohnes eines russischen Unterthans, unter dem Verdachte der Spahung und MajestätSbclcidigung. Sein Vater lebt als Privatmann abwechselnd in Odessa oder Bialystock; sein Bruder ist Offizier der russischen Armee. Der Verdacht ist dadurch erregt worden, daß er bei Spaziergängen kleine Zeichnungen über die Lage der Festungsforts ansertigte unter Abschätzung von Entfernungen. Bei einer vom ersten Staatsan walt angestcllten Haussuchung wurden derartige Zeich nungen gefunden, so daß die Anklage wegen Lan- deSverrathS möglich erscheint. Weiter soll Szuolz bei einer KaisergeburtStagSfeier schwere Majestätsbe leidigungen auSgestoßen haben. Bis Ostern 1893 besuchte er das Gymnasium von Königsberg in Ost preußen. Möglich, daß er sich auch dort schon ähn licher Beschäftigung hingegeben hat. — Ein merkwürdiger Streik droht in Wien auszubrechen. Die Ammen in der Kaiserstadt an der Donau haben sich nämlich zusammengethan, um für ihre Lebenshaltung folgende Zugeständnisse zu er streiken: „1) der Minimallohn einer Amme beträgt monatlich 1b Gulden. — 2) Jede nicht in den Be reich d.s eigentlichen AmmendiensteS fallende HauS- ai beit kann von der Amme zurückgewiesen werden.— 3) Da« AustriitSgeld oder die nach Absolvirung des Dienstes der Amme gebührende „Ausstattung" muß den Mindestwerth von 30 Gulden repräsentiren. — 4) Die Amme darf nur als „Amme" und nicht, wie cs in Wien Sitte ist, als „Dienstmädchen" polizei lich gemeldet werden." — Sollten ihnen diese For derungen nicht zugestanden werden, so wollen die Ammen in den Streik eintreten. Am Ende wird man nächstens noch von einem Streik der — Säug linge zu hören bekommen. — Lunte gerochen. Frau (Abends): „Ziehst Du die neuen Stiesel an, Fritz?" Mann: „Nein, Sie knarren mir zu viel." Frau: „Knarren — wie lang hast Du denn eigentlich vor, auszubleiben ?" — Folgerung. Vater, das Schulzeugniß seines Sohnes durchlesend: „Turnen sehr gut: . . . Adolf, da bist Du'S auch, der die Cigarren oben vom Kleider schrank genommen hat!" — Auf den Zahn gefühlt. Erster Student: „Ich kann Dir sagen, meine Bibliothek ist so reich haltig, daß Du kaum ein beliebte« Buch in ihr ver missen wirst!" — Zweiter Student: „Hm, wie ist'S denn mit dem Sparkassenbuch beispielsweise?" — Ein braver Soldat. Unteroffizier: „Wenn im Felde die Truppen ein Lager beziehen, worauf freut sich dann der brave Soldat?" — Einjähriger Neumann: „Aus's Lagerbier." Ztan-esamtliche Nachrichten von Schönheide vom 29. April bis 5. Mai 1894. Geboren: 98) Dem Diaconus Heinrich Theodor Wolf hier Nr. 4b« 1 T. 99) Dem Schneider Joseph Wallner hier Nr. 291 1 T. 100) Dem Handarbeiter Wilhelm Theodor Breuel hier Nr. 9 1 T. lOl) Dem Maler Carl Heinrich Ernst Schneider hier Nr. 3020. 1 S. 102) Dem Kaufmann Franz Ludwig Flemming hier Nr. 184 I S. 103) Den: Eisengießer Karl Richard Anger in Schönheiderhammer Nr. 26 1 S. 104) Der unverehel. Bürsteneinzieherin Anna Wittig in Neuheide Nr. 8 1 T. 105) Dem Bürstenfabrikarbeiter Paul Albert Brückner Nr. 82 1 S. Aufgeboten: 31) Der Schneider Emil Ottomar Meyer hier mit der Stepperin Emma Louise Männel hier. 32) Der Brau meister Franz Laver Rohrmann hier mit der Plätterin Hen riette Stephan hier. Eheschließungen: 22) Der Bürstenfabrikarbeiter Franz Eduard Neubert hier mit der.Bllrstenfabrikarbeiterin Anna Emma Reinhardt hier. Gestorben: 87) Des verstorbenen Fleischers Karl Robert Schmidt hier Nr. 275 Sohn, Karl Robert, ü Monate alt. 88) Christiane Friederike verw. Liebelt geb. Männel hier Nr. 3028, 85 Jahre alt. 89) Auguste Amalie Möckel geb. Reißmann hier Nr. 321, 25 Jahre alt. 90) Auguste Wilhelmine Breuel geb. Schönselder hier Nr. 9, 38 Jahre alt. Berlinische Leöens-Werstcherungs-Kesellschaft v. 1836. Slkbenundfünszigstkr Geschäfts-Bericht Im Jahre 1893, dem 57. Geschäftsjahre der Gesellschaft, wurden abgeschlossen 2594 Versicherungen mit ... . Akk. 10,234,000 Capital und „ 21,484 Rente. Gejammte Jahres-Einnahme pro 1893 . . „ 7,709080. Angemeldet 506 Sterbefälle über ... „ 2,942,492 Capital. Geschäftsstand Ende 1893. Versicherungsbestand 32,612 Personen mit . Mk. 153,654,387 Capital und „ 329,559 Reine. Gesammt-GarantiefondS .... „ 53,926,609. Unvertheiller Reingewinn der letzten fünf Jahre „ 5,382,274. Die Dividende der nach Vertheilungs-Modus I Versicherten beträgt pro 1894 33"/o der 1889 ge>. Prämien und die Dividende der nach VerthcilungS- Modus II Versicherten 3"/„ der in Summa gez. Jahresprämicn. Berlin, den 2. Mai 1894. Direction der Berlinischen Lebens Versicherungs-Gesellschaft. Weitere Auskunft wird gern crlheilt, auch werden Anträge auf Lebens-, Aussteuer- und Leibrcnteu-Werstcheruuger» entgegengenommen von Herrn LIunv, Kaufmann in Eibenstock, „ Tl»i8li«i» kklsi-ti», Agent in Schönheide. Leipzig, den 5. Mai 1894. Der Griicrai-Srvollmächtigte für das Königreich Lachsen rc. Die Halertändische Kagel'verstcherungs- gesellschast in Merfeld vei sickert gegen billige und feste Prämien, bei welchen eine Nachzahlung nie zu e: folgen hat, Bodeiierzcugmsst, Glasscheiben und Bedachungen gegen Hagelschaden. Anträge werden ausgenommen u) auf S Jahre, 6) auf unbestimmte Dauer, c) auf ein Jahr. In den Fällen unter u und t> werden durch Rabaltberechnung rc. dem Pu blikum erhebliche Vortheile geboten, auch kann in diesen Fällen wahrend der Versicherungsdauer die Prämie nicht erhöht werden. Schön Heide, den 7. Mai 1894. SLvIstl»» Lsvnlr, Agent Ausverkauf sämmtk. 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