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Amts- und Anzeigevlatt !ür dm -KL«- des Ämtsgmchts Libenßoil! Z-Z-LL sertionsprei«: die kleinsp. ren, sowie bei allen ReichS- Z il-10 Pf und dessen Amgebung. P°stanstal en Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. —— »s. —— —— — L4S. Donnerstag, den 8. Dezember L8NL. Erlaß, das Schnccauswerfen betreffend. Infolge des cingctretenen starken Schneefalles wird den Wegebaupflichtigen die Verpflichtung zur Freihaltung deS Verkehrs durch sofortiges AuSschuren der Fahrbahnen und soweit nöthig, Absteckung der Winterbahnen in Erinnerung gebracht. Schwarzenberg, am 6. Dezember 1892. Königliche Amtshauptmannschast. Frhr. v. Wirsing. Leschr. Ausschreiben. Putek, Joseph, Eisenbahnarbeiier, geboren am lO. Dezember 1858 zu Budapest, groß und stark, den bleicher Gesichtsfarbe, langen blonden Schnurrbart tragend, im Winter auch als Topfeinstricker ziehend, ist des Diebstahls dringend verdächtig. Ich ersuche um schleunigste Mittheilung vom Aufenthalt Putet's. Eibenstock, am 5. Dezember 1892. Dcr Königliche Amtsanwalt. Warneck. Bckanlitmachlliig. Vom Reichsgesetzblatt aus das Jahr 1892 sind erschienen die Nrn. 40, 41, 42, 43 und 44. Dieselben enthalten: Verordnung, betreffend die Einbe rufung des Reichstags. Bekanntmachung, betreffend die Verkehrs-Ordnung für die Eisenbahnen Deutschlands. Bekanntmachung, betreffend die Vereinbar ung erleichternder Vorschriften für den wechselseitigen Verkehr zwischen den Eisen bahnen Deutschlands einerseits und Oesterreichs und Ungarns anderseits, rücksicht lich der bedingungsweise zur Beförderung zugelassenen Gegenstände, in Gemäßheit des Z 1 letzter Absatz der Ausführungs-Bestimmungen zum internationalen Uebereinkommen über de» Eisenbahnfrachivcrkehr. Verordnung, betreffend die Eheschließung uni, die Beurkundung des Personenstandes für das südwestafrika- nischc Schutzgebiet. Bekanntmachung, betreffend die Gestaltung des Feilbietens von Bier im Umherzichrn. Gesell, betreffend die Anwendung der für die Einfuhr nach Deutschland vertragsmäßig bestehenden Zollbefreiungen und Zollermäßigungen gegenüber den nicht meistbegünstigten Staaten. Bekanntmachung, betreffend die Anwendung der vertragsmäßig bestehenden Zollsätze auf rumänische Erzeugnisse. Weiter ist vom Gesetz- und Verordnungsblatt für das König reich Sachsen das 17. Stück erschienen. Dasselbe enthält unter Nr. 84: Verordnung, die Viehzählung belr. Nr. 85: Verordnung über die Herstellung der Lagerräume zur Aufbewahrung von Sprengstoffen. Nr. 86: Verordnung, die Taxordnung für Feldmesser betr. Nr. 87: Ausführungsverordnung zum Reichsgesetze, die Gesellschaften mit beschränkter Haftung betr. Nr. 88: Be kanntmachung, die Betriebseröffnung auf der Taubenheim-Dllrrhennersdorfer Eisenbahn betr. Nr. 89: Gebührenordnung für OrtsgerichiSpersonen. Nr. 90: Verordnung, das Inkrafttreten der Gebührenordnung für Ortsgerichtspersonen betreffend. Diese Gesetzblätter liegen zu Jedermanns Einsicht an Rathsstelle aus. Eibenstock, den 5. Dezember 1892. Der Stadtrath. »i-. Körner. Hagesgefchichte. — Deutschland. Die vom I. Januar 1893 ab in Kraft tretende neue Signal-Ordnung für die Eisenbahnen Deutschlands schreibt die Signale zum Einsteigen mit der Bahnsteigglocke nicht mehr vor. Die Behörde geht dabei von dem Gesichtspunkte aus, daß auf den größeren preußischen Staatsbahn- Stationen, namentlich UcbergangSstationen, auf denen oft Züge zu gleicher Zeit oder kurz hinter einander zur Ablassung kommen, diese Signale oft nur geeignet waren, Verwirrung hcrvorzurufen, da man ja immer nicht wissen konnte, für welchen Zug da« Anschlägen dcr Glocke eigentlich Geltung hatte. Auf den preuß ischen Staatsbahnen hatte man deshalb schon vor längerer Zeit diese Signale auf solchen Stationen beseitigt. Vom 1. Januar ab werden die Signale nun überall fortfallen. — Auswärtigen Zentrumsblättern wird berichtet, daß die Fraktion in ihrer Gesammtheit gegen die Militärvorlage sei und dieser Stimmung ein- müthig Ausdruck geben wolle. Natürlich sei da« Zen trum gleich den Deutschfreisinnigen bereit, bei Bewillig ung der gesetzlichen zweijährigen Dienstzeit den da durch entstehenden Ausfall an Mannschaften durch die entsprechende Verstärkung des Rekruten-Kontin gents zu ersetzen, mehr aber auch nicht. Aus der ganzen Fassung dieser Mittheilung ergiebt sich recht deutlich, daß sie nur zur Beruhigung gewisser Wähler kreise dienen und wahrscheinlich auf die bevorstehende Er satzwahl in Kaufbeuern einen dem Zentrum günstigen Einfluß ausüben soll. Thalsächlich istvie Fraktion noch zu keinem endgiltigen, am wenigsten aber zu einem ein- müthigcn Entschluß gekommen. Vielmehr ist nach allem, was verlautet, die Meinungsverschiedenheit innerhalb der Zentrumspartei noch bei keiner wichtigen Frage je so groß und tiefgehend gewesen, wie gerade gegenüber der jetzigen Militärvorlage. Man glaubt nicht, daß sie bis zum Beginn der ersten Lesung ge hoben werden wird. — Die seit einiger Zeit an zuständiger Stelle zur Erwägung stehende Frage, ob den Gefangenen- und Straf-Anstalten die militärische Bewach ung nicht gänzlich entzogen werden kann, dürfte in vereinendem Sinne entschieden werden. Selbst den jenigen Gefangenen- und Strafanstalten, die sich in Orten ohne Garnison befinden, deren militärische Be wachung also durch WachtkommandoS besorgt wird, soll diese Bewachung nicht gänzlich entzogen werden. Dagegen wird eine erhebliche Einschränkung der mili tärischen Bewachung der in Rede stehenden Anstalten allgemein in Aussicht gestellt und zwar dergestalt, daß eine Herabsetzung der für den BcwachungSdienst ver wendeten Mannschaften etwa auf die Hälfte dcr jetzigen Ziffer vorgenommen wird. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 7. Dezbr. Endlich ist nach langem Harren der ersehnte Schneefall cingetreten. Wenn auch noch nicht in solcher Massenhaftigkeit, die den Verkehr erschwert oder unmöglich macht, so ist doch immerhin die weiße Decke so hoch, daß der Schlitten für den leichten wie für den Lastverkehr als alleiniges Beförderungsmittel dient. — Eibenstock. Der Hilfsausschuß veröffent licht in der „Leipziger Zeitung" Quittung und Dank für die anläßlich des großen BrandunglückeS am 23. August d. I. hicrselbst eingegangenen Liebesgaben. Die Gesammtsumme der gespendeten Geldbeträge be läuft sich darnach auf 54,098 Mk. 71 Pfg.; außer dem konnte eine große Menge Wäsche und Kleidungs stücke rc. zur Vertheilung gebracht werden. — Schönheide, 6. Dezbr. Zum Zwecke einer Aussprache über die Nolhwendigkeit einer Wasser leitung im hiesigen Orte fand am vergangenen Sonntag unter dem Vorsitze des Herrn Gemeinde vorstands Haupt, im GambrinuSsaale eine Ver sammlung der Hausbesitzer statt. Das Ergebniß der selben war ein völlig unerwartetes. Trotzdem, daß Schönheide alljährlich mehr oder minder an Wasser mangel, der sich in diesem Jahre zu einem geradezu unerträglichen gesteigert hat, leidet; trotzdem, daß die Eisenbahnverwaltung als ev. Abnehmerin (für den Bedarf an der oberen Bahnhofsanlage) einen nam haften Beitrag zu dem Kostenauswande zu leisten er klärt hat, habe» sich doch die meisten der Anwesenden ablehnend verhalten. Eine vorgenommene Abstimm ung ergab, daß mindesten« zwei Drittel eine Wasser leitung nicht wünschten. Als ein höchst erfreuliche« Zeichen von Gemeinsinn ist es zu bezeichnen, daß eine größere Anzahl von Hausbesitzern, die schon mit völlig ausreichendem Wasser versehen sind, warm für die Wasserleitung eintrake». — Vom künftigen Sonn tage an finden die Gastpredigten der für die hier er ledigte Pfarrstclle vorgeschlagenen Bewerber statt, so daß die Neuwahl jedenfalls noch vor Weihnachten erfolgen wird. - In der vergangenen Woche wurden hier einem fremden Handelsmann Maaren (Spitzen, Besätze rc.) im Werthe von ca. 300 Mk. gestohlen. Trotz sofort angestellter eifriger Nachforschungen ist eS bi« jetzt nicht gelungen, irgend eine Spur von dem Diebe zu ermitteln. — Schön Heide. Dem „Verein für Geflügel zucht im oberen OrtStheile zu Schönheide" ist die erbetene Erlaubniß zur Veranstaltung einer Verloosung von Geflügel bei Gelegenheit der am 26. und 27. Februar 1893 stattfindenden Geflügelausstellung ober behördlich erthcilt worden. — Dresden. Auf einem Tanzsaale hier ver stand es am 4. d. M. Abends ein gut gekleideter Mensch, das Zutrauen einer zu ihrem Vergnügen anwesenden Frau in solchem Maße nach ganz kurzer Zeit zu erwerben, daß sie ihm nach einigen Tänzen ihr Portemonnaie mit gegen 6 Mk. anverkraute, da mit sie es nicht verliere. Der Mann ging fort, um etwas Trinkbares zu holen. Da« Wiederkommen aber vergaß er. — Der Handels- und Gewerbekammer Plauen ist ein Verzeichniß zweifelhafter ausländischer Firmen in Großbritannien, Niederland, Schweden, Italien, Spanien, Schweiz, Frankreich, Belgien, Ruß land, Rumänien, Serbien, Bulgarien, Griechenland, Türkei, Asien, Afrika, Amerika und Australien zuge gangen, auf Grund dessen Interessenten des Bezirks vertraulich darüber Auskunft ertheilt wird, ob- und was über einzelne, von den Anfragenden zu bezeich nende Firmen bekannt geworden ist, während eine Vor legung der Liste zur Einsichtnahme nicht slattfindet. Interessenten wollen dementsprechend einzelne aus ländische Firmen, über welche sie Auskunft wünschen, dem Bürean der Kammer mitthcilen. — Merkwürdige Verhältnisse müssen in Meißen herrschen. Die „M. Zig." bringt unter Eingesandt folgenden Appell an die gebildete Jugend Meißen«: „Unter den mancherlei traurigen Erschein ungen unseres heutigen Gesellschaftslebens, besonders der Jugend, ist wohl kaum eine so abstoßende Ge pflogenheit zu finden, al- die Manier mancher schein bar gebildeter Herren, ehrbare Bürgerstöchter unter allerlei Betheuerungen zur Eingehung eines Liebes verhältnisses zu bewegen, sie einige Wochen oder Monate zu „verkohlen", kann aber sich unter Herauf beschwörung gesuchter Streitigkeiten ihrer zu entledigen, ja sich alSdann noch öffentlich solcher Heldenthaten zu rühmen. Wenn Bürgerstöchter, trotzdem sie das Gebühren solcher Gauner kennen, in derartige Hände fallen, kann man sie ja nicht bedauern, ost aber werden auch ganz ehrbare Mädchen Opfer solcher Helden. Die Einsender dieses haben e« nun unter nommen, diesen Auswüchsen de« GesellschastSlebenS dadurch entgegenzuirelen, daß sie Jeden unter ihrer eigenen Namensnennung öffentlich brandmarken wer den, welcher solchen Sport betreibt. Sie wissen, daß sie dadurch jeder ehrbaren Bllrgerssamilie einen großen Dienst thun werden und schrecken auch vor dem Rechts wege nicht zurück. Daß vorstehender Aufruf Seiten« der Einsender anonym ersolgt, erklärt sich nur darau-, daß infolge ihrer Namensnennung man sich wohl vor Ihnen ganz besonders hüten würde und sie al«.