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und im Winter warme« Lager zu bereiten, die Stall lust zu verbessern und die Düngermenge zu vermehren, kommt e« oft vor, daß Geflügelställe ungestrrut bleiben. Durch die Ausdünstung der unbedeckt liegenden Ge- slügelexkremente wird nicht nur die Skalllust sehr zum Nachtheile der Gesundheit de» eingesperrten Ge flügels verschlechtert, sondern eS werden auch die frei liegenden AuSwursSmassen enlwerthet, da ihr reicher Gehalt an ammoniakalischem Stickstoff sich verflüchtigt. Beim Wassergeflügel, Gänsen und Enten, welches nicht auf Sitzstange» übernachtet, leidet auch das Ge fieder. Deshalb sollen auch die Geflügelställe mit Streumaterial, wie solche» gerade zur Verfügung steht, versehen werden. Tägliche oder wöchentliche Reinig ung wird in der Regel doch nicht auSgeführt. AlS allerbeste Streu für Geflügelställe sei Torfmull und Sand empfohlen. Tvismull bindet da« flüchtige Ammoniak, konservirt e« vollständig zu Dünger und schafft reine gesunde Siallluft. Der Sand festigt die Masse, verlangsamt deren Zersetzung und liefert dem längere Zeit eingesperrten Geflügel ein unentbehrliches VerdauungSmittcl. Namentlich für Taubenschläge sind Torfmull und Sand unübertreffliche Streumale rialien. Auch für Vogelbauer sind Sand und Torf bestens zu empfehlen. Nach regelmäßiger Erneuerung derselben wird man in Zimmern, in welchen Sing vögel gehalten weiden, über fatale Ausdünstungen der Vogelbauer nickt mehr zu klagen haben. — Pökelfleisch ES ist eine allgemein gebräuch liche Methode, Fleisch einzusalzen, indem man Salz mit Salpeter misckt, die Fleischstllcke damit einreibt, den Boden des Fasses bestreut und nun die einge riebenen Stücke unter vielem weiteren Salzen in das selbe packt, um sie rann zu beschweren. DieS ist je doch fehlerhaft, da durch das Einreiben mit Salz dem Fleisch ter Fleischsast entzogen wird, wodurch dasselbe hart und zähe, besonder« aber geschmacklos wird. Der Fleischsast enthält die hauptsächlichsten Nährstoffe, welche durch ein solcke« Einpökeln dem Fleisch ent zogen werden. Um die« zu vermeiden, soll man in folgender Weise verfahren: Fleisch von srisck geschlach tetem Rinde oder Sckweine wird, in beliebige Stücke gehauen, in gute, tickte, reine Holzgesäße gepackt. Zwiebeln, Lorberblätier und Gewürz werden dazwischen gestreut und wird dafür gesorgt, daß keine Lücken in dem eingepacktcn Fleische bleiben, sondern dieselben möglichst durch kleine Stücke auSgefüllt werden. Auch dürfen Knochen nicht dicht auf- oder nebeneinander liegen, sondern müssen immer durch fleischige Theile getrennt sein. Ist sämmtliche« Fleisch eingepackt, so gießt man darauf eine Lake, die inzwischen gekocht und abgekühlt und in folgender Art bereitet ist: 25 kg Wasser, 4 kg Salz, 100 g Salpeter und '/, kg Zucker. Diese Lake muß in hinreichender Menge vor handen sein, um da« Fleisch vollständig damit um geben zu können, damit sie auch nach dem Beschweren über dem Fleische steht. Nach vierzehn Tagen hat man ein Pökelfleisch von schöner Farbe, ausgezeich netem Geschmack und ganz besonderer Weiche und Zartheit, vorausgesetzt, daß da« Fleisch von gut ge mästetem, nicht zu altem Vieh ist. Doch auch bei solchem, wenn e« fett geschlachtet wurde und da« Fleisch in der angegebenen Weise behandelt war, soll man ungleich schöneres Pökelfleisch erzielt haben, al« da« auf die gewöhnliche Art zubcreilete ist. Nach drei Wochen wird da« Fleisch zum Räuchern fertig sein. — Gebrauch alten Zeitungspapiere«. Alke« Zeilungspapier behält bekanntlich den Geruch der Druckerschwärze an sich und macht dessen An wendung daher nicht immer möglich. Der in New- Aork erscheinende »Fortschritt der Zeil" giebt die Thal sache al« ganz sicher an, daß Zeitungspapier von Mot ten niemals angesressen wurde, denn die Druckerschwärze wirkt so gut wie Kampfer, und e« ist deshalb auch Vortheilhaft, alte Journale unter die Stubenteppiche zu legen, um Mottenfraß zu verhindern; ebenso hat «S sich bewährt, Pelzwcrk, Tuch und dergleichen in Zeitungen einzuschlagen, damit genannte Insekten e« nicht zerstören. Für die meisten unserer Leser dürste e« neu sein, daß Zeitungspapier, indem e» keine Luft durchläßt, erhaltend auf Artikel wirkt, die luftdicht verschlossen sein müssen. Ein Krug Wasser mit einem Stück Ei« darin läßt dasselbe im heißesten Sommer über Nacht nicht schmelzen, wenn das Gefäß ganz in Zeitungspapier eingehülll ist. — Ueber den Instinkt einer Katze schreibt der »Sportwelt" einer ihrer englischen Korresponden ten: »Al« ich neulich auf St. Jame«' Square spa- zieren ging, erblickte ich vor mir eine Katze, die sehr schwach und matt zu sein schien und etwa« im Maule fortschleppte. Zuerst dachte ich, e« wäre eine Ratte, aber al« ich e« leise miauen hörte, erkannte ich, daß e« ein ganz junge« Kätzchen war. ES interessirte mich, zu sehen, was sie mit ihm beginnen würde. Sie schlich sich quer über die Straße, sprang auf den Platz und schleppte ihre Bürde stracks zu der Weichenkehrerin, welche bei den Schienen saß, und legte sie dicht vor derselben nieder, al« wollte sie sagen: »Ich weiß, du wirft dich seiner für mich an- nebmen." Die Weichenkehrerin ist der barmherzige Samariter der Katzen. Sie füttert sie, wärmt sie und sucht ihnen ihr elende« Dasein nach Möglichkeit zu erleichtern. Die« war eine von ihren Katzen und sie erzählte mir, daß der vorige Wurf derselben er füllst worden wäre. Ich stellte in der Nachbarschaft Nachforschungen an und erfuhr, daß die arme Katze an diesem Morgen denselben Weg bereit« dreimal vorher gemacht hatte, jede« Mal mit einem Jungen im Maule, welche« sie zu ihrer Freundin trug. Ist dieser Muth und diese Liebe zu ihren Jungen, sowie da« Zutrauen zu einer Person, welche sich gütig gegen sie bewiesen halte, nicht rührend? Sie wußte augen- fckeinlich, daß ihre Kätzchen ohne Gnade ersäuft wor den wären, wenn sie an dem Orte, wo sie geworfen worden waren, verblieben wären. Deshalb brachte sie dieselben zu einer Person, von der sie annahm, daß sie Mitleid haben und ihrer schonen würde." — Hatten (Reichrlande). Dem berühmten Dok tor Eisenbart wollte ein hiesiger Bürger offenbar nacheifcrn. Derselbe litt seit mehreren Tagen an heftigen Zahnschmerzen. Statt aber einen Arzt zu befragen, riß er sich kur; entschlossen den Zahn mit einer Beißzange sefbst aus. Infolge dieser Pferde kur schwoll die Wunde aber so auf, daß der Mann an der Geschwulst ersticken mußte. — Ein grüner Schimmel erregte kürzlich am DönhosSplatz zu Berlin die Heiterkeit der Passanten. Der Besitzer einer Droschke hatte seiner Rosinante al« vorzeitige« Weihnachtsgeschenk eine in saftigem Grün prangende Decke verehrt, die bei Regenweiter zum ersten Mal in Benutzung genommen war. Al« der Kutscher nach längerem Warten die Decke abnahm, hatte der Regen die grüne Farbe der Decke aufgelöst und auf den Rücken de« Schimmels übertragen. — Ein köstlicher Fall wird au« der südlichen Oberpfalz gemeldet. Ein Kleinhäusler im Bayrischen Walde zeichnet zum Baue einer Localbahn 200 Mk. Man wunderte sich über die Hochherzigkeit de« Man ne«, der nur gering bemittelt ist, und ein Comilee- mitglied fragte ihn, ob er denn die gezeichnete Summe wirklich zahlen könne. »Zablen kann ich Sie freilich nicht", antwortete der Wackere, »aber absitzen will ich sie". Ich habe erst vorigen Monat eine Forst strafe von 60 Mk. „abgesessen." So mach ich'« auch diesmal. Sprach'« und ließ den Kreis seiner Be wunderer enttäuscht stehen. — Dortmund. Der »Geisenk. Ztg." schreibt man: Wa« man hierorts von der Polizei zu ver langen scheint, geht doch über die Hutschnur. Der hiesige »General-Anzeiger" berichtet heute, auf rem Vorbein'ichen Grundstücke am Schwanenwall sei eine kleine Wagenladung Schellfische abgetanen worden, die einen so pestilenzialischen Geruch verbreitet hätten, „daß sich die Polizei hineinlegen mußte." Da« ihut auch nicht jede Polizei! — „Aber Grethle", sagt die Mutter zu ihrer Tochter, »hascht denn Du gar koi' Gwissa, daß Du De' vom a Mannsbild so am Helle Tag küffa laßscht?" — »Ei, Muatter, wia-n-e' bi' über unser'» Hof komm« mit zwei' Gießkannte, hat er me' in d'Aerm' gnomma und me' a'sanza küffa." — „Narr, hättescht r'Kanntc falle lau', do hätt'schte De könne webra." — »Freile, liebe Muatter, aber me ka' doch, wenn'» an'« Küffa goht, net gle'' an älle« denka." Ein Vorsichtiger. A.: „Warum speisen Sie denn nicht mehr im »goldenen Löwen", die Küche des »grauen Kater" kann doch bei weitem keinen Ver gleich mit derjenigen des »goldenen Löwen" aushalten," — B.: „Allerdings, — aber wissen Sie, ich heirathe nächstes Jahr, — und da will ich mir daS feine Essen so allmählich abgewöhnen." — Zurückgegeben. Frau (nach einem Streit mit ihrem Gatten): ,O, hätte ich Dich doch nie kennen gelernt!" — Mann: „Ja, jetzt hast Du Mit leid mit mir, nachdem es zu spät ist." — Gesunken. „Ah, Sporn, grüß'Gott! Dich sieht man ja gar nicht mehr! Wo wohnst Du denn jetzt?" — »Bummelgasse 7 im fünften Stock!" — »Wa«, fünften Stock? So hoch bist Du schon ge sunken?!" Standesamtliche Nachrichten von Eibenkock vom 21. bis mit 27. Dezember 1892. Geboren: 339) Den, Handarbeiter Hermann William Graupner hier T. 340) Dem Fabrikarbeiter Ernst Bernhard Bauer hier S. 341) Dem Handelsmann Johann Rich. Voigt hier T. 342) Dem Barbier und Friseur Carl Friedrich Wil helm Deubel hier S. 344) Den, Maschinensticker Georg Ud» Meichßner hier S. 343) Dem Fuhrwerksbesitzer August Fürchte gott Weigelt hier T. Hierüber Nr. 343) eine uneheliche Geburt. Aufgeboten: Vnoat. Eheschließungen: 60) Der Königliche Förstercandidat Hug» Alfred Rosig in Dänkritz mit der Haustochter Emilie Camill« Uhlmann in Wildenthal. 6l) Der Hilsskanzlist Carl Ernst Oswald Blochwitz in Dresden mit der Haustochter Anna Marie Gödler hier. 82) Der Bergarbeiter Ernst Adols Leistner in Oberhohndorf mit der Maschinengehilfitt Marie Seidel hier. 63) Der Königliche Straßenwärter Christian Wilhelm Krönert in Wildenthal mit der Haushälterin Henriette Anna Clauß verw. Siegel in Wildenthal. Gestorben: 244) Die Schlosfermeisters Ehefrau Erdmuthe Friederike Anger geb. Walter hier, 67 I. 3 M. 21 T. 248) Des Maschinenstickers Hermann Eduard Roßner hier T., Anna Louise. 7 M. 6 T. 246) Die Bergarbeiters Ehefrau Laura Friederike Wilhelmine Grundig geb. Schädlich in Oberhohndors, 40 I. 9 M. 24 T. 247) Des Barbier und Friseur Carl Fried rich Wilhelm Deubel hier S., Arthur Erich Carl, 3 T. Standesamtliche Nachrichten von Schönheide vom 18. bis 24. Dezember 1892. Geboren: 348) Der unverehel. Tambourirerin Ida Emilie Lenk hier Nr. 32111 I S. 346) Dem Postunterbeamten Carl Alwin Vieweg hier Nr. 1711 1 S. 347) Dem Handelsmann Christian Eduard Schüler hier Nr. 386 I T. 348) Dem Eisen gießer Magnus Eduin Pechstein in Schönheiderhammer Nr. 61 1 S. Aufgeboten: Vneat. Eheschließungen: 81) Der Bürstensabrikarbeitcr Friedrich Louis Henneberger hier mit der Bllrstensabrikarbeiterin Bertha Amalie Liebelt hier. 82) Der Bürstensabrikarbeiter Robert Hermann Gläß hier mit der Bürstensabrikarbeiterin Marie Auguste Oschatz hier. 83) Der Bürstensabrikarbeiter Gustav Eduard Lenk in Neuheide init der Bürsteneinsieherin Katharina Kreuzer in Neuhcide. 84) Der Bürstensabrikarbeiter Ernst Emil Heins in Neuheide mit der Tambourirerin Auguste Anna Mänuel hier. 83) Der Maurer Francesco Eugenio Anzilutti hier mit der Tambourirerin Lina Emilie Meinhold hier. 86) Der Bürstensabrikarbeiter Christian Gottlieb Flemmig hier, ein Wittwer, mit der Haushälterin Alwine verw.^Ebert geb. Fickel hier. 87) Der Bürstensabrikarbeiter Hermann Emil Fuchs hier mit der Tambourirerin Bertha Antonie Huster hier. .38) Der Bürstensabrikarbeiter Emil Thiimmel hier, ein Witt wer, mit der Bürsteneinzieherin Emma Louise Seidel hier. Gestorben: 213) Des Schuhmachermstrs. Hermann Hüttner hier Nr. 466 todtgeb. Sohn. 276) Des Oberkellners Johann Valentin Edmund Zeitz in Schönheiderhammer Nr. 2 Sohn, Moritz Karl, I I. 10 M. 277) Des Wollwaaren - Druckers Robert Fiedler hier Nr. 307 Sohn, Alfred, 2 I. 278) Der Eisenbahnbauarbeiter Anton Bertig hier Nr. 178, 42 I. Beim bevorstehenden Quartalswechsel machen wir unsere weichen Abonnenten darauf aufmerksam, ihre Bestellungen auf das „Amts- und Anzeigeblatt" bei der Post sowohl als auch bei den Boten so bald als möglich aufzugeben, damit Unterbrechungen in der Zusendung vermieden werden. — Gegen Vorausbezahlung von 1 M. 20 kk. nehmen alle Postanstalten Bestellungen an, ebenso wird das „Amts- und Anzeigeblatt" gegen einen Botenlohn von 25 ?k. pro Quartal von der Postanstalt an jedem Dienstag, Donnerstag und Sonnabend pünktlich in's Haus geliefert. Unsere Abonnenten in Eibenstock, Schönheide, Stützengrün, Carlsfeld, Sosa, Hundshübel, Blauenthal rc., welche das Blatt durch die Boten beziehen, erhalten dasselbe ohne Preiserhöhung zugeschickt. Zu zahlreichen Neubestellungen ladet hiermit freundlichst ein Sie kedatlion und Lrpedilio» des „Amts- und Anjeigeblalles". Einige geübte Sticker, sowie einige Ausbesserinnen sucht zum balvigen Antritt OnrI I-lptert. 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