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— Die Militärvorlage soll, obwohl der „Reich-anz." in dem kurzen Bericht über die letzte Sitzung des BundeSrathS davon nicht- sagt, von dieser Körperschaft bereit- angenommen worden sein, ohne Abstriche oder Aenderungcn. Es heißt auch, der Kaiser habe schon seine Unterschrift ertheilt, so daß der Reichstag am Dienstag bei seinem Zusammentritt gleich die ihm zugedachte Vorlage empfängt. — E« ist im Prinzip beschlossen, den militär ischen Wachdienst zu beschränken. Diese Aen- derung der jetzt bestehenden Einrichtungen wird auch die Einziehung der Militärwachen an den Straf anstalten zur Folge haben. Sollen hieraus aber nicht erhebliche Gefahren für die öffentliche Sicher heit erwachsen, so muß das Personal der Aufseher an den Strafanstalten wesentlich verstärkt werden, insbesondere ist dafür zu sorgen, daß es aus durch aus kräftigen, leistungsfähigen Personen besteht. Noch wichtiger aber ist, daß das Personal allgemein mit Schußwaffen ausgerüstet und zum Gebranch der Schußwaffen bevollmächtigt wird ; nicht nur im Falle der Nothwehr müssen sie berechtigt sein, von der Schußwaffe Gebrauch zu machen, sondern auch bei dem Fluchtversuch und jedem lhätlichen Widerstand. In kriminalistischen Kreisen wird man mit der Be seitigung der Militärwachen bei den Strafanstalten einverstanden sein, sofern in dieser Weise für die Sicherheit Sorge getragen wird. Locale und sächstsche Nachrichten. — Eibenstock, 19. Novbr. Die anhaltend schöne Witterung dieses Herbstes ist dem Wieder aufbau des abgebrannten StadttheileS „Crottensee" sehr zu statten gekommen, da eine Anzahl Häuser bereits bis zur Stockwcrkshöhe herausgebaut sind, welche, wenn das trockene, fast frostfreie Wetter noch einige Wochen anhalten sollte, sämmtlich unter Dach kommen werden. Der größte Theil der Brandstellen liegt natürlich noch in Schutt, mit Anfang des Früh jahres wird sich hier aber eine für unsere Verhältnisse außergewöhnliche Bauthätigkeit zu regen beginnen. — Schönheide, 17. Novbr. Einen werth vollen Fund hat vor einigen Tagen ein hiesiger Hausbesitzer gemacht. Derselbe entdeckte nämlich in seinem Keller eine Wasserader von solcher Stärke, wie sie bei der jetzigen Wasserkalamität wohl nur an sehr wenig Orten angetroffen werden dürfte. Die Quelle liefert pro Stunde ungefähr 400 Liter Wasser, was für den ganzen Tag ein Quantum von 10 Kubikmetern oder 100 Hektolitern ergiebt. Damit könnte für eine ziemliche Anzahl von Häusern dem gegenwärtig fast unerträglich gewordenen Wassermangel abgeholfen werden. — Schönheide. Von einem bedauernSwerthen Unfall, der leicht einen noch weit schlimmeren Aus gang hätte nehmen können, wurde ein hiesiger Fieischer meister betroffen. Derselbe hatte in einem benach barten Dorfe einen großen Mastochsen gekauft. Beim Transport wurde das Thier wild und drang mit den Hörnern auf den Fleischer ein. Es warf ihn mit einem gewaltigen Stoß an einen Straßenbaum, daß ihm sofort die Besinnung schwand. Der Fleischer fiel zu Boden und der Ochs versetzte ihm jedenfalls noch mehrere Tritte in den Rücken und auf die Beine. Besinnungslos wurde der Fleischer in ein in der Nähe stehendes Haus getragen. Er liegt heute noch schwer krank darnieder. — Dresden. Ueber den in Aussicht stehenden Besuch Sr. Majestät des deutschen Kaisers am Königl. sächsischen Hofe wird von maßgebender Stelle mitgetheilt, daß Se. Majestät der deutsche Kaiser, einer Einladung Sr. Majestät des Königs von Sachsen folgend, am 2. Dezember Nachmittags in Villa Strehlen eintreffen, dort übernachten und am 3. an einer Königl. Hofjagd in Moritzburg theilnehmen werde. Für den 2. Dezember Abends ist der Besuch des Königl. Hof theaters geplant. Da der allerhöchste Besuch ein ganz privater ist, so finden Empfangsfeierlichkeiten nicht statt. Die Rückkehr Sr. Majestät des deutschen Kaisers nach Berlin erfolgt am 3. Dezember Abends nach der Königl. Jagdtafel in Moritzburg voraussicht lich direkt über CoSwig. — Dresden. Das „Dr. Journal" bringt folgende Erklärung: „ES sind in letzterer Zeit in verschiedenen Tagesblättern Gerüchte in Umlauf ge setzt worden, daß an maßgebendster Stelle in Sachsen der Militärvorlage keinerlei Shmpathieen ent- gegengcbracht würden. Diese Gerüchte entbehren, wie wir mit Bestimmtheit auSsprechcn können, jeder Be gründung." — Bautzen, 16. November. In den heutigen Morgenstunden sind von den in der Thalstraße ge legenen Pulverwerken der Aktien-Gesellschaft „Sächsische Pulverfabrik" zwei Arbeitshäuser in die Luft geflogen. Leider sind dabei auch drei Arbeiter ver unglückt. Dieselben mußten infolge ihrer schweren Verletzungen in das städtische Krankenhaus gebracht werden. Ueber die Ursache der Explosion ist zur Zeit noch nichts bekannt. — Reichenbach, 16. Nov. Im Schalterraum des hiesigen Postamt- ist gestern Abend '/,7 Uhr ein frecher Raub au«gesührt worden. Sin in einer hiesigen Firma beschäftigter junger Mann hatte den Auftrag, bei der Post eine Geldeinzahlung zu be wirken und befand sich, vier Hundert-Markscheine in der Hand haltend, bereit- am Schalter, al- ein Mann, die- bemerkend, hastig zugriff, die erwähnten vier Scheine erfaßte und eilend- damit da- Weite suchte. Außer den Beiden, dem Beraubten und dem Räuber, befand sich im Augenblicke nur noch eine Frau im Schalterraum, so daß der Unbekannte zunächst ent wischen konnte. Sofort angestellte Nachforschungen führten indeß bald auf die richtige Spur der Thäter- schaft, und in der folgenden Nacht noch wurde der Händler Rob. Eismann in Roihschau als derjenige verhaftet, welcher die That verübt hatte. Er befand sich in Geldverlegenheiten und suchte sich durch Ge walt in den Besitz von Geldmitteln zu setzen. — Der Führer deS Nachts um 12 Uhr von Niederschlema nach Schneeberg-Neust. verkehrenden Personenzug« bemerkte am Montag, daß eine Militär person am Bahnkörper liege. Er ließ den Zug halten und fand einen Unteroffizier, der aus einer Kopfwunde blutete und halb erstarrt war. Nach Schneeberg mit genommen, erholte sich der Mann jedoch wieder, so daß er seine Garnison wieder aufsuchen konnte. Wie der Mann an den betreffenden Ort gelangen konnte, ist ganz unaufgeklärt, auch vermochte der Erstere selbst keine Auskunft darüber zu geben. — Die StallschweizerS-Eheirau Josepha MaluSzek geb. Mittel, früher in Tannenbergsthal, jetzt in Tal- titz, ist vom königl. Schöffengericht Auerbach am 12. Juli wegen am 29. Januar in Tannenbergsthal ver übter Verfälschung von Nahrungsmitteln (Milch verfälschung) zu 40 Mk. Geldstrafe verurtheilt worden, an deren Stelle im Falle der Uneinbringung acht Tage Gefängniß zu treten haben. Die Ange klagte legte gegen dieses Urtheil Berufung ein. Da« königl. Landgericht Plauen kam aber gleichfalls zu der vollen Ueberzeugung, daß sich die Angeklagte durch Zugießen von Wasser der Milchfälschung schuldig ge macht hat. Es verwarf daher die Berufung und verurtheilte die MaluSzek zur Bezahlung der Kosten ihres erfolglosen Rechtsmittels. !). Jirhnng 5. Llafsr 122. Sgl. Zächs. Landes-Lotterie, gezogen am 16. November 1892. 50.0N0 Mark aus Nr. 780K8. 30,00» Mark aus Nr. 55429. 15,»V» Mark auf Nr. 60869. 500» Mark auf Nr. 38752 61272 89767. 30»» Mark aus Nr. 2710 4327 5944 6958 9201 N878 I I338 13575 13068 16013 16089 16448 I7I2I 24405 29382 31480 33841 34156 36189 37551 39292 42342 42405 42824 44285 46860 51488 52598 54633 63707 64000 64162 64520 66124 68743 69879 70344 73625 75521 78640 8I7I6 83517 83724 84621 85458 90531 92676 98002 99732 99637. I»0» Mark aus Nr. 483 880 5185 7937 7767 8794 10522 10596 13338 14097 I996I 23099 24107 30115 30688 35628 35140 36411 39214 40358 45181 46II0 48498 48434 49800 50735 53567 53699 54636 55629 56049 62549 71471 72044 77746 82851 84038 86823 88378 92886 94034 98778. 500 Mark aus Nr. 1613 5856 5307 7327 19668 20403 22999 29845 29003 33183 34422 39792 39350 44813 44975 46040 46220 48250 50018 50660 53774 56818 58693 59562 61483 62498 63207 64854 68105 69454 70237 73820 78713 74658 76555 78763 79614 80643 82453 82207 84401 85383 90519 91206 98774 99859. 30» Mark aus Nr. 343 3282 4681 4225 5473 5746 6641 10319 14847 I54I4 17254 17277 I7I33 18035 18905 19148 19022 19638 19392 20670 20055 21494 22900 22352 24636 24772 24586 25979 26041 26221 26736 27032 27978 30967 31880 33696 33928 34848 34I4I 34638 36710 36277 38813 39801 39563 41894 41454 43506 43928 44572 45598 46515 47339 48851 49886 51738 51263 53359 55232 56774 57995 57479 57608 59836 59385 60640 61985 63815 63096 64071 65176 65805 66390 67519 67663 68244 70984 70423 71646 72414 72079 76140 76491 76478 78105 79696 80099 81115 83502 83901 83427 83735 84597 85659 85283 85033 86558 86788 87751 88621 88128 88093 89505 90779 91583 91089 92011 92365 93646 93807 96059 97995 97178 99924 99509. 10. Ziehung, gezogen am 17. November 1892. I5,0»0 Mark auf Nr. I375I 75032 99553. 5000 Mark auf Nr. 23758 34853 60764 79830. 3000 Mark auf Nr. 1706 4516 9392 18888 22298 22061 29987 30003 35835 35389 38298 38083 38931 40425 41712 47511 57774 58267 59886 60203 61462 62562 65866 66289 68464 75II5 80746 80774 81540 85316 86851 86110 87561 89201 94955 96722 96467 98251. IU0» Mark auf Nr. 500 2997 4339 4190 4449 5883 8070 II442 15674 17537 I9I67 19894 21812 32788 35060 36779 38131 38905 38759 42158 45452 46010 58025 58067 61193 62320 64295 64618 66051 68717 69208 69414 71162 71297 75006 75456 78736 80293 8II58 81975 82II2 83587 91890 97585. 500 Mark auf Nr. 1285 3312 6821 8595 13883 14215 I6I24 18918 19304 20075 21704 23977 31439 34338 35096 36398 38600 4I0I9 42368 43550 49794 49805 50782 51340 51865 54482 54789 56546 57496 63566 63469 64001 64667 66367 68787 71259 71107 75544 7681I 78841 78676 82697 83203 83639 84390 90312 91956 95778 96282 98478 98376. 300 Mark aus Nr. 670 I8I I 2925 3727 3663 3245 3571 4103 5174 6333 7072 7764 9980 9624 9215 I I4O2 II965 11810 13304 14653 16946 I73I0 18853 19456 20233 21087 2I2I8 22342 22806 24632 24921 25277 26180 27562 27550 27836 28472 28325 28776 3I80I 31376 31989 33957 33356 34510 35383 36268 37699 37653 38410 39794 39889 40239 42188 43230 44403 44536 45292 46526 46494 46686 46392 47149 47030 51665 51144 52470 53617 54219 55197 55811 55886 56190 58168 58417 58100 60757 61732 61733 62535 62074 63549 64239 65788 67456 67222 68539 68061 68954 69480 69293 70117 71897 72566 73062 73108 73558 73681 74928 74815 74622 75768 75510 76254 76868 76538 79960 79349 81625 83091 84414 85097 85195 85028 86575 87708 87317 88774 88886 90234 90176 91374 91347 92519 92082 92587 95155 96209 99080. Aus vergangener Jett — für «ufere Aert. IS. November. ««-«drua v-rb-rno. Am IS. November 1813 kebrt« der Kurfürst von Hessen nach Kassel zurück. Dieser Ileinstaatliche Fürst, der durch Na poleon- Gnade 1803 vom Landgrafen zum Kurfürsten erhoben worden war, 1806 aber flüchten mußt«, brachte sofort nach seiner Rückkehr, ganz und gar der Veränderungen seiner Zeit uneingedenk und es »och weniger, al- mancher anderer Duodez fürst begreifend, dass sich auf die Dauer die Zeit nicht rück wärts schrauben lasse. Alles wieder auf den alten Standpunkt, unbekümmert um so viele Neueinrichtungen, an die man sich gewöhnt und die man auch theilweise lieb gewonnen hatte. „Ich habe nur 7 Jahre geschlafen," sagte er, und er degradirte ferne RLIHe zu Schreibern, seine Kapitäns zu Lieutenants >c„ was sie vor Jeromes Herrlichkeit gewesen. Sogar Puder und Zöpfe wurden wieder aus der Rumpelkammer hervorgeholt und die unter dem König von Westfalen abgeschafften Frohnden wurden wieder hergestellt. Diese gänzliche Jgnorirung alles Geschehenen legte den Grund zu jener Unzufriedenheit im Kursürstenthum Hessen, wie sie später fortgesetzt zum Ausdruck kam und wre sie sich in der leichtherzigen Aufgabe der Dynastie durch das Volk 1866 zeigte. 20. November. An, 20. November 1815 wurde der zweite Pariser Friede abgeschlossen, der nun endlich und definitiv Europa die lang ersehnte und schwer erkämpfte Ruhe wiedergab. Frankreich, das doch immerhin der Besiegte war, kam aus diesen. Friedens schluß, der das Ende der neuen Länderoertheilung bildete, wie sie nach der durch Napoleonische Willkür geschaffenen Zusammen- würselung nöthig geworden, besser lveg, als cs selber zu hoffen gewagt hatte. Anstatt dieses Reich, das zwei Jahrzehnte lang Europa in Schrecken gehalten, wenigstens auf die Grenzen von 1790 zurückzusühren, gestanden die Verbündeten, mit der selt samen Begründung, der Krieg sei nur mit Napoleon geführt worden, Frankreich sogar einige Gebietserweiterung zu. Deutsch land kan, natürlich zu kurz. Es fehlte zwar nicht an gewich tigen Stimmen, die sich für die Herausgabe des von Ludwig XlV. geraubten Elsaß - Lothringen aussprachen, allein diese Stimmen sanden, hauptsächlich weil es an deutscher Einigkeit fehlte, nicht die genügende Unterstützung. So kam es, daß Frankreich nicht nur seinen Raub behielt, sondern noch Beute machte. Der deutsche Michel schlief damals eben noch gründlich. 21. November. Die Spaßhaftigkeit und Leichtigkeit, mit der man vor 100 Jahren das sranzösische Revojulionsheer beurtheilt hatte, war gegen das Ende des Jahres 1792 bereits überwundener Standpunkt; im Gegentheil, der fortschreitende Siegeszug der französischen Heere, erfüllte die kleinen Fürsten am Rhein mit nicht geringem Schrecken. Auch Oesterreich fing an, die vordringende Macht der Revolutionäre zu spüren, indem seine Besitzungen in den Niederlanden arg bedroht wurden. Am 21. November 1792 schlug General Dumouriez die Oesterreicher bei Tirlemont und er drang nun mit seinem Heere siegreich in Belgien vor. Das belgische Volk begrüßte die Franzosen als Helden der Freiheit und war recht einverstanden mit der neuen Ordnung der Dinge; allein sehr bald gewahrte man, daß es mit der neuen Freiheit nicht weit her sei und daß die Franzosen eben nur als Sieger schalteten und walteten. Der Rückschlag blieb denn auch nicht aus. Vermischte Nachrichten. — Zum Haseneinkause. Gut erhaltene Augen deuten darauf hin, daß der Hase frisch ge schossen zum Verkaufe vorliegt; sind die Augen des ThiereS jedoch eingefallen, so ist der Hase schon mehrere Tage todt; sind die Nägel an den Zehen, vor Allem an den Hinterläufen noch schwarz, etwas spitz und scharf, so hat man es mit einem diesjährigen Hasen zu thun, sind aber die Nägel abgelaufen und an den Hinterläufen grau, so ist ein älteres Thier vorliegend. — Einen strengen Winter prophezeien die Jäger. Ein solcher soll, einer alten Jägerregel zu folge, dann eintreten, wenn die Hasen ungewöhnlich früh den Winterbalg anlegen, und dieser Fall ist Heuer eingetreten. — Ein gefährliche« Experiment haben der Geheimrath Or. von Pettenkofer und der Bak teriologe Emmerich in München diesen Sommer ge macht. Sie nahmen jeder eine größere Menge Komma bazillen ein. Sie bekamen daraus Diarrhöen mit unzähligen Cholerabazillen im Stuhl, blieben aber bei gutem Appetit und Wohlbefinden und halten keine Störung im Organismus. Man sieht daraus, daß die Cholerabazillen einem gesunden Magen bei ver ständiger Lebensweise nichts anhaben können. — Uebertrumpft. Viktor von Scheffel, der Dichter des „Ekkehard", bekam während seines Aufent halts in Italien eines schönen TagcS von einem müßigen Freunde aus Deutschland einen unfrankirten Brief zugesandt; da die Post sich damals theurer als heute bezahlen ließ, hatte er ein gehöriges Porto zu entrichten. Der theure Brief enthielt die überaus wichtige Nachricht: Mir geht'S gut. Doch Scheffel wußte den Freund nobel abzuführen. Er packte einen Ziegelstein ein und sandte ihm denselben auch un- frankirt zu. Der Empfänger vermuthete in dem schweren Packet etwas Kostbares und zahlte mit Freuden das beträchtliche Strafporto. Wie erstaunte er aber, als er den Stein fand und darauf einen Zettel mit den Worten: Als ich vernahm, daß es Dir gut geht, fiel mir beiliegender Stein vom Herzen. — Gute Nachbarschaft. In einer der alten Gassen in Köln, in welchen die schmalen hohen Häuser zusammengedrängt liegen, wurde spät AbendS regel mäßig an einem Hause die Klingel gezogen, und wenn der Hausherr dadurch aus dem ersten Schlaf erwachte und au» dem Bette sprang, um zu sehen, wer der Ruhestörer sei, war Niemand an der Thür. Nach dem er eine Zeit lang vergeben» aufgestanden war, legte er sich eine» AbendS im Fenster aus die Lauer. Da siebt er nun endlich gegen Mitternacht, wie sein nächster Nachbar heftig klingelt und dann rasch in die Nische seiner HauSthür tritt, worauf seine Frau ihm öffnet. Andern Tages macht der auf diese Weise belästigte Nachbar dem Andern einen Besuch und fährt ihn an, wie er denn dazu komme, jede Nacht an seiner Klingel zu ziehen. „Dat well ich Uech sage," antwortete Jener, ,un» Schell zeit nit mich, un da säht ming Frau, schell eckisch henevve; dat hören ich esu got, al- fröher un» Schell." der z wird Tage, Herr dieser „guter sagt > dreht Kolleg griffe ist, s°l Onkel - B. gebrat« er den sind dr Sie ar doch ni wohl , jedeSm er mir W W Mo früh schiede, T-ik in meir abzuge! Weihn; Ml emp s (über I Feld georgei 6llb C Lloss billig z He ! <