Volltext Seite (XML)
Amts- md Anzeigeblatt für den MMZ «chrk des Lmlsgmihls LibeHock MW- ^i°n«PreiS: die kleinsp. . . « ten, sowie bei allen Reicks- Zeil' 0 Ps und dessm Umgebung. P°stanstal e., Verantwortlicher Redakteur: E. Hanncbohn in Eibenstock. »s. 13S Dienstag, den 15. November L8SS. Auf Fvlium 53 de« Handelsregister« für den Landbezirk ist heute Herr sisinrivk ssrisckrick 8eiioiol» in Achönhridcrhammrr al« Procurist der Handels gesellschaft Lcklvi» v. -tuerkurtli daselbst mit der Beschränkung, daß er die Firma nur in Gemeinschaft mit einem der Procuristen Carl Mahler und Georg Kunsch zeichnen darf, eingetragen worden. Eibenstock, am ll. November 1892. Königliches Amtsgericht. Kautzsch. Ttzr. Auf Folium 59 de« hiesigen Handelsregister« für den Landbezirk ist heute eingetragen worden, daß Frau siürmins Lölsstins verw. llr. Usiefisl geb. vsstlsr in Llauknihtli nach dem Tode des Herrn l)r. Carl Alexander Ludwig Reichel Inhaberin der Firma O. L,. K«l«Iiv> in Unterblauenthal geworden ist. Eibenstock, am 11. November 1892. Königliches Amtsgericht. Kautzsch. Ttzr. BckaniitmachniiA. Im Hinblick auf die erforderliche Beräumung der Brandstellen im Crottensee wird hiermit bekannt gemacht, daß Schutt bis auf Weiteres auf dem Pfarrgrundstücke an der Muldenhammerstraße unterhalb des Großmann'schen Gehölzes abgeladen werden kann. DaS Aufwerfen von dergl. Abfallstoffen an der Straße ist jedoch verboten, vielmehr darf das Abiaden von Schutt und anderem Unrath nur auf dem Hinteren Theile des Grundstücks erfolgen Zuwiderhandelnde werken in jedem einzelnen Falle mit einer Geldstrafe von 3 Mark und im Unvermögensfalle mit entsprechender Hast bestraft. Eibenstock, den 14. November 1892. Der Stadtrath. »r- KSrner. Hans. B c k a n ii t m a ch»n z. Die in dem HauSgrundstücke Windischweg 496 Abtheilung I! Hierselbst unter dem Rinderbestande ausgebrechene Maul- und Klauenseuche ist erloscheu. Eibenstock, den 14. November 1892. Der Stadtrath. »I-. Körner. Hagesgeschichte. — Deutschland. Die »Leip;. N. N." lassen sich aus Dresden schreiben: „Kürzlich erregte die Mit theilung eines süddeutschen Blattes lebhaftes Aufsehen, wonach unser König, sowie der König von Württemberg und der Großherzog von Baden Gelegenheit nehmen wollten, während der Manöver in den Reichslanden mit dem Kaiser über die durch die Militärvor lage scharf zugespitzte Situation Rücksprache zu nehmen, sowie namentlich auch die Möglichkeit zu erörtern, wie die zwischen dem Monarchen und dem ersten Kanzler bestehende Kluft zu überbrücken sei. Trotz eine« inzwischen erfolgten, ziemlich lahmen De mentis der „Münchn. Reuest. Nachr.", daS übrigens auch im Gegensatz zu der vielfach gut unterrichteten „Straßb. Post" steht, können wir die Richtigkeit der ersteren Mikthcilung aus bester Quelle vollkommen bestätigen und hinzufügen, daß auch späterhin erfolg reiche Verhandlungen in gedachtem Sinne geführt wurden. — Noch vor wenigen Tagen galt cS sicher, daß eine Besprechung der einschlägigen Fragen auf dem Jagdgebiete von Moritzburg stattfinden sollte, wohin ter Kaiser in den letzten Tagen zu kommen gedachte. Diese Absicht hat jetzt eine Aenderung er fahren, indem König Albert und Se. Königl. Hoheit Feldmarschall Prinz Georg von Sachsen auf Ein ladung des Kaiser« an den Hofjagden inKönigS- wusterhausen theilnehmen. ES ist anzunehmen, daß die hier stattfindenden Besprechungen auf die Entschließungen, namentlich hinsichtlich der Militär vorlage, von maßgebendem Einfluß sein werden. lieber die Hosjagdcn in KönigSwusterhausen selbst wird nachträglich berichtet: DaS malerisch gelegene Städtchen trug reichen Schmuck: Der Kaiser mit seinen Gästen ist dort eingekehrt. In dem durch ur alte Bäume dem Blicke fast entzogenen Schloß ging es recht lebhaft zu. Außer dem Kaiser wohnten dort der König und Prinz Georg von Sachsen, der Erb- großherzog von Oldenburg, Herzog Ernst Günther von Schleswig-Holstein und Prinz Albert von Sachsen- Altenburg, die dem Schwarzwild nachstellten. Am Abend wurde in dem historischen Saale daS an Fried rich Wilhelm I. erinnernde Tabakskollegium wieder in da« Leben gerufen, man bediente sich dabei der selben Einrichtungen wie dazumal. Die alten Hum pen, Gläser, Kohlenpfannen, Tische und Stühle sind noch in großer Zahl vorhanden. Bi« spät Abend« blieb die Gesellschaft versammelt, die sich am nächsten Morgen gegen 8'/, Uhr zunächst mittelst der Eisen bahn nach Halbe und von dort zu Wagen in die prächtigen Eichenbestände der Duberow begab. Den fürstlichen Gästen halten sich u. A. der Hausminister Graf Wedell, der Minister v. Boetticher, der Ober stallmeister Gras Wedell, Graf Eulenburg-Liebenberg angeschlosscn. Der Oberjägcrmeister Fürst von Pleß führte die Jagd, an der sich 36 Herren aktiv be- theiligten. DaS erste Jagen sand auf Schwarzwild in der Zeit von 10 bis etwa 10'/. Uhr statt. Da bei wurden im Ganzen 127 Sauen zur Strecke ge bracht, von denen der Kaiser 21, der König von Sachsen 15 erlegte. Um 11 Uhr sand ein Frühstück in einem im Jagen 126 aufgestellten Jagdzelte statt. Ein zweites Jagen geschah von 12'/. Uhr ab auf Damwild. Das zweite Jagen dauerte 40 Minuten. Der Kaiser erlegte 13 Hirsche, 2 Thiere und 7 Sauen. Ein drittes Jagen im Revier Duberow der Ober försterei Königswusterhausen begann gegen 1'/2 Uhr und dehnte sich bis gegen 2^ Uhr au«. Nach Be endigung des WaidwcrkS sand um 6 Uhr im Schlosse ein Jagdmabl statt. — Hamburger Privatmeldungen zu Folge soll dort über die Weigerung de« Reichsgesundheitsamtes, den Hamburger Hafen für senchenfrei zu erklären, eine große Verstimmung herrschen. Man wirft diesen Behörden „bureau'ratische Aengstlichkeit" vor und stellt ihr einzelne auswärtige Regierungen, die auf Grund ihrer KonsnlatSberichte bereit« alle Beschränk ungen für den Verkehr mit Hamburg aufgehoben haben, als leuchtende, nachahmen-werthe Beispiele hin. Indessen thut man dem RcichSgesundbeitSamt mit derartigen Vorwürfen Unrecht. Daß e« nicht engherzig ist, hat eS mit rem schon vor acht Tagen gestellten Anträge bewiesen, alle Verkehrsbeschränk ungen gegen Hamburg innerhalb der Reichsgrcnzen vollständig aufzuhebcn. Damit ist gesagt, daß die Massenerkrankungen aufgehört haben und die Gefahr der Seuchenverschleppung als beseitigt anzusehen ist. Dem Auslande gegenüber ist aber unbedingt an der Forderung festzuhalten, raß eine amtliche Erklärung der Seuchenfreiheit Hamburg« von Reichswegen nur dann zu erfolgen hat, wenn seit längerer Zeit tat sächlich keine Choleraerkrankungcn dort vorgekommen sind. Die zuständigen Reichsstellen würden leichtfertig und pflichtvergessen handeln, wenn sie davon Abstand nehmen wollten. Glücklicherweise treten seit Kurzem Cholcrasälle in und um Hamburg nur noch so ver einzelt auf, daß ein vollständiges Erlöschen der Seuche unmittelbar bevorzustehen scheint und die von Ham burg begreiflicherweise heiß ersehnte Erklärung der Seuchenfreiheit baldigst zu erwarten ist. — Mainz, 9. November. Zu dem nächstjähr igen deutschen Bundesschießen sind jetzt die Pläne für die Festhalle, Schießhalle und Scheiben stände fertiggestellt. Diese Bauten sind zu Mark 150,<100 veranschlagt und werden, um zahlreichen Ar beitern Verdienst zu gewähren, in aller Kürze zur Ausschreibung kommen. Scheibenstände sind 156 vor gesehen, 40 mehr al- bei dem letzten deutschen BundeS- schießen in Berlin. — Ohlau, 10. November. Gestern früh ist ein mit 1400 Zentner Pulver beladener, dem Schiffs eigner Franz Wolff au« Kottwitz gehöriger Oderkahn unterhalb Ohlau bei Neumann« Ziegelei mit der Ladung verbrannt. Der Schaden beträgt 84,000 Mk. DaS brennende Schiff trieb abwärt«, bi» eS auf eine Sandbank gerieth. Menschen sind nicht ver unglückt, die Bemannung konnte sich aus dem Ab leichterkahn retten. ES wird vermuthet, daß Funken des Schleppdampfers den Brand verursacht haben. Schiff und Ladung waren versichert. — Oesterreich-Ungarn. Großes Aussehen erregt überall der in Prag gefällte Spruch der Geschworenen über einen fanatisirten tschechischen Tischlergesellen, der ohne jeden Anlaß zwei Personen, weil sie deutsch sprachen, mit dem Revolver an griff, und lebensgefährlich verletzte. Er hatte sie nie gesehen, wußte nicht wer sie seien und war ihnen nur auf dem „Graben" vor dem „Deutschen Hause" begegnet, wobei ihn die Thatsache, daß sie deutsch sprachen (ohne Rücksicht auf den Inhalt ihres ganz gleichgiltigen Gesprächs), so sehr reizte. Man sand bei ihm einen Brief an die Redaktion des jung- tschechischen Blatte« „Narodny lisch", worin er sagt, die Unterdrückung des „Staatsrechts" durch die Deut schen sei nicht länger zu ertragen. Die Gerichts ärzte leugneten übereinstimmend jede Geistesstörung oder Geisteskrankheit an dem allerdings tollen, aber eben nur national-tollen Burschen. Und die Prager Geschworenen? Sie verurtheilten ihn wegen „unbe fugten Waffentragens" zu 48 Stunden Arrest, sprachen ihn jedoch sowohl vom „Mordversuche" als von der „öffentlichen Gewaltthätigkeit" frei! Man erwartet, daß der Generalprokurator beim obersten Gerichts höfe die „Nichtigkeitsbeschwerde zur Wahrung des Gesetzes" einbringen werde. — London. Der Petersburger Berichterstatter des „Daily Telegraph" meldet, er könne aus bester Quelle die kategorische Ankündigung, eS sei ein rus sisch-französischer Bündnißvertrag unter zeichnet worden, für unrichtig bezeichnen. Die russische Regierung sei niemals weniger geneigt gewesen, ein förmliches Bündniß mit Frankreich zu schließen, al« jetzt, wo ein radikales Ministerium am Horizonte sicht bar werde. UeberdieS sei es durchaus gegen die rus sischen Ueberlicferungen, einen Vertrag während eine» Interregnum« im französischen auSwLrtigen Amte zu schließen. Die klägliche Schwäche der französischen Regierung mit ihren ernsten Folgen, für welche sie verantwortlich sei, habe einen tiefen Eindruck aus den Zaren gemacht, dem in einem demnächst erscheinenden offiziösen Artikel lebhaft Ausdruck gegeben werden wird. Ein internationale« Bündniß gegen die So zialisten und Anarchisten werde in Petersburg gegen wärtig mehr Gunst finden, al« ein Vertrag mit einer Regierung, die so lange mit den Feinden der öffent lichen Ordnung liebäugelte. L-eale und sächsische Nachricht-». — Eibenstock, 14. Novbr. Von einer verhänz- nißvollen Katastrophe war heute in den frühesten Morgenstunden eine hiesige Familie bedroht. Schon am gestrigen Nachmittag hatte man im Hause der Frau verw. Bleicher Rau in der Winklerstraße einen un gewohnten Geruch wahrgenommen, über dessen Ursache man sich jedoch die nöthige Erklärung nicht zu geben vermochte. Ahnungslos begaben sich die Mutter mit